Die sich entwickelnde Subdisziplin Internationale Politische Theorie wird als ein Forschungsfeld konturiert, das im Gegen- und Miteinander ausgewählter Konzepte aus den Internationalen Beziehungen und der Politischen Theorie gleichzeitig über diese Teildisziplinen hinausragen und neue Perspektiven eröffnen kann. Dies wird anhand des in beiden Teildisziplinen relevanten Konzeptes der Privatheit verdeutlicht. Im Rahmen Internationaler Politischer Theorie wird erstens die Struktur einer intrinsischen Vermittlungsbeziehung zwischen Privatem und Öffentlichem sichtbar, zweitens eine tendenzielle Ausblendung der innerstaatlichen und familiären domestic sphere - ein entscheidender Teilbereich des Privaten, der sich aus einer konzeptuellen Verdoppelung des Privaten und dessen Überkreuzung mit der Unterscheidung zwischen staatlichem und globalem Raum ergibt. Die Relevanz und die gegenseitigen Effekte öffentlicher und privater, einander durchdringender Bereiche können aus der Perspektive Internationaler Politischer Theorie untersucht werden, ohne konzeptuelle Unterschiede einzuebnen.
Der Beitrag befasst sich mit dem internationalen System und geht der Frage nach, ob es sich in Richtung auf eine institutionalisierte Ungleichheit entwickelt. Zwei disparate Entwicklungen prägen die heutige Weltordnung: Die unipolare Dominanz der USA einerseits, die wachsende Bedeutung globaler Normen andererseits. Zusammen betrachtet, ergibt sich das Bild eines rechtlich stratifizierten Mehrebenensystems, in dem das Grundprinzip des Rule of Law - souveräne Gleichheit - unterminiert wird. Abschließend wird folgenden Fragen nachgegangen: Worin liegen die Ursachen der beschriebenen Entwicklung? Weshalb übersetzt sich die amerikanische Dominanz nicht in eine imperiale Struktur? (ICD2)
Seit Anfang 2017 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (VN) über den Globalen Pakt für sichere, geordnete und reguläre Migration beraten. Die Verhandlungen hatten lange Zeit kaum öffentliches Interesse gefunden, obwohl der Prozess transparent war und die Zwischenergebnisse veröffentlicht wurden. Kurz vor der geplanten Verabschiedung des Paktes in Marrakesch am 10. und 11. Dezember 2018 sind in vielen Ländern heftige innenpolitische Debatten ausgebrochen. In der Folge haben einige Staaten angekündigt, dem Pakt nicht zuzustimmen. Wie berechtigt sind die Einwände der Kritiker und welche praktische Bedeutung wird der Pakt nach der zu erwartenden Verabschiedung haben? (Autorenreferat)
Der Weltgipfel zur Nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg 2002 (WSSD) war die größte multilaterale Konferenz aller Zeiten. Für viele Beobachter stand dieses quantitative Etikett allerdings in keinem Verhältnis zur qualitativen Leistung des Gipfels. Zehn Jahre nach der Umweltkonferenz in Rio sollte die Umsetzung der Agenda 21 einer kollektiven Prüfung unterzogen und neue, innovative Lösungsformen für die drängendsten Umwelt- und Entwicklungsprobleme vereinbart werden. Im Jahr nach Johannesburg dominieren drei Themen die wissenschaftliche Diskussion: eine breite Analyse des dort Geleisteten und Resultate für den Folgeprozeß; die Erprobung neuer umweltpolitischer Instrumente und Regulierungstypen; thematische Prioritäten wie Wasser und Energie. (Autorenreferat)
Die Dissertation erschließt der deutschen Forschung die derzeit weltweit vergebenen nationalen Umweltzeichen. Dabei steht nicht der politische Kontext, sondern die gestalterisch-formale und inhaltliche Standortbestimmung, Analyse und Interpretation der Zeichenfamilie im Vordergrund. Teil I der Arbeit unterwirft den Untersuchungsgegenstand einer semiotischen Analyse nach Umberto Eco und diskutiert die Umweltzeichen im Kontext von graphischen Zeichen, Markenzeichen, Piktogrammen und Emblemen. Ein kurzer Abriss der Geschichte von Natur- und Welt-, d.h. Globusdarstellungen lotet den Bildervorrat aus, auf den zur Darstellung von 'Umwelt' zurückgegriffen werden kann. Das Umweltzeichen-Design, so zeigt sich, arbeitet mit den rhetorischen Figuren des pars pro toto bzw. des totum pro parte, um die kulturelle Einheit von /Umwelt/ und /Umweltschutz/ graphisch zu fassen. Teil II, der Hauptteil der Arbeit, besteht aus der ikonographischen Analyse und ikonologischen Interpretation aller nationalen Umweltzeichen gemäß Theorie und Methode von Aby Warburg und Erwin Panofsky. In 30 Kapiteln werden für jedes Zeichen Informationen zu Design und Designer/in, Entstehungsjahr, Abbildungsvorschriften und Intentionen der Vergabeinstitutionen zusammengestellt und die Vor-Bilder und Hintergründe zu einer ikonographisch-ikonologischen Deutung zusammengetragen. Insbesondere für die in der Arbeit detaillierter analysierten Zeichen aus Deutschland, Japan, Kanada, den USA, Österreich und Skandinavien ermöglicht die Untersuchung tiefe Einsichten in die Kulturgeschichte des jeweiligen Vergabelandes. Erkenntnisinteresse der Arbeit ist für jedes einzelne Zeichen die Entschlüsselung des (inter)kulturellen Bildgedächtnisses zum Thema /Umweltschutz/ vor dem Hintergrund der Herkunftskultur und ihrer nationalen Mythen. Farbgebung und Zeichenbildungsstrategien zeigen beim Untersuchungsgegenstand den Verzicht auf Signalement und Originalität. Neue nationale Umweltzeichen werden mehr und mehr aus dem Bildervorrat bestehender Umweltzeichen geschaffen. Die synchrone Vernetzung der Zeichen tritt gegenüber der diachronen Verankerung im Bildervorrat der Herkunftskultur immer stärker in den Vordergrund. Obwohl international einheitliche Gestaltungsrichtlinien fehlen, entsteht so eine globale Zeichentradition. Angesichts insbesondere des Designs und Re-Designs asiatischer Zeichen drängt sich abschließend die Frage auf, ob die eigentliche Zielgruppe der nationalen Umweltzeichen noch der einheimische Konsument ist oder ob – insbesondere in den Schwellenländern – die nationalen Umweltzeichenprogramme zum außenpolitischen Instrumentarium geworden sind, mit dem man sich in der Staatengemeinschaft positioniert. ; The thesis concerns the group of national ecolabels worldwide. In doing so, the thesis doesn't tend to the political context of these family of signs, but to their position-fixing in form and content as well as to the analysis and interpretation of the signs. Part I of the study carries out a semiotical investigation of the material according to the method and terminology of Umberto Eco. The family of national ecolabels are discussed in the context of graphic signs, brand labels, pictographs and emblems. A short history of the representation of nature, world and the globe shows the pictorial pool able to represent the idea of 'environment'. The ecolabel-design, as can be shown, operates with the rhetorical patterns of the pars pro toto and the toto pro parte to conceptualize the 'cultural unit' (Eco) of /environment/ and /environmental protection/. Part II as the main part of the study contains the iconographical analysis and iconological interpretation of all national ecolabels according to the theory and method of Aby Warburg and Erwin Panofsky. In 30 chapters, informations regarding the design and designer, year of publication, colouring and intention of the labelling-organisation are assembled for each sign. The models and backgrounds for an iconographical-iconological interpretation of each sign are compiled. Especially regarding the ecolabels from Germany, Japan, Canada, the USA, Austria and the Nordic Council, the study provides deeper insights into the cultural history of the respective country. The cognitive interest is to decode the (inter)cultural pictorial pool to represent /environmental protection/ against the background of the origin culture of each sign and its particular national myths. The coulouring and the strategies of design demonstrate the family of national ecolabels the abandoning the signal meaning and originality. More and more, the new national ecolabels are composed from the pictorial pool of existing ecolabels. The synchronal interconnectedness of the signs overbalances more and more the diachronical bonding of the sings in their origin culture. Though internationally standardized guidelines for the design of ecolabels are lacking, a global tradition of signs develops in this way. Facing the design and re-design of asian national ecolabels in particular, the question is to be posed, whether or not the target of the national ecolabels is still the local consumer? Maybe the national ecolabelling schemes – particularly in the newly industrialising countries – become an instrument of foreign affairs, enabling these countries to position themselves in the global community of states.
Die Dissertation erschließt der deutschen Forschung die derzeit weltweit vergebenen nationalen Umweltzeichen. Dabei steht nicht der politische Kontext, sondern die gestalterisch-formale und inhaltliche Standortbestimmung, Analyse und Interpretation der Zeichenfamilie im Vordergrund. Teil I der Arbeit unterwirft den Untersuchungsgegenstand einer semiotischen Analyse nach Umberto Eco und diskutiert die Umweltzeichen im Kontext von graphischen Zeichen, Markenzeichen, Piktogrammen und Emblemen. Ein kurzer Abriss der Geschichte von Natur- und Welt-, d.h. Globusdarstellungen lotet den Bildervorrat aus, auf den zur Darstellung von 'Umwelt' zurückgegriffen werden kann. Das Umweltzeichen-Design, so zeigt sich, arbeitet mit den rhetorischen Figuren des pars pro toto bzw. des totum pro parte, um die kulturelle Einheit von /Umwelt/ und /Umweltschutz/ graphisch zu fassen. Teil II, der Hauptteil der Arbeit, besteht aus der ikonographischen Analyse und ikonologischen Interpretation aller nationalen Umweltzeichen gemäß Theorie und Methode von Aby Warburg und Erwin Panofsky. In 30 Kapiteln werden für jedes Zeichen Informationen zu Design und Designer/in, Entstehungsjahr, Abbildungsvorschriften und Intentionen der Vergabeinstitutionen zusammengestellt und die Vor-Bilder und Hintergründe zu einer ikonographisch-ikonologischen Deutung zusammengetragen. Insbesondere für die in der Arbeit detaillierter analysierten Zeichen aus Deutschland, Japan, Kanada, den USA, Österreich und Skandinavien ermöglicht die Untersuchung tiefe Einsichten in die Kulturgeschichte des jeweiligen Vergabelandes. Erkenntnisinteresse der Arbeit ist für jedes einzelne Zeichen die Entschlüsselung des (inter)kulturellen Bildgedächtnisses zum Thema /Umweltschutz/ vor dem Hintergrund der Herkunftskultur und ihrer nationalen Mythen. Farbgebung und Zeichenbildungsstrategien zeigen beim Untersuchungsgegenstand den Verzicht auf Signalement und Originalität. Neue nationale Umweltzeichen werden mehr und mehr aus dem Bildervorrat bestehender Umweltzeichen geschaffen. Die synchrone Vernetzung der Zeichen tritt gegenüber der diachronen Verankerung im Bildervorrat der Herkunftskultur immer stärker in den Vordergrund. Obwohl international einheitliche Gestaltungsrichtlinien fehlen, entsteht so eine globale Zeichentradition. Angesichts insbesondere des Designs und Re-Designs asiatischer Zeichen drängt sich abschließend die Frage auf, ob die eigentliche Zielgruppe der nationalen Umweltzeichen noch der einheimische Konsument ist oder ob – insbesondere in den Schwellenländern – die nationalen Umweltzeichenprogramme zum außenpolitischen Instrumentarium geworden sind, mit dem man sich in der Staatengemeinschaft positioniert. ; The thesis concerns the group of national ecolabels worldwide. In doing so, the thesis doesn't tend to the political context of these family of signs, but to their position-fixing in form and content as well as to the analysis and interpretation of the signs. Part I of the study carries out a semiotical investigation of the material according to the method and terminology of Umberto Eco. The family of national ecolabels are discussed in the context of graphic signs, brand labels, pictographs and emblems. A short history of the representation of nature, world and the globe shows the pictorial pool able to represent the idea of 'environment'. The ecolabel-design, as can be shown, operates with the rhetorical patterns of the pars pro toto and the toto pro parte to conceptualize the 'cultural unit' (Eco) of /environment/ and /environmental protection/. Part II as the main part of the study contains the iconographical analysis and iconological interpretation of all national ecolabels according to the theory and method of Aby Warburg and Erwin Panofsky. In 30 chapters, informations regarding the design and designer, year of publication, colouring and intention of the labelling-organisation are assembled for each sign. The models and backgrounds for an iconographical-iconological interpretation of each sign are compiled. Especially regarding the ecolabels from Germany, Japan, Canada, the USA, Austria and the Nordic Council, the study provides deeper insights into the cultural history of the respective country. The cognitive interest is to decode the (inter)cultural pictorial pool to represent /environmental protection/ against the background of the origin culture of each sign and its particular national myths. The coulouring and the strategies of design demonstrate the family of national ecolabels the abandoning the signal meaning and originality. More and more, the new national ecolabels are composed from the pictorial pool of existing ecolabels. The synchronal interconnectedness of the signs overbalances more and more the diachronical bonding of the sings in their origin culture. Though internationally standardized guidelines for the design of ecolabels are lacking, a global tradition of signs develops in this way. Facing the design and re-design of asian national ecolabels in particular, the question is to be posed, whether or not the target of the national ecolabels is still the local consumer? Maybe the national ecolabelling schemes – particularly in the newly industrialising countries – become an instrument of foreign affairs, enabling these countries to position themselves in the global community of states.
Mit der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses (März 2013) hat der chinesische Führungswechsel, der mit dem 18. Parteitag im November 2012 eingeleitet wurde, einen vorläufigen Abschluss gefunden. Impliziert der personelle Wechsel auch eine Neuausrichtung der chinesischen Außenpolitik? Führungswechsel in der Volksrepublik China werden nicht als Zäsur, sondern als Weitergabe des Staffelstabes an die nächste Führungsgeneration orchestriert. Die Grundlinien der chinesischen Außenpolitik für die kommenden fünf Jahre sind auf dem 18. Parteitag im November 2012 fixiert worden. Die Schwerpunkte des laufenden Fünfjahresprogramms (2011-2015) und die Erklärungen des Nationalen Volkskongresses (März 2013) verdeutlichen, dass der Fokus der neuen Führungselite zunächst auf dem Ausgleich der internen sozio-ökonomischen Spannungen liegt. Chinas militärische Modernisierung, Territorialdispute mit Nachbarstaaten und starke nationale bzw. patriotische Strömungen, wie auch das Streben nach größerem internationalen Einfluss, werfen Fragen nach den Interessen und Zielen der chinesischen Außen- und Sicherheitspolitik auf. Die Volksrepublik China wird nicht nur als zunehmend selbstbewusst, sondern auch als "assertive power" wahrgenommen. Der massive Ausbau der Flotte gilt als Indiz für Machtstreben. Die verstärkte Präsenz der USA in der Asien-Pazifik-Region, der Kauf der Diaoyu/ Senkaku-Inseln durch Japan, die sich überlappenden Interessenssphären im Südchinesischen Meer und das nordkoreanische Nuklearprogramm stellen ein neues Sicherheitsdilemma dar. Im Zuge der Machtkonsolidierung sieht sich die politische Führung mit Forderungen patriotischer Gruppierungen und global agierender chinesischer Wirtschaftsakteure konfrontiert, die für eine Modifizierung der außenpolitischen Strategie der VR China plädieren. Die chinesische Regierung hat einen schwierigen Balanceakt zwischen den konkurrierenden gesellschaftlichen Positionen zu meistern.
Die WZB-Vorlesung vom September 2003 resümiert den Beitrag der Sozialwissenschaften zur Umweltforschung und -politik. Dabei sind Themen wie "Ökologischer Strukturwandel" und "Weltumweltpolitik" besonders wichtige Aufgaben sozialwissenschaftlicher Forschung. Bei rechter Nutzung sind ökologische Begriffe und Analogien zur Natur ausgezeichnete Ansatzpunkte zum Erkennen und Kommunizieren sozioökonomischer Fehlentwicklungen im "globalisierten Kapitalismus". Dies wird anhand verschiedener Beispiele demonstriert. Der gegenwärtige Stand der Forschung wird gekennzeichnet als ein "work in process" und ein "work with some progress", wichtige Schritte in einem sich weiter entwickelnden Diskurs, aber auch einer ökologisch sich weiter zuspitzenden Problematik. Der Autor resümiert seine Ausführungen wie folgt: Eine absolute und nicht nur relative Umweltentlastung ist nur dann wahrscheinlich, wenn man von den hohen Wachstumsraten der Weltwirtschaft abrückt und/oder neben der Effizienzstrategie anderen Strategien Raum gegeben wird - grundlegende Änderungen im Lebensstil (Suffizienz) und im industriellen Design (Konsistenz). Eben dies ist der Ansatz, der auch in anderen Forschungsfeldern zum Ökologischen Strukturwandel verfolgt worden ist. (ICA2)
Deutschland hat in den letzten 15 Jahren eine Reihe zwischenstaatlicher Partnerschaften ins Leben gerufen, um den Klimaschutz auf internationaler Ebene voranzubringen. Die amtierende Regierung hat dieses Netzwerk weiter ausgebaut. Da die Partnerschaften von unterschiedlichen Ministerien entwickelt und verwaltet werden und spezifische Aspekte des Klimaschutzes abdecken, stellt sich die Frage, welche Ziele sie auf (geo)strategischer Ebene verfolgen und wie sie sich angesichts eines Anstiegs der weltweiten Emissionen bei zunehmenden Mittelknappheit stärken lassen.
"The article tackles the question of the weaknesses and strengths of Europe as an actor in the 21st century. Which kind of power and influence can the European Union muster to implement its values and interests in a fundamentally changed international system? During the 18th and 19th century, European states have been the 'masters of the world'. Two World Wars reduced this position to a junior partnership of the United States but at the same time the weakness of Europe forced more and more states to unite in a supranational organization to protect their interests and to further play a certain role in world politics. Since the end of the Cold War, Europe's 'benign hegemon' USA is hardly interested in the European continent and signals that the European Union has to care for the security in her own backyard more or less on its own. The economies of both sides of the Atlantic are oriented towards Asia. The 21st century will see a multilateral world with new powers rising rapidly, with China in the forefront, India and others following suit. While the USA will stay as a predominant power for the foreseeable future, Russia strives for a comeback as a world power. The EU depends on Russian energy and on American support in questions of hard power. Its problem: it has not the coherent and swift decisionmaking system of a nation state and it is still not able to speak with one voice in world affairs. The EU has important means of soft and - increasingly - hard power to make its interests heard and to shape world politics. However, more integration will be needed in foreign policy and foreign security matters as well as in the economic sphere to pool the substantial forces of Europe. The EU has not the choice of being one of the poles in world politics, it is obliged to - otherwise the 'European Way of life' with its values, its wealth is endangered." (author's abstract)
"Präsident Obama hat sich ausdrücklich zum Ziel einer kernwaffenfreien Welt bekannt und seiner Ankündigung prompt Taten folgen lassen: Die neue Nukleardoktrin, der NSTART-Vertrag, das Plutoniumabkommen und die einseitigen Transparenzmaßnahmen sind lange vermisste erste Schritte. Aber leiten sie tatsächlich einen Paradigmenwechsel ein? Die vier Autoren unterziehen die Verträge und Maßnahmen einer kritischen Prüfung und bewerten ihre Zukunftsfähigkeit. Der weitere Erfolg von Obamas ehrgeizigem Vorhaben wird sich nicht zuletzt im amerikanischen Senat entscheiden. Viel wird davon abhängen, wie weit es Obama gelingen wird, moderate Konservative von seinem Kurs zu überzeugen. Diese haben für die Gefahren eines möglichen nuklearen Terrorismus durchaus ein offenes Ohr, befürchten aber den möglichen Sicherheitsverlust, wenn auf nukleare Abschreckung verzichtet wird. Obama versucht, diese Besorgnisse durch konventionelle Aufrüstung zu entkräften. Das ist riskant, passen doch nukleare Abrüstung und konventionelle Dominanz nicht zusammen. Zudem gibt es durch die Wirtschaftskrise kaum finanzielle Spielräume für ehrgeizige Aufrüstungsvorhaben. Der Bundesregierung empfehlen die Autoren, im Bündnis weiterhin auf den Abzug der substrategischen Nuklearwaffen aus Deutschland zu drängen, das heißt für Bedingungen einzutreten, die das Sicherheitsbedürfnis der osteuropäischen Partner ernst nehmen, aber auch Russland erlauben, die Rolle seiner substrategischen Waffen zu reduzieren. Das könnte zum Beispiel durch die Ratifizierung des angepassten KSE-Vertrags und den Verzicht auf eine weitere Osterweiterung der NATO geschehen." (Autorenreferat)
'Der institutionelle Rahmen globaler Umweltpolitik stellt sich heute als fragmentierte Architektur von diversen VN-Organen, Regimen und zwischenstaatlichen Ausschüsse dar. Allein 900 multilaterale Übereinkommen zum Umweltschutz (MEAs) werden gezählt; auf keinem anderen Politikfeld hat es je eine solch große Zahl an Vertragsstaaten- und Folgeprozess-Treffen gegeben. Viele der genannten Organe sind mit Einzelaufgaben wie Artenvielfalt, Wüstenbildung oder Klimaschutz befasst, die wenigsten verfolgen Querschnittsaufgaben. Die Folge ist ein unkoordiniertes, ineffizientes System autonomer Prozesse. Dieser Situation gegenüber steht eine Phalanx ungelöster Umweltprobleme, wie der Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung (WSSD) in Johannesburg 2002 erneut gezeigt hat. Mehrere Staaten, darunter Deutschland und Frankreich, sowie die EU haben wiederholt eine Institutionenreform bis hin zur Schaffung einer neuen Weltumweltbehörde gefordert. Vor zwei Jahren wurden zwei bislang parallel verlaufende Reformprozesse politisch angestoßen: (a) der so genannte Cartagena-Prozess, der die nachhaltige Stärkung des VN-Umweltprogramms UNEP, eine bessere Koordination des bestehenden Umwelt-Governance-Systems auf ministerieller Ebene und eine Aufwertung der Entwicklungsländer zum Ziel hat; und (b) die auf der 58. VN-Generalversammlung von Frankreich gestartete UNEO-Initiative, die die Umwandlung UNEPs in eine VN-Sonderorganisation fordert. Die Studie behandelt Chancen und Risiken dieser Initiativen im Kontext der aktuellen Debatte über die Reform des Systems der Vereinten Nationen insgesamt und formuliert Empfehlungen auch unter Berücksichtigung horizontaler Steuerungsformen wie Partnerschaften und Politiknetzwerke, Koalitionen 'williger' Staaten und Vorreiterlösungen.' (Autorenreferat)
In: Eine digitale Grand Strategy für Deutschland: Digitale Technologien, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und nationale Sicherheit in Zeiten geopolitischen Wandels
Die Verschmelzung technologischer, geopolitischer und ideologischer Ambitionen befördert Spannungen in Internet Governance-Diskursen, Cyberdiplomatie, technischer Standardsetzung und der globalen Konnektivitätsinfrastruktur. Die Bundesregierung hat die Unterstützung einer globalen, offenen und sicheren digitalen Vernetzung zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Außenpolitik erklärt. Sie hat jedoch bisher die Ausarbeitung einer entsprechenden internationalen Technologieagenda noch nicht zu einer strategischen Priorität gemacht. Um eine globale Technologieordnung zu schaffen, die die Interessen Deutschlands als Hightech-Vorreiter, globalisierte Volkswirtschaft und liberale Demokratie widerspiegelt, sollte sich die Bundesregierung darauf konzentrieren, Synergien mit der internationalen Digitalpolitik der EU auszuschöpfen, die Kooperation mit gleichgesinnten Partnern zu stärken und sich mit dem Globalen Süden für eine in-klusive und demokratische globale digitale Agenda einzusetzen.
"This paper seeks to outline some ethical perspectives of a global economy fitting a just development after introducing some elementary considerations and empirical facts on the linkage between economic growth and inequality. A specific interpretation of justice and of development aims at identifying and overcoming patent injustice. Based on this, fundamental ethical standards, levels of responsibility and actors of a global economic order doing justice to development are spelled out." (author's abstract)