The author refers to and use as scholarly inspiration Charmaz's excellent article on constructivist grounded theory as a tool of getting to the fundamental issues on why grounded theory is not constructivist. The author shows that constructivist data, if it exists at all, is a very very small part of the data that grounded theory uses.' (author's abstract)|
In meinem Beitrag greife ich zurück auf den ausgezeichneten und inspirierenden Artikel von CHARMAZ zu konstruktivistischer Grounded Theory, um an diesem Beispiel zu diskutieren, dass und warum die Grounded Theory kein konstruktivistisches Unterfangen ist. Ich versuche zu zeigen, dass "konstruktivistische Daten" bzw. konstruktivistische Anwendungen der Grounded Theory, sofern sie überhaupt existieren bzw. sinnvoll sein könnten, nur einen verschwindend kleinen Teil der Grounded Theory ausmachen.
In diesem Beitrag verdeutliche ich meine Besorgnis über zahlreiche Umformungen der Grounded Theory (GT), die mit deren Rezeption durch Methodologien der qualitative Datenanalyse (QDA) einhergehen, und hieraus folgende Erosionen. Ich skizziere zunächst einige Beispiele hierfür, um danach die essentiellen Bestandteile der klassischen GT-Methodologie zusammenzufassen. Ich hoffe, dass dieser Beitrag meine Besorgnis über die wachsende, aber meines Erachtens missverstandene Einvernahme von GT durch QDA-Methodologien veranschaulicht und zugleich als einführender Leitfaden für Novizen und Novizinnen dient, die daran interessiert sind, die grundlegenden Prinzipien der GT nachzuvollziehen.
'This paper outlines the concerns of the author with Qualitative Data Analysis' (QDA) numerous remodelings of Grounded Theory (GT) and the subsequent eroding impact. He cites several examples of the erosion and summarize essential elements of classic GT methodology. It is hoped that the article will clarify his concerns with the continuing enthusiasm but misunderstood embrace of GT by QDA methodologists and serve as a preliminary guide to novice researchers who wish to explore the fundamental principles of GT.' (author's abstract)|
With practice exercises, guidelines for formulating problems and gathering and analyzing data, tips for working with software, consideration of ethical and Institutional Review Board issues, and discussion of new developments such as mixed-method and synthesis, this pocket guide offers social work researchers a strong, practical introduction to Grounded Theory research.
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"Ziel der Methodik der Grounded Theory (GT) ist es, zu 'grounded', also im Gegenstand verankerten, aus den Daten entwickelten Theorien zu kommen. Ohne das Vorgehen im Einzelnen vorzuschreiben, bietet GT insbesondere für die Auswertung nichtstandardisiert erhobener Daten erstens ein Gerüst an, das diesen im Kern verstehenden (hermeneutischen) und schöpferischen (theoriebildenden) Prozess leichter handhabbar macht, das die Daten effizienter erheben und ihren Informationsgehalt besser ausschöpfen lässt sowie dabei hilft, intersubjektiv nachvollziehbare Analyseergebnisse zu produzieren. Zweitens liefert GT systematische Anregungen für den auswertenden Schritt der Datenanalyse, auf dem der Schwerpunkt der folgenden Ausführungen liegen soll. In der GT werden, anders als bei vielen anderen Methodiken, die Forschungsphasen miteinander 'verwoben', es wird also iterierend vorgegangen: Je nach Forschungsziel und bereits erreichtem Kenntnisstand kann etwa auf eine Phase der Datenauswertung oder der Theoriebildung eine erneute Datenerhebung folgen und damit verbunden eine Veränderung des Samples etc. So soll sukzessive abstrahiert und eine empirisch reichhaltige Theorie geringer oder mittlerer Reichweite gebildet werden. GT arbeitet vorwiegend mit nichtstandardisierten Daten, die qualitativ und kategorienbildend analysiert werden sollen, und eignet sich insbesondere zu einer ersten Orientierung im Forschungsfeld, wenn also wenig oder sehr wenig Wissen über den Untersuchungsgegenstand vorhanden ist oder wenn vorhandenes Wissen grundlegend überprüft werden soll." (Autorenreferat)
Rediscovering Grounded Theory is a bold re-evaluation of the origins of grounded theory, a philosophical clarification of its key ideas and a presentation of the most effective way to use its techniques in your research. It answers questions such as 'What should grounded theory look like?', 'How do I recognise grounded theory?' and 'How do I produce good grounded theory?' by returning to the original ideas as they were presented by Glaser and Strauss
Der "Grounded Theory Reader" bietet einen Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Grounded-Theory-Methodologie, die international am weitesten verbreitete qualitative Forschungsstrategie. Die Verfahrensbegründer, Barney Glaser und Anselm Strauss, sowie Kathy Charmaz, Adele Clarke und Juliet Corbin als deren "Schülerinnen" und zentrale Repräsentantinnender "zweiten Generation" stellen in Originalbeiträgen und Interviews - erstmals in deutscher Übersetzung - ihre jeweiligen Standpunkte und Arbeitsweisen vor. Zusätzlich erörtern renommierte deutschsprachige Experten und Expertinnen, neben den beiden Herausgebenden u.a. Franz Breuer, Udo Kelle, Jo Reichertz, Gerhard Riemann und Jörg Strübing, Herausforderungen derGrounded-Theory-Methodologie mit Blick sowohl auf epistemologische Voraussetzungen als auch auf deren Nutzung in der Forschungspraxis.
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Mit Hilfe der Methode der Grounded Theory soll versucht werden, den Anforderungen an eine transdisziplinäre Forschung gerecht zu werden. Die Verfasserinnen beschreiben zunächst die spezifischen Herausforderungen, denen sich transdisziplinäre Forschung stellen muss. Dann werden die Grundzüge der Methode der Grounded Theory skizziert sowie Unterschiede zu klassischen Forschungsprozessen aufgezeigt und Bezüge zwischen der Grounded Theory und partizipativen Forschungsmethoden hergestellt. Dann werden Grundlagen und Forschungsdesign der Gruppe "Zeilenumbruch" behandelt. Ein Überblick über die durchgeführten Datenerhebungs- und Analysemethoden (qualitatives Interview, Expertenbefragung, Analysetechniken der Grounded Theory, computergestützte Analyse, Fotostudie, partizipatives Vorgehen) schließt den Beitrag ab. (ICE2)
Der vorliegende 'Kursus Textinterpretation: Grounded Theory' entstand im Rahmen des Interdisziplinären Forschungsprojekts ATLAS (Technischen Universität Berlin 1990-1993) als Begleitmaterial für ein Seminar zur Einführung in die Qualitative Datenanalyse und speziell der Grounded Theory. Hauptziel des Forschungsprojektes war die Entwicklung und Erprobung eines Prototyps des Softwaresystems ATLAS.ti zur Unterstützung der Textinterpretation, insbesondere als Werkzeug für die Datenanalyse und Theoriegenerierung nach der Methodik der Grounded Theory. Die Veröffentlichung von 1992 als Bericht aus dem Interdisziplinären Forschungsprojekt ATLAS ist seit langem vergriffen, wird aber bis heute nachgefragt von Forscherinnen und Forschern, die sich mit ihrer ersten qualitativen Qualifikations- oder Forschungsarbeit plagen, weil der Kurs das Vorgehen Schritt für Schritt anhand von Beispieltexten nachvollziehbar macht. Als Autoren können wir uns heute mit dem Text, insbesondere mit den theoretischen Einführungspassagen, nicht mehr voll identifizieren (s. statt dessen die Internet-Vorlesungen von Heiner Legewie www.ztg.tuberlin.de/download/legewie/Dokumente/Vorlesung_11.pdf). Die rasanteste Weiterentwicklung hat jedoch seit den 90er Jahren in der computerunterstützten Datenanalyse stattgefunden, einem Thema, das im Anhang des Kurses kurz behandelt wird. Seinerzeit stellte der Prototyp von ATLAS.ti – noch in einer MS-DOS-Version – eine Pionierleistung dar. Basierend auf der ursprünglichen Entwicklungskonzeption ist daraus inzwischen ein flexibles Handwerkzeug zur qualitativen Datenanalyse nicht nur für die Methodik der Grounded Theory sondern für das Wissensmanagement im Umgang mit nicht-numerischen Daten geworden (Text, Bild, Multimedia, s. www.atlasti.com). Wir freuen uns, dass der Einführungskurs durch die Initiative des Social Science Open Access Repository (SSOAR) jetzt wieder für Interessenten zugänglich ist und wünschen jungen Forscherinnen und Forschern, die sich auch heute noch daraus Anregungen holen möchten, vor allem Freude und Erfolg bei ihrer Arbeit. Berlin im September 2008, Andreas Böhm, Heiner Legewie und Thomas Muhr
'The world of Qualitative Data Analysis (QDA) methodology became quite taken with Lincoln and Guba's book 'Naturalist Inquiry' (1985). The author has no issue with it with respect to its application to QDA; it helped clarify and advance so many QDA issues. However, its application to Grounded Theory (GT) has been a major block on GT, as originated, by its cooptation and corruption hence remodeling of GT by default. Lincoln and Guba have simply assumed GT is just another QDA method, which it is not. In 'The Grounded Theory Perspective II' (Glaser 2003, Chapter 9 on credibility), the author has discussed 'Naturalist Inquiry' (NI) thought regarding how Lincoln and Guba's notion of 'trustworthy' data (or worrisome data orientation) and how their view of constant comparison can and has remodeled and eroded GT. In this paper the author will consider other aspects of NI that remodel GT.' (author's abstract)|
Das Buch "Naturalist Inquiry" (NI) von LINCOLN und GUBA (1985) spielt eine wichtige Rolle für die Qualitative Datenanalyse (QDA). Dies ist für das Feld der QDA unproblematisch: NI hat hier wesentlich zur Verdeutlichung und weiteren Entfaltung methodologischer Fragen beigetragen. Bezogen auf die originäre Grounded Theory (GT) hat sich NI jedoch als Hindernis erwiesen durch sukzessive Mitnutzung und "Verfälschung" der ersteren: Für LINCOLN und GUBA ist GT ganz offensichtlich ein QDA-Verfahren (neben anderen), eine Position, der ich widerspreche: In "The Grounded Theory Perspective II" (GLASER 2002a) habe ich NI dahingehend diskutiert, wie LINCOLN und GUBAs Konzept der trustworthiness von Daten (bzw. deren beunruhigende Orientierung an "Daten") und deren Rezeption der constant comparison-Strategie die originäre GT umgeformt und ausgehöhlt haben. In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit weiteren Aspekten von NI, die zu einer Umformung der GT beitragen.
The present paper demonstrates a research method combining Grounded Theory and Network Analysis for the inductive generation of a theory solely based on the empirical data being analyzed. This method was developed during my PhD research on the utilization of a virtual community (case study in Wikipedia) in formal Education institutions (tertiary or secondary education). The focus of this paper is on demonstrating the research method developed during this study. Networked Grounded Theory constitutes a remodeling of Grounded Theory and the rationale for the inclusion of Network Analysis techniques into the process of theory generation is explained. The software used and the steps followed are presented in detail in order to help other researchers to utilize the method or adapt it to meet their own research pursuits.
In "Constructing Grounded Theory" begleitet Kathy CHARMAZ die Leser(innen) durch den Forschungsprozess. Ausgehend von einem historischen Rückblick auf die Entwicklung der Grounded Theory Methodologie führt sie die Lesenden von der Datenerfassung über das Kodieren zum Schreiben von Memos und schließlich zum ersten Entwurf der eigenen Grounded Theory. Durch die zahlreichen Beispiele aus ihrer eigenen Forschung erhalten Lesende jedoch mehr als einen theoretischen Überblick; sie haben vielmehr die Chance zu verfolgen, wie zentrale Konzepte entwickelt werden, sich weitere Fragen im Laufe der Analyse auftun und eine neue Theorie entsteht. Durch das Hervorheben zentraler Konzepte, Definitionen und hilfreicher Fragen an die eigenen Daten bietet CHARMAZ den Lesenden flexible Richtlinien, nach denen ein Forschungsprojekt entworfen und durchgeführt werden kann. Das Buch ist ein Muss für alle, die mit (konstruktivistischer) Grounded Theory Methodologie arbeiten bzw. arbeiten möchten. Es ist sowohl für Studierende als auch für (fortgeschrittene) Forschende geeignet.