Fleeing Homophobia
In: Juridikum: die Zeitschrift für Kritik - Recht - Gesellschaft, Heft 2, S. 141-144
ISSN: 2309-7477
17 Ergebnisse
Sortierung:
In: Juridikum: die Zeitschrift für Kritik - Recht - Gesellschaft, Heft 2, S. 141-144
ISSN: 2309-7477
Das sozialpsychologische Konzept internalisierter Homophobie ist vielfach präsent in Wissenschaft, Psychotherapie und politischem Aktivismus. Es erklärt psychische Belastungen Schwuler und Lesben durch die Übernahme abwertender gesellschaftlicher Werthaltungen und Stereotype. Damit assoziierte Folgen seien verminderter Selbstwert, Beziehungsprobleme, sexuelle Risikopraxen bis hin zur Suizidalität. Der Beitrag rekonstruiert dieses wissenschaftliche Konzept ausgehend von den verwendeten Messskalen. Die Operationalisierungen der gesellschaftlichen Beschädigung setzen ex negativo ein gesundes homosexuelles Subjekt voraus und vermessen dessen (in)kohärentes Selbst anhand der Integration lesbischer bzw. schwuler Identität. Indikator dafür seien der unerschrockene Wunsch nach einem Coming-out, der Stolz auf die eigene Sexualität und die Bewahrung der erwarteten Eigengruppe. Derartige Selbstverhältnisse bilden die politische Vision des wissenschaftlichen Diskurses und den Horizont der anvisierten, individuell zu verantwortenden Emanzipation. ; The social psychological concept of internalized homophobia is frequently featured in science, psychotherapy and political activism. It aims to explain psychic distress in gay men and lesbian women through their internalization of negative values and stereotypes. Possible consequences could involve a diminished self-esteem, relationship problems, sexual risk-taking and suicidal tendencies. The article reconstructs this scientific concept based on the measuring scales in use. These operationalizations of the societal damage presuppose ex negativo a sound homosexual subject and gauge its (in)coherent self, based on the integration of a lesbian or gay identity. The bold wish of a Coming-out, the pride in one's own sexual identity and the protection of the homosexual in-group are used as indicators of this integration. These relations to the self frame the political goals of scientific discourse and its emancipatory vision, for which each subject is individually responsible.
BASE
In: Queer Studies v.3
»Dort bin ich schwul, hier bin ich Ausländer ...« Dieser profunde Beitrag zur Erforschung der Mehrfachdiskriminierung in den städtischen liberalen Milieus der Mehrheitsgesellschaft untersucht binationale schwule Paare in Berlin, die zugleich mit Homophobie und Islamophobie konfrontiert sind. Zülfukar Cetin zeichnet die Geschichte und historische Entwicklung der Diskriminierung plausibel nach und zeigt, dass die Homophobie aus den Prämissen der Heteronormativität und den daraus folgenden Normalisierungsprozessen resultiert. Die Studie macht deutlich, dass die untersuchten Diskriminierungsbegriffe eng mit der Macht des Diskurses verbunden sind. Rezension »Das Buch setzt mit seiner beeindruckenden Analyse von Mehrfachdiskriminierungen wichtige Maßstäbe für zukünftige antirassistische queer studies in Deutschland.« Eva Kalny, Peripherie, 129 (2013) »Die Studie bietet [...] differenzierte Einblicke in konkrete Fälle von Mehrfachdiskriminierung, die typologisch auf das intersektionale Analysemodell bezogen werden.« David Christopher Stoop, Das Argument, 301 (2013) »Ist bereits der theoretische Teil der Arbeit sehr lesenswert, weil er einen sehr guten Überblick über den aktuellen Forschungsstand bietet, [...] liefert der praktische Teil der biographisch-narrativen Interviews eine ebenfalls sehr gute exemplarische Ausführung, von der anschließende Forschungsarbeiten profitieren werden.« Heinz-Jürgen Voß, Gender, 1 (2013) »Zum Thema Mehrfachdiskriminierung liegen bis heute vergleichsweise nur wenige wissenschaftliche Forschungen und theoretische Auseinandersetzungen vor - umso relevanter ist hier Çetins Beitrag.« Vina Yun, an.schläge, 7/8 (2012) »Eine vorzügliche qualitative intersektionale Untersuchung. [...] Çetins Arbeit ist ein wichtiger Schritt, Diskriminierungen und ihre Verschränkungen nachhaltig in den Blick zu bekommen und gesellschaftliche
Die letzten Jahrzehnte haben bisher nicht gekannte soziokulturelle und rechtliche Errungenschaften gebracht, unter anderem die Entkriminalisierung von Homosexualität und die Anerkennung der Menschenrechte sexueller Minderheiten in vielen Ländern dieser Welt. Doch diese Errungenschaften wurden auch einer heftigen Kritik unterzogen, indem aufgezeigt wurde, wie sie zugleich zu queerem Rassismus, Homonationalismus und einer imperialistischen Agenda der global gay politics führen. Der vorliegende Essay ist ein Versuch, diese verstörenden Entwicklungen innerhalb queerer Politiken in ihrer Komplexität darzulegen. Zugleich wird argumentiert, dass eine Politik des Anti-Homonationalismus mit einer Staatsphobie verbunden ist, die dazu führt, dass der ausschließliche Fokus auf queeren Rassismus im globalen Norden es unmöglich macht, homophobe und heteronormative Praxen und Strukturen innerhalb migrantischer Communities ebenso wie in der postkolonialen Welt zu adressieren. ; The past decades have been ones of unprecedented sociocultural and legal gains for queer politics. But these achievements have been accompanied by a severe critique of queer racism and of the imperialist agenda of global gay politics. While supportive of the urgency of critiquing the complicities of Western queer politics in neoliberal, imperial discourses, the essay argues that the politics of anti-homonationalism represents a form of state-phobia so that the sole focus on queer racism in the global North neglects to address heterosexism and homophobia in diasporic and postcolonial contexts.
BASE
Mit der Querschnittsstudie "Wir und die Anderen – Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport in Sachsen-Anhalt" wurde das Syndrom Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport untersucht. Das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – ausgehend von einer Ideologie der Ungleichwertigkeit – wurde von Prof. Wilhelm Heitmeyer (Universität Bielefeld) entwickelt. Die Ergebnisse ermöglichen explizite Aussagen über Ausmaß und Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit für den gesellschaftlichen Bereich des Sports. Die Studie wurde im vereinsorgansierten Sport im Bundesland Sachsen-Anhalt durchgeführt. Insgesamt wurden 1.720 Sportlerinnen und Sportler in den letzten drei Monaten des Jahres 2013 befragt. In der Stichprobe spiegeln 185 Sportvereine mit 41 Sportarten die Vielfalt der Sportpraxis wider. Es wird der Frage nachgegangen, wie Menschen im Sport auf Grund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, Religion oder ihrer kulturellen und ethnischen Herkunft wahrgenommen werden und ob diese Merkmale mit feindseligen Mentalitäten im Sport einhergehen können. Vorurteile gegenüber Menschen mit diesen bestimmten Gruppenzugehörigkeiten teilen einen gemeinsamen Kern, der sich auch im Gesellschaftsbereich Sport als Ideologie der Ungleichwertigkeit empirisch identifizieren lässt. Das Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit setzt sich in dem vorliegenden Bericht aus den Elementen Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, der Abwertung von Homosexuellen (Homophobie), Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und der Abwertung von Menschen mit Behinderung zusammen. Die untersuchten Vorurteile hängen empirisch eng miteinander zusammen. Im Ergebnis zeichnen sich zwar Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit und die Abwertung von Homosexuellen im organisierten Sport als vorrangig handlungsrelevante Dimensionen ab, gleichwohl lässt sich feststellen, dass Sporttreibende, die einer bestimmten Gruppe gegenüber feindselige Mentalitäten haben, auch häufiger dazu neigen, andere Gruppen wie Frauen, Juden/Jüdinnen oder Menschen mit Behinderung abzuwerten. Das Ausmaß Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit lässt sich teilweise durch soziodemografische Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildung) und (sport-) spezifische Faktoren wie Nationalismus, Demokratiekritik, Autoritarismus und Gewaltbilligung erklären. ; The cross-sectional study "Us and Them – Group-Focused Enmity in Organized Sports in Saxony-Anhalt" is the study to investigate the syndrome of group-focused enmity in organized sports. The concept of group-focused enmity, at the heart of which is an ideology of inequality, was developed by Prof. Wilhelm Heitmeyer at the University of Bielefeld, Germany. The findings now put us in a position to make substantiated statements about the extent and causes of group-focused enmity in the social domain of sports. The study was conducted in organized club sports in the German state of Saxony-Anhalt. A total of 1,720 athletes were surveyed during the past three month of 2013. The sample includes respondents from 185 sports clubs and covers 41 different sports so as to reflect the diversity of everyday sports. The study pursues the question of how people are perceived in sports in terms of gender, sexual identity, religion, or cultural and ethnic background and whether these attributes are associated with hostile mentalities in sports. Prejudice towards people belonging to these groups shares as its common core an ideology of inequality, which can be identified empirically also in the social sphere of sports. The syndrome of group-focused enmity addressed in this report consists of the elements of xenophobia, islamophobia, homophobia, racism, anti-Semitism, sexism, and the devaluation of handicapped persons. These prejudices are closely interconnected. Although we do see that xenophobia, islamophobia, and homophobia are the primary motives that are ultimately translated into action, athletes who harbor a hostile mentality toward a particular group frequently tend to express prejudice against other groups such as women, Jews, or people with handicaps as well. The extent of group-focused enmity can be explained, in part, by socio-demographic factors (age, gender, education) and (sports-)specific factors such as nationalism, criticism of democracy, authoritarianism, and acceptance of violence.
BASE
Mit der Querschnittsstudie "Wir und die Anderen – Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport in Brandenburg" wurde das Syndrom Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport untersucht. Das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – ausgehend von einer Ideologie der Ungleichwertigkeit – wurde von Prof. Wilhelm Heitmeyer (Universität Bielefeld) entwickelt. Die Ergebnisse ermöglichen explizite Aussagen über Ausmaß und Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit für den gesellschaftlichen Bereich des Sports. Die Studie wurde im vereinsorgansierten Sport im Bundesland Brandenburg durchgeführt. Insgesamt wurden 1.760 Sportlerinnen und Sportler von Oktober 2014 bis Januar 2015 befragt. In der Stichprobe spiegeln 175 Sportvereine mit 44 Sportarten die Vielfalt der Sportpraxis wider. Es wird der Frage nachgegangen, wie Menschen im Sport auf Grund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, Religion oder ihrer kulturellen und ethnischen Herkunft wahrgenommen werden und ob diese Merkmale mit feindseligen Mentalitäten im Sport einhergehen können. Vorurteile gegenüber Menschen mit diesen bestimmten Gruppenzugehörigkeiten teilen einen gemeinsamen Kern, der sich auch im Gesellschaftsbereich Sport als Ideologie der Ungleichwertigkeit empirisch identifizieren lässt. Das Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit setzt sich in dem vorliegenden Bericht aus den Elementen Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, der Abwertung von Homosexuellen (Homophobie), Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und der Abwertung von Menschen mit Behinderung zusammen. Die untersuchten Vorurteile hängen empirisch eng miteinander zusammen. Im Ergebnis zeichnen sich zwar Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Islamfeindlichkeit und die Abwertung von Homosexuellen im organisierten Sport als vorrangig handlungsrelevante Dimensionen ab, gleichwohl lässt sich feststellen, dass Sporttreibende, die einer bestimmten Gruppe gegenüber feindselige Mentalitäten haben, auch häufiger dazu neigen, andere Gruppen wie Frauen, Juden/Jüdinnen oder Menschen mit Behinderung abzuwerten. Das Ausmaß Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit lässt sich teilweise durch soziodemografische und strukturelle Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildung, Gemeindegröße) und (sport-) spezifische Faktoren wie Nationalismus, Demokratiekritik, Autoritarismus und Gewaltbilligung erklären. ; The cross-sectional study "Us and Them – Group-Focused Enmity in Organized Sports in Brandenburg" is the study to investigate the syndrome of group-focused enmity in organized sports. The concept of group-focused enmity, at the heart of which is an ideology of inequality, was developed by Prof. Wilhelm Heitmeyer at the University of Bielefeld, Germany. The findings now put us in a position to make substantiated statements about the extent and causes of group-focused enmity in the social domain of sports. The study was conducted in organized club sports in the German state of Brandenburg. A total of 1,760 athletes were surveyed during October 2014 until January 2015. The sample includes respondents from 175 sports clubs and covers 44 different sports so as to reflect the diversity of everyday sports. The study pursues the question of how people are perceived in sports in terms of gender, sexual identity, religion, or cultural and ethnic background and whether these attributes are associated with hostile mentalities in sports. Prejudice towards people belonging to these groups shares as its common core an ideology of inequality, which can be identified empirically also in the social sphere of sports. The syndrome of group-focused enmity addressed in this report consists of the elements of xenophobia, islamophobia, homophobia, racism, anti-Semitism, sexism, and the devaluation of handicapped persons. These prejudices are closely interconnected. Although we do see that xenophobia, racism, islamophobia, and homophobia are the primary motives that are ultimately translated into action, athletes who harbor a hostile mentality toward a particular group frequently tend to express prejudice against other groups such as women, Jews, or people with handicaps as well. The extent of group-focused enmity can be explained, in part, by socio-demographic and structural factors (age, gender, education, size of the municipality) and (sports-)specific factors such as nationalism, criticism of democracy, authoritarianism, and acceptance of violence.
BASE
In: Gender Studies
Sexualität und Gender werden immer wieder zu Schauplätzen intensiver, zum Teil hoch affektiver politischer Auseinandersetzungen. Ob es um die Thematisierung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in der Schule oder die Gender Studies an den Hochschulen geht - stets richtet sich der Protest gegen post-essentialistische Sexualitäts- und Genderkonzepte und stets ist er von Gesten heldenhaften Tabubruchs und Anti-Etatismus begleitet.Dieses Buch versammelt erstmals sozial- und kulturwissenschaftliche Analysen zum so genannten »Anti-Genderismus« im deutschsprachigen und europäischen Kontext. Die Beiträge zeigen, dass die Diffamierungen bisweilen auch Verknüpfungen etwa mit christlich-fundamentalistischen Strömungen oder mit der Neuen Rechten aufweisen.
Mit der Querschnittsstudie "Wir und die Anderen – Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport in Sachsen" wurde erstmals das Syndrom Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im organisierten Sport untersucht. Das Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – ausgehend von einer Ideologie der Ungleichwertigkeit – wurde von Prof. Wilhelm Heitmeyer (Universität Bielefeld) entwickelt. Die Ergebnisse ermöglichen explizite Aussagen über Ausmaß und Ursachen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit für den gesellschaftlichen Bereich des Sports. Die Studie wurde im vereinsorgansierten Sport im Bundesland Sachsen durchgeführt. Insgesamt wurden 1.502 Sportlerinnen und Sportler in der ersten Hälfte des Jahres 2012 befragt. In der Stichprobe spiegeln 147 Sportvereine mit 38 Sportarten die Vielfalt der Sportpraxis wider. Es wird der Frage nachgegangen, wie Menschen im Sport auf Grund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, Religion oder ihrer kulturellen und ethnischen Herkunft wahrgenommen werden und ob diese Merkmale mit feindseligen Mentalitäten im Sport einhergehen können. Vorurteile gegenüber Menschen mit diesen bestimmten Gruppenzugehörigkeiten teilen einen gemeinsamen Kern, der sich auch im Gesellschaftsbereich Sport als Ideologie der Ungleichwertigkeit empirisch identifizieren lässt. Das Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit setzt sich in dem vorliegenden Bericht aus den Elementen Fremdenfeindlichkeit, Islamfeindlichkeit, der Abwertung von Homosexuellen (Homophobie), Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und der Abwertung von Menschen mit Behinderung zusammen. Die untersuchten Vorurteile hängen empirisch eng miteinander zusammen. Im Ergebnis zeichnen sich zwar Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Islamfeindlichkeit und die Abwertung von Homosexuellen im organisierten Sport als vorrangig handlungsrelevante Dimensionen ab, gleichwohl lässt sich feststellen, dass Sporttreibende, die einer bestimmten Gruppe gegenüber feindselige Mentalitäten haben, auch häufiger dazu neigen, andere Gruppen wie Frauen, Juden/Jüdinnen oder Menschen mit Behinderung abzuwerten. Das Ausmaß Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit lässt sich teilweise durch soziodemografische und strukturelle Faktoren (Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Gemeindegröße) und (sport-) spezifische Faktoren wie Nationalismus, Demokratiekritik und -feindlichkeit, Autoritarismus und Gewaltbilligung erklären. ; The cross-sectional study "Us and Them – Group-Focused Enmity in Organized Sports in Saxony" is the first study to investigate the syndrome of group-focused enmity in organized sports. The concept of group-focused enmity, at the heart of which is an ideology of inequality, was developed by Prof. Wilhelm Heitmeyer at the University of Bielefeld, Germany. The findings now put us in a position to make substantiated statements about the extent and causes of group-focused enmity in the social domain of sports. The study was conducted in organized club sports in the German state of Saxony. A total of 1,502 athletes were surveyed in the first half of 2012. The sample includes respondents from 147 sports clubs and covers 38 different sports so as to reflect the diversity of everyday sports. The study pursues the question of how people are perceived in sports in terms of gender, sexual identity, religion, or cultural and ethnic background and whether these attributes are associated with hostile mentalities in sports. Prejudice towards people belonging to these groups shares as its common core an ideology of inequality, which can be identified empirically also in the social sphere of sports. The syndrome of group-focused enmity addressed in this report consists of the elements of xenophobia, islamophobia, homophobia, racism, anti-Semitism, sexism, and the devaluation of handicapped persons. These prejudices are closely interconnected. Although we do see that xenophobia, racism, islamophobia, and homophobia are the primary motives that are ultimately translated into action, athletes who harbor a hostile mentality toward a particular group frequently tend to express prejudice against other groups such as women, Jews, or people with handicaps as well. The extent of group-focused enmity can be explained, in part, by socio-demographic and structural factors (age, gender, education, income, size of the municipality) and (sports-)specific factors such as nationalism, criticism of democracy and anti-democratic sentiment, authoritarianism, and acceptance of violence.
BASE
Gerüchte gedeihen besonders gut in einer Atmosphäre der Angst und Panik. Sie können für politische Zwecke instrumentalisiert werden, wenn sie nicht sogar eigens dafür erfunden werden. Homosexualität ist in diesem Kontext schon lange ein beliebtes Thema. Karin Bruns untersucht anhand von Beispielen aus Nordeuropa und Nordamerika Strategien des Snitching, Whistleblowing und emanzipierende Sichtbarmachungen. Dabei spielt die zunehmende Offenheit über sexuelle Identitäten von Personen des öffentlichen Interesses in den ‹alten› Medien wie Presse und Fernsehen sowie in den digitalen, sozialen Medien eine Rolle. In der Popkultur kann ein Outing sich positiv auf die Authentizität oder den Glamour-Faktor eines Stars auswirken, während in Bereichen wie Sport, Religion oder beispielsweise im Rahmen der Anti-Obama-Kampagnen Homophobie durch die Verbreitung altbekannter heteronormativer Narrative verstärkt wird. Der Text skizziert Logiken der Bildzirkulation im Netz, z. B. in Bezug auf die Gleichzeitigkeit der Verurteilung Chelsea Mannings und die positive Rezeption des Transgendermodels Carmen Carrera, und zeigt: Gerüchte können immer unkontrollierbare Auswirkungen haben. ; Rumors flourish within atmospheres of fear or panic. Rumors can be instrumentalized, if not conjured up, for political purposes, and homosexuality has been one of their favorite topics. Karin Bruns investigates strategies of snitching, whistleblowing, and emancipatory visualizations through examples from Northern Europe and North America, taking into account the increased openness about the sexual identities of public persons as well as the media effects of ‹old›, printed or broadcasted, and of digital, Social Media. Within popular culture, an outing within the so-called Word of Mouth Marketing may have effects of authenticity, glamor and/or openness, while the domains of sports, religion, or anti-Obama campaigns reinforce homophobia by spreading well-known heteronormative narratives. Sketching the web-based logics of circulating images in the simultaneity of condemning Chelsea Manning and celebrating the transgender model Carmen Carrera, the article shows that rumors may always cause uncontrollable effects.
BASE
International audience ; Die Einführung der HIV-Prophylaxe PrEP ist ein Beispiel für demokratische Biopolitik und macht Hoffnung auf eine Beendigung von Sexnegativität und Stigmatisierung, findet Dr. Karsten Schubert. Gastbeitrag auf magazin.hiv https://magazin.hiv/2020/01/24/hiv-prep-als-demokratische-biopolitik/.
BASE
In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Band 118
Die Studie beschäftigt sich mit der Geschichte eines Vorurteils - dass nämlich Homosexuelle zur Bildung einflussreicher, oft transnationaler Netzwerke tendierten, die gefährlich seien für "gesunde" nationale Politik. Die Untersuchung geht aus vom Skandal um einen Freundeskreis des deutschen Kaisers Wilhelm II. 1907/08 und vom österreichisch-ungarischen Spionagefall Redl 1913. Auf die 1934 ermordete SA-Führung um Ernst Röhm wird als herrschende "homosexuelle Clique" neues Licht geworfen. Weiterhin wird die Jagd auf homosexuelle "Verräter" in staatlichen Elitepositionen betrachtet, die in den 1950er und 1960er Jahren die USA und Großbritannien, aber auch die Bundesrepublik und die DDR prägte. Im Zuge sexueller Liberalisierung erlebte das homophobe Stereotyp einen Relevanzverlust. Doch noch 1983/84 konnte einer der ranghöchsten Bundeswehrgeneräle als angebliches homosexuelles Sicherheitsrisiko aus dem Amt gedrängt werden. Noch immer existieren heute Restbestände des alten Feindbildes
International audience ; Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen gegenüber LSBTI-Personen werden heute international thematisiert und angeprangert – ein vergleichsweise neues Phänomen. Dennoch tragen die herrschenden Normen von Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität weiterhin zur Diskriminierung bei: So sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften in fast allen Staaten schlechter gestellt als heterosexuelle. Transgeschlechtliche Menschen erfahren Gewalt, weil ihr Verhalten und Äußeres nicht geltenden Normen entsprechen.
BASE
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 12, Heft 1, S. 78-94
ISSN: 2196-4467
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Ethnisierung und Rassisierung von Homo*-, Trans*- und Inter*phobie in öffentlichen und politischen Debatten gehen wir in diesem Beitrag der Frage nach, wie sich diese Diskurse und Deutungsmuster in queeren Aushandlungen und Wahrnehmungen des urbanen Raums materialisieren. Auf der Basis von ausgewählten Ergebnissen einer breit angelegten empirischen Auftragsstudie zu den Lebensbedingungen von Lesben, Schwulen, Trans*, Inter* und queeren Personen (LGBTIQs) in der Stadt Wien analysieren wir aus einer intersektionalrassismuskritischen und affektheoretischen Perspektive, welche Bezirke und Orte in der Stadt Wien von den Studienteilnehmer*innen aus welchen Gründen als Angsträume bzw. Gefahrenzonen für LGBTIQs wahrgenommen werden. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Frage, ob die Identifizierung von Wiens klassischen Arbeiter*innenbezirken als Problembezirke für LGBTIQs als Manifestationen rassisierter und klassisierter Stadt- und Raumkonstruktionen gelesen werden können. Unser Beitrag diskutiert und situiert die Ergebnisse der Studie demnach im Kontext einer "Kolonialität des Städtischen" (Ha 2017: 75) und etablierter kolonialer Genealogien und Grenzziehungen zwischen Zonen der (sexuellen) Entwicklung, Aufklärung und Moderne sowie 'rückständigen' Räumen der Barbarei und Gewalt.