"Einkommensmix" als individuelle Wohlfahrtsstrategie
In: Wohlfahrtspluralismus: vom Wohlfahrtsstaat zur Wohlfahrtsgesellschaft, S. 211-235
Die vorliegende Untersuchung behandelt den Welfare-Mix anhand einer Analyse monetärer Wohlfahrtsströme von der Seite der Leistungsempfänger her. Hierzu wird ein konzeptioneller Bezugsrahmen entwickelt, der das Schwergewicht auf Art und Zusammensetzung des Einkommens legt und diesen Einkommensmix als Form sozialen Handelns versteht. Es schließt sich eine empirische Darstellung des Einkommensmix' zunächst für die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik in den Jahren 1961 bis 1993 und dann, auf der Grundlage der Bremer Längsschnittstichprobe von Sozialhilfeakten, für die Gruppe der Sozialhilfeempfänger (Hilfe zum Lebensunterhalt) an. Die Untersuchung legt die Annahme nahe, daß Einkommensmix eine wesentliche Dimension individueller Lebenslagen in der Gesellschaft ist. Hierbei übersetzt sich der institutionelle Einkommensmix in vielfältige Formen des individuellen Einkommensmix'. Hierdurch begründen sich unterschiedliche Lebenslagen auch bei Personen, denen nach herkömmlichen Schichtungskriterien und soziodemographischen Merkmalen derselbe soziale Status zukommt. (ICE2)