"Am Anfang der Forschung über die Industrialisierung Sachsens im 19.Jahrhundert stand die Frage, warum es gerade dem Königreich Sachsen nach der Teilung im Jahr 1815 gelang, den Prozess gesamtwirtschaftlichen Wachstums als erster deutscher Staat zu beginnen. Überlegungen nach den wesentlichen Faktoren dieser sozioökonomischen Umwandlung und damit nach einer Erklärung des Industrialisierungsverlaufs – auch im regionalen Maßstab – schlossen sich an. Der sächsische Weg zum Industriestaat konnte von keinem anderen deutschen Staat identisch nachgegangen oder kopiert werden. Historische Eigentümlichkeiten und gewachsene Besonderheiten erforderten jeweils spezifische Maßnahmen und Entscheidungen, je nachdem, zu welchen Zeitpunkt mit der Industrialisierung begonnen wurde. Es ergab sich jedoch bei der Erforschung dieser Zusammenhänge, daß die Intra- und interregionalen Wechselwirkungen mit anderen deutschen Staaten und Regionen zunehmend an Bedeutung gewannen und die relative Stellung Sachsens erst durch Vergleiche mit diesen verdeutlicht und erfaßt werden konnte. Industrieregionen können nach meinem theoretischen Modell sowohl deutsche Staaten als auch Teilgebiete dieser Staaten sein. Die Industrialisierung Sachsens wurde deshalb nach und nach zu einem 'Sonderfall' regionaler deutscher Industrialisierung, deren unterschiedliche Phasenverläufe in den einzelnen Staaten Ähnlichkeiten wie Verschiedenheiten aufwiesen" (Kiesewetter, H., a.a.O., S. 199. Der Autor entwickelt zunächst ein theoretisches Konzept regionaler Industrialisierung, an dem Industrialisierungsstand und –verlauf gemessen werden können. Dieses Konzept steckt den Rahmen ab, in den die quantitativen Darlegungen und regionalen Vergleiche hineingestellt werden. Als operationalisierbares Abgrenzungskriterium für Industrieregionen, die im Zentrum der Analyse stehen, werden drei einigermaßen homogene Kriterien vorgeschlagen: Gebietsgröße (größer als 5.000 Quadratkilometer), Bevölkerungszahl (größer Als 100 Einwohner pro Quadratkilometer) und potentielle Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Als zeitliches Ablaufschema werden drei Stadien angenommen: erstens ein vorindustrielles, zweitens ein frühindustrielles und schließlich ein Stadium, das mit Erreichen des Zustandes eines eigendynamischen Wachstums beginnt und die eigentliche Industrialisierungsphase bildet. Inhaltlich wird regionale Industrialisierung nicht auf wirtschaftliches Wachstum von Industriebranchen – oder lediglich des sekundären – Sektors – eingeengt, sondern in den Rahmen des gesamten ökonomischen und sozialen Wandlungsprozesses eingebettet. Die Untersuchung von Hubert Kiesewetter behandelt die Ursprünge der Faktoren, die diesem ökonomischen Wachstumsprozess zugrunde lagen, und die Wirkungen, die ihm im 19. Jahrhundert folgten. Aufgrund eines reichen Archivbestandes aus dem Sächsischen Staatsarchiv Dresden, das überwiegend erstmals ausgewertet wurde, und einem Faktorenmodell der (regionalen) Industrialisierung vergleicht die Untersuchung die wichtigsten Komponenten mit etwa 30 anderen deutschen Regionen ähnlicher Größe. So zeigt sich, welche Industrialisierungsfaktoren zu welchem Zeitpunkt unverzichtbar waren und welche im Laufe des 19. Jahrhunderts an Bedeutung verloren. Der empirische (zweite) Teil der Untersuchung ist wie folgt gegliedert: Ziele und Folgen der Agrarreform; Bevölkerungswachstum, Wanderungsbewegung und Erwerbstätigkeit; die Landwirtschaft; Erzbergbau und Eisenindustrie; die Baumwollindustrie; die Maschinenbauindustrie; der Steinkohlenbergbau; der Eisenbahnbau.
Datentabellen in HISTAT: Die Datentabellen sind sachlich wie folgt gegliedert: A. Ziele und Folgen der Agrarreform B. Bevölkerungswachstum, Wanderungsbewegung und Erwerbstätigkeit C. Die Landwirtschaft D. Erzbergbau und Eisenindustrie E. Die Baumwollindustrie F. Die Maschinenbauindustrie G. Der Steinkohlenbergbau H. Der Eisenbahnbau
Industrialisierung als Prozess des regionalen Strukturwandels, d.h. als sektoraler Strukturwandel im wirtschaftlichen Wachstum einer durch gleichartige ökonomische Strukturmerkmale geprägten Region, nämlich Oberschlesien. ´Für die Untersuchung der regionalen Industrialisierung scheint mir die Betrachtung der Produktionsbedingungen, d.h. der regionalen Hauptoutputgrößen in ihrer Inputfaktoren besonders angemessen, weil darin die Hauptbestandteile der Produktion und ihre Entwicklung im Zeitablauf am deutlichsten sichtbar werden. Dies soll im Folgenden den Hauptbestandteil der Darstellung ausmachen´ (Pierenkemper, T., 2002: Die Industrialisierung Oberschlesiens im 19. Jahrhundert. In: Die Industrialisierung der europäischen Montanregionen im 19. Jahrhundert. Stuttgart: Franz Steiner Verlag, S. 151f). Dabei sind drei Hauptprobleme des regionalen Ansatzes auch für die Industriegeschichte Oberschlesiens zu lösen: Die angemessene Abgrenzung der Region, die Generierung eines empirischen Datensatzes zur Beschreibung des sektoralen Strukturwandels und des regionalen Wachstums sowie die umfassende Analyse dieses regionalen Entwicklungsprozesses. Die Untersuchung von Toni Pierenkemper skizziert im ersten Schritt Lösungsmöglichkeiten und stellt erste Ergebnisse zur Diskussion.
Themen
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT):
01. Die Produktion der wichtigsten Montanerzeugnisse in Oberschlesien (1809-1913) 02. Steinkohlenförderung und Roheisenproduktion in Preußen (1817-1900) 03. Steinkohlenförderung und Roheisenproduktion in den deutschen Hauptrevieren in t (1792-1850)
Der Autor versucht die Industrialisierung, definiert als Ausbreitung der gewerblichen Massenproduktion, in Darmstadt nachzuzeichnen. Damit eng verbunden sieht er den zur Verfügung stehenden Aktionsradius einer Stadt, also die Verbindung des Wirtschaftsraumes Darmstadt mit der Umgebung über Verkehrswege sowie eine wechselseitige Eingliederung zentraler Märkte und Städte. Dabei ist zu berücksichtigen, das Darmstadt im 19. Jahrhundert eine Hof-, Beamten- und Militärstadt mit agrarischer Prägung ist.
Hierbei geht er im wesentlichen auf folgende Themen ein: - die Bevölkerungsbewegung - Betriebe und Beschäftigte nach Gewerbe- und Produktionszweigen in Darmstadt - Städtische Infrastruktur: Wasserversorung, Kanalisation, Stromversorgung, Straßenbahn - Entwicklung des Eisenbahnwesens - Entwicklung des Bankwesens
Dabei unterscheidet er drei unterschiedliche Zeiträume der Entwicklung Darmstadts von einer Verwaltungsstadt hin zu einer Industriestadt: - Grundlagen der Industrialisierung bis 1850 - Die Epoche 1850 – 1870 als Zeitalter der Gründung der Darmstädter Industrie - Ausbau der Darmstädter Industrie (ca. 1870 bis 1900)
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
A. Bevölkerung A.1 Bevölkerung und Bevölkerungsbewegung in Darmstadt, 1800 - 1900
B. Ausgaben und Verbrauch der Stadt B.1 Kohleneinfuhr, 1865 - 1900 B.2 Städtische Ausgaben, 1869 - 1900
C. Verkehr, Kommunikation und Infrastruktur C.1 Betriebsausstattung der Bahngesellschaften, 1846 - 1900 C.2 Beförderungsleistung und Einnahmen der Main-Neckar-Eisenbahnlinie, 1847 - 1870 C.3 Bahnstation Darmstadt und die Verkehrsentwicklung der Hessischen Ludwigsbahn, 1846 - 1900 C.4 Bahnstation Darmstadt und die Verkehrsentwicklung der Main-Neckar-Bahn, 1850 - 1900 C.5 Entwicklung der Straßenbahn, 1898/99 - 1909/10 C.6 Postverkehr bei den Postämtern Darmstadts, 1871-1900 C.7 Infrastruktur: Trinkwasserversorgung, 1880-1909 C.8 Infrastruktur: Kanalisation, 1880-1910 C.9 Infrastruktur: Stromversorgung, 1893-1910
D. Banken D.1 Banken: Entwicklung der Spartätigkeit an der städtischen Sparkasse, 1837-1861/70 D.2 Banken: Bank für Handel und Industrie in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1853-1870 D.3 Banken: Bank für Handel und Industrie in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1875-1900 D.4 Banken: Bank für Süddeutschland in Darmstadt, 1856-1870 D.5 Banken: Bank für Süddeutschland in Darmstadt, Aktiva und Passivaposten, 1875-1900
E. Gewerbetreibende und Berufsguppen ( keine Zeitreihen, daher nicht in HISTAT. Bestellung über: http://www.gesis.org/dienstleistungen/daten/daten-historische-sozialf/querschnittsdaten )
E.1 Gewerbetreibende in ausgewählten Produktionszweigen (1819, 1850, 1870) E.2 Rückgang einzelner Gewerbe zwischen 1819 und 1850 E.3 Beschäftigte nach Gewerbegruppen auf 1000 Einwohner (Schema der dt. Reichsstatistik), 1882, 1895 E.4 Beschäftigte nach Berufsgruppen in Darmstadt und für das Deutsche Reich auf 1000 Einwohner, 1882 und 1895 E.5 Betriebe und Beschäftigte in den Betrieben nach einzelnen Industriezweigen in Darmstadt, 1882 und 1895
Um 1913 stellte das Saarrevier die drittgrößte deutsche Montanregion dar, nach 1914 aber erreichten der Saarkohlenbergbau und die anderen Industriezweige der Region aufgrund weltwirtschaftlicher Strukturverschiebungen und wegen der politischen Ereignisse nicht mehr die Bedeutung, die sie noch vor dem Ersten Weltkrieg besessen hatten. 1914 endete der bis dahin nur von wenigen Konjunktureinbrüchen gestörte Wachstumsprozess der Saarregion, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit den ersten Innovationen und deutlichem Wachstum in den einzelnen Wirtschaftssektoren begonnen hatte und in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine entscheidende Beschleunigung erfuhr. Diese Umwälzung der hundert Jahre zwischen dem Wiener Kongress und dem Ersten Weltkrieg ist das Thema der Arbeit, die das Verlaufsmuster der wirtschaftlichen Entwicklung der Industrie in der Saarregion herausarbeiten will. Wachstum und Strukturwandel des sekundären Sektors der Saarregion während des 19. Jahrhunderts werden mit den Methoden der regional vergleichenden Wirtschaftsgeschichte untersucht. Berücksichtigung finden dabei sowohl die mikro- als auch die makroökonomische Ebene. Wachstum und Strukturwandel werden soweit wie möglich quantitativ erfasst und beschrieben. Das auf diese Weise erarbeitete Verlaufsmuster wird schließlich in einem Vergleich denjenigen der beiden großen anderen deutschen Montanregionen Ruhr und Oberschlesien gegenübergestellt. Die vollständige Analyse einer einzelnen, unabhängig von politisch-administrativen Grenzen definierten Wirtschaftsregion über einen längeren Zeitraum erweist sich dabei als eine gute Untersuchungseinheit, um den Ursachen und Abläufen des Phänomens Industrialisierung auf den Grund zu gehen.
Aufgrund des methodischen Konzeptes der Untersuchung kleinräumiger Wirtschaftsregionen und der formulierten methodischen Prämissen ergeben sich folgende konkrete Leitfragen für den Hauptteil der Untersuchung: - Welche Industriezweige waren in der Region vor 1918 vorhanden und welche trugen den Industrialisierungsprozess der Region? - Wie entwickelten sich die einzelnen Industriezweige und welchen Wachstumsverlauf wiesen sie auf? - Wie veränderte sich die sektorale Struktur bzw. die Gewerbestruktur? - Welche Rahmenbedingungen waren in der Region vorhanden? - Welche Infrastruktur bildete sich während des Industrialisierungsprozesses aus? - Welche Interdependenzen zeigen sich zwischen den Industriezweigen innerhalb der Region und inwieweit förderten oder hemmten die Außenbeziehungen der Region den Industrialisierungsverlauf der Saarregion?
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen folgende Branchen: Der Steinkohlebergbau, die Eisenindustrie, das Glashüttengewerbe, die Keramikindustrie sowie weitere Gewerbe- und Industriezweige. "Ziel ist es, für die Branchen in der jeweiligen Periode die wesentlichen Kennzeichen herauszuarbeiten. Für beide Perioden sollen dann die verschiedenen Wachstumsverläufe der einzelnen Industriezweige und deren strukturelle Charakteristika sowie die Verflechtung zwischen den einzelnen Branchen zusammengefasst werden" (Banken, a.a.O., S. 52).
Die strukturellen Aspekte der Untersuchung lassen sich wie folgt zusammenfassen: Produktionsentwicklung und Beschäftigung, Unternehmens- und Marktstruktur, Technische Entwicklung und Arbeitsverhältnisse, Absatzverhältnisse und wirtschaftliche Ergebnisse.
Verzeichnis der Tabellen in HISTAT
I. Bevölkerung A3 Die Bevölkerungsentwicklung in der Saarregion 1820-1910 A4 Die Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen der Saarregion 1815-1914 A5 Die Bevölkerungsentwicklung in den Kommunen der Saarregion 1815-1914
II. Der Steinkohlenbergbau A6 Kohlenförderung und Beschäftigungsentwicklung in der Saarregion vor 1815 A7 Die Steinkohlenförderung in der Saarregion 1817-1913 A8 Die Steinkohlenförderung und Beschäftigung in den Montanrevieren Ruhr, Saar und Oberschlesien 1816-1912 A9 Die Beschäftigung im Steinkohlenbergbau der Saarregion 1817-1913 A10 Die Entwicklung der staatlich-preußischen Steinkohlengruben in der Saarregion 1815-1913 A11 Die Entwicklung der privaten preußischen Steinkohlengruben in der Saarregion 1815-1913 A12 Die Entwicklung der staatlich-bayerischen Steinkohlengruben in der Saarregion 1815-1913 A13 Die Entwicklung der privaten bayerischen Steinkohlengruben der Saarregion 1878-1913 A14 Die Entwicklung der lothringischen Steinkohlengruben 1856-1913 A15 Löhne, Schichten, Förderleistungen und Förderpreise im Saarkohlenbergbau 1815-1913 A16 Die Begünstigungspreise der preußischen Staatsgruben in der Saarregion 1816-1859 A17 Wirtschaftliche Ergebnisse der Steinkohlenunternehmen in der Saarregion 1815-1914 A18 Die Entwicklung der Koksproduktion in der Saarregion 1815-1914 A49 Förderwerte, Erlöse und Kohlenpreise im Steinkohlenbergbau der Saarregion 1850-1913 A50 Absatzgebiete und Abnehmer der Saarkohlengruben 1850-1913 A51 Die Kostenstruktur der preußischen Staatsgruben an der Saar 1850-1900 A53 Die Investitionsentwicklung der preußischen Staatsgruben an der Saar 1850-1913 A54 Die Absatzgebiete des Saarkoks 1868-1908
III. Die Eisenindustrie A19 Die Entwicklung der Saareisenindustrie vor 1815 A20 Die Entwicklung der Eisenindustrie in der Saarregion 1815-1914 A21 Die Entwicklung der Eisenindustrie in den Revieren Ruhr, Saar, Mosel und Ober¬schlesien 1815-1914 A22 Die Entwicklung des Eisenerzbergbaus in der Rheinprovinz 1815-1870 A33 Wachstumsraten und Marktanteile der Eisenreviere Saar, Ruhr, Oberschlesien und Mosel im Deutschen Reich 1815-1914 A55 Der Minette- und Roheisenbezug der Saarregion 1850-1913 A56 Roheisenproduktionswerte, Auslastung und Höhe der Hochöfen an Saar, Ruhr, Mosel und in Oberschlesien 1850-1913 A58 Größe, Stahlproduktionswert- und Produktivitätsentwicklung der Stahlwerke in den Eisenregionen an Saar, Ruhr, Mosel und in Oberschlesien 1850-1913 A59 Die Entwicklung der Löhne in der Eisenindustrie der Saarregion 1850-1913 A60 Die Gewinne der Saareisenunternehmen 1856-1913
IV. Das Glashüttengewerbe In HISTAT keine Tabellen aufgenommen.
V. Beschäftigten in der Saarregion A36 Die Beschäftigung der Industrie Steine & Erden in der Saarregion 1815-1914 A39 Die Industriebeschäftigung in der Saarregion 1816-1913 A48 Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen in der Saarregion 1850-1913
Die folgenden Datentabellen wurden nicht in die Datenbank HISTAT aufgenommen: A23 Die Entwicklung der Eisenhütte Neunkirchen 1815-1914 A24 Die Entwicklung der Eisenhütte St. Ingbert 1815-1914 A25 Die Entwicklung der Dillinger Hütte und der Eisenwerke Geislautern, Bettingen und Münchweiler 1815-1914 A26 Die Entwicklung der Burbacher Eisenhütte 1857-1814 A27 Die Entwicklung der Völklinger Hütte 1873-1914 A28 Die Entwicklung der Halberger und Fischbacher Hütte 1815-1914 A29 Die Entwicklung des Stiringer Eisenwerks 1851-1898 A30 Die Entwicklung der Stahlhütte Goffontaine und ihrer Nebenwerke 1815-1872 A31 Die Entwicklung des Mannesmann Röhrenwerks Bous und des Saarbrücker Gußstahlwerks 1886-1914 A32 Die Entwicklung der Eisenwerke Kreuzwald, St. Fontaine, St. Louis, Oberhomburg und Falk 1815-1914 A34 Die Hochofenproduktion der Neunkircher Hütte 1837-1848 A35 Die Entwicklung der Glasindustrie in der Saarregion 1815-1914 A52 Vermögens-, Schulden- und Gewinnrechnung der St. Ingberter Grube 1870-1913 A57 Technische Daten und Produktionsergebnisse deutscher und belgischer Hochöfen 1860 A61 Der regionale Absatz der Saareisenhütten 1819-1844
A37 Die Beschäftigung in Betrieben der weiteren Gewerbe- und Industriezweige der Saarregion 1815-1914 A38 Die Beschäftigung in der Metallverarbeitung und dem Maschinenbau der Saarregion 1815-1914 A40 Die Beschäftigtenverteilung in der Saarregion 1882, 1895 und 1907 nach den Berufszählungen A41 Die Beschäftigtenverteilung in der Saarregion 1882, 1895 und 1907 nach den Gewerbezählungen A42 Die Beschäftigtenverteilung in den preußischen Saarkreisen nach den Berufs- und Gewerbezählungen 1861, 1867 und 1875 A43 Die Beschäftigtenverteilung in den lothringischen Saarkreisen 1859-1907 A44 Die Beschäftigtenverteilung in der Saarregion nach verschiedenen Erhebungen 1819-1852 A45 Die Beschäftigtenverteilung in der Saarregion nach verschiedenen Erhebungen 1867-1907 A46 Die Beschäftigtenverteilung nach den "Kreisdarstellungen" 1858 und 1861 in den Kreisen Saarbrücken, Saarlouis und Ottweiler A47 Die Handwerker- und Fabrikentabelle nach der Zollvereinserhebung 1846 in der Saarregion A48 Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen in der Saarregion 1850-1913 A57 Technische Daten und Produktionsergebnisse deutscher und belgischer Hochöfen 1860 A61 Der regionale Absatz der Saareisenhütten 1819-1844
Gegenstand der Studie Es wird der Prozeß der regionalen Industrialisierung am Beispiel des Hagener Raumes unter Verwendung des theoretischen Modells des industriellen Distrikts analysiert. Es wurde bewußt ein kleiner Untersuchungsraum gewählt, um den Vorgang der Industrialisierung aller dafür wichtigen Branchen zu erfassen.
Die Forschung zur Industrialisierung Nordwest-Deutschlands konzentriert sich auf das Ruhrgebiet, welches sich innerhalb eines knappen Jahrhunderts von einer ländlichen Region zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelte. Die Regionen südlich des Ruhrgebietes werden oft nur am Rande betrachtet. Die Regionen um Hagen, der Grafschaft Mark und des Bergischen Landes durchliefen eine langsame Entwicklung von einer durch Klein- und Mittelbetriebe geprägten, gewerblich aktiven und für den Fernhandel bedeutsamen Region zu einer Industrieregion. Obwohl diese Regionen als Keimzelle der Industrialisierung im nordwestdeutschen Raum anzusehen sind, erfuhren sie eine im Laufe der Zeit abnehmende Bedeutung für die Gesamtwirtschaft und sind somit im Vergleich zum Ruhrgebiet in Vergessenheit geraten. Somit bekommt die Industriegesellschaft in der Darstellung vieler Historiker ein Bild, das von Großbetrieben und Massenproduktion geprägt ist. Ausgelöst durch den strukturellen Wandel in der Wirtschaft erfahren seit einigen Jahrzenten gerade die durch die Montanindustrie geprägten Regionen einen Bedeutungsverlust. Industrieregionen, die anders strukturiert sind als das Ruhrgebiet und die nicht derart radikale Brüche erleiden mussten, scheinen sich nach anderen Mustern zu entwickeln. Gerade Regionen, die alte Wurzeln und eine kleinbetrieblich strukturierte, relativ flexible Produktionsorganisation besitzen, verfügen über ungleich mehr Potential für die Zukunft als das Ruhrgebiet. Die vorliegende Studie soll zum Verständnis des Vorgangs der Industrialisierung beitragen. Der spezielle Weg einer kleinen Region soll anhand detaillierter Beschreibungen der einzelnen Branchen unter Verwendung von Quellenmaterialien nachgezeichnet werden. Eine Vergleichbare Studie zur regionalen Industrialisierung ist die Dissertation von R. Banken über die Industrialisierung der Saarregion (im GESIS-Datenarchiv unter der Studiennummer ZA8148 archiviert und über das Portal histat der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht). Neben der Beschreibung der wirtschaftlichen Veränderungen soll die spezifische Entwicklung des Hagener Raumes systematisiert werden. Hierbei bezieht der Autor das Konzept des 'industriellen Distrikts' ein, das speziell weiche Faktoren hervorhebt. Dieser von A. Marshall 1920 erstmals verwendete Begriff (in: The Principles of Economics, 1922) wurde im Rahmen der folgenden Wirtschaftsforschung zu einem Konzept der flexiblen Spezialisierung regionaler Ökonomien vor allem von Piore und Sabel (1985 in: Das Ende der Massenproduktion. Studie über die Requalifizierung der Arbeit und die Rückkehr der Ökonomie in die Gesellschaft.) weiterentwickelt. Der ökonomische Erfolg in der Bewältigung des strukturellen Wandels ist laut dieser Theorie aufgrund der im historischen, sozialen und regionalpolitischen Prozess ausgebildeten räumlichen Verhältnisse von Städten und Regionen selbst beeinflußbar. Hierbei sind vor allem kleinere und mittlere, spezialisierte und untereinander gut vernetzte Unternehmen einer Region die treibende Kraft für den wirtschaftlichen Erfolg. Der Autor Andreas Berger versucht, "dieses Konzept für wirtschaftsgeschichtliche Arbeiten zum 19. Jahrhundert zu nutzen und auf eine Basis zur Vergleichbarkeit eines speziellen Typs von Regionen zu verweisen. So kann diese Studie zur regionalen Industrialisierung in größere … Zusammenhänge eingebunden werden" (S. 22). Charakteristisch für die in der Untersuchung einbezogenen Regionen ist ein langer, kontinuierlicher Prozess der Industrialisierung. Plötzlichen wirtschaftlichen Umwälzungen und Brüche haben weniger stattgefunden. Da sich die Entwicklung des Untersuchungsraumes Hagen und Bergisches Land von der Entwicklung der benachbarten Regionen des Ruhrgebietes und des Sauerlandes deutlich unterscheidet, stellt sich der Autor die Frage, ob das theoretische Modell von Pionier-Staaten und Nachfolger-Staate im Prozess der Industrialisierung überhaupt zutreffend ist.
Das Unternehmen wird als die primär zu untersuchende Einheit angesehen. Neben privat produzierenden Einzelwirtschaften stehen auch die öffentlichen produzierenden Einzelwirtschaften sowie die öffentlichen und privaten Haushalte als konsumierende Einheiten im Fokus des Interesses. Bis in das 20. Jh. lassen sich Haushalt und Unternehmen bei kleinen und mittleren Unternehmen kaum eindeutig trennen, da sie oft unter einem Dach verbunden waren. Der Autor bezieht sich im Verlauf seiner Arbeit auf die neue Institutionenökonomik, indem er an einigen Stellen Transaktionskosten zur Erklärung bestimmter Verhaltensweisen und bestimmter Organisationsformen heranzieht. Gerade die mikroanalytische Ausrichtung der Transaktionskostenökonomik sowie die Sichtweise des Unternehmens als Beherrschungssystem kommen der Untersuchung einzelner Unternehmen und einer Region sehr entgegen. (S. 68 f) Darüber hinaus müssen auch andere Faktoren wie die technischen Veränderungen, für die erste Hälfte des 19. Jh. die Transportkosten und die verwendete Produktionstechnik einbezogen werden.
Zeit und Ort der Untersuchung: Eindeutige zeitliche Abgrenzungskriterien können für den Untersuchungsraum ebenso wenig genannt werden wie für Deutschland insgesamt. Für den Untersuchungsraum stellt Berger fest: "So zeigte sich in der Textil- und Papierherstellung schon ab den 1830er Jahren ein beginnender Ausbau zur Industrie, in der Stahlproduktion und der Eisen- und Stahlwarenherstellung teilweise aber erst im Lauf der 1850er Jahre. Das Ende der Aufbruchphase begann mit der Gründerkrise. Darüber besteht in der Forschung breiter Konsens. Die Phase ab der Gründerkrise bis zum Ersten Weltkrieg wird allgemein als Hochindustrialisierung bezeichnet, in der weiterhin ein dynamisches Wachstum, das allerdings in der Zeit bis 1895 deutlich schwächer als in der vorherigen und der nachfolgenden Phase verlief, stattfand" (S. 26 f) Berger setzt den Beginn der Untersuchungsperiode mit dem Jahr 1815 fest, da sich ab diesem Zeitpunkt in der staatlichen und kommunalen Verwaltung eine Kontinuität durchgesetzt hat, die sich auf die Qualität der Quellen niederschlägt. Der 1. Weltkrieg wird als End-Zeitpunkt des Untersuchungszeitraumes gesetzt, da sich die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Entwicklung – unter anderem auch durch die Umstellung auf die Kriegswirtschaft – radikal verändert haben.
Seit den 1960er Jahren finden regionale Aspekte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte vermehrt Beachtung. Die Region bildet die wesentliche operative territoriale Einheit für die Industrialisierung und weniger der Nationalstaat. Damit ist die genauere Analyse von Regionen als Träger der Industrialisierung von Bedeutung, wobei eine genauere Definition des Begriffs Region erforderlich wird. Die Bandbreite der Abgrenzungsversuche in der Forschung kann durch zwei Standpunkte gut abgegrenzt werden: Auf der einen Seite ist der Ansatz von Kiesewetter zu nennen, der mit seiner Größendefinition in Quadratkilometern und der Forderung, daß das Gebiet sich wirtschaftlich selbst versorgen können muß, deutsche Provinzen und deutsche Einzelstaaten (z.B. das heutige Nordrhein-Westfalen) als Region betrachtet. Auf der anderen Seite ist die Forderung von Banken oder Fremdling et al. zu nennen, als Region ein möglichst kleines Gebiet zu wählen, welches unter wirtschaftlichen oder sozialen Kriterien möglichst homogen sein sollte, und in seiner Beziehung zu anderen Gebieten untersucht werden muß, da es in seiner Entwicklung nicht unabhängig von seiner Umgebung ist. (S. 31 f.) Darüber hinaus ist die interne Faktorausstattung ein kennzeichnendes Merkmal, die zwischen den Regionen extrem unterschiedlich sein kann (z.B. ob Bodenschätze wie Kohle und Erze vorliegen). Je mobiler aber die Faktoren werden (z.B. durch Transportkostenreduktion oder Migration), umso entscheidender werden Erklärungsmodelle, die von einer Interaktion zwischen Regionen ausgehen. Dabei wird die Bedeutung desjenigen Teils der regionalen Wirtschaft hervorgehoben, der nicht für den lokalen Markt produziert. "Seit den 70er Jahren wurden zunehmend außerökonomische oder schlecht messbare Faktoren wie die Existenz von Netzwerken, die sich nicht nur auf die dadurch mögliche Senkung von Kosten, sondern auch auf Traditionen oder gemeinsame Werte und Ideologien gründen, als (sogenannte weiche) Faktoren für ein regionales Wachstum betrachtet. (S. 34)
Berger wählt einen Untersuchungsraum, der ungefähr identisch ist mit der Stadt Hagen in den Grenzen von 1929. Es handelt sich hierbei mit seiner Größe von 150 Quadratkilometern um ein kleinräumiges Gebiet, welches an der unteren Grenze dessen liegt, was noch als Region bezeichnet werden kann. Die Wahl eines so kleinen Untersuchungsgebietes war für den Autor aus zwei Gründen notwendig: Zum einen liegt gerade im bergisch-märkischen Raum eine sehr kleinräumig gegliederte Wirtschaftsstruktur vor, so dass die Wahl eines kleinen Untersuchungsraums geboten scheint, um nicht zu viele unterschiedliche Entwicklungen einschließen zu müssen. Zum anderen ist es nur in einem so kleinen Maßstab möglich, die einzelnen Prozesse, die zusammen die Industrialisierung ausmachen und sowohl parallel wie auch zeitlich und räumlich versetzt verliefen, hinreichend genau zu erfassen als "operative territoriale Einheit" im Industrialisierungsprozess.
Quellenproblematik: Das Konzept der Arbeit besteht darin, aus den jeweiligen Geschichten der einzelnen Unternehmen eine Geschichte der verschiedenen Branchen zu entwickeln und letztlich die Wirtschaftsgeschichte des Untersuchungsraums zu erklären. Dabei müssen zusätzlich andere Bereiche wie die Infrastruktur, die Konjunktur oder die politische Geschichte betrachtet werden. Darüber hinaus besitzen die einzelnen Unternehmensgeschichten eine Doppelfunktion: Das Wachstum einer Branche kann als addiertes Wachstum der einzelnen Unternehmen aufgefasst werden. Zum anderen können besonders gut dokumentierte Unternehmensgeschichten als Beispiele für die Entwicklung einer Branche betrachtet werden. Darüber hinaus ermöglicht der Blick auf eine größere Anzahl von Unternehmensgeschichten das Erkennen von Mustern in der Entwicklung. Der Autor greift in seiner Studie zunächst auf zusammenfassende Darstellungen der Firmen- und Wirtschaftsgeschichte zurück, so wie sie durch die Veröffentlichungen von Ernst Voye vorliegen. Problematisch ist die Tatsache, dass durch den 2. Weltkrieg das Kammerarchiv der IHK in Hagen zerstört wurde und somit wichtige Quellen vernichtet wurden. Neben den Monographien, die von der IHK in Hagen herausgegeben wurden, bildet auch die Monatsschrift der SIHK 'Südwestfälische Wirtschaft' eine Quelle für unternehmensgeschichtliches Material. In beschränktem Umfang und nach Überprüfung der Fakten werden auch Firmenfestschriften berücksichtigt. Das von der Handelskammer und den Unternehmen veröffentliche Material wurde durch andere Quellen überprüft und ergänzt. Lokal- und regionalgeschichtliche Veröffentlichungen sowie überregionale wissenschaftliche Literatur bieten hierbei eine weitere Informationsquelle. Weiterhin wurden Archivalien und auch zeitgenössische Zeitungen ausgewertet. Die Archivalien lassen sich grob in drei Gruppen einteilen: Unternehmensarchive; staatliches und kommunales Schriftgut; Akten der Handelskammer Hagen. Auch der Schriftverkehr der Unternehmen mit anderen Firmen bietet Informationen zu Bestellungen, Lieferungen und Beziehungen der Unternehmen untereinander, wobei aufgrund der großen Materialfülle nur eine Stichprobe der Briefe ausgewertet werden konnte. Die Briefe der Märkischen Maschinenbau-Anstalt führten zu Erkenntnissen über die Ausstattungen der Firmen im Untersuchungsraum. Aufträge, Bestellungen und Rechnungen geben gerade für die frühe Zeit Aufschluss über die Ausstattung der Unternehmen und die speziellen Umstände der Anschaffung. Amtliche Statistiken sind meist erst ab Ämterebene greifbar, so dass die aggregierten Daten nicht oder nur in speziellen Fällen auf die einzelnen Unternehmen bezogen werden können. Wichtige Zahlen über die Produktion der einzelnen Unternehmen sind ab dem 1870er Jahren durch das Oberbergamt Dortmund für die Eisen und Stahl erzeugenden Unternehmen erhoben worden. Die Auswertung der Akten der Handelskammer Hagen war aufgrund der Zerstörung im 2. WK unbefriedigend. Weiterhin wurde auch auf allgemeine statistische Quellen der Ämter zurückgreifen, die den gesamten Zeitraum in wechselnder Dichte abdecken. Neben dem Oberbergamt in Dortmund und den Statistiken auf Ämterebene sind hier auch die Gewerbezählungen zu nennen. Teilweise konnten deren Vorarbeiten auf lokaler Ebene als gedruckte Tabellen beschafft werden.
Schlussfolgerung des Primärforschers und Autors: "Der Untersuchungsraum Hagen kann schon 1815 als eine gewerblich verdichtete Region gelten. Dabei ist es nicht unangebracht, von einer protoindustriellen Region zu sprechen, weil es sich bei dem vorherrschenden Gewerbe um hoch spezialisierte Stahlerzeugung, Eisen- und Stahlwarenindustrie und Textilindustrie, die schon zentralisierte Produktionsstätten ausgebildet hatte, handelte. Diese Fertigungszweige wurden nicht im Nebengewerbe betrieben und weisen nicht die für Protoindustrien typischen Merkmale … auf. … (Es) gab in der Textilindustrie … ein Verlagssystem. Als Verleger fungierten die beiden großen Hagener Textilunternehmen, die jeweils eine zentralisierte Produktionsstätte in der Stadt Hagen unterhielten und einige Produktionsstufen … auslagerten (= Heimarbeit). … Die Produkte wurden über zwei unterschiedliche Systeme (auf dem Markt) abgesetzt. Auf der einen Seite vertrieben Wanderhändler … einen Teil der Waren. … Auf der anderen Seite wurden die Waren über Kommissionshäuser im Untersuchungsraum und der näheren Region vertrieben. … Diese waren schon im 18. Jahrhundert in der Lage, die in der Grafschaft Mark hergestellten Waren über verschiedene Absatzwege und Zwischenhändler weltweit zu vertreiben. … Daneben wurden Lieferverbindungen in der Region immer wichtiger, indem Halbfertigwaren und ab den 1860er Jahren zunehmend auch Spezialmaschinen für die Bedürfnisse der Fertigwarenindustrie des Untersuchungsraums hergestellt wurden. … Die Darstellung der einzelnen Brachen … ermöglicht … einen leichten Zugriff auf die Wirtschaftsentwicklung des Untersuchungsraums in der Industrialisierung … . Fünf Branchen … waren besonders wichtig für die Industrialisierung: die Textilindustrie, die Papierherstellung, die Stahlerzeugung, die Eisen- und Stahlverarbeitung in den unterschiedlichen Ausprägungen und die Elektroindustrie. … Gerade die Hagener Textilindustrie muss als eines der Unternehmen gesehen werden, das für die Industrialisierung der Stadt Hagen bis zum Ersten Weltkrieg extrem wichtige Impulse lieferte. Nicht nur die schon in den 1840er Jahren hohe Zahl der Beschäftigten, sondern besonders die Nachfrageimpulse nach Investitionsgütern waren von enormer Bedeutung für die nähere Region. Ebenso wichtige Impulse gingen von den Vorsterschen Papiermühlen … aus, die etwa gleichzeitig mit der Textilindustrie mechanisiert wurden. Außerhalb der Stadt Hagen waren jedoch die Stahlerzeugung und –verarbeitung wesentlich wichtiger für die Wirtschaftsentwicklung. Diese Gruppen von Branchen bildeten das Produktionscluster, dem in der Industrialisierung der Region … die größte Bedeutung zukam. … Die sogenannte zweite industrielle Revolution wurde in Hagen nicht von der chemischen Industrie, sondern von der Elektroindustrie getragen. … Die Industrialisierung Hagens nahm einen völlig anderen Weg als die des benachbarten Ruhrgebiets … . Aus einer langen gewerblichen Tradition wuchs eine klein- und mittelbetrieblich strukturierte Industrielandschaft heran, in die einige größere Unternehmen eingebunden waren. Prägend waren dabei besonders die bedeutenden Kommissionshäuser … . Dabei kam es nicht zu ausgeprägten Brüchen. Der Übergang von der vorindustriellen Fertigung zur Industrialisierung verlief weitgehend fließend. … Aus dem hohen Humankapital und den engen Beziehungen innerhalb der Region resultierte eine große Innovationskraft einzelner Unternehmen und somit der Region insgesamt. … (Es) konnte gezeigt werden, dass die Wirtschaft der Region eine funktionale Einheit bildete, die aus traditionellen Strukturen gewachsen war. … Hagen blieb ein Standort, an dem von oft hoch qualifizierten Arbeitern in kleinen und mittleren Betrieben, mit einem hohen Anteil an Handarbeit, kleine Serien oder Spezialanfertigungen produziert wurden. … Diese Untersuchung hat den Blick auf einen anderen, oft übersehenen Weg der Industrialisierung einer traditionellen Gewerberegion eröffnet. Dabei ist … über die Beschreibung der ganzen regionalen Wirtschaft die Entwicklung einer kleinen Region beschrieben worden. Dies … soll dazu dienen, … die Entstehung des Industriezeitalters, …, in ihrer … Vielfalt zu verstehen." (Berger 2009: S. 473 ff.)
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf:
A. Die einzelnen Branchen 1 Textilindustrie 2 Brauerei 3 Eisen- und Stahlindustrie
B. Fallbeispiele einzelner Maschinenfabriken 1 Proll & Lohmann 2 AFA AG
C. Der Handelskammerbezirk Hagen Der Handel in der Stadt Hagen; Produktionsmengen in Tonnen und Wert in Talern der Metalle und Metallwaren; Beschäftigte Arbeiter in der metallherstellenden und –verarbeitenden Industrie; Konkurse und Eintragungen in das Handelsregister im Handelskammerbezirk.
D. Gütertransport
E. Beschäftigte
F. Mitgliedsunternehmen in Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden
Eine ausführliche Auflistung der einzelnen Datentabellen zu den einzelnen Gliederungspunkten findet sich in den Studiendetails unter 'Sachliche Untergliederung der Datentabellen'.
Die Erforschung der Industrialisierung ist eines der zentralen Themen der Wirtschaftsgeschichtsschreibung. Sie trägt dazu bei, die Funktionsweisen unserer heutigen Wirtschaft besser zu verstehen. Der Wohnungsbausektor wurde im Schrifttum zur deutschen Industrialisierungsgeschichte bisher vernachlässigt. Die vorliegende Arbeit möchte mit der Analyse dieses Sektors eine Lücke schließen. Nicht nur Stahl, Kohle Eisenbahn waren für die Industrialisierung von Bedeutung, sondern in einer Zeit wachsender Bevölkerung auch die Sektoren, die Güter zur Befriedigung der sogenannten "basic needs" produzierten, wie Nahrung, Kleidung und Wohnung. Dem Wohnungsbausektor kam wegen seines investiven Charakters hierbei eine besondere Rolle zu. Als ein besonders lohnender Untersuchungszeitraum für die Analyse des Wohnungsbausektors im Zeitablauf bietet sich das 19. Jahrhundert an. In diesem Zeitraum hat es einen großen Wandel in der deutschen Wirtschaft gegeben. Eine agrarisch orientierte Gesellschaft formte sich zu einer Industriegesellschaft, die ihre Versorgung über Märkte regelte und deren Bevölkerung in die Städte drängte. Das Elementarbedürfnis 'Wohnen' wurde durch Marktproduktion befriedigt; es entstanden städtische Wohnungsmärkte. Man sprach von 'Wohnungsproduktion'. In einem direkten Zusammenhang mit der Industrialisierung steht das Aufkommen von Wohnungsbauzyklen. Die Wohnungsproduktion durchlief Zeiten hitziger Spekulationsbooms, die sich mit Konkurswellen und darauffolgenden Stagnationen in der Wohnungswirtschaft ablösten. Der Wohnungsbausektor eignet sich wie wohl kein anderer Sektor dazu, die zeitliche Dimension des Industrialisierungsprozesses, zu der neben dem Wachstum auch die Zyklizität der Entwicklung gehörte, zu betrachten. Für die Städte Berlin, Hamburg, München Frankfurt und Dortmund wurden Daten zusammengetragen, die für die Analyse der Wohnungsbauinvestitionen in Frage kamen. Der Autor lehnt sich methodisch an die Ökonometriker an. Damit steht die Arbeit in der Tradition der "New Economic History School", die sich seit den 60iger Jahren, ausgehend von Amerika, eine Annäherung zwischen der Volkswirtschaftstheorie und der Geschichtswissenschaft (insbesondere auf dem Gebiet der Wirtschaftsgeschichte) gebracht hat. "Im ersten Teil der Arbeit wird auf die quantitative Bedeutung des Wohnungsbausektors während der deutschen Industrialisierung sowie auf die qualitative Bedeutung dieses Sektors für die Erklärung dieser Industrialisierung eingegangen. In dem zweiten Teil der Untersuchung werden die Wohnungsbauinvestitionsverläufe in verschiedenen deutschen Städten beschrieben und miteinander verglichen. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Vergleich hinsichtlich der Konjunktur zu. Im dritten Teil wird dann versucht, am Beispiel Hamburgs die jeweilige Investitionshöhe im Wohnungsbau zu erklären. Hierzu wird, nach der Betrachtung einzelner, mit dem Wohnungsbau in Verbindung stehender Märkte, ein ökonometrisches Modell formuliert und getestet. Im Teil IV wird dann versucht, die Wohnungsbauzyklen mit Hilfe des in Teil III formulierten Modells zu erklären. In Teil V werden, anknüpfend an die in Teil I aufgeworfenen Fragestellungen, die Ergebnisse der hier vorliegenden Arbeit zusammengefasst, und es wird versucht, daraus resultierende Erklärungsbeiträge für die deutsche Industrialisierungsgeschichte aufzuzeigen" (Wellenreuther, T., a. a. O., S. 39). "Um für die Entwicklungen in den einzelnen Städten vergleichen zu können, mußten zunächst Indikatoren gefunden werden, die den Verlauf der Wohnungsbauinvestitionen in einzelnen Städten über einen längeren Zeitraum Da in einigen Städten nur Mengenangaben vorliegen, haben wir uns wegen der Vergleichbarkeit entschieden, durchgängig Mengenindikatoren zur Beschreibung der Wohnungsbauinvestitionen herangezogen. … Bei Wohnungsbauinvestitionen handelte es sich um ökonomische Aktivitäten mit dem physischen Output Wohnraum. … Außerdem hatte dieser Output eine Wertdimension. Benutzt man nur reine Mengenreihen als Indikatoren, so vernachlässigt man den Qualitätsaspekt, Wertreihen beinhalten zwar den Qualitätsaspekt, haben aber gegenüber den Mengenreihen den Nachteil, dass die Werte, wie sie empirisch vorliegen, in Geldbeträgen angegeben sind. Dies führt zu Verzerrungen, wenn Preisänderungen vorlagen, die nicht durch Qualitätsveränderungen hervorgerufen wurden, sondern durch Inflation oder durch Veränderungen im Gefüge der Preisrelationen. … Da die Baukosten kurz- und mittelfristig starken Schwankungen unterlagen, geben Wertreihen zu laufenden Preisen ein verzerrtes Bild von der Bautätigkeit" (Wellenreuther, T., a. a. O., S. 40, 41, 42). Das ökonometrische Modell, das der Autor theoretisch entwickelt, stellt hohe Anforderungen an die Daten. So konnte das Modell, welches zur Erklärung der Wohnungsbauinvestitionen und deren Konjunktur herangezogen wurde, nur am Beispiel Hamburgs getestet werden, da nur hier die benötigten Daten vollständig vorhanden waren. Der Vergleich mit anderen deutschen Städten zeigt allerdings in dieser Untersuchung, dass es sich um keine Ausnahmeerscheinung in Deutschland gehandelt hat, dass vielmehr die Hamburger Entwicklung als repräsentativ für die Gesamtentwicklung angesehen werden kann.
Datentabellen in HISTAT: A. Tabellen für Deutschland A.01 Der private Verbrauch an Wohnungen und der gesamte privater Verbrauch in Deutschland (1850-1913) A.02 Das in nichtlandwirtschaftliche Wohnungen gebundene Kapital und der gesamte Kapitalstock in Deutschland (1850-1913) A.03 Die Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Wohnungen und die gesamten Investitionen in Deutschland (1851-1913) A.04 Die Struktur der Nettoinvestitionen nach Wirtschaftsbereichen in Deutschland, in Prozent (1851-1913) A.05 Bevölkerung, Eheschließungen und Wohnungsbauinvestitionen in Deutschland (1851-1913) A.06 Kapitalstock und Investitionen in nichtlandwirtschaftliche Wohnungen in Deutschland (1850-1913) B. Tabellen für Hamburg B.01 Feuerversicherungssummen und Zahl der vorhandenen Gelasse in Hamburg (1869-1913) B.02a Konstruktion eines Zinsindexes für Hamburg (1872-1912) B.02b Baukostenindex für Hamburg, 1913 = 100 (1871-1913) B.03 Der Hypothekenzinsfuß in Hamburg (1835-1883) B.04 Die Zinsentwicklung in Hamburg (1872-1913) B.05a Anteil der Wohngelasse an der Gesamtzahl der privat genutzten Gelasse in der inneren Stadt Hamburgs (1890-1918) B.05b Anteil der Wohngelasse an der Gesamtzahl der privat genutzten Gelasse in ganz Hamburg (1890-1918) B.05c Anteil der Wohngelasse an der Gesamtzahl der privat genutzten Gelasse in den äußeren Stadteilen Hamburgs (1890-1918) B.06a Wertmäßiger Anteil der Wohnungen an dem Gesamtwert der privat genutzten Gelasse in der inneren Stadt Hamburgs (1890-1918) B.06b Wertmäßiger Anteil der Wohnungen an dem Gesamtwert der privat genutzten Gelasse in ganz Hamburg (1890-1918) B.06c Wertmäßiger Anteil der Wohnungen an dem Gesamtwert der privat genutzten Gelasse in den äußeren Stadteilen Hamburgs (1890-1918) B.07 Zahl der in Hamburg vorhandenen Gelasse (1869-1913) B.08 Die Mietentwicklung in den Vororten Hamburgs (1874-1913)
B.09 Anteil der leer stehenden Wohnungen, pro-Kopf-Einkommen, Eheschließungen bezogen auf den Wohnungsbestand in Hamburg (1874-1913) C. Tabellen für Berlin C.01 Zahl und Zunahme der in Berlin vorhandenen Gelasse (1849-1909) D. Tabellen für Frankfurt D.01 Zahl der Neubauten in Frankfurt (1863-1907) D.02 Gebäudebestand in Frankfurt (1862-1907) E. Tabellen für München E.01 Zahl der Neubauten in München (1851-1911) E.02 Gebäudebestand in München (1850-1911) F. Tabellen für Dortmund F.01 Zahl der neuerbauten Wohnhäuser in Dortmund (1854-1913) F.02 Gebäudebestand in Dortmund (1853-1913)
Die Geschichte des Erfindungsschutzes in Preußen ist eng verbunden mit wirtschafts- und technikhistorischen Fragestellungen zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Das erkenntnisleitende Interesse der vorliegenden Untersuchung ist daher auf die Rolle des Patentwesens bei dem Innovationsprozeß während der Früh- und Hochindustrialisierung gerichtet und damit verbunden auf seinen Stellenwert innerhalb der staatlichen preußischen Gewerbepolitik. Dabei geht es um die Frage, welchen Beitrag der Erfindungsschutz zum technischen Fortschritt und wirtschaftlichen Wachstum geliefert hat und welche Wírkungen ihm die Wirtschaftspolitiker und –theoretiker, aber auch die Gewerbetreibenen, Erfiner und Ingenieure zugebilligt haben.
Themen:
Datentabellen in HISTAT:
A. Patenterteilung der Staaten im Vergleich A.1. Zusammenstellung der in den größeren deutschen Staaten zwischen 1815 und 1845 erteilten Patente. A.2. Zahl der Patenterteilungen im internationalen Vergleich zwischen 1850 und 1875.
B. Patenterteilung in Preußen B.1. Zahl der erteilten und aufgehobenen Patente in Preußen, 1862-1872. B.2. Dauer der in Preußen verliehenen Patente, 1845 – 1861.
C. Deutsches Reich C.1. Patentstatistik des Deutschen Reiches, 1877-1900
Der Autor stellt drei erkenntnisleitenden Vorstellungen an den Anfang seiner Untersuchung: I. Den Ausgangspunkt bildet die These, dass es in Preußen im 19. Jahrhundert zu einem unüberbrückbaren Gegensatz zwischen politischer Zentralisierung und industrieller Regionalisierung gekommen ist. Der militärische Machtstaat Preußen, besonders nach der Reichsgründung von 1870/71, ruhte zwar auf den (regionalen) ökonomischen Erfolgen der preußisch-deutschen Industrialisierung, aber die industrielle Dezentralisierung innerhalb Preußens hatte keinen mäßigenden Einfluss auf diese preußische Politik. II. Unter den zwölf preußischen Provinzen wird am Ende des Betrachtungszeitraums eine Auswahl getroffen, um eine einen gehaltvollen Vergleich der industrialisierenden Regionen zu ermöglichen: Der Autor betrachtet Regionen, die mindesten eine Gebietsgröße von 5.000 km2 und höchstens von 60.000 km2 haben sollen, als industrialisiert, wenn ihre Bevölkerungsdichte (Einwohner pro km2) den Wert 100 E/km2 übersteigt. Dann bleiben im Jahr 1910 sechs preußische Industrieregionen übrig, und zwar in der Reihenfolge 1. Das Rheinland; 2. Westfalen; 3. Brandenburg; 4. Hessen-Nassau; 5. Schlesien und 6. die Provinz Sachsen. III. Der Industrialisierungsgrad der Regionen wird gemessen an den relativen Veränderungen von Produktion (Steinkohle, Roheisen und Stahl) und Eisenbahnbau (Eisenbahnnetz und Eisenbahndichte).
Datentabellen in HISTAT: A.01a Fläche der preußischen Provinzen (1910-1910) A.01b Bevölkerung der preußischen Provinzen (1816-1910) A.02 Steinkohlenproduktion in Preußen (1815-1913) A.03 Roheisenproduktion in preußischen Provinzen (1815-1913) A.04 Stahlproduktion in preußischen Provinzen (1850-1913) A.05 Eisenbahnnetz und Eisenbahndichte in preußischen Provinzen (1843-1910)
Die vorliegende Datensammlung verfolgt das Ziel, die Entwicklung der industriellen Arbeitszeit in Deutschland in Form von Übersichten für die Zeit von 1800 bis 2010 darzustellen. Grundlage für die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bilden Daten aus wissenschaftlichen Untersuchungen: Datenmaterial aus der Dissertation von Ruth Meinert (1958), für die Zeit von 1871 bis 1913 Daten aus einer Untersuchung von W. H. Schröder (1980), der neue Schätzungen zur Entwicklung der Wochenarbeitszeit vorgelegte. Neben den o.g. Untersuchungen wird eine Studie von Günter Scharf (1987) berücksichtigt, in der insbesondere Daten zu den tariflichen Wochenarbeitszeiten berichtet werden. Regelmäßige amtliche Erhebungen der Arbeitszeit werden für das gesamte Reichsgebiet erst seit 1927 im Rahmen der Industrieberichterstattung durchgeführt. 1928 wurde der Industriebericht vom Berliner Institut für Konjunkturforschung übernommen. Berichtet wird die durchschnittlich geleistete tägliche Arbeitszeit der Arbeiter in den wichtigsten Industriebereichen. Für die Zeit ab 1950 werden wöchentliche Arbeitszeitdaten der amtlichen Statistik aus zwei verschiedenen Erhebungen dargestellt. Die amtliche Statistik unterscheidet zwischen 'objektiven' und 'subjektiven' Erhebungen. Bei ersteren ist die Berichtseinheit der Betrieb, bei letzteren die in privaten Haushalten lebenden Personen. Die nachgewiesenen Wochenarbeitszeiten in den laufenden 'objektiven' Verdiensterhebungen in Industrie und Handel sind Durchschnittsangaben je Arbeiter. Als bezahlte Arbeitszeit gelten die effektiv geleisteten Stunden. Bei der Erhebung werden keine individuellen Angaben für einzelne Arbeitnehmer erfragt, sondern die aus der betrieblichen Abrechnung anfallenden Lohn- / Gehaltsummen und die bezahlten Wochenstunden einer Lohnabrechnungsperiode für jeweils ganze Arbeitnehmergruppen (Summenmethode). Demgegenüber ist der Mikrozensus eine Zufallsstichprobe von Haushalten; im Vordergrund steht die persönliche Befragung aller Personen in den ausgewählten Haushalten in einer festen Berichtswoche (in der Regel im April). Als Repräsentativstatistik über die Bevölkerung und den Arbeitsmarkt in Deutschland liefert der Mikrozensus zu dem Thema 'Erwerbstätigkeit' u.a. die von Erwerbstätigen durchschnittlich in der Berichtswoche tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden (vorwiegende Erwerbstätigkeit) je Wirtschaftsbereich und nach der Stellung im Beruf. Die Daten aus diesen arbeitszeitrelevanten Erhebungen werden ergänzt durch Datentabellen zu den durchschnittlichen tarifvertraglichen Wochenarbeitszeiten, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das WSI – Tarifarchiv bereitstellt.
Die vorliegende Arbeit beschreibt die langfristigen Entwicklungen der Gesundheitsverhältnisse der Bevölkerung mit Hilfe historische Sozialindikatoren. Dabei wird an bestehende Entwürfe von Sozialindikatorensystemen zur Beschreibung der Gesundheitsverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland angeknüpft. Maßgebend für die Auswahl der Gesundheitsindikatoren war das von Christof Helberger vorgeschlagene System sozialer Indikatoren für das Gesundheitssystem der BRD (Helberger, C., 1976: Soziale Indikatoren für das Gesundheitswesen der BRD. Ansätze, Probleme, Ergebnisse, in: Allgemeines Statistisches Archiv 60 (1976), S. 29 – 63). "Die vorliegenden Indikatorensysteme bedürfen jedoch einer Modifikation aufgrund der spezifischen Datenlage. Es müssen einerseits "gröbere" Indikatoren gewählt werden, was verschärfte Interpretationsprobleme nach sich zieht, andererseits können solche Indikatoren keine Anwendung finden, für die kein geeignetes Datenmaterial existiert Der zeitliche Rahmen der Untersuchung erstreckt sich, wenn die Datenlage es ermöglicht, vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis zum Jahre 1975. Bei der Quantifizierung der Indikatoren bereitete das Fehlen einer umfassenden "Historischen Medizinalstatistik" erhebliche methodische Probleme. Zur Erstellung der Zeitreihen mußte vielfach der mühsame Weg der Datenkompilation aus periodischen Quellenwerken eingeschlagen werden. Neben dem langfristigen historischen Vergleich wird der Aspekt der sozialen Ungleichheit am Beispiel der Säuglingssterb¬lichkeit analysiert. Die schichtspezifische Säuglingssterb¬lichkeit wird sowohl im synchronen als auch im diachronen Vergleich zur Darstellung gebracht. Es wird davon ausgegangen, daß schichtspezifische Unterschiede der Säuglingssterblichkeit eine gewisse Prädiktoreigenschaft für andere Ungleichheitsstrukturen im Gesundheitsbereich besitzen. Doch dürfen hierbei Analogieschlüsse nicht überstrapaziert werden. Im zweiten Kapitel wird die Mortalitätsentwicklung dargestellt. In engem Zusammenhang damit steht der Wandel im Todesursachenspektrum. Die Darstellung der Morbiditäts- und Unfallentwicklung folgt in den Kapiteln vier und fünf. Mit Kapitel sechs - Gesundheitsverhalten - werden die Output-Indikatoren abgeschlossen. Die Kapitel sieben bis neun sind der Darstellung der Entwicklung von Input-Indikatoren gewidmet. Dazu zählen die infrastrukturelle wie personelle Gesundheitsversorgung, die Gesundheitsvorsorge und die Gesundheitskosten" Rothenbacher, F., 1982, a. a. O., S. 338f).
Datentabellen in HISTAT: A. Mortalitätsentwicklung A.01 Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung für ausgewählte vollendete Altersjahre (1871-1976) A.02 Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Preußen (1816-1900) A.03 Entwicklung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich und in der Bundesrepublik Deutschland (1901-1976) A.04 Die Konzentration der Säuglingssterblichkeit auf den ersten Lebensmonat, Deutsches Reich und Bundesrepublik Deutschland (1881-1970) A.05a Entwicklung der Sterbefälle an ausgewählten Todesursachen, auf 10.000 Einwohner (1892-1975) A.05b Entwicklung der Sterbefälle an ausgewählten Todesursachen, in % aller Sterbefälle (1892-1975)
B. Morbiditätsentwicklung B.01 Entwicklung der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage unter Mitgliedern der AOK (1885-1975) B.02 Entwicklung der gewerblichen Unfallhäufigkeit, Unfallversicherungsstatistik (1886-1975) B.03 Entwicklung der Straßenverkehrsunfälle und der bei Straßenverkehrsunfällen Getöteten und Verletzten (1907-1975) C. Gesundheitsverhalten C.01 Entwicklung des Tabakkonsums in Deutschland (1850-1975) C.02 Entwicklung des Alkoholkonsums in Deutschland (1875-1975) D. Infrastrukturelle Versorgung D.01 Entwicklung der Heil- und Irrenanstalten in Preußen (1822-1871) D.02 Entwicklung der Krankenhäuser in Deutschland (1877-1975) D.03 Entwicklung der Ärzte, Zahnärzte, Hebammen in Preußen, pro 10.000 Einwohner (1825-1871) D.04 Entwicklung der Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Krankenschwestern und –pfleger in Deutschland, pro 10.000 Einwohner (1876-1975) E. Gesundheitsvorsorge E.01 Entwicklung der Krankenversichertenquote (1882-1975)
E.02 Entwicklung der Nicht-Krankenversichertenquote in der Bundesrepublik Deutschland (1960-1975) F. Gesundheitskosten F.01 Entwicklung der Quote der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt (1925-1974) F.02 Entwicklung der Quote der Gesundheitsausgaben am Bruttosozialprodukt und an den Staatsausgaben (1913-1958)
Gegenstand der Studie ist die Frage nach der Auswirkung zyklischer Beschäftigunsschwankungen der deutschen Wirtschaft im 19. Jahrhundert auf Vorgänge in kommunalen Verwaltungsbereichen, die für die Unterstützung von Gemeindemitgliedern ohne eigenes Einkommen oder mit zu geringen Einkommen zuständig waren. Es wird also das Verhältnis von Arbeitslosigkeit und Armut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts analysiert. Eine stadthistorische Untersuchung bietet sich an, da so der Arbeitsmarkt räumlich eingrenzbar ist. Weiterhin bietet sich die Stadt als Untersuchungsraum an, da die Prozesse der Industrialisierung zuerst in den Städten begann. Zunächst stellt der Autor mit Hilfe von Vergleichen der Beschäftigtenzahlen in Düsseldorf mit anderen regionalen Gebieten (Beschäftigtenzahlen der Zechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, der mittleren Belegschaft in der deutschen Montanindustrie) sicher, dass die städtische Konjunkturgeschichte Düsseldorfs im 19. Jahrhundert den Konjunkturverlauf des Deutschen Reiches wiederspiegelt. In einem späteren Abschnitt werden zusätzlich die spezifisch Düsseldorfer Einkommensstruktur, das örtliche Sparverhalten und die privaten Investitionsneigungen nach ihrem Zusammenhang mit den Wechsellagen untersucht.
Zeit und Ort der Untersuchung: Die industrialisierte Produktionsweise mit ihren Schwankungen hat sich in Deutschland erst um ca. 1850 mit Beginn der Industrialisierung etabliert. Daher können die entsprechenden Auswirkungen einer industrialisierten Produktionsweise erst ab 1850 analysiert werden. Das Ende des untersuchten Zeitraums ergibt sich aus der Bildung von Gewerkschaften. Die städtischen Armenverwaltungen wurden in ihrer Bedeutung als mögliche Auffanginstanz für Arbeitslose zurückgedrängt. Daher scheint es dem Forscher angebracht, den zeitlichen Rahmen der Untersuchung um 1900 zu beenden. Düsseldorf wird als geografischer Ort gewählt, weil in Düsseldorf vor der Industrialisierung keine regional bedeutende Gewerbestruktur vorhanden war. Die Stadt erfuhr eine sprunghaften Struktur- und Größenveränderung. Dies wird deutlich an der Rate des Bevölkerungswachstums 1871 – 1905, das weit über den anderen preußischen Städten lag.
Der Autor spezifiziert seine Fragestellung wie folgt: "… ein Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Armenunterstützung ist [durch die Quellen der Gemeindeverwaltungen] hinreichend dokumentiert. Was waren die möglichen Bedingungen dafür? Nach der einen Seite: wie lange mußte ein Arbeiter von welcher 'Qualifikation arbeitslos sein, um der Armenpflege anheimzufallen? Nach der anderen Seite: war die Unterstützung arbeitswilliger und –fähiger Armer überhaupt im System kommunaler Armenpflege vorgesehen, und wenn ja, bis zu welcher Grenze?" (Balkenhol 1976: S. 15)
Quellenproblematik: Möglichst lange, kontinuierliche statistische Reihen zur Beschäftigung sind für die vorliegende Untersuchung von Bedeutung, weil sie die konjunkturellen Schwankungen des Arbeitsmarktes über dem Mengenindex (= die Beschäftigungsstatistik) und den Preisindex (= Lohnstatistik) wiedergeben. Diese beiden Indizes zur Ware Arbeitskraft bilden den Rahmen für die unmittelbaren sozialen Auswirkungen von wirtschaftlichen Wechsellagen. (Balkenhol 1976, S. 17)
Die Gewerbe- und Berufszählungen sind für Konjunkturstudien relativ unbrauchbar, da die Zählungen nur in relativ großen Zeitabständen vorgenommen werden. Daher sucht der Autor nach Quellen, die Auskunft geben über den jährlichen Beschäftigungsstand in den wichtigsten Industriebetrieben innerhalb des Untersuchungsraums Düsseldorf. Hier sind Arbeiten zu nennen, die im Auftrag vom preußischen statistischen Bureau bzw. vom statistischen Reichsamt durchgeführt wurden: - die Gewerbezählungen, die von 1849-1861 in Dreijahresabständen stattfanden, - die Berufs- und Volkszählungen vom 1.12. 1871, - die Volks- und Gewerbezählung vom 1.12.1875, - die Enquête über Frauen- und Kinderarbeit von 1876, - die Erhebung über die öffentliche Armenpflege 1882, - die Volks- und Berufszählung vom 5.6.1882, - die Berufs- und Volkszählung vom 14.6.1895 und 2.12.1895, gleichzeitig Erhebung der Arbeitslosigkeit; - die Enquête über die Beschäftigung verheirateter Frauen von 1898, - die Berufs- und Betriebsstatistik von 1907, - die Statistik über die gesetzliche Krankenversicherung von 1909. Allerdings handelt es sich hier um punktuelle, unterschiedliche Erhebungen, deren Werte in Rahmen einer statistischen Analyse nicht ohne weiteres vergleichbar sind. Kontinuierlich erhobene Zeitreihendaten eignen sich daher besser. Quellen, welche diesen Anforderungen genügen, sind: - die vom Ministerium für Handel und Gewerbe herausgegebenen Berichte der Fabrikinspektoren, in Preußen vierteljährlich ab 1876, im Reich ab 1879, - die Angaben über den Mitgliederbestand in der Kranken- und Unfallversicherung des Reichsversicherungsamts, - die Angaben über Mitgliederzahlen in den Orts-, Betriebs- und eingeschriebenen Hilfskassen, nach Gemeinden und Monaten im Reichsarbeitsblatt, - die Ermittlung der Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften und Invalidenversicherungsanstalten 1909. (Balkenhol 1976, S. 18f.) Die Quellen zu dem Mitgliederstand in den Sozialversicherungen sowie die Quellen der kommunalen Arbeitslosenversicherungen reichen leider nur bis 1884 zurück.
"Die gesetzlichen Sozialversicherungen wurden zumeist in der zweiten Hälfte des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts (Beginn der Großindustrie) ins Leben gerufen. Im Jahr 1883 setzte sich Reichskanzler Bismarck über die Bedenken seiner Berater hinweg und führte gesetzliche Krankenversicherungen in Deutschland ein. Sie waren überwiegend auf die Arbeiterschaft ausgerichtet. (…) Damit sollte einerseits sozialen Unruhen und dem Sozialismus begegnet werden, andererseits sollte bereits bestehenden, freiwilligen Sozialversicherungen der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeiterverbände die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden. [Die einzelnen Sozialversicherungen wurden in den folgenden Jahren eingeführt:] 1883 Krankenversicherung 1884 Unfallversicherung 1889 gesetzliche Rentenversicherung (ursprünglich Invaliditäts- und Altersversicherung) 1927 Arbeitslosenversicherung 1953 Rentenreform: Einführung der dynamischen Rente 1995 Pflegeversicherung (der Krankenversicherung angegliedert)"
(Quelle: wikipedia – die freie Enzyklopädie, http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialversicherung)
Für die kommunalen Verwaltungen erschien es in der Zeit der Umstellung auf eine öffentliche Arbeitslosenversicherung sinnvoll, die bisher privat betriebenen Arbeitsnachweise nun von den Stadtverwaltungen registrieren zu lassen. In diesem Zusammenhang gehören die Erhebungen der Städte über die Beschäftigung. Dieses statistische Material ist jedoch selten vor 1890 verfügbar (nur Stuttgart und Berlin haben vor 1890 entsprechende Zahlen erhoben). Von Gemeinden durchgeführte Erhebungen sind in folgenden Quellen zu finden: - die Erhebung 'Arbeitsvermittlung in Preußen während des Jahres 1894', - die Erhebungen in Dresden, Hamburg, Straßburg und Stuttgart über Arbeitslosigkeit, veröffentlicht 1896, - die Tätigkeitsberichte der kommunalen Arbeitsnachweise, - der Bericht über die Arbeitslosen im Winter 1908 in 50 deutschen Gemeinden.
Unter den privaten Trägern von Erhebungen zur Arbeitsmarktlage haben die Gewerkschaften die größte Bedeutung. Aber auch sie konnten ihre arbeitslos gewordenen Mitglieder erst dann erfassen, als sie über einen entsprechenden verwaltungstechnischen Apparat verfügten. Auch hier stellt sich das Problem ein, dass die Zählungen nicht weit genug zurückreichen, um für Auswertungen ergiebig zu sein.
Neben staatlichen Zählungen zum Beschäftigungsstand zu ausgewählten Stichjahren geben die Mitgliederverzeichnisse der lokalen Krankenkassen sowie amtliche Angaben zum Belegschaftsstand in den einzelnen Betrieben Auskunft über den regionalen Beschäftigungsstand, die der Autor zu einer 'Belegschaftsstatistik' zusammengestellt hat. Amtliche Angaben sind in den einzelnen Betrieben durchgeführte Zählungen, deren Ergebnisse dann an Behörden oder Körperschaften (Handelskammer- und Verwaltungsberichte, Betriebskrankenkassenlisten) weitergeleitet wurden. Eine wichtige Problematik der unterschiedlichen Zählungen besteht in der abweichenden Systematik der Zuordnung der gezählten Beschäftigten in Berufsgruppen, Gewerbezweige oder zu Handwerk oder zur Industrie. Dies führt teilweise zu erheblichen Abweichungen der Werte zwischen den einzelnen Quellen. "Die staatlichen Zählungen von Beruf und Gewerbe und die Listen der Unterstützungskassen können daher allenfalls zur Orientierung für langfristige Veränderungen der Erwerbsstruktur dienen." (Balkenhol 1976, S. 21f.)
Um zu prüfen, inwieweit die Ergebnisse der Düsseldorfer Belegschaftsstatistik in den größeren Rahmen der Volkswirtschaft passt, zieht der Autor zum Vergleich die Beschäftigtenzahlen der Zechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund, der mittleren Belegschaft in der deutschen Montanindustrie sowie von 10 Düsseldorfer Betrieben der Stahl- und Eisenindustrie heran. Die in der Datentabelle A3 (bzw. im Text: Tabelle 3, S. 25) zusammengestellten Datenreihen weisen ähnliche Entwicklungstendenzen über die Zeit auf. "Weiterhin ergibt sich, daß die Beschäftigungsschwankungen desto stärker ausfallen, je kleiner das betreffende Gebiet ist. Größere Wirtschaftsräume scheinen Abschwünge leichter auffangen zu können. … Die Lage der konjunkturellen Hoch- und Tiefpunkte in Düsseldorf stimmen mit dem Bild des überörtlichen Verlaufs überein." (Balkenhol 1976, S. 25f.) Damit geht die städtische Konjunkturgeschichte Düsseldorfs im 19. Jahrhundert in ihrem Verlauf konform mit dem reichsweiten Verlauf, so dass die Resultate, die für Düsseldorf gewonnen werden, auch eine Bedeutung über diesen regionalen Rahmen hinaus haben.
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf: A. Mitgliederstand der lokalen Krankenkassen und amtliche Belegschaftsstatistik B. Beschäftigungsstatistik Düsseldorfs nach Branchen C. Durchschnittliche Guthaben und Spartätigkeit D. Steuern und Privateinkommen E. Armenstatistik Düsseldorfs
Datentabellen in HISTAT (Thema: Einkommen ):
A Mitgliederstand der lokalen Krankenkassen und amtliche Belegschaftsstatistik
A.1 Kassenmitglieder und Inspektorenberichte in Düsseldorf (1874 - 1878) A.2 Mitgliederstand der Unterstützungskassen der Metallarbeiter und die Belegschaft der Eisenbahnwaggongfabrik C. Weyer (1859 - 1891) A.3 Belegschaft der Betriebe der Metallbranche und in der dt. Hüttenindustrie (1861 - 1898)
B Beschäftigungsstatistik Düsseldorfs nach Branchen
B.1 Belegschaft ausgewählter Düsseldorfer Textilbetriebe (1852-1899) B.2 Belegschaft der Düsseldorfer Metallbetriebe (1856-1899) B.3 Bevölkerung, Erwerbstätige insgesamt, Erwerbstätige im Facharbeiterberuf, in der Montan- und Metallindustrie sowie in Groß- und mittelständischen Betrieben (1858-1897) B.4 Betriebszahlen: Eintragungen im Handelsregister Düsseldorf (1888-1898) B.5 Betriebsgrößen nach Branchen (1875-1933)
C. Durchschnittliche Guthaben und Spartätigkeit
C.1 Anteile der Kontenklassen bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (1877-1899) C.2 Durchschnittliches Guthaben und Spartätigkeit für unterschiedliche Städte (1890-1899), PDF-Dokument C.3 Tagelohnsätze Düsseldorfer Industriebetriebe (1864-1885), PDF-Dokument
D. Steuern und Privateinkommen
D.1 Düsseldorfer Bevölkerung nach steuerpflichtige und befreite Bürger in % der Gesamtbevölkerung (1877-1891) D.2 Anteil der Bevölkerung in den jeweiligen Steuerklassen an der Bevölkerung Düsseldorfs , in Prozent (1861-1899) D.3 Anteile der Klassen- und Einkommenssteuer an den Kommunalsteuereinnahmen (1851-1900) (PDF-Dokument)
E. Armenstatistik Düsseldorfs
E.01 Zuschüsse der Stadtkasse an die Düsseldorfer Armenverwaltung in % an den Gesamteinnahmen (1850-1900) E.02 Durchschnittliche Unterstützungskosten pro Fall in der Außenarmenpflege und Gemeindesteuerbelastung pro Kopf in Mark für Düsseldorf, Elberfeld, Duisburg und Dortmund (1870-1890) E.03 Lebenshaltungskostenindex für Deutschsand auf der Basis von 1913, 1810 - 1913 E.04 Anzahl der vorübergehend und der dauernd Unterstützten in Dortmund (1881-1896) E.05 Anteil der 30 bis 50jährigen männlichen Unterstützungsempfänger an allen männlichen Unterstützungsempfängern (1881-1896) E.06 Arbeitssuchende im Verhältnis zu den offenen Stellen in Düsseldorf (1902 – 1913) E.07 Migrationsverhalten: Durchschnittlicher Fluktuationsgrad der Gesellen nach Altersgruppen (Düsseldorf) (1872-1878) E.08 Migrationsverhalten: Durchschnittlicher Fluktuationsgrad der Gesellen nach Berufsgruppen (Düsseldorf) (1872-1878) E.09 Prozentuale Verteilung der Altersklassen in Düsseldorf (1872-1878) E.10 Prozentuale Verteilung der Berufsgruppen in Düsseldorf (1872-1878) E.11a Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Büroberufe (1872-1878) E.11b Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Metall (1872-1878) E.11c Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Bau (1872-1878) E.11d Fluktuationsraten nach Altersklassen und Berufsgruppen in Düsseldorf: Fabrikarbeiter (1872-1878) E.12 Rangfolge der Etatsektoren in Düsseldorf (1850-1900), PDF-Dokument
"Ziel der Arbeit ist es, die Ergebnisse der deutschen Industrialisierungsforschung wieder an jene Forschungstradition anzubinden, die dem Staat auch im 19. Jahrhundert eine wesentliche Gestaltungskraft im Industrialisierungsprozess zusprach. Der Staat wird als ein besonderer Apparat mit einer spezifischen materiellen Struktur verstanden. "Diese Struktur gliedert sich in seine bürokratischen Institutionen wie der Verwaltung, die Justiz und in gewisser Weise auch das Militär und die Polizei einerseits sowie seine repräsentativen Institutionen wie die Regierung und die Parlamente andererseits ... Die Geschichte der Eisenbahnen im 19. Jahrhundert eignet sich wie kein anderes Beispiel für einen synthetisierenden Versuch, die alte These von der in wichtigen Teilbereichen industrialisierungsfördernden Haltung des preußischen Staates mit den Ergebnissen der neueren Industrialisierungsgeschichtsschreibung zu konfrontieren, um das Spannungsfeld zwischen marktwirtschaftlicher Entwicklungsdynamik und staatlicher Gestaltung, also den Prozeß der 'ökonomischen Modernisierung', neu auszuloten. Denn einerseits bildeten die Eisenbahnen den Kernbereich des 'schwerindustriellen Leitsektorkomplexes', der sich … weitgehend ungesteuert zum Motor des Industrialisierungsprozesses entwickelte. Andererseits war 'der Staat' an der Entstehung und Gestaltung des Eisenbahnwesens fast zwangsläufig ständig beteiligt. Seine Rolle konnte sich dabei auf die (Wieder-) Herstellung von Konkurrenzbedingungen eines zum Monopol und zur partiellen Aufhebung der Konkurrenz tendierenden Sektors beschränken" (Ziegler, D., a. a. O., S. 10f). Hauptaufgabe der Arbeit ist die synthetisierende, komparativ angelegte Analyse der Eisenbahnpolitik der deutschen Staaten. Anhand der Eisenbahnpolitik des Staates wird die Annahme untersucht, "dass die Industrialisierung nichts anderes gewesen ist als ein Resultat unzähliger (einzelwirtschaftlich rationaler) Unternehmensentscheidungen und dass der Staat diesen Prozess vielleicht modifizieren, nicht aber gestalten konnte … Die Untersuchung beschränkt sich dabei nicht auf den preußischen Staat, sondern es werden alle deutschen Staaten (seit 1871 einschließlich Elsaß – Lothringen) einbezogen, sofern sie eine eigene Eisenbahnpolitik betrieben … Im Zentrum der Analyse der staatlichen Politik steht die Frage, ob diese einer bestimmten allein sachlich gegründeten Handlungslogik folgte oder vielmehr Ausfluß eines identifizierbaren Klasseninteresses bzw. eines eigenständigen Herrschaftsinteresses war. … Die Untersuchung konzentriert sich dabei auf die ökonomische Dimension. Die Darstellung wird sich im ersten Teil auf die mit den Besitzverhältnissen eng verknüpfte Frage nach der (wirtschafts-) ordnungspolitischen Orientierung und die daraus abgeleiteten finanz- und verfassungspolitischen Fragen konzentrieren. Im zweiten Teil, der auch im Zeitablauf insofern an den ersten Teil anschließt, als die ordnungspolitische Frage im Sinne des Staatsbahnmonopols um 1880 entschieden war, werden dann die wirtschafts-, regional- und finanzpolitischen Fragen des entstehenden Interventionsstaates im Mittelpunkt stehen" (Ziegler, D., a. a. O., S. 20f).
Datentabellen in HISTAT:
A. Tabellen aus dem Anhang
A.01 Fläche und Bevölkerungsentwicklung der deutschen Staaten (1816-1900) A.02a Die Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzes 1840-1913: a) Hauptbahnen; A.02b Die Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzes 1840-1913: b) Nebenbahnen; A.02c Die Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzes 1840-1913: c) Kleinbahnen; A.02d Die Entwicklung des deutschen Eisenbahnnetzes 1840-1913: d) Gesamteisenbahnnetz.
B.01 Der Steinkohlenverkehr auf preußischen Eisenbahnen, in Mio. Tonnen (1860-1867) B.02 Der Steinkohlenverkehr der Oberschlesischen Eisenbahn (1850-1865) B.03 Die Streckenlänge der großen preußischen Privatbahngesellschaften (1840-1880) B.04 Der Nettofinanzierungsbeitrag der Eisenbahnen zum preußischen Staatshaushalt, in Mio. Mark (1880-1900)
Die Geschichte der Steuern und Staatsfinanzen wichtiger europäischer Industrienationen ergänzt und erweitert die Geschichte der Industrialisierung Europas. Der Staatshaushalt, ein Werk der Staatsbuchhalterei und des kameralistischen Rechnungswesens mit nicht immer transparenten Kalkulations- und Budgetierungstechniken, zeigt die Höhe und die Verwendung der Staatsausgaben und die zu deren Deckung verwendeten Einnahmen in Art und Umfang. In der international vergleichenden Untersuchung zu den Steuern und Staatsfinanzen während der Industrialisierung Europas bezieht Eckart Schremmer England, Frankreich, Preußen und das Deutsche Reich von 1800 bis 1914 ein. Dem unterschiedlichen Staatsaufbau der besprochenen Länder gerecht werdend erfolgt der Vergleich dabei nicht isolierend - punktuell, einzelne Zahlen und Kennziffern herausgreifend. "Der Vergleich erfasst vielmehr den gesamten Bereich "Steuern und Staatsfinanzen" in seiner Einheit. So erscheint es eher möglich, national-staatliche Besonderheiten im nationalstaatlichen Zusammenhang zu sehen und zu belassen, und die nationalstaatlichen Gesamtbereiche "Steuern und Staatsfinanzen" in ihrer Einheit vergleichend gegenüberzustellen. Dem entspricht der Aufbau der vier nationalstaatlichen Kapitel - England, Frankreich, Preußen, Deutsches Reich - nach einem einheitlichen Gliederungsablauf über die gesamte Beobachtungsperiode hinweg, sowohl im Text als auch bei den Tabellen. Jedes der vier Länderkapitel beginnt mit einem knappen Abschnitt über die historische Grundlage. Sie deuten auf die Verknüpfung des 19. mit dem 18. Jahrhundert hin, auf die 'Tradition im Wandel', die wiederum nationalstaatlich unterschiedlich war. Der analytisch - vergleichende Untersuchungsansatz ruht auf einer dichten empirisch – statistischen Grundlage von zeitgenössischer Qualität. Sie lässt Wachstums- und Strukturveränderungen gut erkennen" (Schremmer, E., 1994: Steuern und Staatsfinanzen während der Industrialisierung Europas. England, Frankreich, Preußen und das Deutsche Reich 1800 bis 1914. Berlin u. a.: Springer, S. VII f). "Die europäischen Steuersysteme des 19. Jahrhunderts entstanden im Gefolge der neuen liberalen Grundlagenphilosophie und den damit verbundenen neuen Staatsordnungen. Sie lösten die feudalen Bindungen, Abgaben und Dienste ab. Der Liberalismus bestimmte den neuen Datenkranz für Wirtschaft und Gesellschaft. Der zweite Bestimmungsgrund für die Ausgestaltung der Steuersysteme war die Struktur der damaligen Wirtschaft, bestehend aus Landwirtschaft, Handwerk und Manufakturen von unterschiedlicher Art, Größe und Anzahl; hinzu kamen Krämerei und Handel. Diese Wirtschaftsstruktur … wies auf die zu besteuernden Objekte, Einkünftequellen und steuerpflichtigen Personengruppen hin. Schließlich beeinflusste drittens der Druck der hohen Kriegskosten in den von den napoleonischen Kriegen betroffenen Ländern die Ausformung der Steuern: Teils wurden neue Steuern erfunden …, teils behielt die Regierung überkommene Steuern bei und versuchte sie ergiebiger zu nutzen" (Schremmer; A.a.O., S. VII f).
Themen:
Die Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT beschränken sich auf die zusammenfassenden Tabellen mit Zeitreihen für Preußen und das Deutscher Reich.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Staat: Finanzen und Steuern):
A. Steuersystem und Staatshaushalt in Preußen A.01 Kennziffern zu den Staatsfinanzen, Preußen (1688-1807) A.02 Struktur der Einkünfte des Staatshaushalts, Preußen (1800-1812) A.03 Staatsgebiet und Bevölkerung von Preußen (1786-1867) A.04 Klassensteueraufkommen, Preußen (1822-1847) A.05 Struktur der Steuereinnahmen, Preußen (1816-1821) A.06 Staatsausgaben Preußen, netto (1821-1850) A.07 Staatseinnahmen Preußen, netto (1821-1850) A.08 Staatsschuld und Volkseinkommen, Preußen (1794-1913) A.09 Staatseinnahmen Preußen, brutto (1847-1870) A.10 Staatsausgaben Preußen, brutto (1847-1870) A.11 Staatseinnahmen Preußen, brutto (1875-1913) A.12 Staatsausgaben Preußen, brutto (1875-1913) A.13.a Männliche Schüler nach Unterrichtsanstalten in Preußen, in 1000 (1822-1911) A.13.b Öffentliche Ausgaben für Bildung nach Unterrichtsanstalten, in Millionen Mark, Preußen (1864-1911)
B. Das Finanzsystem des Deutschen Reichs und die Beziehungen zwischen Reich und Gliedstaaten B.01 Arbeits- und Kapitaleinkommen im Deutschen Reich (1874-1914) B.02 Der Finanzausgleich zwischen Reich und Gliedstaaten in Millionen Mark (1872-1919) B.03 Die Schulden des Reichs (1877-1914) B.04 Verschuldung europäischer Nationalstaaten im Vergleich in Milliarden Einheiten der jeweiligen Staatswährung (1914-1924) B.05 Die Verschuldung der Gebietskörperschaften im Deutschen Reich, in Milliarden Mark (1914-1919) B.06 Gesamtausgaben des Reichs in Millionen Mark (1876-1913) B.07 Ordentliche und außerordentliche Ausgaben des Reichs für zivile Zwecke, in Millionen Mark (1872-1912) B.08 Ordentliche Einnahmen des Reichs in Millionen Mark (1872-1913)
"Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen [der von der DFG geförderten] Forschungen zur Industrialisierung im Wirtschaftsraum Berlin/Brandenburg." (S. 9) In diesem Zusammenhang hat sich die Forscherin die Aufgabe gestellt, den Zusammenhang von Industrialisierung und Literatur sowie die Rezeption des Industrialisierungsprozesses anhand seines Niederschlags in der zeitgenössischen deutschen Buchproduktion des 19. Jahrhunderts zu analysieren. "Die vorliegende Analyse der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedingungen und Veränderungen der Buchproduktion im 19. Jahrhundert soll den materiellen Hintergrund für die inhaltliche Reflexion und Rezeption des Industrialisierungsvorgangs darstellen." (S. 9) Neben der Analyse einzelner Werke und Autoren ist auch die Produktions- und Rezeptionsweise von Literatur von Bedeutung. "Gerade hinsichtlich der Bedingungen und Veränderungen in der Herstellung von 'Literatur' und ihrem Konsum durch eine differenzierte Leserschaft mangelt es an historischen Untersuchungen." (S. 9) I. Rarisch analysiert die Buchproduktion und das Verlagswesen unter anderem auch unter Verwendung statistischer Reihen, um eine quantitative Größenbestimmung des literarischen Entwicklungsprozesses vornehmen zu können und so zu einer Aussage über das Angebot der Produzenten, der Autoren und Verlage, und damit auch über die Verbreitungschancen von Bildung durch das Buch zu kommen. "In der vorliegenden Studie werden das Buch und die Lektüre zur aussagekräftigen Quelle für eine quantifizierende Analyse der inhaltlichen Struktur von Angebot und Konsum literarischer Erzeugnisse durch die Zeitgenossen der industriellen Revolution. Zudem übernimmt die Statistik der Buchproduktion mit der Registrierung der Wachstumstendenzen im Buchgewerbe im fortschreitenden Jahrhundert als Instrument einer wie hier wahrgenommenen sozial- und wirtschaftshistorisch verpflichtenden Bildungsforschung nicht nur die Funktion eines Konjunktur-, sondern auch die eines Kulturbarometers." (S. 6) Bisher liegen Angaben zur Buchproduktion seit der Revolution von 1848 nur in schwer zugänglicher Form vor. Es ist das Verdienst der Forscherin, dieses schwer zugängliche statistische Material in ihrer Arbeit zusammenzuführen und, soweit möglich, in einer Differenzierung nach Sachgebieten aufzubereiten.
Zeit und Ort der Untersuchung:
Der Untersuchungszeitraum dieser Studie endet entsprechend der Zielsetzung der Forschungsfrage mit Beginn der Gründerjahre. Im Mittelpunkt stand die in der modernen Industrialisierungsforschung zunehmend als entscheidend empfundene Phase des beschleunigten Wirtschaftswachstums (Take-Off) nach der Fünf-Phasen-Theorie von Rostow, die in Deutschland etwa den Zeitraum von den dreißiger bzw. fünfziger Jahren bis in die sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts umfasst. Nimmt man die Statistik der Buchproduktion als Konjunkturbarometer, signalisiert sie den Start eines beschleunigten Wachstums ebenfalls seit den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. (S. 10) Zusammenfassend bezieht sich der Untersuchungszeitraum auf die Zeitpunkte 1740, 1770 und 1800 und schließlich in Form einer kontinuierlichen Datenreihe von 1801 bis 1900. Untersuchungsgebiet ist der Buchhandel in Deutschland in seinen jeweiligen Grenzen.
Quellenproblematik:
Methodisch gesehen, ergeben sich für eine statistische Analyse der Buchproduktion unterschiedliche Schwierigkeiten, die bereits mit der Definition dessen, was ein Buch bzw. Literatur sei, einsetzen. Unter Literatur werden prinzipiell drei Erscheinungsformen erfaßt: das Buch, die Lektüre und die Literatur im engeren Sinne. (S. 10-11) Als statistische Einheit für das Buch steht der Autorin nur der Titel und nicht das Exemplar – also nicht die Auflagenhöhe – für ihre Analyse zur Verfügung. "Sofern man aber keine Angaben über Auflagenhöhe und die Zahl der Leser pro Buch hat, muß eine statistische Analyse der Buchproduktion noch vorläufig bleiben, gerade dann, wenn man neben dem quantitativen Wachstum auch qualitative Veränderungen (z.B. den Anteil einzelner Sachgruppen an der Gesamtbuchproduktion) erfassen will … . (S. 11) Als weiteres Problem erwähnt die Autorin die unzureichenden statistischen Erhebungsmethoden im 19. Jahrhundert.
Vor diesem Hintergrund muss sich die Autorin auf die Wiedergabe der Anzahl der Titel pro Sachgebiet begnügen. Der Bezug zu den statistisch schwieriger faßbaren Vorgängen einer sich im beginnenden Industriezeitalter wandelnden Einstellung zu Bildung und Lektüre wird in der Studie aufgrund der Datenlage nur ansatzweise gestreift.
Datentabellen:
A. Die Entwicklung der Betriebe im Bereich der Buchproduktion und des Handels
A.1 Zahl der Schnellpressen im Preußischen Staat, 1819-1852
A.2 Zunahme der Schnellpressen in Preußen nach Provinzen 1819 und 1837
A.3 Zahl der zur Literaturproduktion und –verbreitung gehörigen Anstalten und Betriebe mit ihren Beschäftigten von 1801 bis 1852 in Preußen und in Berlin
A.4: Die Betriebsentwicklung des Buch-, Antiquar-, Kunst- und Landkartenhandels sowie einzelner Geschäftszweige im Gebiet des deutschen Buchhandels von 1846 bis 1885
- A.4.1 Entwicklung der Zahl der Betriebe des Buchhandels - A.4.2 Betriebe des Buchhandels nach ihrer Verteilung auf Staaten und Städte - A.4.3 Betriebe des Buchhandels nach Geschäftszweige: Verlags-, Sortiments- und Antiquariatshandel - A.4.4 Betriebe des Buchhandels nach spezialisierten Geschäftszweigen, die zum Teil als Nebengeschäft geführt werden.
A.5 Die Entwicklung der Betriebszahlen und der Beschäftigtenzahlen nach Gewerbezweigen für Preußen und für Berlin, 1852-1882
A.6 Durchschnittliche Beschäftigtenzahl in den Betrieben der Buchproduktion und des Buchhandels in Preußen und Berlin, 1852-1882
A.7 Zahl der Buchhandlungen in 14 bedeutenden Städten im Gebiet des deutschen Buchhandels, 1840, 1850 und 1860.
B. Die Entwicklung der aufgelegten und im Handel vertriebenen Titel nach Sachgebieten
B.1 Die Entwicklung der Buchproduktion nach Anzahl der aufgelegten Titel 1740, 1770 und 1800.
B.2 Die Sachgruppe "Schöne Künste und Wissenschaften" in ihrer Entwicklung nach Anzahl der aufgelegten Titel 1740, 1770 und 1800
B.3 Die Sachgruppe "Landwirtschaft, Gewerbe, usw. " in ihrer Entwicklung nach Anzahl der aufgelegten Titel 1740, 1770 und 1800
B.4 Die Entwicklung der Buch- und Kartenproduktion im Gebiet des deutschen Buchhandels nach dem codex nundinarius, 1801-1846.
B.5 Die Entwicklung der Buch- und Kartenproduktion im Gebiet des deutschen Buchhandels nach der Börsenblatt-Statistik, 1851-1900
Die Untersuchung stellt mit Hilfe neu bereitgestellter Statistiken und Einzelinterpretationen einen ersten zusammenfassenden Überblick einer quantitativen Langzeitzeitanalyse über den Verbrauch der wichtigsten Nahrungsmittel in Deutschland dar. Einschlägige Studien thematisieren fast ausschließlich die Produktion, den Handel und die Zubereitung von Nahrungsmitteln einschließlich des damit verbundenen Brauchtums, während die Sphäre des eigentlichen Verzehrs zu kurz kommt. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass Speisen und Mahlzeiten relativ wenig Spuren in der Geschichte hinterlassen haben und diese aus Mangel an Quellen schwer zu rekonstruieren sind. Vor allem werden quantitative Angaben, aus denen sich generelle Einsichten gewinnen lassen, vermisst. So lässt sich bis heute streckenweise nur in vagen Umrissen sagen, wie sich der Verzehr der wichtigsten Lebensmittel in Deutschland seit etwa 1850 entwickelt und welche strukturellen Veränderungen es dabei nach der Höhe wie der Zusammensetzung gegeben hat. Angesichts der vielen widerspruchsvollen Angaben zu einzelnen Veränderungen und den damit verbundenen wissenschaftlichen Kontroversen wurde besonderer Wert auf eine eingehende Erörterung der methodologischen Fragen gelegt, um die Möglichkeiten und Grenzen solcher quantitativen Analysen deutlich zu markieren.
Verzeichnis der Tabellen (ZA-Datenbank HISTAT): 1. Nahrungsmittelverzehr in Deutschland pro Kopf und Jahr (1850-1938) 2. Nahrungsmittelverzehr in Deutschland pro Kopf und Jahr (1950-1975)