Die Kommunikation zwischen Deutschland und Frankreich weist überraschende Lücken und Mängel auf. Auffällig ist das krasse Gefälle zwischen dem zunehmenden wirtschaftlichen Austausch - und der damit wachsenden Interdependenz beider Gesellschaften - und den nur schleppend sich entwickelnden kulturellen Beziehungen. Der Beitrag untersucht, auf welchen Wegen Informationen und Kenntnisse vom Partnerland vermittelt, bzw. ausgeblendet werden. Erhebliche Fortschritte sind zu verzeichnen. Oft bleiben aber gerade jene Bereiche unerschlossen, von denen die Bereitschaft zu internationaler Zusammenarbeit abhängt: die vergleichende Untersuchung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Hier liegen Forschungs- und Informationsaufgaben, die dringend vorangetrieben werden sollten. (KA)
In der Sharing Economy haben sich vier Modelle - Schenken, kostenloses und kostenpflichtiges Teilen und Mieten - etabliert. Für alle Varianten des Teilens stellt der Austausch von Information die Grundlage dar, um zum Beispiel Vertrauen im Vorfeld einer Transaktion zur erzeugen. Oftmals bieten Nachfrager Informationen sogar freiwillig an. Sie sehen darin eine Möglichkeit zur Reputationsbildung. Allerdings können Nutzer und Anbieter nur bedingt die Validität dieser Angaben im Vorfeld prüfen.
In dieser Studie wird die Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechniken sowie deren Einfluß auf die Gesellschaft untersucht. Zunächst zeigt ein historischer Rückblick, daß die Elektronik stetig in immer mehr Lebensbereiche vorgedrungen ist. Anschließend werden die wesentlichen Trends der Gegenwart vorgestellt: "(1) Digitalisierung aller Informations- und Kommunikationsformen; (2) Miniaturisierung der Geräte und Entwicklung neuer Geräte für weitere Aufgaben; (3) der mobile Einsatz der Geräte mit Batterien und Akkus und (4) das Eindringen der elektronischen Datenverarbeitung in weitere Bereiche, vor allem die Arbeit an der virtuellen Welt." Die Untersuchung zeigt, daß sich die Kommunikation immer mehr auf die Medien verlegt. Die Wohnung ist zu einem Informations- und Kommunikationszentrum geworden, in dem man mehr Information, Unterhaltung und Kommunikation bekommt als in der Öffentlichkeit. (ICE)
Vorgelegt werden Ergebnisse einer vom Münchener "Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis" durchgeführten empirischen Untersuchung, in deren Verlauf explorative (n=210) und vertiefende leitfadenbasierte Interviews (n=23) mit Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren durchgeführt wurden. Die Untersuchungsergebnisse informieren über Interessen und Erwartungen der Jugendlichen an die Politik sowie über die zur Information genutzten Medien, Genres und Sendungen (Nachrichtensendungen, Boulevardmagazine, Talk-Shows, politische Magazine). Dabei wird eine Informationskluft deutlich: Auf der einen Seite finden sich Jugendliche, die Informationen vornehmlich aus den seriösen Informationsgenres ziehen, auf der anderen Seite Jugendliche, die Informationen überwiegend in Boulevardmagazinen und Talk-Shows suchen. Vor dem Hintergrund ihrer Welt- und Menschenbilder lassen sich die Jugendlichen drei Typen zuordnen. Das Erkennungsmerkmal der ersten Gruppe ist Toleranz gegenüber verschiedenen Lebensformen und Individuen und eine damit einhergehende Kritik an jeglicher Form von Establishment. Die zweite Gruppe zeichnet ihre humanistische Grundeinstellung aus, die dritte ihre Egozentriertheit. Die unterschiedlichen Informationsangebote werden in den einzelnen Gruppen verschieden bewertet. Abschließend formulieren die Verfasser Forderungen an die Programmverantwortlichen des Fernsehens. (ICE)
Vorgelegt werden Ergebnisse einer vom Münchener "Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis" durchgeführten empirischen Untersuchung, in deren Verlauf explorative (n=210) und vertiefende leitfadenbasierte Interviews (n=23) mit Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren durchgeführt wurden. Die Untersuchungsergebnisse informieren über Interessen und Erwartungen der Jugendlichen an die Politik sowie über die zur Information genutzten Medien, Genres und Sendungen (Nachrichtensendungen, Boulevardmagazine, Talk-Shows, politische Magazine). Dabei wird eine Informationskluft deutlich: Auf der einen Seite finden sich Jugendliche, die Informationen vornehmlich aus den seriösen Informationsgenres ziehen, auf der anderen Seite Jugendliche, die Informationen überwiegend in Boulevardmagazinen und Talk-Shows suchen. Vor dem Hintergrund ihrer Welt- und Menschenbilder lassen sich die Jugendlichen drei Typen zuordnen. Das Erkennungsmerkmal der ersten Gruppe ist Toleranz gegenüber verschiedenen Lebensformen und Individuen und eine damit einhergehende Kritik an jeglicher Form von Establishment. Die zweite Gruppe zeichnet ihre humanistische Grundeinstellung aus, die dritte ihre Egozentriertheit. Die unterschiedlichen Informationsangebote werden in den einzelnen Gruppen verschieden bewertet. Abschließend formulieren die Verfasser Forderungen an die Programmverantwortlichen des Fernsehens. (ICE). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1998 bis 1999.
Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien durchdringen heute alle Lebensbereiche. Ihre räumlichen Wirkungen werden kontrovers sowohl in Richtung Konzentration als auch Dekonzentration diskutiert. Besonders die Innenstädte sind durch den wachsenden Anteil des Online-Handels betroffen.
Die aktuellen Umbrüche im globalen Kapitalismus induzieren neue Organisationsformen in Märkten und Unternehmen. Dies führt zu einer neuartigen Rolle von Information, zum andauernden Prozess der Informatisierung in den 1980er und 1990er Jahren. Neu ist die reale Existenz eines weltumspannenden sozio-technischen Systems, in dem die Generierung, Kommunikation und Verarbeitung von Wissen zunehmend zur entscheidenden Produktionsbedingung wird. Information ist eine Formalisierung von Realität. Daher kommt die wachsende Bedeutung, die Wissen, Wissenserschließung und Wissensvermittlung in der heutigen Gesellschaft einnehmen. Die angewachsene Rolle des Wissens in der Gesellschaft geht mit einer wichtiger gewordenen Rolle des Subjekts in Produktions- und Verwaltungsprozessen einher. (ICE2)
Mit jeder neuen Welle der Kommunikationstechnologien keimen erneut Hoffnungen auf, dass sie demokratisierende Wirkungen entfalten können. Die letzte Welle computervermittelter Kommunikation hilft den schon politisch aktiven Nutzern beträchtlich, wie Omnynews, Indynet und Rebelión zeigen. Es sind aber auch Zweifel angezeigt. Bis zu welchem Punkt kann das Internet Menschen wirklich unabhängig vom kommerziellen System der Massenmedien machen? Lassen sich wirklich Alternativen entwickeln? Persönliches Wissen und Fähigkeiten, aber auch preiswerter Zugang zum Internet und verwandten Technologien sind die Voraussetzung. Die weltweite digitale Spaltung muss überwunden werden. (ICEÜbers)
In: MediaPolis - Kommunikation zwischen Boulevard und Parlament: Strukturen, Entwicklungen und Probleme von politischer und zivilgesellschaftlicher Öffentlichkeit, S. 123-141
In der Forschung wurde nach Meinung der Autoren bisher die Tatsache vernachlässigt, dass die Bürger auch im öffentlichen Raum auf politische Botschaften treffen können. Zu nennen sind hier beispielsweise Plakate, Aufkleber oder Aushänge diverser politischer Akteure. Eine wesentliche Rolle nehmen auch die in den letzten Jahren vor allem im urbanen Raum rasant ausgebauten, digitalen Außenmedien, die sogenannten "Digital Signage"-Medien ein. Die bekanntesten Vertreter sind die sogenannten "Infoscreens" - großflächige Bildschirme und Projektionsflächen, von denen man inzwischen deutschlandweit mehr als 90.000 an Bahnhöfen, Flughäfen oder in Einkaufszentren antrifft. Bei "Digital Signage" handelt es sich in erster Linie um ein Werbemedium, welches aber auch einen signifikanten Anteil an aktuellen, politischen Informationen verbreitet. Für ansonsten informationsvermeidende Personen könnten derartige Kontakte zur einzigen Quelle politischer Information werden. Die Autoren erläutern in ihrem Beitrag zunächst einige zentrale Begriffe im Zusammenhang mit "Digital Signage"-Medien und diskutieren das Informations- und Wirkungspotenzial dieser Medien im öffentlichen Raum. Anschließend stellen sie eine explorative Studie vor, die mittels systematischer Begehungen in vier deutschen Großstädten die im öffentlichen Raum anzutreffenden politischen Informationen erhoben hat. Das empirische Interesse gilt folgenden Fragen: Wo im öffentlichen Raum finden sich politische Informationen? Über welche Kanäle werden diese vermittelt? Welche politischen Akteure, welche Inhalte und Themen sind präsent? Der Beitrag schließt mit einem kurzen Fazit und einem Ausblick auf weitere Forschungsfragen. (ICI2)
Die Informatisierung der Arbeit stellt ein wesentliches Merkmal einer Gesellschaft im Umbruch dar, das auch mit Manuel Castells Begriff des "informationellen Kapitalismus" umschrieben werden kann. Der Autor erweitert diesen Begriff durch ein sozialwissenschaftliches Verständnis des Prozesses der Informatisierung als Schaffung einer verdoppelten Welt der "zweiten Natur", das zur genaueren Bestimmung des Begriffs der Netzwerkgesellschaft beiträgt. Die Informatisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist jedoch keine lineare Tendenz, sondern bedarf ausgedehnter und jeweils neu definierender subjektiver Interpretationsleistungen, um aus Information Wissen zu machen. Wie der Autor in seinem Beitrag zeigt, ist die allmähliche Ablösung des Begriffs der "Informationsgesellschaft" durch den der "Wissensgesellschaft" ein Ausdruck dieser Verschiebung. Aus dem Spannungsverhältnis von Information und Wissen, von Formalisierung und Subjektivität resultieren schließlich bestimmte Handlungsspielräume für das Subjekt und damit Gestaltungsmöglichkeiten für Technik und Organisation, deren Perspektiven der Autor am Schluss seines Beitrages umreißt. (ICI2)
In diesem Aufsatz werden die Auswirkungen der "Informatisierung" der Gesellschaft in verschiedenen Bereichen außerhalb der Produktion analysiert. Zentrale These ist, daß an der zunehmenden Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien sichtbar wird, wie das Kapitalverwertungsprinzip über bisherige Grenzen hinaus wirksam wird. Diese These wird am Beispiel von vier neuartigen Konfliktformationen diskutiert: (1) Das Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit; (2) Die Privatisierung von Wissen und Dienstleistungen; (3) Das Entstehen einer Wissens-Kluft; (4) Die Flexibilität von Zeit in und außerhalb des Arbeitslebens. Abschließend wird das Modell der "technology assessment"-Forschung kritisiert. (GF)
"Die Paradigmen, nach denen wir EDV abwickeln, sind deutlich im Wandel. Die Geräte werden nicht mehr für den professionellen Bereich entwickelt und haben dann einen privaten Spin-off, sondern der private Markt dominiert mittlerweile und gibt damit auch die Entwicklungslinie vor, die dann für den professionellen Bereich angepasst wird. Wie der konventionelle Ansatz von PCs in einer Welt von Apps und Tablets überleben kann, wird die Zukunft der nächsten Jahre zeigen. In einem Umfeld von mobilen Applikationen und Cloud-Computing werden IKT-Bedürfnisse zunehmend deutlich anders abgedeckt, und das resultiert auch in einer sich massiv verändernden Sicherheits- und Risikolandschaft. Diese sich stetig verändernde Business-Struktur fordert auch Antworten im Bereich der Rechts- und Vertragssicherheit. In dem Umfang, wie die Größenordnung dieser neuen Ansätze Platz greift, wird auch die Notwendigkeit von 'Jurisdiction Awareness' der Infrastrukturen eine zunehmende Rolle spielen. Dies in der Informationssicherheit, aber auch in vielen anderen Bereichen wie Verträgen, Steuern etc." (Autorenreferat)
Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird Videoüberwachung (VÜ) als Instrument der Raumaneignung dargestellt und diskutiert. Dazu wird ein Raumverständnis vorgestellt, das den sozialen Dimensionen des öffentlichen Raumes, aber auch der Überwachungspraxis gerecht wird. Darauf aufbauend betont die Raumkonzeption Claude Raffestins die Bedeutung der Konzepte "Energie" und "Information" als zentrale Kategorien der Raumproduktion. Anhand einer empirisch fundierten Behandlung der Wahrnehmung von Videoüberwachung durch die Beobachteten wird diskutiert, ob Überwachungskameras tatsächlich als "Information" innerhalb eines Raumes wahrgenommen werden und damit die Bedeutung und Nutzung überwachter Lokalitäten beeinflussen. Gezeigt wird, dass das symbolische Versprechen, durch VÜ für mehr Sicherheit und Ordnung zu sorgen, nur im Falle großer, interventionsbereiter Personalbestände realisiert werden kann. Tatsächlich ist die Videoüberwachung in der Praxis jedoch oftmals nur eine Personalsparmaßnahme. Sie kann deshalb vor allem als Instrument angesehen werden, das die Macht der Kamerabetreiber über die überwachten Lokalitäten ausweitet, indem sie deren visuelle Kontrolle monopolisiert. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Intentionen der Kamerabetreiber, aber auch die wirtschaftlichen Interessen der aufblühenden Sicherheitsindustrie genauer zu untersuchen. (ICA2)
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wie sich Jugendliche unter den aktuellen Bedingungen mediale Information aneignen und sich über ihr potenziell auch Eigentätigkeit umfassendes informationsbezogenes Medienhandeln die Welt erschließen und sie mitgestalten. Dies wird mit dem Begriff der Aneignung vernetzter Informationswelten umschrieben, die als Teilbereich der Aneignung mediatisierter Welten in den Blick genommen wird. Um die Perspektiven von Jugendlichen auf diese vernetzten Informationswelten, die von ihnen dort realisierten Handlungsmöglichkeiten sowie deren Bedeutung für ihre eigenen Lebensvollzüge und ihre Positionierung in sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erfassen, wird ein mehrdimensionaler Forschungsansatz zu Grunde gelegt. Das kontextuelle Verstehen der Medienaneignung vermag die Komplexität des Gegenstandes angemessen zu erfassen, da hier sowohl die lebensweltlichen Bedingungen als auch die verfügbaren medialen Strukturen Grundlagen für den sinnverstehenden Nachvollzug der Medienaneignung von Heranwachsenden liefern. Um diesen Zugang zu verdeutlichen, werden zunächst die Grundannahmen zur Sozialisation mit und in Medien skizziert, um darauf aufbauend die Erweiterungen im Medienhandeln, die aus Prozessen der Konvergenz und der Diversifikation resultieren, zu beschreiben. Im Anschluss werden die für die Untersuchung informationsbezogener Medienaneignung zu berücksichtigenden Strukturen und Einflussgrößen sowie die daraus resultierenden Anforderungen an Forschungskonzepte erläutert. (ICI2).
Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, wie sich Jugendliche unter den aktuellen Bedingungen mediale Information aneignen und sich über ihr potenziell auch Eigentätigkeit umfassendes informationsbezogenes Medienhandeln die Welt erschließen und sie mitgestalten. Dies wird mit dem Begriff der Aneignung vernetzter Informationswelten umschrieben, die als Teilbereich der Aneignung mediatisierter Welten in den Blick genommen wird. Um die Perspektiven von Jugendlichen auf diese vernetzten Informationswelten, die von ihnen dort realisierten Handlungsmöglichkeiten sowie deren Bedeutung für ihre eigenen Lebensvollzüge und ihre Positionierung in sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhängen zu erfassen, wird ein mehrdimensionaler Forschungsansatz zu Grunde gelegt. Das kontextuelle Verstehen der Medienaneignung vermag die Komplexität des Gegenstandes angemessen zu erfassen, da hier sowohl die lebensweltlichen Bedingungen als auch die verfügbaren medialen Strukturen Grundlagen für den sinnverstehenden Nachvollzug der Medienaneignung von Heranwachsenden liefern. Um diesen Zugang zu verdeutlichen, werden zunächst die Grundannahmen zur Sozialisation mit und in Medien skizziert, um darauf aufbauend die Erweiterungen im Medienhandeln, die aus Prozessen der Konvergenz und der Diversifikation resultieren, zu beschreiben. Im Anschluss werden die für die Untersuchung informationsbezogener Medienaneignung zu berücksichtigenden Strukturen und Einflussgrößen sowie die daraus resultierenden Anforderungen an Forschungskonzepte erläutert. (ICI2)