Informationsgesellschaft im internationalen Kontext
In: Transkulturelle Kommunikation und Weltgesellschaft: zur Theorie und Pragmatik globaler Interaktion, S. 249-262
Der Autor entwickelt Überlegungen zu einer "Messung der Informationsgesellschaft". In diesem Zusammenhang wird zunächst das Konzept der Informationsarbeiter vorgestellt. Dabei wird davon ausgegangen, daß die empirische Evidenz der Informationsgesellschaft wesentlich auf volkswirtschaftlichen Statistiken der Entwicklung und Verteilung der Arbeitskräfte und des Bruttosozialprodukts basiert. Auf diese Weise ist beobachtbar, daß der Anteil der Arbeitskräfte, die mit Information und Kommunikation befaßt sind, seit den 60er Jahren zugenommen hat. Anhand von Graphiken wird die Entwicklung des Informationssektors bzw. der Informationsgesellschaft (im internationalen Vergleich) illustriert. Während mit dem Konzept des Informationsarbeiters Informationssektoren der Gesellschaft identifiziert und beschrieben werden, stellen im weiteren vorgestellte Ansätze vor allem auf die gesellschaftliche Informatisierung ab, indem in ihnen neben der Produktion insbesondere die Konsumtion von Information erfaßt wird. So wird mit Hilfe des Informationskoeffizienten (Ausgaben für Information zu Gesamtausgaben der Haushalte) ein internationaler Vergleich mit dem Pro-Kopf-Einkommen gezogen. Abschließend wird nach den Veränderungen der Kommunikationsprozesse in der Informationsgesellschaft im Vergleich zur Agrar- und Industriegesellschaft gefragt. Dabei läßt sich ein Strukturwandel innerhalb des Mediensystems aufgrund der Bedeutung der Individualmedien feststellen. (ICD)