KAPITEL: Informationswissenschaft: Was ist das? - Identität und Geschichte der Informationswissenschaft Informationswissenschaft und gesellschaftliche Entwicklung Was ist eine Informationsgesellschaft Informatisierung Mediatisierung Information als derivativer Produktionsfaktor Der Gegenstand der Informationswissenschaft Informationswissenschaft als Brückenwissenschaft Information und Kommunikation Information und Dokumentation Einige beispielhafte Fragestellungen
Im Artikel geht es um die Erstellung im Rahmen der Euroasiatischen Wirtschaftsunion der Datenbasis (Datenbanken) als Zentralstelle der Abgaben, mit Hilfe derer die energetisch-ökologischen Probleme in bestimmten Situationen analysiert und gelöst werden. Im Artikel werden die Empfehlungen in dieser Richtung begründet.
Die Digitalisierung der Industrie, die im Konzept der Industrie 4.0 ihren Niederschlag findet, weist auf eine Entwicklung hin, die mit dem Konzept der "Informatisierung" eingeführt und weiterentwickelt wurde. Die Einführung informationstechnologischer Innovationen wurde in benachbarten Sektoren und Branchen, aber auch in der Industrie intensiv wissenschaftlich beforscht und rezipiert. Dennoch konnte im Hinblick auf das Konzept der Industrie 4.0 ein öffentlich politischer Diskurs lanciert werden, der die weitere Durchdringung und Verknüpfung der Produktion auf der Basis informationsgestützter Technologien als einen bahnbrechenden technischen "Fortschritt" diskutiert. Hierbei wird – so die These im vorliegenden Artikel – eher die Diskrepanz zwischen den Erwartungen an die potentiellen Möglichkeiten und den konkreten Auswirkungen von Digitalisierungstrends verdeckt. Diese Diskrepanzen werden im Folgenden knapp skizziert, indem in einem ersten Schritt die Grundstrukturen der Digitalisierung dargestellt werden. Am Beispiel der Industrie 4.0 werden in einem zweiten Schritt die Erwartungen an Digitalisierungstrends in Deutschland erörtert, um abschließend Digitalisierungsprozesse in der Erwerbsarbeit einer kritischen Reflexion zu ...
Die Frühzeit der Datenschutzdebatte in den 1970er Jahren war zugleich ihre Hochphase. Der dabei unternommene Versuch, die gesellschaftlichen Auswirkungen der zunehmenden "Verdatung" der Welt, der "Informatisierung" der Gesellschaft und der Industrialisierung der gesellschaftlichen Informationsverarbeitung zu analysieren, brachte anschlussfähige Erkenntnisse auch für die Beschreibung und Analyse aktueller sozio-technischer Entwicklungen hervor. Hierzu gibt der Beitrag einen systematischen Überblick. Es wird gezeigt, dass viele der die heutige Debatte prägenden (Selbst-)Beschränkungen längst als überholt identifiziert worden sind: etwa die Fixierung auf personenbezogene Daten, die weitgehende Ignoranz gegenüber den Prozessen der Transformation in Daten, Programme und Interaktionsarchitekturen sowie deren Bedingungen, die fast uniforme Selbstbeschränkung der Debatte auf Individuen als Schutzsubjekte und individualistische Verständnisse von Privatheit, Privatsphäre und Persönlichkeitsrechten als Schutzgüter des Datenschutzes. Ausgehend von dem historisch zugrunde gelegten Bedrohungsmodell zeigt der Beitrag, dass Datenschutz als "Kehrseite der Datenverarbeitung" vor allem ein politisches Programm ist. Das Ziel des Datenschutzes lautet, informationell begründete soziale Macht in der Informationsgesellschaft unter Bedingungen zu stellen, d.h. sie zu zwingen, sich zu verantworten, und sie damit (wieder) gesellschaftlich verhandelbar zu machen.
Die umfassende Digitalisierung vieler Lebensbereiche, die derzeit in Europa zu beobachten ist, macht auch vor der Arbeitswelt nicht halt: Vielmehr werden gerade umfassende technische Visionen einer "Industrie 4.0" oder unbegrenzte Freiheiten von "Crowdwork" und ihre möglichen positiven und negativen Konsequenzen intensiv in der Öffentlichkeit, Wissenschaft und Politik diskutiert. Insbesondere Studien, die große Rationalisierungspotentiale digitaler Technologien aufzeigen, sorgten kürzlich für eine große Aufmerksamkeit für das Thema. Allerdings lassen sich – jenseits dieser aktuellen Entwicklungen – schon seit einigen Jahren tiefgreifende Veränderungen in der Arbeitswelt konstatieren, die eng mit technischen Entwicklungen verbunden sind: So ermöglichte das World Wide Web weitreichende Formen der Globalisierung von Arbeit, auf der Ebene des Arbeitsplatzes ließen sich neue Organisationsformen von Wissensarbeit als "Informatisierung" beschreiben. Die Einführung digitaler Technologien lässt sich demnach tatsächlich als Zäsur im herrschenden Wandel von Arbeit verstehen, allerdings ist diese eng verknüpft mit gesellschaftlichen und organisationalen Veränderungen. In diesem Beitrag werden aktuelle Entwicklungen einer digitalen Arbeitswelt anhand von jüngsten Prognosen zur Beschäftigungsentwicklung, der digitalen Entgrenzung von Arbeit und Leben sowie neuen digitalen Formen von Arbeit dargestellt und hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Herausforderungen und gesellschaftlichen Folgen kritisch ...
Die Erfahrung, dass technischer Fortschritt in der Vergangenheit die Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen zwar verändert hat, in Gesamtbetrachtung aber in der Regel zu Beschäftigungswachstum führte, bildet die Grundlage für eine inzwischen wesentlich differenziertere Diskussion. Als größte Herausforderung gilt heute nicht mehr so sehr die "Vernichtung" ganzer Berufe durch Algorithmen und Roboter, sondern die Veränderung und Weiterentwicklung von Tätigkeiten und Anforderungen an Beschäftigte und Arbeitsuchende. Im Mittelpunkt stehen zunehmend die Fragen: Welche Kompetenzen brauchen wir in unseren Unternehmen und Institutionen für eine Arbeitswelt der Zukunft? Und: Was bedeutet das für die Aus- und Weiterbildung? Im Projekt "New Digital Skills" geht das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) gemeinsam mit dem Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) genau diesen Fragen nach. Gemeinsam mit ExpertInnen führender Unternehmen, von Aus- und Weiterbildungseinrichtungen und Sozialpartnerorganisationen wird in Branchenclustern erarbeitet, vor welchen Herausforderungen die Unternehmen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung stehen, welche Kompetenzen dafür benötigt und welche Lösungsmodelle vorgeschlagen werden. Dieser Forschungsbericht fasst die wichtigsten Ergebnisse des Projektes zusammen und leitet daraus konkrete Handlungsempfehlungen ab. Alle relevanten Akteure - AMS, Sozialpartner, Bildungspolitik, Unternehmen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen usw. - sollen anhand der Ergebnisse die Möglichkeit haben, die aktuellen Entwicklungen und ihre Bedeutung für die eigene Institution, das eigene Unternehmen zu reflektieren und zu beurteilen und allfälligen Handlungsbedarf zu identifizieren.
Üblicherweise verbindet man von vornherein die Entscheidungssysteme der Artificial Intelligence mit dem Gedankengut von rationalen Überzeugungen und Ergebnissen, wobei sich die technikfreisetzenden und -begrenzenden Zielvorstellungen schon irgendwie vernünftig und sinnvoll handhaben lassen können. In weiten Teilen trifft das auch tatsächlich zu. Diese schon klassisch zu nennende Annahme erhält jedoch eine völlig andere Qualität durch die zunehmende Fragmentisierung von Codes sowie durch die Informatisierung der Dinge und ihrer smarten Vernetzung, was sich in einer Juridifizierung der dinglichen Umwelt äußert. Geht man über das Internet der Dinge oder die Industrie 4.0 hinaus und folgt dem Imperativ des Innovationszwangs betritt man das Gebiet des Bioinformationsrechts1, bei dem eine Verschmelzung von Dingen mit Menschen rechtlich untersucht wird. Dabei kann man feststellen, dass die heute am naheliegendsten Bedenken bei der Umsetzung der Rechte, wie z.B. auf das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, der Schutz der Privatsphäre oder das Gleichheitsgrundrecht, in der Technik- und Gesetzesfolgenabschätzung nicht weit genug reichen. Ein relevanter und nicht zu unterschätzender Prüfstein für das Konzept der Menschenrechte ist meines Erachtens das Grundrecht der Kunstfreiheit. Warum? Zum einen wird die Kunstfreiheit wohl erst spät in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz zum juristischen Problem heranreifen, jedoch sollte sie aufgrund ihrer Komplexität und existenziell wichtigen Bedeutung so früh wie möglich mitbedacht und gegebenenfalls implementiert werden. Zum anderen ist sie, anschaulich gesprochen, als 'leibliches Pendant' und gleichberechtigte, oftmals vernachlässigte 'kleine Schwester' zur Meinungsfreiheit bzw. Gedankenfreiheit in philosophischer und technologischer Darstellungs- und Denkweise etwas völlig Anderes als diese. In meinem Beitrag werde ich die Implikationen näher beleuchten und ausführen, welche weitreichende Konsequenzen dies auf die Fähigkeit der Entscheidungsfindung und das ...
Der Begriff "Industrie 4.0" bezeichnet den Prozess der Digitalisierung und Informatisierung der Wirtschaft und Produktion und ist ein in Deutschland fest etabliertes Konzept und Leitbild. Auch wenn dieses Leitbild zunächst neue Formen des Wirtschaftens und der Produktion lediglich als Vision konzipiert, so deutet alles darauf hin, dass diese Transformation einen Wandel hervorrufen wird, der in erster Linie kein rein technologischer, sondern ein gesellschaftlicher, bzw. ein sozio-technologischer Wandel ist. Bezüglich dieser Prognose herrscht Einigkeit und wir halten es daher für unabdingbar, das Verständnis und die Gestaltung der technischen Prozesse (smartification, Vernetzung, Digitalisierung) um ein Verständnis und eine Bewertung der möglichen Auswirkungen auf Gesellschaften zu ergänzen. Denn ebenso wie wir technische Umwelten unter der Maßgabe von mehr Effizienz, Produktivität und Innovation gestalten, benötigen wir neben der Diskussion und Einführung entsprechender Organisationen und Prozesse auch eine Debatte und Verständigung über politische und soziale Visionen und diesen zu Grunde liegende Prämissen. Diese sind vielfältig und sollten in ihrer Diversität auch zu Wort kommen. Soziale Visionen können latenten Widerständen und Unbehagen gegenüber Neuem Ausdruck geben, sie können aber auch einen Kulturwandel einleiten, der neue Praktiken des Umgangs mit technischen Umwelten hervorbringt, der technische Transformation neu inszeniert und rahmt. Insofern gibt der hier vorliegende Band Impulse, den Weg der Umsetzung von Industrie 4.0 zukunftsweisend zu gestalten, indem technologisch-wirtschaftliche Interessen mit sozial-kulturellen Vorstellungen in Resonanz gebracht werden und somit ein im Wesentlichen technisch fokussiertes, modernistisches Innovationsverständnis für gesellschaftliche Fragen und soziale Innovationen geöffnet ...
Die Digitalisierung der Industrie, die im Konzept der Industrie 4.0 ihren Niederschlag findet, weist auf eine Entwicklung hin, die mit dem Konzept der "Informatisierung" eingeführt und weiterentwickelt wurde. Die Einführung informationstechnologischer Innovationen wurde in benachbarten Sektoren und Branchen, aber auch in der Industrie intensiv wissenschaftlich beforscht und rezipiert. Dennoch konnte im Hinblick auf das Konzept der Industrie 4.0 ein öffentlich politischer Diskurs lanciert werden, der die weitere Durchdringung und Verknüpfung der Produktion auf der Basis informationsgestützter Technologien als einen bahnbrechenden technischen "Fortschritt" diskutiert. Hierbei wird – so die These im vorliegenden Artikel – eher die Diskrepanz zwischen den Erwartungen an die potentiellen Möglichkeiten und den konkreten Auswirkungen von Digitalisierungstrends verdeckt. Diese Diskrepanzen werden im Folgenden knapp skizziert, indem in einem ersten Schritt die Grundstrukturen der Digitalisierung dargestellt werden. Am Beispiel der Industrie 4.0 werden in einem zweiten Schritt die Erwartungen an Digitalisierungstrends in Deutschland erörtert, um abschließend Digitalisierungsprozesse in der Erwerbsarbeit einer kritischen Reflexion zu unterziehen. ; The digitalization of industry, which is reflected in the concept of Industry 4.0, points to a development that has been introduced and further developed with the concept of "informatization". The introduction of information technology innovations has been intensively researched and received in neighboring sectors and sectors, but also in industry. Nonetheless, with regard to the concept of Industry 4.0, a public policy discourse could be launched that discusses the further penetration and linking of production based on information-based technologies as a groundbreaking technical "advance". In this case, the thesis in this article rather conceals the discrepancy between the expectations of potential opportunities and the concrete effects of digitization trends. These discrepancies are briefly outlined in the following, in which the basic structures of digitization are presented in a first step. In a second step, the expectations of digitization trends in Germany will be discussed using the example of Industry 4.0 in order to critically reflect digitization processes in gainful employment.
Das Internet - Sinnbild von Informationsgesellschaft und digitaler Ökonomie - wächst in der Volksrepublik China seit seiner Befreiung aus dem akademischen Ghetto vor nunmehr sechs Jahren mit ungebremstem Tempo. Nach neuesten quasi offiziellen Schätzungen, die Mitte Januar vom China Internet Network Information Center (CN- NIC) veröffentlicht wurden, waren zum Jahresende 2000 in China ca. 22,5 Mio. Menschen über etwa 8,9 Mio. Computer mit dem Internet verbunden. Die tatsächliche Entwicklung eilt damit bis zum heutigen Tage allen seriösen Prognosen voraus.