Institutionen und institutioneller Wandel in Südosteuropa
Südosteuropa-Gesellschaft. Hrsg. von Johannes Chr. Papalekas ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 94.59876
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Südosteuropa-Gesellschaft. Hrsg. von Johannes Chr. Papalekas ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 94.59876
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Die Massenarmut in den Entwicklungsländern stellt ein großes Problem, ihre Beseitigung bzw. Minderung entsprechend ein wichtiges entwicklungspolitisches Ziel dar. Als arm gelten nach BMZ-Definition jene Menschen, die 'nicht über das Minimum an monetärem und nichtmonetärem Einkommen verfügen, welches zur Deckung ihres Nahrungsmittelbedarfs und zur Befriedigung der übrigen Grundbedürfnisse erforderlich ist'.1 Zu den Grundbedürfnissen gehören nach der Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO)2 a) bestimmte Mindesterfordernisse einer Familie in bezug auf den privaten Verbrauch: Ausreichende Ernährung, Wohnung und Bekleidung, ferner bestimmte Haushaltsgeräte und Möbel; b) lebenswichtige Dienstleistungen der Gemeinschaft für die Gemeinschaft: Schaffung von Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Versorgung mit gesundem Trinkwasser, sanitäre Anlagen, Bereitstellung öffentlicher Verkehrsmittel.
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Die Europäische Gemeinschaft (seit 1994 Europäische Union) betreibt Integrationspolitik vor allem über Texte abgestufter Rechtsverbindlichkeit; dazu zählen als vorbereitende Rechtsakte die Stellungnahmen des Wirtschafts- und Sozialausschusses. Verfahren und Probleme ihrer Genese werden in diesem Buch anhand von vier Fallstudien beschrieben. Wesentlich ist dabei die situative Mehrsprachigkeit, da Delegierte nach der Amts- und Arbeitssprachenregelung der EU ihre Muttersprache benutzen und sich mit Hilfe von Übersetzern und Dolmetschern verständigen. Zusätzlich von Bedeutung sind Schriftlichkeit/Mündlichkeit, Intertextualität, institutionelle sowie interkulturelle Kommunikation. Die Studie beschäftigt sich mit der Semantik und Pragmatik von Schlüsselwörtern europäischer Integration und zeigt Perspektiven einer zukünftigen EU-Sprachpolitik auf. Sie nimmt damit differenziert Stellung zur Rolle des Deutschen als Amts- und Arbeitssprache der Europäischen Union.
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Im Mittelpunkt des Themas steht eine Institution, eine Spezie, die nicht zu den Lieblingsobjekten ökonomischer Analysen gehört. Dies gilt auch für die Ökonomen, die intensiver Ordnungspolitik betreiben und auch trotz der Entwicklung des Zweiges der Institutionenökonomie. Dadurch ist das Thema aber interessant - als Herausforderung.
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Die Südosteuropa-Jahrbücher werden von der in München ansässigen Südosteuropa-Gesellschaft, der wichtigsten Wissenschaftsorganisation der Südosteuropa-Forschung im deutschsprachigen Raum, herausgegeben. Sie geben die Tagungsergebnisse der jährlich in Kooperation mit der Akademie für Politische Bildung in Tutzing stattfindenden Internationalen Hochschulwoche der Südosteuropa-Gesellschaft wieder. Die Bände bieten umfassende analytische Grundlagen aus interdisziplinärer Perspektive. Herausgeber der Einzelbände sind renommierte Repräsentanten der deutschen und internationalen Südosteuropa-Forschung.
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Vorwort: In den letzten Jahren habe ich - zusammen mit meinem Nachbarn - einige ungewöhnliche, fast kafkaeske Behördenerfahrungen gemacht, die es meines Erachtens Wert sind, interessierten Bürgern und Stellen zugänglich gemacht zu werden. Oft wird bei solch unglaublichen Erlebnissen darauf hingewiesen, dass es sich hier wohl nur um Einzelfälle handele, die nicht verallgemeinerungsfähig seien. Ich will mit meiner nachstehenden Schilderung und Dokumentation keinesfalls einer unzulässigen Verallgemeinerung Vorschub leisten. Andererseits meine ich aber doch, es dem Leser überlassen zu können, eine eigene Einschätzung meiner Erlebnisse vorzunehmen und selbst zu entscheiden, ob er sie für typisch oder untypisch hält. Ich bin davon überzeugt, dass die Behörden in entwickelten (Industrie)Gesellschaften immer mehr zu Einrichtungen werden müssen, die dem Bürger Ratgeber und Helfer sind, d.h. ihm Dienstleistungen im weitesten Sinne erbringen und ihn nicht ohne Not mit Hoheits- oder Verwaltungsakten überziehen. Er bringt eine Behörde deutlich an der Sache und nicht nur am Prinzip oder Dogma orientierte Leistungen, so führt dies nicht nur zu einer größeren Bürgerzufriedenheit; es steigert auch das Ansehen der Verwaltung (und Politiker) in der Öffentlichkeit und wirkt somit auf die Bediensteten positiv zurück. Beides wird - wie ein Blick in die gesellschaftliche Realität zeigt - immer wichtiger. .
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Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand des Instrumentariums der Neuen Politischen Ökonomie die zu beobachtenden Ineffizienzen in der europäischen Klimapolitik zu erklären. Diese bestehen zum einen in einer Bevorzugung ineffizienter klimapolitischer Instrumente gegenüber anreizorientierten Maßnahmen wie beispielsweise der CO2-/Energiesteuer. Darüber hinaus ist eine Diskrepanz zwischen weitgesteckten Emissionsreduktionszielen und deren mangelhafter Umsetzung zu erkennen. Trotz der Überlegenheit europaweiter Maßnahmen im Klimaschutz ist die diesbezügliche Politik der EU weiterhin von unkoordinierten nationalen Programmen geprägt. Die EU-Klimapolitik ist ein Teilbereich der europäischen Umweltpolitik, welche ihre Legitimation aus Art. 130r-t EGV erhält. Nach Art. 130s EGV kommen in der Umweltbzw. Klimapolitik drei verschiedene Beschlußverfahren zur Anwendung: das Konsultations-, das Kooperations- und das Mitentscheidungsverfahren. Diese Entscheidungsverfahren legen fest, inwieweit die Kommission, der Rat und das Europäische Parlament an der Legislative der EU beteiligt sind. Um den daraus resultierenden Einfluß der drei Institutionen auf das politische Ergebnis bestimmen zu können, wird ein Ansatz verwendet, der eine Verbindung der Theorie räumlicher Wahlmodelle mit der nicht-kooperativen Spieltheorie darstellt. Hierin werden die Entscheidungsverfahren jeweils als ein mehrstufiges Spiel in extensiver Form abgebildet. Der Einfluß einer EU-Institution auf die Entscheidungsfindung kann in dem Modell anhand des Abstands der gleichgewichtigen Lösung des Spiels von dem idealen Punkt des diese Institution repräsentierenden Spielers gemessen werden. Es zeigt sich, daß der Rat als beschlußfassendes Organ und die Kommission als agenda-setter den Gesetzgebungsprozeß dominieren, während das EP kaum fähig ist, einen Einfluß auf die Legislative auszuüben. Um die Einflußverteilung zwischen den EU-Institutionen als Erklärungsansatz für die europäische Klimapolitik verwenden zu können, werden die diesbezüglichen Interessenlagen der drei legislativen Organe untersucht. Die Verbindung der Macht- mit der Interessenanalyse zeigt, daß die EU-Klimapolitik vom Ministerrat dominiert wird und damit das bei den jeweiligen Entscheidungen erforderliche Quorum eine bedeutende Rolle für die Durchsetzbarkeit von klimapolitischen Maßnahmen spielt. Daher bergen Maßnahmen außerhalb des Klimapaktes ein größeres Potential für den Klimaschutz als solche, die auf der Grundlage des Art. 130s(2) und damit einstimmig beschlossen werden. Die Bevorzugung ineffizienter Instrumente ist ein Resultat der Präferenzen sowohl der Kommission als auch sämtlicher Ratsmitglieder.
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Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise in der Bundesrepublik wird nicht "am runden Tisch" auf höchster Ebene überwunden. Hier einigt man sich allenfalls auf den "kleinsten gemeinsamen Nenner". Nötig ist eine tiefgreifende institutionelle Reform. Beim Urteil über institutionelle Regelungen kommt es allein auf deren Wirkung im Rahmen der marktwirtschaftlichen Abläufe an. Die Dynamik der Märkte und die Solidität des Sozialen gehören zusammen. Markt und Leistungswettbewerb sind grundlegend für sozial akzeptable Ergebnisse des Wirtschaftsprozesses. Das Sozialstaatsprinz/p, richtig ausgestaltet, stärkt die Dynamik des Wirtschaftssystems. Für mehr Dynamik der Märkte müssen dem Leistungs- und Steuerstaat engere Grenzen gezogen werden. Die Aufgaben bei der Privatisierung und Deregulierung — zunehmend auch auf Landesebene und in den Kommunen — sind noch lange nicht beendet. Die gegenwärtige Diskussion um die Steuerreform wird zu stark verkürzt: sie blendet die vorrangige Diskussion um die echten Aufgaben des Staates aus; dies begünstigt den Status quo bei den Ausgaben und blockiert den Abbau der Subventionen. Es geht auch um mehr Effizienz in der öffentlichen Verwaltung und eine bessere Arbeitsteilung zwischen den verschiedenen Ebenen staatlichen Handelns, also weniger Zentralismus — in Deutschland, aber auch in der Europäischen Union. Mehr Vertragsfreiheit auf Unternehmensebene ist notwendig für mehr Beschäftigung und Einkommenssicherheit. Der Versuch der Unternehmen und Betriebsräte, zu beiderseitig befriedigenden Regelungen zu kommen, stößt oft an die (engen) Grenzen des bestehenden Rechts. In der Verfassung des Arbeitsmarktes sind daher die marktwirtschaftlichen Elemente (Vertragsfreiheit, Wettbewerb) gegenüber der praktizierten korporatistischen Steuerung zu stärken. Die Tarifautonomie bedarf der disziplinierenden Außenseiterkonkurrenz, um die Dominanz der Beschäftigten (Insider) gegenüber den Arbeitslosen (Outsidern) zu vermindern. Mit Reformen auf dem Arbeitsmarkt allein ist es aber nicht getan, denn die sozialen Sicherungssysteme, allen voran die Sozialhilfe, stellen eine Art Sperrklinke für nach unten flexible Löhne dar. Sie behindern die erforderliche größere Differenzierung der Löhne. Und diese Systeme in ihrer jetzigen Form machen es den Tarifvertragsparteien zudem auch zu leicht, die unsozialen Folgen ihrer Lohnpolitik abzuwälzen und zu vernachlässigen. Die Belastungen der Beitrags- und Steuerzahler durch die Kosten der sozialen Sicherungssysteme sind insgesamt zu hoch. Sie resultieren vielfach aus verzerrten Anreizen. Der Abbau solcher institutionalisierten Fehlanreize ist kein "Sozialabbau", keine "Demontage des Sozialstaates", sondern zentrale Voraussetzung einer soliden sozialstaatlichen Verfassung. In allen Teilen der sozialen Sicherungssysteme gilt es, mehr Eigenverantwortung und Selbstvorsorge zu ermöglichen, zu fördern und auch zu fordern. Die Sozialhilfereform sollte sowohl die Anreize zur Arbeit als auch den Druck zur Arbeitsaufnahme erhöhen. Für die Risiken Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflege und Alter ist die allgemeine Versicherungspflicht auf Höhe einer gesetzlich definierten Mindestabsicherung zu begrenzen; eine höhere Absicherung sollte der individuellen Abwägung vorbehalten bleiben. In den Versicherungen selbst ist das Äquivalenzprinzip zu stärken. In der Rentenversicherung sollte das Kapitaldeckungsverfahren schrittweise eingeführt werden. Das Soziale an den Systemen der Sozialversicherung ist nicht die paritätische Finanzierung. Dies ist ein Trugbild und schafft Finanzierungsillusion — die Arbeitnehmer tragen letztlich die Last allein. Der Ehrlichkeit und Effizienz wegen sollte der Arbeitgeberanteil an den Beiträgen zu den sozialen Sicherungssystemen den Arbeitseinkommen zugeschlagen werden. Das Versicherungsverhältnis (abgesehen von der Arbeitslosenversicherung) sollte vom Arbeitsverhältnis gelöst werden.
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In Untersuchungen zum bundesdeutschen Gesundheitswesen dominiert bisher eine skeptische Einschätzung der staatlichen Reformfähigkeit, die mit Hinweisen auf die ausgeprägte Verbändedominanz, die funktionale Abhängigkeit des Staates von den Implementationsleistungen der Selbstverwaltung, die vielfältigen föderalen Verflechtungen und parteipolitisch verursachten Paralysen begründet wird. Dagegen wird in der vorliegenden Arbeit argumentiert, daß diese Politikbedingungen nicht generell als Reformhindernisse betrachtet werden können. Zwar werden systemverändemde Reformoptionen recht zuverlässig unterdrückt, gleichzeitig ermöglichen die sektoralen Politikbedingungen aber auch eine staatliche Steuerungsstrategie, die als Korporatisierung medizinischer Versorgungssektoren bezeichnet wird. Diese gesundheitspolitische Strategie gewinnt ihre ordnungspolitische Legitimität und ihre politische Durchsetzungsfähigkeit, weil sie an einem Ordnungsmodell orientiert ist, das im ambulanten Versorgungssektor seit langem existiert: Kollektivverträge zwischen verpflichtungsfähigen Verbänden. In diesem Papier wird nachgezeichnet, wie die Gesundheitspolitik der jüngsten Vergangenheit das korporative Ordnungsmodell im Sinne staatlicher Steuerungsziele strategisch fortentwickelt und in zunehmendem Umfang auf den Krankenhaus- und Arzneimittelsektor übertragen hat. ; Research into German health policy has been dominated by doubts about government's capacity for reform. These skeptical views were based on assumptions such as the strong influence of organized interests, the functional relevance of self-governing associations, the intensive interlocks between different levels of government or barriers caused by the mechanisms of coalition government. lt is argued in this paper that these policy conditions, although relevant for suppressing radical reforms, cannot be regarded exclusively as restraints to governmental action in health policy. Rather these institutional characteristics can be employed by the federal government for an incremental strategy of corporatizing the health sector. The corporatization strategy has gained ideological credibility and political momentum because it is based on an already established and widely acknowledged mode of governance: resource allocation through negotiations between peak associations. This paper shows how the federal government has slowly, but perceptively, transferred this governance model from its origins in ambulatory care to the hospital and pharmaceutical sectors since the late 1970s.
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Im Mittelpunkt steht die Frage, was der Vorruhestand für die Ostdeutschen lebensbiographisch bedeutet und welche Funktion und Effekte dieser Aspekt des Institutionentransfers arbeits-markt- und sozialpolitisch hatte. Der Autor entwickelt zur Charakterisierung dieses Vorgangs den Begriff des "Verordneten Ruhestands". Eine theoretisch modellierte umfangreiche Empirie zeigt die subjektiv biographischen Erfahrung und Verarbeitung des "Verordneten Ruhestands" im Kontext der umfas-senden Probleme der deutschen Einigung. Die Darstellung macht deutlich, daß der Institutionentransfer im Zuge der Einigung zwar eine Einheit institutioneller Regeln, zugleich aber auch eine Differenz der Mentalitäten erzeugt und verstärkt hat. Im Ergebnis entwirft der Autor eine theoretisch begründete und empirisch differenzierte Typologie kultureller Handlungs- und Rückzugsmuster. Die Darstellung zeigt, wie differenziert Lebens- und Systemgeschichte zusammengehören. Unübersehbar, daß Probleme des Wohlfahrsstaates im Zuge fortschreitender Modernisierung von den Menschen Anstrengungen, Neuarrangements und Verantwortung verlangen. ; This thesis focuses on the effect of early retirement on the lives of East Germans, the function of this aspect of institutional transfer and its consequences for the job market and socio-political structures. The term coined by the author to describe this process is "prescribed retirement". Comprehensive empirical analysis based on a theoretical model has been used to demonstrate in subjective, biographical terms how "prescribed retirement" is experienced and dealt with within the problematical context of German unification. This account shows clearly that, while generating a uniform set of institutional norms, the institutional transfer necessitated by unification has also served to produce and heighten differences in mentality between the respective citizens of the two former German states. In his conclusions, the author has set up a theoretically based and empirically differentiated typology of cultural patterns of action and withdrawal. His account demonstrates the many ways in which human lives can be linked with the history of the system. The obvious conclusion is that in view of the modernisation process, the problems of the welfare state will necessitate an increased contribution from its members in terms of effort, re-arrangement and responsibility.
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Die Deutschen aus den neuen Ländern wollen eine andere Demokratie als diejenige, die im vereinigten Deutschland durch die Verfassung implementiert ist. Das von ihnen bevorzugte Demokratiemodell ist das des demokratischen Sozialismus. Die Präferenz für dieses Demokratiemodell kann als ein sozialistisches Erbe der Sozialisation der Bürger der neuen Länder in der ehemaligen DDR angesehen werden. Ihre skeptische Haltung gegenüber der Demokratie der Bundesrepublik kontrastiert mit einer hohen Zustimmung zu dieser Demokratie in den alten Ländern. In der wichtigen Frage der Unterstützung einer Demokratie durch ihre Bürger kann also von einer Spaltung der politischen Gemeinschaft der Deutschen ausgegangen werden. Zumindest von den Bürgern der neuen Länder geht demzufolge ein latenter Druck auf einen institutionellen Wandel der Demokratie der Bundesrepublik in Richtung eines demokratischen Sozialismus aus. Inwieweit ein solcher latenter Druck auch in faktischen Wandel umschlägt, hängt von verschiedenen Zusatzbedingungen ab. Dazu gehört u.a. das Verhalten der maßgeblichen politischen Eliten in Deutschland. ; Germans from the new states of the Federation want a democracy that differs from that implemented by the Constitution in unified Germany. The model of democracy they favour is democratic socialism. Their preference for this variant can be regarded as a socialist legacy of the socialisation experienced in former German Democratic Republic by the populace of the new states. East German scepticism about West German democracy contrasts with the high degree of acceptance this model enjoys in the western part of the country. A split is thus apparent in the German political community on the important issue of the support a democracy attracts among its citizens. There is a latent pressure, at least from the citizens of the new states, for institutional change in Federal German democracy in the direction of democratic socialism. The extent to which such latent pressure generates actual change is contingent upon various additional factors. These include the behaviour of the pivotal political elites in Germany.
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In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00050565-3
Ernst Hinrichs ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 2010.26571
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Auf dem Land in der Volksrepublik China zeichnen sich seit dem Beginn der Reformen im Jahr 1978 Entwicklungen ab, die eine politische Steuerung durch die zentralstaatlichen politischen Organe immer schwieriger machen. Die politische Transformation und ökonomische Modernisierung auf dem Land hat nicht nur im Vergleich mit den Entwicklungen in den Städten eine andere Richtung eingeschlagen, sondern ging von besonderen institutionellen Voraussetzungen und einer anderen politischen und ökonomischen Grundordnung aus: Ein Beispiel ist die zweiteilige Bodenordnung mit ihrer strikten Trennung von Boden in staatlichem Besitz in den Städten und Boden in kollektivem Besitz auf dem Land, die als ideologisches und verfassungsrechtliches Postulat die Dichotomie zwischen Stadt und Land unterstreicht. So steht hier die Fragestellung im Mittelpunkt, auf welche Weise die kollektiven Eigentumsrechte an Grund und Boden als ein wichtiges Strukturmerkmal für die ländlichen Gebiete bzw. Erklärungsvariable die Industrialisierung und Neuordnung der lokalen politischen Ebene in den Gemeinden und Dörfern ausgelöst und beeinflusst haben. Douglass Norths Institutionsbegriff wird in dieser Arbeit auf die Bodenordnung der VR China übertragen und diese Konstanz mit dem Phänomen der Pfadabhängigkeit (path dependency) erklärt, bei der sich unterschiedliche Integrationsmöglichkeiten für die politischen Akteure aufzeigen lassen. Dies wird mit politischen Dokumenten und englischsprachigem und chinesischem Sekundärliteratur für die Zeit von 1949 bis in die 1990er Jahre in Kapitel zwei dargelegt. Erfolgreiche Reformen dieser Eigentumsordnung schaffen gemäß Norths Diktum Entwicklungspfade, auf die später eher wieder zurückgegriffen wird. Schwerpunkt in Kapitel drei und vier ist eine Analyse für die neunziger Jahre anhand von Feldstudien in sog. "ländlichen Betrieben" (engl. Begriff: Township-Village-Enterprises, chin: xiangzhen qiye), die im Kreis Qingpu in Shanghai von 1996 durchgeführt wurde. Herausgearbeitet wird in einer entworfenen 4-Felder-Matrix zwischen einer indirekten und direkten Einbindungsdimensionen des kollektiven Eigentums an Grund und Boden, die sich wiederum je für einen politischen und wirtschaftlichen Kontext aufzeigen lassen. Indirekte Einbindungsdimension im wirtschaftlichen Kontext ist die Bedeutung der Eigentumsrechte an Grund und Boden, die gerade zu Beginn die Legitimation der Lokalregierung für die Abschöpfung von Gewinnen waren. Dieser Einfluss der Lokalregierungen, der von der Zentralregierung kritisiert wurde, wurde in eingebrachte Investitionen umgewandelt und "legalisiert" und so die politische Steuerung der Betriebe über die Mehrheitsanteile begründet. Die Umsetzung der genauen Bemessung von Eigentumsrechten durch die Gebietskörperschaften zeugt so nicht von einem Steuerungserfolg der Zentralorgane auf lokaler Ebene, sondern von der Flexibilität der Gemeinderegierungen nach der Betriebsneuordnung als Investor, der den Grund und Boden einbringt, ihren Einfluss zu festigen. Die Gemeinderegierungen können, die Reformvorstöße der Zentrale neutralisieren, indem sie diese aber nicht rigoros abwehren, sondern sich den Forderungen anpassen: In einem neuen institutionellen Arrangement und zentral vorgegebenen Diskursrahmen haben sie so ihren Einfluss wahren können. Gerade diese indirekte Funktionalisierung der kollektiven Eigentumsrechte an Grund und Boden verhindert eine effektive ordnungspolitische Steuerung der ländlichen Unternehmen von der Zentrale aus. Kapitel vier analysiert die direkten Einbindungsformen im politischen und wirtschaftlichen Bereich. Im ersten Teil werden die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Enteignung, Pacht und Übertragung diskutiert, die sich gerade für das Shanghaier Umland als sehr lukrativ entwickeln und somit hier von den Lokalregierung eher genutzt als verhindert wird. Im politischen Kontext gilt es aufzuzeigen, dass Konflikte zwischen Bauern und Kadern auf der Ebene der Gemeinde und des Dorfes aus den Widersprüchen einer Bodenbewirtschaftung entstehen können. Nur auf der Ebene der Gemeinde ist die Lokalregierung auch gleichzeitig die Eigentümerin des kollektiven Grund und Bodens. Die Austauschprozesse zwischen Politik und Ökonomie, die über die starke Anbindung der kollektiven Eigentumsrechte an die Gemeinderegierung institutionalisiert sind, können jedoch genauso negative Auswirkungen haben: Die mangelnde Abgrenzung zwischen der Rolle als Eigentümer und politisches Organ hat zur Folge, dass Fehler oder Mängel in der Bodenverwaltung immer zu politischen Legitimationskrisen führen können. Die Zusammenfassung versucht die Unterschiedlichkeit der Austauschprozesse zwischen Politik und Ökonomie am Beispiel der Bodenbewirtschaftung und der unterschiedlichen Austauschprozesse zu ergründen und Bedingungen für eine Reform der bestehenden Bodenordnung der VR China zu begründen.
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During the interwar period the reemerging Hungarian market economy was quickly swept away by the effects of the Great Depression, which shattered the traditional consensus of the social elites, i.e. aristocractic landowners, entrepreneurs and the socalled military-bureaucratic elite. The latter, primarily intellectuals and smallholders of aristocratic descent, when forced to take employment, monopolized most of the administrative and army-positions. Under their growing influence the government started a huge military investment program, the "Györ Program" of 1938, which triggered an upward spiral of budget spending. Market-economy institutions were replaced by a variety of government agencies, which aimed at controlling and coordinating the increasingly difficult distribution of increasingly scarce goods and services. Wanting to establish a corporative, fascist society, the right-wing faction of the military-bureaucratic elite politically neutralised the aristocracy and eliminated - first socially and eventually physically - the Jewish bourgeosie. In contrast to its predorninantly agrarian neighbours Hungary in 1938 exhibited all signs of a country standing at the treshhold of a developed economy. War economy and its regulatory measures resulted in a disproportionate industrial growth. lt was with this structural legacy that Hungary entered the phase of a state controlled, planned economy. ; During the interwar period the reemerging Hungarian market economy was quickly swept away by the effects of the Great Depression, which shattered the traditional consensus of the social elites, i.e. aristocractic landowners, entrepreneurs and the socalled military-bureaucratic elite. The latter, primarily intellectuals and smallholders of aristocratic descent, when forced to take employment, monopolized most of the administrative and army-positions. Under their growing influence the government started a huge military investment program, the "Györ Program" of 1938, which triggered an upward spiral of budget spending. Market-economy institutions were replaced by a variety of government agencies, which aimed at controlling and coordinating the increasingly difficult distribution of increasingly scarce goods and services. Wanting to establish a corporative, fascist society, the right-wing faction of the military-bureaucratic elite politically neutralised the aristocracy and eliminated - first socially and eventually physically - the Jewish bourgeosie. In contrast to its predorninantly agrarian neighbours Hungary in 1938 exhibited all signs of a country standing at the treshhold of a developed economy. War economy and its regulatory measures resulted in a disproportionate industrial growth. lt was with this structural legacy that Hungary entered the phase of a state controlled, planned economy.
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Grundsätzlich gilt, daß der moralische Diskurs über die Redeweise von Haftung hinaus auf Institutionen und Organisationen ausgedehnt werden muß. Institutionen oder Organisationen, die die Gesellschaft mit unkalkulierbaren Risiken oder Makrorisiken belasten, indem sie sich z. B. der gesellschaftlichen Kontrolle durch Produktionsverlagerung entziehen, verdienen es, moralisch sanktioniert zu werden mit allen Konsequenzen für ihren gesellschaftlichen und ökonomischen Einfluß. Die gängige Denkweise, daß Politik und Ökonomie einem anderen Kalkül zuzuordnen sei als dem moralischen, muß verabschiedet werden. Darüber hinaus muß aber schrittweise gewährleistet werden, daß die Institutionen wissenschaftlicher und technischer Innovationen, sowohl was Entwicklung als auch Produktion betrifft, in politisch angreifbarer Weise repräsentiert werden.
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