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Der Verfasser untersucht in wissenschaftshistorischer Perspektive die Praxis der Wissensproduktion über die gesellschaftliche Gruppe der Armen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen Armut. Er vergleicht dabei die Situation in Deutschland und Großbritannien in den 1950er und 1960er Jahren. Theoretisch knüpft die Analyse an Flecks "Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache" an. Fleck führt Erkenntnisprozesse auf Denkstile und externe Einflüsse soziologischer und historischer Natur zurück. In diesem Sinne stellt der Verfasser die intellektuelle Geschichte der Armutsforschung als soziales Resultat zeitgebundener Wissensproduktion dar. (ICE2)

Die Sozialphilosophie und Kulturtheorie von A. Weber werden dargestellt und in den geistesgeschichtlichen Kontext des zeitgenössischen Deutschland eingeordnet. Es wird verdeutlicht, daß Weber eine hervorragende Rolle unter den Gesellschaftstheoretikern seiner Zeit gespielt hat; dazu wird sein Werk im Kontrast mit anderen bekannten Soziologen und Philosophen erläutert. Für Weber war die Geschichtsphilosophie zentrales Anliegen; dabei legte er Wert auf die Universalisierung und die Wertfreiheit seiner Theorie der historischen Entwicklung. Seine Konzentration auf ein umfassendes Gesellschafts- und Menschenbild wird als Abwehr gegenüber einer beginnenden Differenzierung der Sozialphilosophie und der Gesellschaftslehre in zahlreiche Unterdisziplinen betrachtet. Es wird gezeigt, daß Weber eine wichtige Unterscheidung zwischen Kultur und Zivilisation getroffen hat, bei der der Kultur die Werte und der Zivilisation die allgemeinen Tendenzen der historischen Genese von Gesellschaft zugeordnet werden. In Webers Sozialismusbild wird eine scharfe Abgrenzung gegenüber kommunistischen Vorstellungen festgestellt. (HA)