Kontinuität und Wandel: zur Geschichte der europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Sicherheits- und Verteidigungspolitik 1948-2003
In: Gemeinsam sicher?: Vision und Realität europäischer Sicherheitspolitik, S. 19-86
Der Autor untersucht die Rolle Europas in der westlichen Bündnispolitik während des Kalten Krieges und zeichnet die Entwicklung der europäischen Sicherheitsarchitektur seit 1990 nach, um anhand der 50jährigen Erfahrungen der Verteidigungskooperation einige Konstanten herauszuarbeiten, welche auch die Diskussion über die zukünftige Sicherheits- und Verteidigungsarchitektur Europas mitbestimmen werden. Er betrachtet insbesondere fünf Versuche, eine europäische Sicherheits- und Verteidigungsidentität sowohl innerhalb als auch außerhalb der atlantischen Allianz zu begründen: den Brüsseler Pakt nach 1945, das Ende der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und die Unterzeichnung der Pariser Verträge, die Entwicklung einer europäischen politischen Zusammenarbeit auf der Basis der WEU, die Rolle des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy für die atlantische Partnerschaft von 1960 bis 1963 sowie die Entstehung einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges. Der Autor orientiert sich bei seiner Darstellung an den staatszentristischen Erklärungsmustern der Theorie Internationaler Beziehungen. Im Mittelpunkt seiner Analyse stehen die politischen und geopolitischen Ordnungsvorstellungen in den europäischen Nationalstaaten sowie die damit verbundenen verteidigungspolitischen, rüstungswirtschaftlichen und strategischen Konzepte. (ICI2)