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Die Entwicklungspolitik wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in seinem Konzept "Chancen schaffen - Zukunft entwickeln" als Zukunftspolitik definiert, die Lösungen für die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts entwickeln muss. Die gerechte Gestaltung der Globalisierung wird international als die zentrale Herausforderung bei der Entwicklung einer Post-2015-Entwicklungsagenda bezeichnet, die die "Millennium Development Goals" (MDGs) ablösen soll. Vor diesem Hintergrund hat sich die bisherige Entwicklungszusammenarbeit (EZ) zur Internationalen Zusammenarbeit (IZ) erweitert, da es immer stärker darum geht, gemeinsame Lösungen für nationale, regionale und globale Herausforderungen wie Armut, Klimawandel, Reduzierung der Biodiversität, Sicherheitskonflikte und fragile Staatlichkeit zu entwickeln. Dabei gibt es erkennbare Anstrengungen, z. B. die Debatte über "Development Effectiveness" mit der Diskussion um die Post-2015-Entwicklungsagenda zu verbinden. Die Verschränkung der verschiedenen Diskussionsstränge aus unterschiedlichen Konferenzarchitekturen ist auch notwendig, wenn es eine neue Entwicklungsagenda und ein neues Zielsystem für die Zeit nach 2015 geben soll, die die verschiedenen Impulse der internationalen Diskussion aufnehmen und bündeln. Der vorliegende Beitrag skizziert einige relevante aktuelle Diskussionen auf internationaler Ebene und untersucht anschließend die Bedeutung und Konsequenzen dieser Debatten für die deutsche Entwicklungspolitik. (ICI2)

Ein auf Inklusion ausgerichtetes Bildungssystem "von Anfang an" erfordert entsprechend ausgebildetes pädagogisches Fachpersonal. Dieses Thema wird von der "European Agency for Development in Special Needs Education" (EA) - einer unabhängigen europäischen Organisation - bearbeitet. In einem Bildungsprojekt der EA wurden die inklusiven Ansätze in der Lehrerbildung der europäischen Länder analysiert. Die Autorin stellt in ihrem Beitrag Arbeit und Ansätze der EA sowie zentrale Aspekte erster Untersuchungsergebnisse exemplarisch vor. Sie präsentiert ein Kompetenzprofil für Lehrkräfte in einem inklusiven Schulsystem, das als Grundlage für die Ausbildung zu erwerbende "zentrale Kompetenzbereiche für alle Lehrkräfte formuliert". (DIPF/Orig.).

Der Autor wirft die Frage auf, was in Europa und der westlichen Welt von der politischen Entwicklung in Ägypten erwartet wird und wie mit der jetzt im Aufbau befindlichen neuen und weitgehend chaotisch erscheinenden Gesellschaft nach dem Ende des "Honeymoons" vom 25. Januar 2011 umgegangen wird. Von amerikanischer Seite wurde zum Beispiel die Etablierung eines Marshall-Plans für den Nahen Osten angeregt, um dadurch die Region wirtschaftlich zu stabilisieren. Allerdings findet ein solcher Plan noch kaum Unterstützung bei den zahlreichen sich derzeit formierenden Parteien. Auch der militärische Übergangsrat in Ägypten scheint derzeit nicht primär auf wirtschaftliche Hilfe des Westens ausgerichtet zu sein, zumal erst vor kurzem eine Überbrückungshilfe von mehreren Milliarden Dollar durch die Weltbank stolz zurückgewiesen wurde. Offensichtlich soll dadurch signalisiert werden, dass - zumindest vorläufig - die Zeit derjenigen Herrscher vorbei ist, die ständig um immer neue Wirtschafts- und Militärhilfen bemüht waren. Außerdem muss der Westen nach Meinung des Autors ein neues Vertrauensverhältnis zu Ägypten aufbauen, nachdem man jahrzehntelang der Regierung Mubarak den Hof gemacht hat und das Regime sich dafür mit der Einhaltung des Camp David-Vertrags und damit des Friedens mit Israel bedankte. Als unmittelbare Folge der ägyptischen Revolution wird allerdings eine Neubewertung der Beziehungen zu Israel erwogen, was schlimmstenfalls in einen neuen fatalen Konflikt münden könnte. (ICI2)

"Präsident Barack Obama hat in den ersten beiden Jahren seiner Präsidentschaft die amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik auf Zusammenarbeit ausgerichtet, weil die Kräfte seines Landes zur Fortsetzung der Politik seiner Vorgänger nicht mehr ausreichen. Sein konkreter Erfolg, der Vertrag zur Kürzung der strategischen Waffen um ein Drittel, den er mit dem russischen Präsidenten abgeschlossen hat, droht am Widerstand der Republikaner zu scheitern. Die Folge könnte einen Rückfall in den Zustand des Kalten Krieges bedeuten, besonders in Europa. Bürokratisch unabhängig davon hat die NATO ein neues strategisches Konzept beschlossen. Es bekräftigt die bisherige Grundlage der Verteidigung und kündigt darüber hinaus den Ausbau aller Fähigkeiten an, die es für notwendig hält, um auf die unbestreitbaren globalen Gefahren global reagieren zu können, um Bedrohungen zu verhindern. Unvergleichbar zu den bisherigen Diskussionen um ihre Ausweitung durch neue Mitglieder reklamiert sie nun ihren globalen Anspruch, mit allen internationalen Partnern, Staaten und zivilen Institutionen aktiv zusammenzuarbeiten. Das kann zu interessanten Komplikationen führen: Wenn bilateral zwischen Washington und Moskau die strategische Abrüstung blockiert wird, können Moskau und die NATO eine gemeinsame Raketenabwehr beschließen. Theoretisch widersprechen sich die beiden Prinzipien der Konfrontation und der Kooperation. Ob sie durch das Instrument der NATO zu versöhnen sind, ist völlig offen." (Autorenreferat)

Die Globalisierung mit ihren wirtschaftlichen, sozialen, politischen, ökologischen und kulturellen Dimensionen stellt seit längerem die zentrale Rahmenbedingung für die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) bzw. für die Internationale Zusammenarbeit (IZ) dar, die sich an den globalen Herausforderungen orientieren und ihren Beitrag zur Lösung der globalen Probleme leisten muss. Der Beitrag skizziert die globalen Entwicklungen im 21. Jahrhundert und analysiert anschließend ihre Konsequenzen für die Entwicklungspolitik sowie ihre Auswirkungen auf die deutsche Technische Zusammenarbeit. Es wird zum einen verdeutlicht, wie die GIZ heutzutage IZ praktisch umsetzt. Sie zeigen aber zum anderen auch Ansatzpunkte auf, wie die GIZ IZ im Kontext des erweiterten Gesellschaftszwecks weiterentwickeln kann. Dabei kann sie auf den Erfahrungen, Kenntnissen und Instrumenten der Vorläuferorganisationen aufbauen. (ICB2)

Der Verfasser stellt den laizistischen Grundkonsens in Indonesien und Malaysia dar und beschreibt das politische System beider Länder. Auf dieser Basis werden Unterschiede zwischen der malayischen und der indonesischen Politik gegenüber islamischen Gruppierungen herausgearbeitet. Aus diesen Inklusions- und Exklusionsstrategien und dem jeweiligen Verhältnis von Staat und Islam resultieren unterschiedliche Demokratisierungserfolge. Auch internationale Einflüsse werden auf den Diskurs zum Verhältnis von Politik und Islam wirksam. Insbesondere unterhalb der staatlichen Ebene kann auch von Europa aus ein Beitrag zur Ausbreitung eines aufgeklärten Islam in Südostasien geleistet werden. Vor allem in Indonesien hat sich ein sehr einflussreicher neomodernistischer, liberaler Islam entwickelt. Abschließend werden Anregungen für die Zusammenarbeit mit moderaten Muslims formuliert. (ICE2)

Der Verfasser gibt einen Überblick über die kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Argentinien nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Er schildert die Wiederaufnahme der kulturellen Aktivitäten Deutschlands in Argentinien und die Etablierung von wissenschaftlichen Förderprogrammen in den 1950er Jahren. An mehreren Einzelschicksalen deutsch-argentinischer Grenzgänger zeigt er auf, wie die wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen durch die politischen Brüche der vergangenen Jahrzehnte beeinflusst wurden. Am Ende seines Beitrags geht der Verfasser auf die jüngsten Entwicklungen im Bereich der bilateralen Wissenschafts- und Forschungskooperation ein. Hier konstatiert er ein vitales wechselseitiges Interesse, aber auch unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten. (ICE2)

Die regionale Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum ist vielseitig und gestaltet sich höchst unterschiedlich. Allen regionalen Institutionen ist jedoch gemein, dass sie bisher keine supranationalen Strukturen entwickelt haben und eine formale Überführung nationaler Souveränität in eine gemeinsame supranationale Organisation ablehnen. Vielmehr beruht die Zusammenarbeit, die auch als "Asian Way" oder "ASEAN Way" bezeichnet wird, weitestgehend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Diese Form einer im juristischen Sinne nicht bindenden regionalen Zusammenarbeit soll eine Einschränkung der jeweiligen nationalen Handlungsspielräume verhindern. Gleichwohl ist seit kurzem die Tendenz zu einer Verrechtlichung regionaler multilateraler Zusammenarbeit in Asien-Pazifik zu beobachten. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese regionale Zusammenarbeit und stellt dabei kurz die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN), den Ostasien-Gipfel (EAS) und die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) vor und geht auf deren Relevanz für die Weltpolitik und die EU ein. (ICA2)