Breast Cancer, Disease Processes, Biographical-narrative Interviews, Biographical Knowledge. - The study is based on biographical-narrative interviews with breast cancer patients. In addition to experiencing disease processes of interaction descriptions are analyzed. Became clear that meeting and negotiating various forms of knowledge a central element in the stories of women. Mediation, enforcement or disregard of knowledge systems are the focus from the perspective of the women described encounters between professionals and diseased women. Breast cancer patients meet together with their biographical knowledge to turn the knowledge systems of professionals and institutions. The processes and consequences that this basis can be described, provide starting points for reflection on the changing practices of care of breast cancer patients and raise new research questions.
Ziel dieser Studie ist die Identifikation von wichtigen politischen sowie technologischen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung eines elektronischen Bürgerdossiers (eBürgerdossier) in der Schweiz. Dabei liegt der Fokus auf einzelnen Anwendungsfällen, wobei eine begrenzte Anzahl Fälle ausgewählt und für die Beurteilung eines Sachverhalts kontrastiert werden. Leitende Frage ist es, welche politischen und technologischen Voraussetzungen notwendig sind, um den jeweiligen Anwendungsfall mit dem eBürgerdossier zu realisieren. Gesamthaft sowie für jeden Anwendungsfall individuell wird zudem der Nutzen einer erfolgreichen Einführung des eBürgerdossiers betrachtet. Dabei werden neben den ökonomischen Auswirkungen auf die beteiligten Akteure sowie die gesamte Volkswirtschaft auch der gesellschaftliche und politische Nutzen evaluiert. Es zeigt sich, dass aus der technologischen Perspektive neben dem Plattformmanagement das Interaction, Identify und Access Management sowie das Dokumenten- und Datenmanagement für alle Anwendungsfälle übergreifende Hauptvoraussetzungen sind. Eine weitere wesentliche Voraussetzung für alle betrachteten Anwendungsfälle ist zudem die Sicherstellung eines passenden Policy Enforcement, welches die Berechtigungen konform der geltenden Bestimmungen auf die Daten und Dokumente sicherstellt. Politisch betrachtet liegt die zentrale Voraussetzung in der Schaffung einer entsprechenden Governance, die den Bürger/die Bürgerin oder den Einwohner/die Einwohnerin als Inhaber/in und Souverän/in des eBürgerdossiers in den Mittelpunkt stellt. Basierend auf den aufgezeigten Anwendungsfällen stellen dabei die Rolle von Bürger/in und Einwohner/in als Inhaber/in des eBürgerdossiers mit der resultierender Daten- und Informationshoheit zum einen sowie die Garantie der Daten- und Informationssicherheit durch Betreiber und Leistungsanbieter des eBürgerdossiers und der freie Zugang von privaten und öffentlichen Organisationen zur Infrastruktur des eBürgerdossiers zum anderen, die grundlegenden Eckpunkte einer solchen gemeinsamen Governance-Lösung dar. Zudem sollte eine eindeutige Departementszugehörigkeit auf Stufe Bund die öffentliche Koordination und Legitimation des eBürgerdossiers sicherstellen.Für die erfolgreiche Umsetzung des eBürgerdossiers in der Schweiz müssen somit Bürger/innen und Einwohner/innen zu jedem Zeitpunkt in der Mitte aller Konstruktionen stehen. Transparenz und Vertrauen sowie die Sicherheit müssen gewährleistet und entsprechende Lösungen sollten dezentral, aber vollständig sein. Zuerst ist dabei die notwendige Governance-Umgebung sicherzustellen. Des Weiteren muss von staatlicher Seite her eine elektronische Identität zur Verfügung gestellt sowie eine Akkreditierungs- und Zertifizierungsstelle geschaffen werden. Da die Anfangsinvestitionen zudem als eher hoch eingestuft werden und die Rentabilität von sehr vielen nicht direkt beeinflussbaren Faktoren abhängt, besteht eine Notwendigkeit bezüglich eines öffentlichen Anstosses für den Aufbau des eBürgerdossiers. Dabei scheint es von Vorteil zu sein, auf bereits verfügbare und funktionierende Lösungen zurückzugreifen bzw. diese zu adaptieren. Ziel muss es sein, die am besten geeigneten und verfügbaren Komponenten intelligent einzukaufen und sich nicht mit grossen, teuren sowie sich langsam entwickelnden Projekten zu behindern, die in erster Linie in unflexible Systeme münden. Aggregiert über alle Anwendungsfälle ermöglicht ein eBürgerdossier in den Bereichen politische Partizipation, Standortattraktivität und Wohlfahrt für alle gesellschaftspolitischen Dimensionen substanzielle qualitative Verbesserungen. Ökonomisch betrachtet kann zudem von einem durchweg positiven Effekt eines eBürgerdossiers gesprochen werden. Allein aus den betrachteten Anwendungsfällen heraus konnte ein Nutzen identifiziert werden, der rund 0,13% des Schweizer Bruttoinlandsproduktes (BIP) beträgt. Das Potenzial über alle möglichen Einsatzgebiete hinweg wird sogar mit bis zu 1% des Schweizer BIP beziffert.
Ziel der explorativen Untersuchung war es, mögliche Probleme in der Verfolgung von Verstößen gegen Tierschutzgesetze im Nutztierbereich zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge zu sammeln. Der Ausgangspunkt für die Studie war die Aussage von Amtstierärzten, dass eindeutige Verstöße gegen das Tierschutzgesetz von den Justizbehörden (Staatsanwaltschaften, Gerichten) nicht als solche gesehen und entsprechend nicht strafrechtlich verfolgt würden. Da keine Sekundärdaten vorliegen, anhand derer die Aussagen der Veterinäre überprüft werden können, wurden zwei Gruppendiskussionen mit Amtstierärzten und Staatsanwälten aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen durchgeführt. In den beiden Diskussionsgruppen wurde übereinstimmend eine Reihe von Problemen im Zusammenhang mit der Verfolgung von strafrechtlich relevanten Verstößen gegen Tierschutzgesetze genannt. Beispiele sind die vielen Einstellungen von Tierschutzverfahren, die hohe Anzahl sehr langer Verfahren und die geringen Strafmaße. Als Gründe für die Ablehnung von Verfahren durch die Staatsanwaltschaften und Richter wurden einvernehmlich von beiden Diskussionsgruppen folgende Punkte aufgeführt: • Staatsanwälte und Richter, die wenig Engagement für und Interesse am Tierschutz haben, • geringe Fachkenntnisse der Staatsanwälte und Richter (sowohl hinsichtlich spezifischer Tierschutzgesetze als auch der Bedürfnisse und dem Schmerzempfinden von Tieren) und • die schlechte personelle Ausstattung der Staatsanwaltschaften und Richter (Arbeitsüberlastung) sowie der Veterinärämter (Mängel in Gutachten und Dokumentation). Die vorgeschlagenen Verbesserungsansätze zielen auf einen verbesserten Informationsaustausch zwischen Veterinärämtern und Justiz sowie auf den Wissensaufbau bei den Juristen ab (Kenntnisse bspw. von komplizierten EU-Verordnungen aber auch über Bedürfnisse und Schmerzempfindung bei Tieren). Eine Konzentration der Tierschutzstraffälle auf Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften und Schwerpunkt-Richter wurde als hilfreich angesehen, um solche Kompetenzen aufbauen und nutzen zu können. Eine Positionierung der Tierschutzgesetze aus dem Nebenstrafrecht in das Strafgesetzbuch, eine Erhöhung des Strafrahmens sowie eine Strafbarmachung von Fahrlässigkeitsdelikten waren weitere Vorschläge, um eine bessere Ahndung von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz zu erreichen. ; The aim of the study was to identify potential problems in the prosecution of breaches of animal protection legislation and to derive suggestions for improvement. The starting point for the investigation was a concern expressed by official veterinarians, that especially with respect to farm animals, clear violations of the Animal Protection Act are not viewed as such by the judicial authorities (prosecutors, courts) and are thus not prosecuted accordingly under criminal law. As no statistical data is available to confirm or dismiss the veterinarian's statement, two focus group discussions were conducted with official veterinarians and public prosecutors from the federal states of Hesse, North Rhine-Westphalia and Lower Saxony. In the two groups, a number of problems connected with the prosecution of violations against animal protection laws concerning farm animals were stated concurrently: • the high number of suspensions of proceedings, • very long lawsuits and • the low levels of penalties. The following factors were stated as decisive for the rejection of proceedings by the public prosecutors and judges: • little interest in and commitment to animal welfare • a lack of understanding of the needs and the sense of pain of animals, • low levels of knowledge of specific animal-protection laws, • under-staffing of public prosecutors and judges which lead to overwork and • inadequate staffing of the veterinary offices, which result in deficiencies in reports and documentation. Additionally, the discussion with the public prosecutors highlighted the difficulty to prove that husbandry in breach of animal protection legislation is the consequence of an intentional act. The options for improvement mentioned in the group discussions aim at an intensified exchange of information between veterinary services and judicial authorities and to knowledge development for public prosecutors and judges. Establishing specialised prosecutors and judges was considered helpful in order to build up and use specific knowledge. Higher levels of penalties, and the possibility to sanction negligence offenses, were additional proposals to achieve better infringements of the Animal Protection Law in Germany.
The emergence of a finance-dominated accumulation is accompanied by an extension of processes of commodification & procedures of dispossession similar to forms of original accumulation. This is an answer of capital to the problem of over-accumulation. As an expression of dispossessing accumulation, the implementation & extension of intellectual property monopolies is of particular importance. In the context of an increasing socialization of labor, in particular of innovative activities, the private appropriation of knowledge in the shape of intellectual property monopolies & its commercial valorization has become a strategic goal of firms. Income based on such property titles has developed into a central form of the appropriation of resources in the finance-dominated accumulation regime. The article applies the Marxian rent theory to the intellectual property monopolies. Findings from the pharmaceutical & biotechnology industries reveal the growing importance of appropriation mechanisms of knowledge by firms & the contradictory effects of intellectual property monopolies. Based on specific power relations the owners of property titles can appropriate resources & values. Rent extraction processes take place on different scales: they reach from the enforcement of property monopolies over gene sequences up to the role of the USA as a rentier state on a global scale. Hence, the global configuration of this regime of intellectual property monopolies is highly hierarchical. References. Adapted from the source document.
Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens wird dem Insolvenzverwalter eine große Palette an Arbeiten übertragen. Die Ermittlung der Aktivmasse stellt dabei einen sehr wichtigen Punkt dar. Im Rahmen dieser Ermittlungstätigkeit muss der Insolvenzverwalter unverzüglich mit der Inventarerrichtung beginnen. Bei Wohnungseinrichtungsgegenständen bzw bei sonstigen Gegenständen minderen oder allgemeinen Wertes kann er diese Aufgabe gemäß § 96 Abs 1 IO einem Vollstreckungsorgan übertragen. Für Schätzungen, die besondere Schwierigkeiten bieten, kann er sich unter bestimmten Voraussetzungen auch der Fähigkeiten Dritter bedienen, etwa bei der Schätzung unbeweglicher Sachen. Diese Schätzung bedarf eines Spezialwissens, welches meist nur von entsprechenden Sachverständigen geliefert werden kann. Die einschlägigen Normen der IO verweisen in Bezug auf die Schätzung unbeweglicher Sachen auf die Vorschriften der EO (§§ 140 bis 144 EO). Diese verweisen wiederum auf das Liegenschaftsbewertungsgesetz. Somit befindet sich das gewählte Thema an der Schnittstelle zwischen dem Insolvenz- und dem Exekutionsrecht. Das Ziel dieser Arbeit ist es, einen essentiellen Teil der Verwertung im Insolvenzverfahren, die Schätzung unbeweglicher Sachen, zu veranschaulichen. Dazu wird auf die einschlägigen Rechtsbestimmungen der IO, der EO und des LBG eingegangen, wobei diese ausführlich und verständlich erörtert werden. Da die Schätzung aufgrund gesetzlicher Anordnung nach dem LBG vorzunehmen ist, spielt sich der Kernbereich dieser Arbeit auch in dessen unmittelbarer Umgebung ab. ; With the opening of insolvency proceedings the insolvency practitioner is transferred to a large array of work. The determination of the mass represents a very important point. In this investigation work, the insolvency practitioner must immediately begin to construct the inventory. At home furnishings or other objects in general or lesser value, he can transfer this task an enforcement agent (§ 96 (1) IO). In estimates that have particular difficulties, he may use the abilities of third parties, such as the estimation of immovable property. This estimate requires a special knowledge that can only be supplied by relevant experts mostly. The relevant legislations of the IO point to the provisions of the EO (§§ 140-144 EO). This in turn refers to the property assessment law. Thus, there is the theme chosen at the interface between the bankruptcy and the enforcement law. The aim of this paper is to illustrate an essential part of liquidation in insolvency proceedings, the estimate of immovable property. This will be discussed with the relevant legal provisions of the IO, the EO and the LBG, which are discussed in detail and understandable. Since the evaluation shall be made by the LBG due to legal arrangement, the core of this work also plays in its immediate vicinity. ; Wolfgang Kerth ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2013 ; (VLID)234046
A multi-sectorial regime of protection including international treaties, conservation and security measures, demand reduction campaigns and quasi-military interventions has been established to protect rhinos. Despite these efforts, the poaching of rhinos and trafficking of rhino horn continue unabated. This dissertation asks why the illegal market in rhinoceros horn is so resilient in spite of the myriad measures employed to disrupt it. A theoretical approach grounded in the sociology of markets is applied to explain the structure and functioning of the illegal market. The project follows flows of rhino horn from the source in southern Africa to illegal markets in Southeast Asia. The multi-sited ethnography included participant observations, interviews and focus groups with 416 informants during fourteen months of fieldwork. The sample comprised of, amongst others, convicted and active rhino poachers, smugglers and kingpins, private rhino breeders and hunting outfitters, African and Asian law enforcement officials, as well as affected local communities and Asian consumers. Court files, CITES trade data, archival materials, newspaper reports and social media posts were also analysed to supplement findings and to verify and triangulate data from interviews, focus groups and observations. Central to the analysis is the concept of "contested illegality", a legitimization mechanism employed by market participants along the different segments of the horn supply chain. These actors' implicit or explicit contestation of the state-sponsored label of illegality serves as a legitimising and enabling mechanism, facilitating participation in gray or illegal markets for rhino horn. The research identified fluid interfaces between legal, illegal and gray markets, with recurring actors who have access to transnational trade structures, and who also possess market and product knowledge, as well as information about the regulatory regime and its loopholes. It is against the background of colonial, apartheid and neoliberal exploitation and marginalization of local communities that a second argument is introduced: the path dependency of conservation paradigms. Underpinning rhino conservation and regulation are archaic and elitist conservation regimes that discount the potential for harmonious relationships between local communities and wildlife. The increasing militarization of anti-poaching measures and green land grabs are exacerbating the rhino problem by alienating communities further from conservation areas and wild animals. The third argument looks at how actors deal with coordination problems in transnational illegal markets. Resolving the coordination problems of cooperation, value and competition are considered essential to the operation of formal markets. It is argued that the problem of security provides an additional and crucial obstacle to actors transacting in markets. The systematic analysis of flows between the researched sites of production, distribution and consumption of rhino horn shows that the social embeddedness of actors facilitates the flourishing of illegal markets in ways that escape an effective enforcement of CITES regulations.
Die Arbeit untersucht und bewertet das behördliche Zusammenwirken von Wissenschaft und Legislative auf europäischer und nationaler Ebene in Bezug auf das Ausbruchsgeschehen des Serotyps 8 der Blauzungenkrankheit in Mitteleuropa zwischen den Jahren 2006 bis 2015. Ziel war es, zu ermitteln, ob die europäischen und nationalen rechtlichen Vorgaben unter Berücksichtigung der biologischen Charakteristika der Blauzungenkrankheit und des zeitgleichen wissenschaftlichen Fortschritts eine effiziente, zielgerichtete und effektive Bekämpfung der Blauzungenkrankheit ermöglichten. In einem ersten Schritt wurde die Verbreitung der Blauzungenkrankheit in Rheinland-Pfalz erfasst. Dies erfolgte durch eine chronologische Aufarbeitung der Daten aus dem deutschen Tierseuchennachrichtensystem, dem Animal Disease Notification System der Europäischen Union und dem World Animal Health Information System der Weltorganisation für Tiergesundheit. Der zweite Schritt bestand aus der Ermittlung der rechtlichen Normen mit unmittelbarer Verbindung zur Blauzungenkrankheit anhand einer Schlagwortsuche in den Datenbanken "EUR-Lex" und "juris" sowie der Bewertung der für die Bekämpfung relevanten Änderungen. Im Mittelpunkt des dritten Schritts stand die Erfassung der chronologischen Entwicklung der rechtlichen Normen und die Berücksichtigung wissenschaftlicher Empfehlungen zum Seuchengeschehen. So konnte gezeigt werden, wann neue wissenschaftliche Erkenntnisse Eingang in die Rechtsetzung fanden. Es war möglich, den Hintergrund neuer bzw. geänderter normativer Vorgaben zu erkennen und zu analysieren. Fachliche Begründungen wurden mit dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand auf Kohärenz überprüft. Die Analyse der Rechtsetzung und der Rechtsauslegung in der praktischen Anwendung folgten den Regeln der juristischen Hermeneutik. In einem vierten Schritt fand die Kontextualisierung der drei Elemente "rechtliche Normen", "wissenschaftliche Erkenntnisse" und "Ausbreitungshistorie" statt. Hierfür wurde zeitlich geordnet untersucht, in wie weit der wissenschaftliche Kenntnisstand Eingang in die Rechtsetzung fand, welche Änderungen in der Rechtsetzung vorgenommen wurden und wie sich das konkrete Blauzungengeschehen über die Zeit entwickelte. Die Ergebnisse zeigten, dass der Gesetzgeber die biologischen Besonderheiten der Blauzungenkrankheit – insbesondere ihre Vektorabhängigkeit – umfassend in der Rechtsetzung berücksichtigt hat. Allerdings konnte auf Grund bestehender Divergenzen zwischen europäischem und nationalem Recht, Lücken in Begriffsdefinitionen und Festlegung von für den Vollzug benötigten konkreten Kriterien festgestellt werden. Vor dem Hintergrund des globalisierten Wirtschaftshandelns und der möglichen Ausbreitung der Blauzungenkrankheit über ein Verdriften infizierter Vektoren ist die Entwicklung eines gesamteuropäischen Bekämpfungskonzepts, welches sich im Konsens des Gesundheitskodex für Landtiere der Weltorganisation für Tiergesundheit widerspiegelt, geboten. Angesichts der zahlreichen Serotypen und Virusstämme der Blauzungenkrankheit mit unterschiedlicher Virulenz wäre es darüber hinaus empfehlenswert die Virulenz als Kriterium für die zu ergreifenden Maßnahmen einzubeziehen. Die Gesetzgebung zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit sollte in diesem Sinne angepasst werden, um eine einheitliche europäische Bekämpfungsstrategie in der Europäischen Union zu definieren. ; This thesis examines and assesses the regulatory interaction between science and legislation at European and national level in relation to the outbreak of bluetongue virus serotype 8 in Central Europe between 2006 and 2015. The aim was to determine whether European and national legislation has enabled efficient, targeted and effective control of bluetongue by taking into account the biological characteristics of bluetongue and the simultaneous scientific progress. In this context, existing possibilities for improvement for future action should be identified if appropriate. In order to take the Europe wide development into account as well as to enable a deep analysis of small geo-graphical areas, the first step was to record the spread of bluetongue in the Federal State of Rhineland-Palatinate as a country affected by the disease at a very early stage within the Federal Republic of Germany on the one hand, and the Federal Republic of Germany in the context of the pan-European bluetongue epizootic on the other. This was done by chronologically processing the data from the German Animal Disease Notification System (TSN), the Animal Disease Notification System (ADNS) of the European Union and the World Animal Health Information System (WAHIS) of the World Organisation for Animal Health. The second step consisted of identifying the legal standards directly linked to bluetongue by means of a keyword search in the databases "EUR-Lex" and "juris" and the evaluation of the changes relevant to the control. The third step focused on recording the chronological development of the legal standards on the basis of an analysis of the uptake or consideration of scientific recommendations on the epizootic. This allowed to show when new scientific findings were incorporated into legislation. In addition, it was possible to identify and analyse the background of new or modified normative requirements. Technical justifications were checked for coherence with the current state of scientific knowledge. The analysis of the legislation and the interpretation of the law in practical application followed the rules of legal hermeneutics, which describes the legal methodology to infer the correct meaning of the legal text by interpretation. In a fourth step, the contextualisation of the three elements "legal norms", "scientific findings" and "propagation history" took place. For this purpose, the extent, to which the scientific knowledge was incorporated into the legislation, which changes were made in the legislation and how the actual bluetongue occurrence developed over time were examined in chronological order. Traditional legal interpretation methods were used to analyse, among other things, whether the necessary hermeneutical control steps preceded a change in the law – a change in the law was therefore necessary and purposeful in the chosen form –, if changes were necessary from an animal health point of view as well as whether progressive scientific knowledge was taken into account. The results clearly showed that the legislative had taken the biological characteristics of bluetongue - in particular its vector dependency - fully into account in the legislation. However, due to existing divergences between European and national law, gaps in definitions of terms and the establishment of specific criteria required for enforcement, as well as the breaking up of the primarily chosen structure and the interrelationships within and between the individual relevant standards through amendments or legal changes introduced at short notice, it was not always possible to comply with the principle of clarity of standards. Against the background of globalised economic activity and the possible spread of bluetongue via the drifting of infected vectors, the development of a pan-European control concept, which is reflected in the consensus of the Codex of the World Organisation for Animal Health, is necessary. Furthermore, given the large number of bluetongue serotypes and strains with varying degrees of virulence, it would be advisable to include virulence as a criterion for the measures to be taken, as it is already done in the control of avian influenza. The legislation on bluetongue control should be adapted in this sense in order to define a uniform European control strategy to deal efficiently, effectively and cost-consciously with BT as a vector-borne animal disease in the European Union.
›Gerücht‹.—Ein Begriff, unter dem sich jeder etwas vorstellen kann und eine Form der Botschaft, die in geradezu unerhörter Weise zu affektieren vermag. Denn wer schätzt nicht eine gute Geschichte, besonders wenn sie vermeintliche Wahrheiten enthüllt, die einen Wissensvorteil, also einen zumindest winzigen Machtvorsprung erlauben? Geschichten sind Macht, wer Vergangenheit und Gegenwart in eine gute Erzählung zu verkleiden weiß, hält das Geschick der Menschheit in den Händen. Zugegebenermaßen ist dies eine kühne Behauptung. Stark vom Finale der achten Staffel Game of Thrones' motiviert, macht die Verfasserin dieser Zeilen doch darin eine ganz simple Wahrheit aus: Menschen lieben Unterhaltung, ganz besonders, wenn es sich dabei um sie selbst dreht, wenn sie durch die Einbettung in eine Narration ein Stück Ewigkeit für sich beanspruchen können. Somit leitet dieses Essay auch eine an diesen Gedankengang geknüpfte Überlegung ein: Ist das Gerücht nicht zunächst einfach nur eine unterhaltsame Erzählung, in der wir uns selbst und unsere weltbewegenden Fragen erkennen? Über einen primär emotionalen Zugang soll versucht werden, zu verstehen, warum das Gerücht sich sowohl im Interessensspektrum der Psychoanalyse, als auch in dem der Politik wiederfindet. Wann wird die Geschichte zur Waffe; wann zum ›Monster‹, das sich von unseren Sehnsüchten und Ängsten nährt? Ist das Gerücht ein Medium ›potenziell monströser Machenschaften‹? Ist es ein Werkzeug, das ebenso gut im, wie gegen den Sinn der Demokratie eingesetzt werden kann? Oder ist es vielmehr so, dass jede Waffe letztlich beides ist—je nachdem, wer sie führt? Welche Rolle spielt dabei die gemeinsame Wahrheit als verbindender Faktor, gegen die scheinbare Unwissenheit der Ausgeschlossenen? Zu diesem Zweck soll sich im Folgenden die Betrachtung des Gerüchts aus dem Umkreis von Kunst und Literatur nach und nach ins Zentrum aktueller Mediennutzung vorarbeiten, wobei die emotionale Verbindung zum Rezipienten stets im Blick behalten werden soll. Sowohl Aufbau als auch Inhalt der Untersuchung wollen zeigen, wie sich diese besondere Form der Narrative zunächst auf einer rein ästhetischen, lustvollen Ebene erspüren, dann nach und nach als konkreter Gegenstand der Medienwahrnehmung fassen und schlussendlich bezüglich seiner öffentlichen Wirksamkeit kritisch hinterfragen lässt. Bewusst ist dabei der zeitliche Rahmen, innerhalb dessen das Phänomen betrachtet werden soll, weit gefasst. Es wird versucht, dort in die gegenwärtige Wahrnehmung des Gerüchts einzudringen, wo es sich als ›monströse Entität‹ für oder gegen die Demokratie bemerkbar macht. ; 'Whoever rules over mankind's stories shall be king.'—When Game of Thrones' season eight ended, some considered this an answer too simple for eight seasons of fighting and suffering. It is this author's opinion that this truth is beautiful just because it is humble. The following article does not consider 'stories per se', but a form of narrative, which is as much unique as it is ancient: 'rumour'. If we consider rumour 'to be a story' and if we also allow the idea of stories to be powerful, rumour must appear as one of the strongest kind of narratives, as rumours do not only tell interesting myths; they also seem to provide 'us' with secret knowledge, with a little bit more truth than 'those', who did not hear it. Starting from a point of view where rumour is basically seen as an aesthetic phenomenon with strong emotional impact, the following article is going to ask how the rumour becomes interesting for both a psychoanalytical approach and a political one. Reasoning forward, the question shall be asked how this seemingly simple device of narration rises from emotion building to becoming a 'true monster', influencing mankind to the core of democracy. Or is it rather to be seen as a weapon for truly democratic participation? Notion is that both truths are true in their own way and that the relevant question actually should ask if the true 'hero' and/or 'monster' is not actually the one who carries this specific weapon. Due to this, the emotional impact rumours have, shall always be kept in mind during the following examination. Aim of this essay is, to bit-by-bit develop an idea of rumour, starting from an aesthetical regarding to a rather psychoanalytical and finally to a political, or rather society-affecting, point of view. In terms of structure and content, this essay aims to dig out rumour from a more sensual level of perception, to the concrete analysis of rumour as part of daily media consumption. The basic statement of this essay is that rumour can have the potential to become destructive, to 'be a monster', because we love it so dearly—and have been loving it for such a long time. In order to emphasize this notion, a rather wide and open historical frame is chosen, with the intention to pierce into current perceptions at times, just to illustrate the rumour's 'monstrosity'—but also to underline its inherent 'ambiguity'. Editors' Note: Sturm's essay on the rumour's potentially monstrous character ('Authority, Manipulation, and Togetherness—Media Spaces of the Rumour') appears in German. Its narrative mode can best be described as a colourful, multi-faceted stream of consciousness: From Adam and Eve via The War of the Worlds to 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz'; and beyond. From the worlds to the words: Those of our readers who may lack sufficient German proficiency, are encouraged to have a look at the English translation of Hans-Joachim Neubauer's Fama (1998; 2009 [1998])—The Rumour (1999 [1998]). There are also Chinese, Croatian, Finnish, Japanese, Korean, and Spanish editions.A good read! See: Neubauer, Hans-Joachim. 1998. Fama: Eine Geschichte des Gerüchts. First German edition. Berlin: Berlin Verlag. Neubauer, Hans-Joachim. 1999 [1998]. The Rumour: A Cultural History. Translated by Christian Braun. First English edition. London/New York: Free Association Books. Neubauer, Hans-Joachim. 2009 [1998]. Fama: Eine Geschichte des Gerüchts. Second, extended and updated German edition. Berlin: Matthes & Seitz Berlin. ; 'Whoever rules over mankind's stories shall be king.'—When Game of Thrones' season eight ended, some considered this an answer too simple for eight seasons of fighting and suffering. It is this author's opinion that this truth is beautiful just because it is humble. The following article does not consider 'stories per se', but a form of narrative, which is as much unique as it is ancient: 'rumour'. If we consider rumour 'to be a story' and if we also allow the idea of stories to be powerful, rumour must appear as one of the strongest kind of narratives, as rumours do not only tell interesting myths; they also seem to provide 'us' with secret knowledge, with a little bit more truth than 'those', who did not hear it. Starting from a point of view where rumour is basically seen as an aesthetic phenomenon with strong emotional impact, the following article is going to ask how the rumour becomes interesting for both a psychoanalytical approach and a political one. Reasoning forward, the question shall be asked how this seemingly simple device of narration rises from emotion building to becoming a 'true monster', influencing mankind to the core of democracy. Or is it rather to be seen as a weapon for truly democratic participation? Notion is that both truths are true in their own way and that the relevant question actually should ask if the true 'hero' and/or 'monster' is not actually the one who carries this specific weapon. Due to this, the emotional impact rumours have, shall always be kept in mind during the following examination. Aim of this essay is, to bit-by-bit develop an idea of rumour, starting from an aesthetical regarding to a rather psychoanalytical and finally to a political, or rather society-affecting, point of view. In terms of structure and content, this essay aims to dig out rumour from a more sensual level of perception, to the concrete analysis of rumour as part of daily media consumption. The basic statement of this essay is that rumour can have the potential to become destructive, to 'be a monster', because we love it so dearly—and have been loving it for such a long time. In order to emphasize this notion, a rather wide and open historical frame is chosen, with the intention to pierce into current perceptions at times, just to illustrate the rumour's 'monstrosity'—but also to underline its inherent 'ambiguity'. Editors' Note: Sturm's essay on the rumour's potentially monstrous character ('Authority, Manipulation, and Togetherness—Media Spaces of the Rumour') appears in German. Its narrative mode can best be described as a colourful, multi-faceted stream of consciousness: From Adam and Eve via The War of the Worlds to 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz'; and beyond. From the worlds to the words: Those of our readers who may lack sufficient German proficiency, are encouraged to have a look at the English translation of Hans-Joachim Neubauer's Fama (1998; 2009 [1998])—The Rumour (1999 [1998]). There are also Chinese, Croatian, Finnish, Japanese, Korean, and Spanish editions.A good read! See: Neubauer, Hans-Joachim. 1998. Fama: Eine Geschichte des Gerüchts. First German edition. Berlin: Berlin Verlag. Neubauer, Hans-Joachim. 1999 [1998]. The Rumour: A Cultural History. Translated by Christian Braun. First English edition. London/New York: Free Association Books. Neubauer, Hans-Joachim. 2009 [1998]. Fama: Eine Geschichte des Gerüchts. Second, extended and updated German edition. Berlin: Matthes & Seitz Berlin.
Der räumliche Entwicklungsprozess in Stadtregionen und deren Umland in Deutschland ist nach wie vor durch eine starke Flächenneuinanspruchnahme charakterisiert. Derzeit (im Jahr 2009) werden - statistisch gesehen - täglich rd. 96 Hektar Fläche als Verkehrs- und Siedlungsfläche neu ausgewiesen. Der größte Teil dieser Fläche wird für Wohnzwecke in Anspruch genommen. Dem Prozess der Flächenneuinanspruchnahme kommt eine immer stärkere Bedeutung zu, nicht nur weil Grund und Boden eine knappe und begrenzte Ressource ist. Aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gründen bedarf es Veränderungen beim Prozess der Neuflächeninanspruchnahme. Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 und dem dort formulierten Ziel einer Nachhaltigen Entwicklung werden nationale Programme aufgestellt, in denen Wege und Ziele zu deren Zielerreichung formuliert sind. In Deutschland wurde dazu 2002 von der Bundesregierung eine Nationale Nachhaltigkeitsstrategie vorgelegt, in der eine Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Flächen zu Siedlungs- und Verkehrszwecken bis 2020 auf 30 Hektar täglich formuliert wurde. Um solche Ziele erreichen zu können ist es wichtig, Zusammenhänge und Wechselwirkungen der räumlichen Entwicklung zu erkennen. Im ersten Teil dieser Arbeit werden theoretische Ansätze zur Erklärung der räumlichen Entwicklung erläutert und es wird der Prozess der regionalen Entwicklung in Deutschland dargestellt. Dem Leitbild der dezentralen Konzentration und ihre Umsetzung im Planungssystem der Bundesrepublik kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. Durch die Analyse von theoretischen Ansätzen und empirischen Studien werden die Motivationen für die Entscheidungsfindung eingegrenzt und die Bedeutung von Umweltqualitäten und Erreichbarkeitskriterien werden daraus abgeleitet. Dies veranlasst zur Formulierung von Hypothesen, in denen Erreichbarkeitskriterien und Umweltqualitäten unterschiedlich starke Bedeutungen bei der Flächenneuinanspruchnahme zukommen. Es wird untersucht, ob entweder Erreichbarkeitskriterien stärkere Bedeutung besitzen (Hypothese 1) oder die Umweltqualitäten als wesentliche Faktoren gelten (Hypothese 2) oder beide Kriterien starke Einflüsse auf die Entscheidung zur Flächeninanspruchnahme ausüben (Hypothese 3) bzw. ob primär andere Faktoren bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt werden (Hypothese 4). Diese Hypothesen werden hinsichtlich ihrer Gültigkeit anhand der Siedlungsentwicklung eines Untersuchungsraums überprüft. Dazu wurde die Region Stuttgart ausgewählt und zu Analysezwecken in 624 Untersuchungseinheiten unterteilt. Bei der Untersuchung konnten Daten eines bereits früher durchgeführten Forschungsprojekts (WUMS-Projekt) einbezogen werden. Die Analyse der Entwicklung der Siedlungsstruktur über einen längeren Untersuchungszeitraum in der Region Stuttgart zeigt für diese 624 Untersuchungseinheiten verschiedene Trends. Untersuchungseinheiten mit hohen Umfängen an Flächenneuinanspruchnahme konnten identifiziert werden und den in den räumlichen Plänen definierten Ziel-Situationen gegenübergestellt werden. Es gibt Gründe, warum in bestimmten Untersuchungseinheiten Flächenneuinanspruchnahme im größeren Umfang erfolgte als in anderen. Für diese Untersuchungseinheiten wurde eine detaillierte Untersuchung mit Hilfe von Indikatoren, über die Erreichbarkeitskriterien als auch Umweltqualitäten beschreiben werden, durchgeführt. Mit Hilfe statistischer Analysen wird die Gültigkeit der Hypothesen überprüft. Die Tests weisen darauf hin, dass weder Erreichbarkeitsverhältnisse noch Umweltqualitäten allein die Entscheidungen zur Flächenneuinanspruchnahme beeinflussen. Die Tests zeigen jedoch, dass Untersuchungseinheiten mit höheren Umfängen an Flächenneuinanspruchnahme über relativ bessere Erreichbarkeitsverhältnisse und bessere Umweltbedingungen verfügen. Hypothese 1 und 2 muss deshalb verworfen werden. Die Entwicklung im Untersuchungsraum kann besser durch Hypothese 3 bzw. Hypothese 4 erklärt werden. Darüber hinaus existieren noch andere Kriterien, die auch die Entwicklung beeinflussen. Aufgrund der verfügbaren Daten konnten für die dieser Untersuchung zu Grunde gelegten Untersuchungseinheiten keine weiteren Kriterien untersucht werden. Dennoch zeigt diese Untersuchung anhand der empirischen Analysen, dass Erreichbarkeitskriterien und Umweltqualitäten wichtige Einflussgrößen bei Flächennutzungsentscheidungen darstellen. Es werden die Kriterien herausgestellt, auf die durch planerische Instrumente Einfluss genommen werden kann. Andere Kriterien – überwiegend aus dem sozialen Bereich - entziehen sich nahezu völlig der Einflussnahme durch planerische Instrumente. Das Wissen über diese Kriterien stellt eine wesentliche Grundlage zur Akzeptanz und Durchsetzbarkeit räumlicher Planungen dar. ; The development of settlement structure in Germany is characterized by the transfer of land from other uses to settlement uses. In the year 2009, the average daily conversion of land from other uses to settlement and transportation uses in Germany amounted to 105 hectares (240 acres). Most of the acreage is used for housing purposes. Since land is a limited resource, the process and quantity of land consumption needs to be carefully controlled. Ecological as well as economic reasons require changes in land development trends. Since the UN Conference on Environment and Development in Rio de Janeiro in 1992, a target for a sustainability-oriented development was established. For the successful enforcement of a sustainable development program, the knowledge of the relationships and interactions of the spatial development process are necessary. In the first part of this study the process of regional development in Germany is introduced and concepts for spatial development explained. The principle of de-centralized concentration (dezentrale Konzentration) and its implementation in the federal planning system plays an important role. The defined target for spatial development in Germany is described and is compared with actual development in Germany. By analyzing theoretical approaches and empirical studies, the basis for decision making is established. The importance of environmental conditions and accessibility is then revealed. This induced the formulation of hypotheses. Accessibility and environment have different importance in the hypotheses on decision making about land use. Either accessibility plays an important role (hypothesis 1) or environment is the important factor (hypothesis 2) or both are important (hypothesis 3) or other factors are more important in decision making (hypothesis 4). To confirm or reject these hypotheses it is necessary to analyze a study area. The Stuttgart region is chosen for the case study. The region is divided into 624 units for the analysis. Much of the data is already developed in a former research project (WUMS project) and some of that data is used in this study. The development of the settlement structure in the Stuttgart region is analyzed for various units over periods of two to three decades and compared with the defined target situation. Development plans from earlier times are included in the analysis to identify the units originally defined for development and for non-development in the regional plan. In this way the determination is made where high quantities of land were developed as compared to the regional plan. These units are interesting for further study since there are reasons why the specific developments took place within their boundaries. The analysis of these spatial units is done using indicators that describe accessibility and environmental conditions. Statistical analyses are used to prove the validity of the hypotheses. The tests indicate that neither accessibly only nor environmental conditions only sufficiently describe land use decisions. The tests show, however, that units with higher amounts on land use decisions have relatively better accessibility and better environmental conditions. Hypotheses 1 and 2 could therefore be eliminated. Development is better explained using hypothesis 3 and hypothesis 4, both of which most closely explain the development situation. Other criteria influence development as well. The size of the study area and the available data are not suitable to identify these other criteria. Nevertheless, this study shows, on the basis of empirical analyses, accessibility and environment are important influences on land use decisions. It is therefore useful that planners are knowledgeable about these factors on which they can exert influence through the planning process. It is recognized that planners have virtually no influence over other mostly social factors. This knowledge about factors that can be influenced is necessary to develop plans that are most consistent with community preferences.