Kollektive Biographie als Methode
In: Politikwissenschaft in Deutschland, S. 45-65
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In: Politikwissenschaft in Deutschland, S. 45-65
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 34, Heft 4, S. 131-135
ISSN: 0015-9999
Mittels der kollektiven Biographie soll geklärt werden, welcher Typus sich gewachsenen und verordneten Normen anpaßt und welcher nicht. Gegenstand kollektiver Biographien ist in erster Linie die soziale, mentale oder politische Grundhaltung von Gruppen auf einem gemeinsamen biographischen Kontinuum. Raeithel untersucht die Frage anhand von drei antagonistischen Gruppenpaaren: Loyalisten - Rebellen vor der amerikanischen Revolution; Seßhafte und Auswanderer seit dem vorigen Jahrhundert; Berufssoldaten und Kriegsdienstverweigerer während des Vietnamkrieges. Bei der ersten Gruppe erweist sich das Elternhaus als überwiegend autoritär und streng bei den Loyalisten, bei den Rebellen herrscht Erziehung in Liebe und zur Konfliktbereitschaft vor. In der zweiten Gruppe haben die Auswanderer eine schwache Objektbindung im Gegensatz zu den Seßhaften. Die Berufssoldaten kommen aus einigermaßen stabilen Familien, in denen Abhängigkeitsbedürfnisse der Kinder ignoriert wurden, Prügelstrafe war die Regel. Die Berufssoldaten verletzten in der Kindheit Normen, wenn nicht Strafe sie davon abhielt, das Militär legalisierte Gewaltneigung. Die Kriegsdienstverweigerer kommen aus Familien in denen Freundlichkeit, Toleranz und geistige Bildung dominieren. Die kollektiven Biographien berücksichtigen vor allem entwicklungspsychologische Bedingungen. Diese Methode der kollektiven Biographie kann darüber Aufschluß geben, wie Uniformität und ihr Gegenteil zustande kommen, wie und warum sich diese Gruppen verhalten, wenn sie mit Alternativen konfrontiert werden. (BG)
In: Identität und politische Kultur, S. 30-38
Das Thema "Ich und Wir" beschäftigt Psychologen und Gehirnforscher, Sozial- und Werteforscher, Kultur- und Politikwissenschaftler, Historiker und Ethnologen. Es besitzt eine lange Tradition und immer wenn die Angewiesenheit auf Gegenseitigkeit von Ich und Wir zu seinen wesentlichen Bestimmungsgrößen gehört, reicht seine Geschichte weit hinter das Auftauchen des Homo sapiens zurück. Im vorliegenden Essay wird der Aspekt der politischen Kultur im Verhältnis von Ich und Wir vor dem Hintergrund der jüngsten deutschen Geschichte und der Vergangenheitsbewältigung des Nationalsozialismus betrachtet. Der Autor beschreibt einige Verteilungsmuster zwischen Wir und Ich von Menschen, die im Holocaust lebten und den Anforderungen jener Zeit in unterschiedlicher Weise genügen mussten, wobei sie sich in einem Spannungsfeld widersprüchlicher moralischer Empfindungen, Wahrnehmungen und Urteile bewegten. (ICI2)
In: Politikwissenschaft in Deutschland, S. 157-204
In: Lebenslauf und Gesellschaft : zum Einsatz von kollektiven Biographien in der historischen Sozialforschung, S. 7-17
In seinem den Sammelband einleitenden Beitrag gibt der Verfasser einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten kollektiver Biographien in der historischen Sozialforschung. Dabei setzt sich der Autor auseinander mit der methodischen Vorgehensweise, der vorfindbaren Quellenlage und dem gegenwärtigen Forschungsstand. Im Argumentationsstreit zwischen der sogenannten 'objektivierenden' und der 'subjektivierenden' Methode gesteht Schröder beiden Ansätzen Wissenschaftlichkeit und Einsatzberechtigung zu. Die Beiträge des Sammelbandes sollen die Leistungsfähigkeit der kollektiven Biographik im deutschsprachigen Raum demonstrieren und dazu beitragen, daß dieser Ansatz als Standardrepertoire geschichtswissenschaftlicher Methodik anerkannt wird. (KF)
In: Quantitative Methoden in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Vorneuzeit, S. 69-100
Die "kollektive Biographie von Mikropopulationen" hat zum Ziel, ein "typisches Individuum" zu konstruieren, "das in der Vielfalt seiner Charakteristika diesen oder jenen Bruchteil der ganzen Bevölkerung zusammenfaßt". Hierzu kann die Faktorenanalyse eingesetzt werden, die die Zusammenfassung einer großen Zahl von Informationen ohne starke Verzerrung erlaubt. Dieses Verfahren wird anhand von Problemstellungen und Forschungsarbeiten einer französischen Forschungsgruppe dargestellt, die Quellen aus dem Spätmittelalter vermittels EDV aufarbeitet. Der Verfasser behandelt zunächst die Konstruktion einer "Metaquelle" für kollektivbiographische Untersuchungen (Abgrenzung der Untersuchungseinheit, Kodierung der Merkmale). Er zeigt dann die Transformation der Daten in eine Kontingenztabelle und führt an einem Beispiel vor, welche Ergebnisse die Faktorenanalyse zu erzielen erlaubt. (WZ)
In: Die polnische Heimatarmee; Beiträge zur Militärgeschichte, S. 777-806
In: Historisch-Sozialwissenschaftliche Forschungen : quantitative sozialwissenschaftliche Analysen von historischen und prozeß-produzierten Daten, Band 18
Der vorliegende Sammelband versucht der Notwendigkeit einer umfassenderen Präsentation der vorhandenen kollektiv-biographischen Ansätze nachzukommen, als es auf einer eigenen Sektion beim 34. Historikertag (Münster 1982) möglich war. Neben einer Einführung des Herausgebers zu Begriffserklärung, Vorgehensweise, Quellen und Forschungsstand dieses relativ neuen Forschungsbereichs wurden neun Beiträge abgedruckt, von denen einige bereits in Münster präsentiert worden waren; sie sollen in exemplarischer Form den augenblicklichen Forschungsstand und die Leistungsfähigkeit der kollektiven Biographik im deutsch-sprachigen Raum demonstrieren. Folgende Themen wurden behandelt: Lebensläufe von Nonnen und Stiftsfrauen in spätmittelalterlichen hessischen Konventen; quantitative Annäherungen an die deutschen Komkapitel; Juden in Köln 1808-1850; personale Verflechtung und gesellschaftliche Stellung der Hochschullehrer in Baden 1830-1890; die deutschen Ordinarien für Geschichte und ihre Wissenschaft; Wissensproduktion und kollektive Biographie rumänischer Historiker 1924-1974; wirtschaftliche Interessen, Sozialisationserfahrungen und regionale Bindungen als Determinanten parlamentarischen Entscheidungshandelns in Deutschland, Frankreich und Großbritannien um die Mitte des 19. Jh.; Lebensläufe sozialdemokratischer Parlamentarierinnen in der Weimarer Republik; Schweizer Techniker im 19. und 20. Jh. (HRS)
In: Historisch-Sozialwissenschaftliche Forschungen Bd. 18
In: quantitative sozialwissenschaftliche Analysen von historischen und prozeß-produzierten Daten
Abstract: Der vorliegende Sammelband versucht der Notwendigkeit einer umfassenderen Präsentation der vorhandenen kollektiv-biographischen Ansätze nachzukommen, als es auf einer eigenen Sektion beim 34. Historikertag (Münster 1982) möglich war. Neben einer Einführung des Herausgebers zu Begriffserklärung, Vorgehensweise, Quellen und Forschungsstand dieses relativ neuen Forschungsbereichs wurden neun Beiträge abgedruckt, von denen einige bereits in Münster präsentiert worden waren; sie sollen in exemplarischer Form den augenblicklichen Forschungsstand und die Leistungsfähigkeit der kollektiven Biographik im deutsch-sprachigen Raum demonstrieren. Folgende Themen wurden behandelt: Lebensläufe von Nonnen und Stiftsfrauen in spätmittelalterlichen hessischen Konventen; quantitative Annäherungen an die deutschen Komkapitel; Juden in Köln 1808-1850; personale Verflechtung und gesellschaftliche Stellung der Hochschullehrer in Baden 1830-1890; die deutschen Ordinarien für Geschichte und ihre Wissenscha
In: Osteuropa, Band 47, Heft 1, S. 94
ISSN: 0030-6428
In: Quellen und Studien zur Geschichte des östlichen Europa 41
In: Medien in Geschichte und Gegenwart 16
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 23, Heft 3, S. 38-57
ISSN: 2366-6846
Der Artikel befasst sich mit dem ersten und dem zweiten nationalen Deutschen Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin im Dezember 1918 und April 1919. Dabei werden Erkenntnisse aus der kollektiven Biografie der Delegierten in Beziehung gesetzt zu den parlamentarisch-politischen Entscheidungen, die von den Kongressen getroffen worden sind. Näher untersucht wird die Einschätzung, dass während der deutschen Revolution 1918/1919 die SPD um Friedrich Ebert versäumt hat, den totalen Wechsel in Wirtschaft, Gesellschaft und Militärwesen zu vollenden, und dass die Ursache dafür gefunden werden könnte in der Struktur der Partei und in der Disziplin ihrer Mitglieder. Eine Analyse der Biografien der annähernd 700 Delegierten des Nationalkongresses der Arbeiter- und Soldatenräte mit der Methode der 'Kollektiven Biografik' zeigt indes, dass es nicht nur eine Frage der Parteidisziplin war, sondern auch der Sozialisation, der Bildung und der Arbeitslebens-Situation jener Gruppe von Leuten, die die Räte-Bewegung führten und für bestimmte Entwicklungen verantwortlich waren. (prh)
Die Parlamentsgeschichte der Länder des Deutschen Reichs ist trotz einiger beachtenswerter Werke ein noch weitgehend unerforschtes Feld. Dabei verweisen alle einschlägigen parlamentsgeschichtlichen Forschungsarbeiten in großer Übereinstimmung auf die Bedeutung der regionalen bzw. landesgeschichtlichen Faktoren. Tatsächlich vollzogen sich im Bereich der Landtagsgeschichte der einzelnen Länder beachtliche Eigenentwicklungen, die auch durch noch so tiefschürfende Studien auf Reichsebene nicht erfasst werden können. Andererseits lassen sich Entwicklungen und Geschehnisse auf nationaler Ebene nur unvollständig allein mit gesamtstaatlichen verankerten Faktoren erklären. Sie bedürfen, wie sich immer wieder gezeigt hat, der Ergänzung durch entsprechende Analysen auf einzelstaatlicher Ebene. Obwohl die föderalistische Struktur als ein konstitutives Wesensmerkmal der neueren deutschen Geschichte angesehen werden muss, ist die forschungspraktische Einlösung mit dieser Einsicht verbundenen Konsequenzen weitgehend ausgeblieben. Das Forschungsprojekt "Kollektive Biographie der Landtagsabgeordneten der Weimarer Republik 1918-1933" (BIOWEIL), das am Zentrum für Historische Sozialforschung (ZHSF), Köln; durchgeführt wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Forschungsdesiderat für einen wichtigen Teilbereich des Länderparlamentarismus, nämlich für die Personengeschichte der einzelnen Parlamente, zu erfüllen. Neben der Beschreibung der Zielsetzung des Projektes und des theoretischen Rahmens "Politische Eliten in repräsentativen Demokratien" werden ein Literaturüberblick zum Landesparlamentarismus in den deutschen Einzelstudien, Hinweise zur Quellensituation von Biographien der Landtagsabgeordneten sowie ein Überblick über Referenzliteratur gegeben. Folgende Verzeichnisse sind enthalten: 1. die Länder und ihre Abgeordneten; 2. die Parteien und Fraktionen; 3. alle Abgeordneten und 4. alle weiblichen Abgeordneten.
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