Die Menschheit lässt sich grob in zwei Kategorien unterteilen: Menschen des Glaubens, die in die traditionelle Struktur der wenigen Optionen und starken Bindungen eingebunden sind, und die säkulare Weltgesellschaft mit ihren zahlreichen Optionen und in der Regel nur schwachen Bindungen. Die moderne kapitalistische Gesellschaft wird nun nach Ansicht des Autors auf zweierlei Weise bedroht: Einerseits durch religiöse Fanatiker in Form von Terroranschlägen, andererseits aber auch durch den Frust des Wohlstandes in den eigenen Reihen, kurzum durch den Antiamerikanismus. Um diese Entwicklung zu stoppen bzw. einzudämmen, plädiert der Autor für Konsumbürgerlichkeit. Demnach, so die These, setzt die Friedlichkeit der Existenz, die vom Markt ausgeht, universale Geldwirtschaft voraus. Unter diesen Bedingungen ist aber nur ein einziger Lebensstil massendemokratisch möglich, nämlich Konsumbürgerlichkeit. Der Konsumismus ist somit das Immunsystem der Weltgesellschaft gegen den Virus der fanatischen Religionen. Vor diesem Hintergrund wird das System des Konsumismus bzw. der konsumistische Lebensstil in seinen Hauptmerkmalen, Abläufen sowie Grundregeln beschrieben und analysiert. (ICG2)
Biographical note: Dr. Franz Hochstrasser, Jahrgang 1945, ist ausgebildeter Psychologe und lebt in Unterkulm/Schweiz. Ursprünglich arbeitete er in der Jugendberatung. Danach leitete er die Fachhochschule für Soziale Arbeit in Basel und war Projektleiter in Osteuropa für die Ausbildung im Strafvollzug. Heute führt er eine kleine Beratungsfirma und engagiert sich in der Kommunalpolitik. Seit bald 30 Jahren befasst er sich mit dem Thema Konsumismus und publiziert dazu.
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Burkhard Bierhoff fragt in diesem essential, ob mit einer nachhaltigen Produktions- und Konsumorientierung ein ökologisches Desaster noch verhindert werden kann und ob es eine Alternative zur Weltzerstörung durch Konsum gibt. Denn die heutige Lebensweise wird von Vielen als krankmachend erlebt. Die psychosoziale Befindlichkeit vieler Menschen ist von Konsum, Langeweile und Gleichgültigkeit geprägt. Die globale Gesamtsituation hat sich in Umweltproblemen, Artensterben, Armut und Hunger zugespitzt. Der Inhalt Vom "Wohlstand für alle" zur Armut im Überkonsum Disziplinierung und Entmündigung des Konsumenten Die Kommodifizierung des Konsumenten Krankmachender Konsum mit exterministischen Folgen Vom Konsumismus zur "Freiwilligen Einfachheit" Anregungen für einen nachhaltigen Lebensstil Die Zielgruppen Studierende und Lehrende der Sozial- und Geisteswissenschaften Alle Menschen, die ihren Konsum und Lebensstil überdenken wollen Der Autor Burkhard Bierhoff, Prof. Dr. paed., Erziehungssoziologe, lehrt im Studiengang Soziale Arbeit an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg; Forschungsschwerpunkte: Erziehungstheorie, Subjekttheorie, Lebensstile, Konsum und Nachhaltigkeit
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Seit der Moderne hat sich die Bedeutung des Konsums gewandelt. Konsum ist kein Mittel (mehr) um Bedürfnisse zu befriedigen, sondern ist zum Lebenszweck geworden. Auch der Mensch wird im Konsumismus zur Ware, muss sich verkaufen und verschuldet sich dabei auf mehreren Ebenen. Ist Konsumentendemokratie der einzige politische Ausweg? Was kann Bildung beitragen? (DIPF/Orig.)
Das im vorliegenden Beitrag entwickelte Konzept der Massenkultur stellt den Versuch dar, die von Raymond Williams untersuchte Gemeinsamkeit verschiedener Kulturformen über ethnographische Koinzidenzen oder Distinktionen hinaus als soziales Integrationsmedium zu verstehen. Dabei gilt es nicht nur, die bezüglich der bürgerlichen Kultur oft beklagten Transformationen zu verzeichnen, sondern auch die entscheidenden Modifikationen proletarischer oder volkstümlicher Kulturen zu betonen: Diese waren sehr viel stärker als die bürgerliche Kultur von vornherein lokale Angelegenheiten und legen gerade den lokalen Charakter in der Massenkultur ab. Die überragende Bedeutung des Alltäglichen, Gewöhnlichen oder Profanen, welches mit dem Begriff der Populärkultur hervorgehoben werden soll, kann somit auf die Dominanz von Massenmedien und Massenkultur und damit eines großen Publikums zurückgeführt werden. Mit der auf die Intensitätssteigerung des Erlebens ausgerichteten Haltung hingegen etabliert sich ein anderes Verhältnis zur Welt, das weder auf Profitmaximierung noch auf Subsistenzorientierung reduzierbar ist. Die Attraktivität der Massenkultur beruht auf der gesellschaftlichen Verbreitung dieser Haltung. (ICI2)
Wenn man sich mit der Konsumthematik beschäftigt, findet man in Peter Brückner einen Theoretiker, der als scharfsinniger Beobachter bereits in den 1970er Jahren die Situation des "isolierten Individuums" im Kontext der Warengesellschaft treffend beschrieben hat. Betrachtet man neuere Veröffentlichungen zum Thema, etwa von Zygmunt Bauman (2009), so stehen Brückners Ausführungen diesen an Aktualität nicht nach. Freilich bleibt als Unterschied, dass Bauman sich in einer Monografie explizit mit dem Konsumismus beschäftigt, während bei Brückner die Konsumkritik nicht im Mittelpunkt steht, sondern mit der Thematik der Repression verwoben ist. Den Begriff des Konsumismus hat Brückner zwar nicht gebraucht, aber die Problematik des Massenkonsums im Zusammenhang mit Freiheit, Gleichheit und sozialer Kontrolle aufgearbeitet. Der Autor geht auf Peter Brückner und seine Thesen besonders im Zusammenhang mit der Disziplinierung des Konsumenten ein. Er zeigt, dass Brückner zu den ersten Theoretikern gehörte, die in der Bundesrepublik eine differenzierte Gesellschaftskritik leisteten und damit die Oberfläche des "schönen Scheins" der Konsumgesellschaft durchstießen und ihre strukturelle Gewaltförmigkeit demaskierten. Dabei nahm er grundlegende Einsichten vorweg, die sich auch heute noch als ungebrochen aktuell erweisen. (ICI2)
Wenn man sich mit der Konsumthematik beschäftigt, findet man in Peter Brückner einen Theoretiker, der als scharfsinniger Beobachter bereits in den 1970er Jahren die Situation des "isolierten Individuums" im Kontext der Warengesellschaft treffend beschrieben hat. Betrachtet man neuere Veröffentlichungen zum Thema, etwa von Zygmunt Bauman (2009), so stehen Brückners Ausführungen diesen an Aktualität nicht nach. Freilich bleibt als Unterschied, dass Bauman sich in einer Monografie explizit mit dem Konsumismus beschäftigt, während bei Brückner die Konsumkritik nicht im Mittelpunkt steht, sondern mit der Thematik der Repression verwoben ist. Den Begriff des Konsumismus hat Brückner zwar nicht gebraucht, aber die Problematik des Massenkonsums im Zusammenhang mit Freiheit, Gleichheit und sozialer Kontrolle aufgearbeitet. Der Autor geht auf Peter Brückner und seine Thesen besonders im Zusammenhang mit der Disziplinierung des Konsumenten ein. Er zeigt, dass Brückner zu den ersten Theoretikern gehörte, die in der Bundesrepublik eine differenzierte Gesellschaftskritik leisteten und damit die Oberfläche des "schönen Scheins" der Konsumgesellschaft durchstießen und ihre strukturelle Gewaltförmigkeit demaskierten. Dabei nahm er grundlegende Einsichten vorweg, die sich auch heute noch als ungebrochen aktuell erweisen. (ICI2).
Pasolini: Fascism – Consumism – Catholicism. And a Search for LifeWhen it comes to writing about Pier Paolo Pasolini's oeuvre, nobody can approach it without a subjective and political position. The author of this text takes as his point of departure the presence of the poet and filmmaker in his host country Italy, where the name Pasolini means much more than merely the name of an author. Pasolini stands for the rebellious spirit at a time when the Italian economic miracle was coming to an end, during which a great "contaminazione" (Pasolini), a mutual "infectiousness" took place between the vulgar and the sublime, the culture of the poor suburbs and the discourses of the intellectuals, between old myths and new seductions. In this situation, Pasolini's texts and films are searching for a way to counter the horror of a new fascism in the form of the petit bourgeois "consumistic" rule with a "force of the past". Points of reference for this are a radical Catholicism and communism, the latter moving via a Marxist analysis of society to an archaic Ur-communism. Pasolini always saw himself as a stranger. Almost all of his films (leaving aside the vital "Trilogy of Life", from which he distanced himself in his last and most radical film "Salò") are attempts to look into the strangeness of the familiar and the familiarity of the strange. In doing so, the author and filmmaker never spared himself; his films are a magic autobiography. To put it another way, Pasolini's biography makes his films "readable" and his films make the inner history of Italy (and to a certain extent that of Europe as a whole) in the sixties and seventies "readable", just as in his films bodies make "readable" ideas and ideas make "readable" bodies. Texts on Pier Paolo Pasolini can be markings for these processes of reading. However, they can never be a substitute for following one's own way which leads back and forth between both the physicality (the reality of the streets, "contaminated" by art history) and the world of ideas (the myth and religion, "contaminated" with Marxism and psychoanalysis). Pasolini: faszyzm – konsumpcjonizm – katolicyzm. I poszukiwanie życiaNie da się pisać o twórczości Piera Paola Pasoliniego, nie artykułując przy tym subiektywnego i politycznego stanowiska. Punktem wyjścia autora jest obecność poety i filmowca we Włoszech, gdzie nazwisko Pasolini znaczy o wiele więcej niż nazwisko jakiegokolwiek innego autora. Pasolini reprezentuje ducha buntu w schyłkowym okresie włoskiego cudu gospodarczego, w którym nastąpiła wielka contaminazione (Pasolini), wzajemne "skażenie" tego, co wulgarne, i tego, co wzniosłe, kultury biednych przedmieść i dyskursu intelektualistów, starych mitów i nowych omamień. W tej sytuacji teksty i filmy Pasoliniego szukają sposobu, by dzięki "sile przeszłości" przeciwstawić się grozie nowego faszyzmu w postaci "konsumpcyjnych" rządów rosnącego w siłę drobnomieszczaństwa. Punktami odniesienia są tu radykalny katolicyzm oraz komunizm, który poprzez marksistowską analizę społeczną zmierza do archaicznego komunizmu pierwotnego. Sam Pasolini zawsze postrzegał siebie jako "obcego", a niemal wszystkie jego filmy (może z wyjątkiem witalistycznej Trylogii życia, od której zdystansował się swoim ostatnim i najbardziej radykalnym filmem Salò) są próbami wytropienia obcości w tym, co znajome, i swojskości w tym, co obce. Przy tym pisarz i filmowiec nigdy nie oszczędzał siebie, jego filmy to magiczna autobiografia. Inaczej rzecz ujmując, biografia Pasoliniego czyni jego filmy "czytelnymi", a filmy Pasoliniego czynią "czytelną" wewnętrzną historię Włoch (i do pewnego stopnia całej Europy) lat sześćdziesiątych i siedemdziesiątych, tak jak w jego filmach ciała pozwalają czytać idee, a idee – ciała. Teksty o Pierze Paolo Pasolinim mogą dostarczyć wskazówek dla tych procesów lektury, nigdy jednak nie zastąpią własnej drogi, meandrowania pomiędzy cielesnością (która "zanieczyszcza" rzeczywistość ulicy historią sztuki) i światem idei (który "zanieczyszcza" mit i religię marksizmem i psychoanalizą). Pasolini: Faschismus – Konsumismus – Katholizismus. Und eine Suche nach dem LebenÜber das Werk von Pier Paolo Pasolini kann wohl niemand ohne eine subjektive und politische Position schreiben. Der Autor geht von der Gegenwärtigkeit des Poeten und Filmemachers in seinem Gastland Italien aus, in dem der Name Pasolini viel mehr bedeutet als der Name eines Autors. Pasolini steht für den rebellischen Geist in der Zeit des ausgehenden italienischen Wirtschaftswunders, in dem sich eine große "contaminazione" (Pasolini), eine wechselseitige "Ansteckung" zwischen dem Vulgären und dem Erhabenen, der Kultur der armen Vorstädte und den Diskursen der Intellektuellen, zwischen alten Mythen und neuen Verführungen ereignete. In dieser Situation suchen Pasolinis Texte und Filme nach einem Weg, dem Schrecken eines neuen Faschismus in Form der "konsumistischen" Herrschaft des wachsenden Kleinbürgertums eine "Kraft der Vergangenheit" entgegen zu setzen. Die Bezugspunkte dafür sind ein radikaler Katholizismus und ein Kommunismus, der sich über eine marxistische Gesellschaftsanalyse zu einem archaischen Ur-Kommunismus bewegt. Pasolini selbst hat sich dabei immer als "Fremder" gesehen, und nahezu alle seine Filme (vielleicht von der vitalistischen Trilogie des Lebens abgesehen, von der er sich mit seinem letzten und radikalsten Film, Salò distanzierte) sind Versuche, der Fremdheit im Vertrauten und der Vertrautheit im Fremden nachzuspüren. Dabei hat sich der Autor und Filmemacher selber nie geschont; seine Filme sind eine magische Autobiographie. Anders gesagt: Pasolinis Biographie macht seine Filme "lesbar", und Pasolinis Filme machen die innere Geschichte Italiens (und bis zu einem gewissen Grad ganz Europas) in den sechziger und siebziger Jahren "lesbar", so wie in seinen Filmen die Körper die Ideen und die Ideen die Körper lesbar machen. Texte zu Pier Paolo Pasolini können Markierungen für diese Vorgänge des Lesens geben, aber nie den eigenen Weg ersetzen, der zwischen beidem hin- und herführt: der Körperlichkeit (die Straßenwirklichkeit mit Kunstgeschichte "kontaminiert") und die Ideenwelt (die Mythos und Religion mit Marxismus und Psychoanalyse "kontaminiert").