Kulturelle Vielfalt und immaterielles kulturelles Erbe
In: Europäische und islamisch geprägte Länder im Dialog: Gewalt, Religion und interkulturelle Verständigung, S. 248-259
Der Verfasser schildert die Bedingungen immateriellen kulturellen Erbes und analysiert die Gründe des Interesses an Erhaltung der kulturellen Vielfalt. Er betrachtet die Förderung nach kultureller Pluralisierung als eine Gegenbewegung zu den Vereinheitlichungstendenzen der Globalisierung. Vor diesem Hintergrund analysiert er den performativen Charakter der Praktiken immateriellen kulturellen Erbes. Dabei betont er ihre Gebundenheit an die Räumlichkeit und Zeitlichkeit des menschlichen Körpers und ihre Potentiale, Gemeinschaften mit eigenen Traditionen und Geschichtsbewusstsein zu fördern. Wenn sich in diesen Praktiken kulturelle Identität konstituiert und verdichtet, sind sie auch geeignet, an ihnen Erfahrungen von Andersartigkeit und Alterität zu machen. Aus dieser Perspektive werden die Konsequenzen für die gesellschaftlichen Lernprozesse zur Diskussion gestellt. (ICG)