Der Verfasser unternimmt den Versuch einer soziologischen Erklärung für die ungebrochene soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems. Ausgehend von der Bourdieuschen Theorie über kulturelles Kapital und seine differenzielle Verteilung in der Sozialstruktur werden vorliegende Forschungsresultate referiert und Ergebnisse einer eigenen Untersuchung vorgelegt (Nachbefragung einer im Rahmen einer Panelstudie zwischen 1979 und 1983 befragten Schülerpopulation im Jahr 2002). Übereinstimmend zeigte sich, dass vor allem das Leseverhalten den Schulerfolg positiv beeinflusst, nicht aber die Teilnahme an hochkulturellen Aktivitäten. (ICE2)
Der Verfasser unternimmt den Versuch einer soziologischen Erklärung für die ungebrochene soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems. Ausgehend von der Bourdieuschen Theorie über kulturelles Kapital und seine differenzielle Verteilung in der Sozialstruktur werden vorliegende Forschungsresultate referiert und Ergebnisse einer eigenen Untersuchung vorgelegt (Nachbefragung einer im Rahmen einer Panelstudie zwischen 1979 und 1983 befragten Schülerpopulation im Jahr 2002). Übereinstimmend zeigte sich, dass vor allem das Leseverhalten den Schulerfolg positiv beeinflusst, nicht aber die Teilnahme an hochkulturellen Aktivitäten. (ICE2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten. Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 2002 bis 2002.
Im Mittelpunkt der Ideologie des Neoliberalismus stehen, so der Verfasser, Individualismus und Wettbewerb - so unhinterfragt wie das Ptolemäische Weltsystem vor der kopernikanischen Wende. Der Wirtschaftsliberalismus hat sich auf diese Weise im Lauf der letzten zwei Jahrzehnte von einem wissenschaftlichen Ansatz zu einem weitgehend akzeptierten gesellschaftlichen Paradigma mit gestalterischer Macht gewandelt. Es wird argumentiert, dass wirtschaftsliberale Theoretiker auch weiterhin behaupten werden, die auftretenden Probleme lägen nur an der unzulänglichen Umsetzung ihrer Theorie. Während in ihrer Theorie weiter davon ausgegangen wird, dass egoistisches Handeln und mehr Wettbewerb quasi hinter dem Rücken der Akteure den allgemeinen Wohlstand fördern, appellieren derzeit zugleich viele Wirtschaftsliberale an das ethische Bewusstsein der Menschen und fordern einen starken Staat, der zwar nicht die Schwachen, aber ihre "Chancen" schütze. Gleichzeitig arbeiten sie weiter unermüdlich an der wirtschaftsliberalen Umgestaltung der Infrastruktur. Von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird bedingungslose Flexibilität gefordert und gleichzeitig der Zusammenhalt der Familie beschworen. Diese wirtschaftsliberale Politik wird, so die These, auch in Zukunft jedes gesellschaftliche, solidarische Handeln massiv gefährden. Brennende Aufgabe bleibt es, die vielen Widersprüche und Fehler wirtschaftsliberaler Argumentationen aufzuzeigen und die "Komplizen der Sachzwänge" vehement zu kritisieren. (ICF2)
Gute Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache werden in der Integrationspolitik immer wieder als grundlegende Voraussetzung für eine gelingende Positionierung von Zugewanderten verhandelt. Yvonne Henkelmann zeigt am Beispiel von migrierten AkademikerInnen in Deutschland und Kanada, dass einerseits Landessprachenkenntnisse keine hinreichende Bedingung für eine der Ausbildung entsprechende Arbeitsmarktpositionierung darstellen und die sogenannten BildungsausländerInnen bei ihrer beruflichen Etablierung mit weitaus mehr Hindernissen konfrontiert sind. Andererseits können Kenntnisse in anderen S
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In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 482-484
"Mit einer besonderen (und von den Sozialwissenschaften stark vernachlässigten) Form von kulturellem Kapital beschäftigt sich Daniel B. Lee: der Collegekultur. Als Dozent am Dartmouth College, neben Harvard und Princeton eines der US-amerikanischen Elitecolleges der "Ivy League", hatte Daniel B. Lee direkten Feldzugang zu dieser exklusiven, extrem kohäsiven Gemeinschaft, sodass er seinen Lesern Einblicke gewähren kann, die Außenstehenden Nicht-Mitgliedern der "Dartmouth family" - normaler Weise verwehrt bleiben. Lee partizipierte am ganz alltäglichen Campus("familien"-)leben und war als beobachtender Teilnehmer bei den traditionellen Festen und (z.T. archaisch anmutenden) Ritualen dabei. Daniel B. Lees Beitrag ist zum einen fundierte Analyse auf der Grundlage reichhaltigen Materials (Feldbeobachtungen, Interviews mit über 200 Studenten und Alumni, Inhaltsanalysen von im Universitätsblatt veröffentlichten Artikeln und Briefen sowie offiziellen Stellungnahmen des Colleges), zum anderen aber auch spannende und eindrückliche Schilderung des Collegelebens in einer der US-amerikanischen Kaderschmieden. Hintergrund seiner Analyse ist die These, dass Studenten, deren Colleges keine vergleichbare Kulturproduktion leisten können, die sich also mit einer rein akademischen Ausbildung zufrieden geben müssen, gegenüber z.B. den Dartmouth Alumni weit weniger Karrierechancen haben. Als ungleich verteiltes kulturelles Kapital helfe Collegekultur, eine gesellschaftliche Eliteschicht zu reproduzieren. Lee zeigt die sozialen Strukturen und Kohäsionsprozesse auf, die die ausgeprägte Dartmouth-Collegekultur stabilisieren, beschreibt die Vehikel, über die sie tradiert wird - z.B. Erstjahresreise, Freudenfeuer, Winterkarneval und "Green Key"-Ritus, die das Jahr in einen ganz eigenen kulturellen Rhythmus stellen -, und legt die finanziellen Hintergründe dieser Kulturproduktion offen. Es enthüllt sich ein Kreislauf, in dem finanzielle Ressourcen in kulturelles Kapital umgesetzt werden, das sich - als Investition in die je aktuelle Studentengeneration - über die viel gepriesene Großzügigkeit der Alumni wiederum um ein Vielfaches bezahlt macht." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 46-50
"Mit einer besonderen (und von den Sozialwissenschaften stark vernachlässigten) Form von kulturellem Kapital beschäftigt sich Daniel B. Lee: der Collegekultur. Als Dozent am Dartmouth College, neben Harvard und Princeton eines der US-amerikanischen Elitecolleges der "Ivy League", hatte Daniel B. Lee direkten Feldzugang zu dieser exklusiven, extrem kohäsiven Gemeinschaft, sodass er seinen Lesern Einblicke gewähren kann, die Außenstehenden Nicht-Mitgliedern der "Dartmouth family" - normaler Weise verwehrt bleiben. Lee partizipierte am ganz alltäglichen Campus("familien"-)leben und war als beobachtender Teilnehmer bei den traditionellen Festen und (z.T. archaisch anmutenden) Ritualen dabei. Daniel B. Lees Beitrag ist zum einen fundierte Analyse auf der Grundlage reichhaltigen Materials (Feldbeobachtungen, Interviews mit über 200 Studenten und Alumni, Inhaltsanalysen von im Universitätsblatt veröffentlichten Artikeln und Briefen sowie offiziellen Stellungnahmen des Colleges), zum anderen aber auch spannende und eindrückliche Schilderung des Collegelebens in einer der US-amerikanischen Kaderschmieden. Hintergrund seiner Analyse ist die These, dass Studenten, deren Colleges keine vergleichbare Kulturproduktion leisten können, die sich also mit einer rein akademischen Ausbildung zufrieden geben müssen, gegenüber z.B. den Dartmouth Alumni weit weniger Karrierechancen haben. Als ungleich verteiltes kulturelles Kapital helfe Collegekultur, eine gesellschaftliche Eliteschicht zu reproduzieren. Lee zeigt die sozialen Strukturen und Kohäsionsprozesse auf, die die ausgeprägte Dartmouth-Collegekultur stabilisieren, beschreibt die Vehikel, über die sie tradiert wird - z.B. Erstjahresreise, Freudenfeuer, Winterkarneval und "Green Key"-Ritus, die das Jahr in einen ganz eigenen kulturellen Rhythmus stellen -, und legt die finanziellen Hintergründe dieser Kulturproduktion offen. Es enthüllt sich ein Kreislauf, in dem finanzielle Ressourcen in kulturelles Kapital umgesetzt werden, das sich - als Investition in die je aktuelle Studentengeneration - über die viel gepriesene Großzügigkeit der Alumni wiederum um ein Vielfaches bezahlt macht." (Autorenreferat).
Der Verfasser erarbeitet auf der Basis der Theorie zur Entwicklung sozialen Kapitals von James Coleman ein theoretisches Konzept, das die Erklärung regionaler Unterschiede durch ein Mikromodell der Produktion von Humankapital erlauben soll. Er geht von der Annahme aus, dass Personen, die in dichten sozialen Netzwerken leben, aufgrund ihrer vielfältigen Beziehungen über ein höheres soziales Kapital verfügen als andere. Das konstruierte Pfadmodell berücksichtigt die folgenden Konstrukte: Humankapital der Eltern, regionale Mobilität, internes soziales Kapital der Familie, Anzahl der Geschwister, im Haushalt verfügbare Zeit, familienexternes soziales Kapital, Kinderbetreuung, Kinderarmut, Gesundheitsrisiken der Kinder, Bildungserfolg der Kinder. Der Verfasser führt eine exemplarische Berechnung auf der Basis von Daten aus der Erhebung "Werthaltungen und Lebensformen" durch, die 1996 als Regionalbefragung in den alten und neuen Bundesländern durchgeführt wurde. Die Untersuchung zeigt, dass das Zusammenwirken verschiedener Faktoren selbst regional variieren kann. Sie macht zudem deutlich, dass der Einfluss des sozialen Kapitals auf den Bildungserfolg eines Kindes im Vergleich zu dem Einfluss des kulturellen und ökonomischen Kapitals eher gering ist. (ICE2)
Der Verfasser erarbeitet auf der Basis der Theorie zur Entwicklung sozialen Kapitals von James Coleman ein theoretisches Konzept, das die Erklärung regionaler Unterschiede durch ein Mikromodell der Produktion von Humankapital erlauben soll. Er geht von der Annahme aus, dass Personen, die in dichten sozialen Netzwerken leben, aufgrund ihrer vielfältigen Beziehungen über ein höheres soziales Kapital verfügen als andere. Das konstruierte Pfadmodell berücksichtigt die folgenden Konstrukte: Humankapital der Eltern, regionale Mobilität, internes soziales Kapital der Familie, Anzahl der Geschwister, im Haushalt verfügbare Zeit, familienexternes soziales Kapital, Kinderbetreuung, Kinderarmut, Gesundheitsrisiken der Kinder, Bildungserfolg der Kinder. Der Verfasser führt eine exemplarische Berechnung auf der Basis von Daten aus der Erhebung "Werthaltungen und Lebensformen" durch, die 1996 als Regionalbefragung in den alten und neuen Bundesländern durchgeführt wurde. Die Untersuchung zeigt, dass das Zusammenwirken verschiedener Faktoren selbst regional variieren kann. Sie macht zudem deutlich, dass der Einfluss des sozialen Kapitals auf den Bildungserfolg eines Kindes im Vergleich zu dem Einfluss des kulturellen und ökonomischen Kapitals eher gering ist. (ICE2).