Lokale Wirtschaft und lokale Gewerbepolitik
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 10, Heft 1, S. 8-13
ISSN: 0340-2304
Seit der bundesweiten Steuerreform von 1969 ist für die Gemeinden die Bedeutung der Einnahme direkter Steuern von den Betrieben gesunken. Zugleich hat sich die Bedeutung der örtlich gezahlten Lohn- und Einkommenssteuern erhöht. In diesem Zusammenhang rückt die Sicherung und Vermehrung der Arbeitsplätze am Ort in den Vordergrund kommunalpolitischer Zielsetzungen. Die Instrumente der Gewerbepolitik sind vornehmlich auf die Verbesserung ser Standortqualitäten und der Versorgungsniveaus ausgerichtet. Dabei wird die Gewerbestandssicherung bzw. die Bestandspflege zur Haupmaxime. Generell kann von einem erheblichen Nachholbedarf bei der Wahrnehmung und Verarbeitung der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem Standortmarkt gesprochen werden. Demzufolge ist eine Revision der Ziele und eine neue Zielfindung für die Wirtschaftsförderung unerläßlich. Ein für die Bestandspflege angemessenes Instrumentenbündel bedarf eines über die Kommune hinausreichenden Horizonts, wobei zunächst eine verbesserte binnen-administrative Koordinierung angestrebet werden sollte. (GB)