Das Papier untersucht die makroökonomischen Determinanten der Arbeitslosigkeit. Dabei werden die Argumente neoklassisch-monetaristischer, neukeynesianischer und postkeynesianischer Provinienz auf ihren Gehalt sowohl theoretisch wie empirisch überprüft. Das Hauptgewicht der Analyse wird auf die Interaktion von Institutionen, Schocks und Makropolitik gelegt. Ausgehend von den Politikoptionen in dem einheitlichen Währungsraum der EWU-Mitgliedsländer, wird für einen mehrdimensionalen Ansatz der Wirtschaftspolitik plädiert: Angebotsseitige Maßnahmen (Lohnnebenkostensenkung, Gütermarktreformen) sollten durch eine expansivere Geld- und Fiskalpolitik begleitet werden, wobei eine europäisch koordinierte Lohnpolitik flankierend notwendig wäre.
Komplexe Aktien- und Wechselkurstrajektorien werden im Rahmen eines nichtlinearen dynamischen makroökonomischen Modells mit träger Outputanpassung am Gütermarkt und heterogener Erwartungsbildung auf den Assetmärkten abgeleitet. Die Implikationen des Aufeinandertreffens von Chartisten und Fundamentalisten für die Assetpreisvolatilität werden beleuchten. Dabei gelangen Analyseverfahren der Chaostheorie zur Anwendung. In einem weiteren Analyseschritt werden die Auswirkungen einer an Assetpreisen orientierten Geldpolitik auf die Variabilität der Finanzmarktvariablen und des Outputs betrachtet. Die modelltheoretische Analyse zeigt, daß in Abhängigkeit von den Modellparametern eine zunehmende Assetpreissensitivität der Geldpolitik die Volatilität der Assetpreise und des Outputs erhöhen kann. ; In the present paper a non-linear dynamic macroeconomic model featuring temporary commodity market disequilibria und heterogeneous expectations on asset markets is utilized to simulate complex stock price and foreign exchange rate trajectories. The model is employed to highlight the implications of chartist and fundamental ist trading strategies for the volatility of asset prices. Analyses of the results of numerical simulations are carried out using techniques capable of detecting chaotic dynamics. The analytical framework is also used to study the implications of integrating asset prices into a money supply rule for the variability of asset prices and Output. The results of the analyses lead us to conclude that depending upon the structural parameters of the model such a monetary policy might amplify the volatility of financial market prices and the Output path.
Die vorliegende Analyse untersucht die Beschäftigungseffekte von Vermittlungsgutscheinen und Personal-Service-Agenturen mit Hilfe einer makroökonometrischen Evaluation. Neben einer mikroökonometrischen Evaluation, welche die Wirkungen auf individueller Ebene untersucht, kann eine makroökonometrische Analyse Aussagen über die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Maßnahmen machen. Die strukturellen Multiplikatorwirkungen im makroökonomischen Kreislaufzusammenhang werden jedoch nicht berücksichtigt. Das ökonometrische Modell zur Analyse der beiden Maßnahmen basiert auf einer Matching-Funktion, die den Suchprozess von Firmen und von Arbeitern nach einem Beschäftigungsverhältnis abbildet. Die empirischen Analysen werden getrennt für Ost- und Westdeutschland sowie für die Strategietypen der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Sie zeigen, dass die Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen nur in "großstädtisch geprägten Bezirken vorwiegend in Westdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit" (Strategietyp II) einen signifikant positiven Effekt auf den Suchprozess hat. Für die Personal-Service-Agenturen zeigen sich signifikant positive Effekte für Ost- als auch für Westdeutschland. Allerdings fehlt für eine abschließende Bewertung der Ergebnisse für die Personal- Service-Agenturen aufgrund der relativ geringen Teilnehmerzahl noch ein Vergleich mit mikroökonometrischen Analysen.
Die vorliegende Analyse untersucht die Beschäftigungseffekte von Vermittlungsgutscheinen und Personal-Service-Agenturen mit Hilfe einer makroökonometrischen Evaluation. Neben einer mikroökonometrischen Evaluation, welche die Wirkungen auf individueller Ebene untersucht, kann eine makroökonometrische Analyse Aussagen über die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Maßnahmen machen. Die strukturellen Multiplikatorwirkungen im makroökonomischen Kreislaufzusammenhang werden jedoch nicht berücksichtigt. Das ökonometrische Modell zur Analyse der beiden Maßnahmen basiert auf einer Matching-Funktion, die den Suchprozess von Firmen und von Arbeitern nach einem Beschäftigungsverhältnis abbildet. Die empirischen Analysen werden getrennt für Ost- und Westdeutschland sowie für die Strategietypen der Bundesagentur für Arbeit durchgeführt. Sie zeigen, dass die Ausgabe von Vermittlungsgutscheinen nur in ?großstädtisch geprägten Bezirken vorwiegend in Westdeutschland mit hoher Arbeitslosigkeit? (Strategietyp II) einen signifikant positiven Effekt auf den Suchprozess hat. Für die Personal-Service-Agenturen zeigen sich signifikant positive Effekte für Ost- als auch für Westdeutschland. Allerdings fehlt für eine abschließende Bewertung der Ergebnisse für die Personal- Service-Agenturen aufgrund der relativ geringen Teilnehmerzahl noch ein Vergleich mit mikroökonometrischen Analysen.
Vor rund zehn Jahren löste das Platzen der Immobilienblase in den USA eine Finanzkrise aus. Die Verbreitung von komplexen strukturierten Produkten ist der Grund dafür, dass mit hoch riskanten Hypothekarkrediten besicherte Wertpapiere weltweit in den Büchern der Banken auftauchten. Der Konkurs der amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers löste schliesslich den weltweiten Kollaps des Finanzsystems aus. Seither sind die Regierungen und Zentralbanken in den USA und Europa damit beschäftigt, die teils verheerenden Auswirkungen der Krise auf die Finanz- und Realwirtschaft abzufedern. Obwohl die Ziele beider Kontinente die gleichen waren, nämlich die Stabilisierung des Finanzsystems und die Konjunkturankurbelung, scheint es Unterschiede in der Art und Weise zu geben, wie sie mit der Krise umgegangen sind und sich von ihr erholt haben. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, worin die Unterschiede zwischen den USA und Europa im Umgang mit den Folgen der Finanzkrise lagen und inwieweit diese Ansätze zur unterschiedlich raschen Erholung des Finanzsektors beigetragen haben. Bei der Recherche halfen bestehende Sekundärliteratur sowie Desk Research. Zur Darstellung der Zwischenresultate wurden Übersichtstabellen erstellt. Die Nachforschungen ergaben, dass es lediglich Ähnlichkeiten in Bezug auf die kurzfristigen geldpolitischen Massnahmen sowie die Konjunkturprogramme zur Beendigung der Rezession gab. Grosse Unterschiede zeigen sich im Umgang mit den Geldern, die zur Rettung der Finanzbranche zur Verfügung gestellt wurden. Die USA stabilisierten den Bankenmarkt und schufen grössere Finanzinstitute als es sie vor der Krise gab. Europa verzichtete hingegen darauf, wettbewerbsfähige Einheiten und Strukturen zu bilden, sondern beschränkte sich auf die Rettung maroder Banken. Auch die Umsetzung der Regulierungsreform Basel III wurde anders umgesetzt. Während Europa ein one size fits all-Prinzip verfolgt, ersparen die USA den kleinen Banken strengere Vorschriften und konzentrieren sich auf die systemrelevanten Institute. Rund zehn Jahre nach der Finanzkrise haben die US-Banken einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der europäischen Konkurrenz. Ausserdem profitieren die USA davon, dass sie mit Microsoft, Amazon, Apple, Google und Facebook die fünf weltweit wertvollsten Unternehmen der digitalen Wirtschaft besitzen. Mittlerweile hat die Fed bereits wieder begonnen, die Zinsen anzuheben, während in Europa immer noch die Null- oder sogar Negativzinspolitik verfolgt wird. Es scheint, als sei es den Amerikanern besser gelungen, die Krise zu bewältigen.
Die aktuelle Krise in der Eurozone wurde durch ein permanentes Auseinanderdriften von Löhnen, Lohnstückkosten und Preisen und entsprechend starke Divergenzen zwischen den Leistungsbilanzen der Mitgliedstaaten verursacht. Der Europäische Rat hat diese offene Flanke der europäischen Wirtschaftsregierung durch eine allerdings asymmetrisch angelegte Verordnung zur Vermeidung und Korrektur makroökonomischer Ungleichgewichte zu schließen versucht. Diese beinhaltet eine Kontrolle der Lohnstückkosten und damit der Löhne; sie steht so in einem bisher nicht aufgelösten Spanungsverhältnis zur Tarifautonomie. Zur Auflösung dieses Konfliktpotenzials werden verschiedene Optionen beschrieben und bewertet. Die hier präferierte Option zielt auf eine stärkere Zentralisierung und Koordinierung der Lohnfindung, ergänzt um eine Flankierung durch antizyklische Fiskalpolitik und durch effektive Wettbewerbspolitik. Als institutioneller Rahmen für eine verstärkte Koordinierung wird zusätzlich zum bereits bestehenden Makroökonomischen Dialog auf EU-Ebene ein Makroökonomischer Dialog sowohl für jeden Mitgliedstaat als auch für die Eurozone vorgeschlagen.
In dieser Studie werden die makroökonomischen Auswirkungen verschiedener Fiskalkonsolidierungspläne von Ländern der Eurozone analysiert. Dafür wird ein theoretisch fundiertes makroökonomisches Modell genutzt. Die Eignung des Modells und die Wichtigkeit verschiedener Features wie beispielsweise der Modellierung der Erwartungsbildung, eines detailliert modellierten Staatssektors und kreditbeschränkter Haushalte werden diskutiert. Mit dem Modell können die langfristigen Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum, Inflation und weitere Variablen sowie der dynamische Anpassungsprozess in der kurzen Frist analysiert werden. Die Hauptergebnisse zeigen, dass Konsolidierungspläne, die einen Schwerpunkt auf Steuererhöhungen setzen, gesamtwirtschaftlich ungünstigere Auswirkungen haben, als Konsolidierungen über Kürzungen auf der Ausgabenseite. Insbesondere Erhöhungen der Einkommen- oder Kapitalertragsteuer haben starke negative Auswirkungen zur Folge und reduzieren das Produktionspotenzial. Eine Erhöhung der Konsumsteuer verhindert eine starke Verringerung der wirtschaftlichen Aktivität in der kurzen Frist, hat aber kurz- und langfristig negative Auswirkungen auf den Konsum. Eine Senkung des Staatskonsums führt zu einem Sinken des BIPs in der kurzen Frist, der Konsum steigt hingegen. Gekoppelt mit einer langfristigen Steuersenkung können durch eine Reduzierung des Staatskonsums die gesamtwirtschaftliche Leistung und der Konsum in der langen Frist substantiell erhöht werden. Eine Senkung von Transferzahlungen wirkt selbst in der kurzen Frist expansiv. Gekoppelt mit einer langfristigen Steuersenkung kann durch Transferreduzierungen das BIP in der langen Frist stärker erhöht werden als durch eine Senkung des Staatskonsums. Wird über Transferkürzungen konsolidiert, die gezielt nur Haushalte betreffen, die keinen Kreditbeschränkungen unterliegen, so kann eine Verringerung des Konsums aller modellierten Haushalte und des BIPs in der kurzen Frist vermieden werden und gleichzeitig das Produktionspotenzial in der langen Frist gesteigert werden.
Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 2006 wurde an Edmund S. Phelps für seine "Analyse von intertemporalen Zielkonflikten in der makroökonomischen Politik" vergeben. Wie beeinflussten seine Beiträge die konkreten Politikentscheidungen und das Design politischer Institutionen? Welche Bedeutung hatte und hat Phelps für die moderne Makroökonomik?
In der Arbeit wird die deutsche Wiedervereinigung geschlossen und empirisch verifiziert makroökonomisch interpretiert. Der erste datenanalytische Teil befasst sich mit der Identifikation der Größe von Transfers und Faktorpreissubventionen. Die Schätzung einer Stochastic Frontier Produktionsfunktion erlaubt eine Einschätzung in welchem quantitativen Verhältnis in Ostdeutschland Produktivität, Kapitalstock und Arbeitseinsatz zu einender stehen und wie sie sich entwickelt haben. Darauf aufbauend wird ein dynamisches Gleichgewichtsmodell formuliert mit dessen Hilfe ein integriertes Bild davon gezeichnet wird, wie niedrige Produktivität, Kapitalstock, Ost West Transfers und Migrationen den Vereinigungsprozess beeinflusst haben. Dadurch lassen sich auch die Kosten des Vereinigungsprozesses abschätzen. Mittels einer stochastischen Erweiterung des Modells werden im dritten Abschnitt Szenarios der Produktivitäts- und Transferentwicklung im Osten diskutiert. Die Modellierung der Migrationen durch ein dynamisches Gleichgewichtskalkül erlaubt es Optionswerte des Wartens zu berücksichtigen. Im abschließenden vierten Abschnitt wird eine Erklärung der Stagnation des Konvergenzprozesses im Rahmen eines endogenen Wachstumsmodells basierend auf den initialen Faktoraustattungsverhältnissen in Ostdeutschland vorgeschlagen. Demnach lag zu Begin der Wiedervereinigung im Osten ein relatives Realkapitaldefizit vor. Dies verursachte eine relative Zinserhöhung, die zu einer Spezialisierung der Ostökonomie auf Realkapitalinvestitionen führte. Der in dieser Phase vernachlässigte Humankapitalstock war für das niedrige Produktivitätswachstum verantwortlich. Die Arbeit ist ein Beitrag zum integrierten Verständnis der ökonomischen Prozesse, was eine Grundvoraussetzung für eine zielgerichtete Wirtschaftpolitik ist. ; von Joachim Geske
In dieser Untersuchung wird der Frage nachgegangen, was die Konsensdebatte zur Erklärung von Entwicklungsunterschieden zwischen lateinamerikanischen und asiatischen Schwellenländern beitragen kann. Es lassen sich bei allen kritischen Politikfeldern wesentliche Unterschiede feststellen. Ein Vergleich dieser Ländergruppen kann also zur Entwicklung einer umfassenden Reformstrategie für Lateinamerika beitragen, die sich auf vier zentrale Elemente konzentrieren sollte: die Priorität außenwirtschaftlicher Stabilität, die Erleichterung des Technologietransfers, die Bekämpfung der Armut und den Aufbau stabiler Institutionen. ; This paper assesses to what extent the arguments put forward in the consensus debate can help explain the different economic performance of Latin American and Asian countries. The paper shows that Latin America and fast-growing Asia indeed differ significantly with respect to all economic policy areas under consideration. A comparison of these groups of emerging market economies can thus help develop a comprehensive development strategy for Latin America which should focus on four elements: priority for external stability, transfer of best-practice technologies, poverty alleviation, and institution-building.
Wie könnte die Alterssicherung im Jahr 2030 aussehen? Diese Arbeit verbindet die privaten Haushalte, den Produktionssektor, die Rentenversicherung und die Bevölkerungsentwicklung in einem allgemeinen Gleichgewichtsmodell und analysiert die makroökonomischen Auswirkungen des demographischen Wandels. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Modellierung des Sparverhaltens der privaten Haushalte. Politikszenarien untersuchen, wie sich eine Anhebung des Rentenalters, eine höhere Zuwanderung, eine langsame Absenkung des Rentenniveaus und ein Umstieg zu einer kapitalgedeckten Alterssicherung auf wichtige makroökonomische Größen auswirken. Der Vergleich der Szenarien zeigt, daß die Beibehaltung der gegenwärtigen Regelungen das schlechteste Politikszenario ist. Also lohnt es sich, über Alternativen zur heutigen Rentenversicherung nachzudenken.
This paper investigates the causal effect of regional variation in active labor market policy utilizing data for 176 German employment offices and a period covering 2000-2004. In this endeavor, we also analyze the impact of the recent labor market reforms ('Hartz reforms'). We use flow measures of the labor market as outcomes in a fixed-effects panel model at the level of 91 regional labor markets, which are constructed in an auxiliary step. Data from a survey of all employment offices are analyzed to justify our identification strategy. Empirical results suggest that most policy measures do not exhibit a significant impact on net flows out of (long-term) unemployment and that there are only minor differences between the years before and after the Hartz reforms.
Within three self-contained studies, this dissertation studies the impact and interactions between different macroeconomic policy measures in the context of financial markets empirically and quantitatively. The first study of this dissertation sheds light on the financial market effects of unconventional central bank asset purchase programs in the Eurozone, in particular sovereign bond asset purchase programs. The second study quantifies the direct implications of unconventional monetary policy on decisions by German public debt management regarding the maturity structure of gross issuance. The third study provides novel evidence on the role of private credit markets in the propagation of public spending toward private consumption in the U.S. economy. Across these three studies a set of different time-series econometric methods is applied including error correction models and event study frameworks to analyze contemporaneous interactions in financial and macroeconomic data in the context of unconventional monetary policy, as well as vector auto regressions (VARs) and local projections to trace the dynamic consequences of macroeconomic policies over time. ; Die vorliegende Dissertation untersucht in drei in sich geschlossenen Studien die Effekte und Wechselwirkungen verschiedener makroökonomischer Politikmaßnahmen an den Finanzmärkten empirisch und quantitativ. Die erste Studie dieser Dissertation beleuchtet dabei die Finanzmarkteffekte unkonventioneller geldpolitischer Programme - insbesondere Staatsanleihekäufe - der Europäischen Zentralbank. Die zweite Studie untersucht und quantifiziert die direkten Auswirkungen unkonventioneller Geldpolitik auf Entscheidungen des deutschen öffentlichen Schuldenmanagements hinsichtlich der Laufzeitenstruktur neuemittierter Wertpapiere. Die dritte Studie liefert neue Erkenntnisse über die Rolle der privaten Kreditmärkte bei der Transmission öffentlicher Ausgaben für den privaten Konsum in der US-Wirtschaft. Im Rahmen der enthaltenen Studien wird eine Reihe verschiedener zeitreihenökonometrischer Methoden angewandt, darunter Fehlerkorrekturmodelle und Ereignisstudien zur Analyse simultaner Wechselwirkungen von Finanz- und makroökonomischen Daten im Kontext unkonventioneller Geldpolitik sowie Vektor-Autoregressionen (VARs) und lokale Projektionen, um die dynamischen Folgen makroökonomischer Politiken im Zeitablauf zu verfolgen.
RBC-Modelle sind ein wichtiger Bestandteil der makroökonomischen Theorie. In diesem Modellrahmen werden die Wirkungen von fiskalpolitischen Maßnahmen analysiert, die Modellmechanismen erklärt und verschiedene Politikmaßnahmen anhand der Output- und Nutzeneffekte beurteilt. Es zeigt sich u.a., dass der Staatskonsum kurzfristig einen größeren Outputeffekt erzeugt als die öffentlichen Investitionen, dass bei zusätzlichen öffentlichen Investitionen weniger die Finanzierungsform als vielmehr die Produktivität des öffentlichen Kapitalstocks entscheidend ist, dass eine Energiesteuererhöhung bei gleichzeitiger Senkung der Sozialversicherungsbeiträge positive Output- und Nutzeneffekte hat und dass bei Energiepreisschocks eine Variation der Energiesteuer die beste stabilitätspolitische Maßnahme ist.
Der Beitrag untersucht in vergleichender Perspektive die makroökonomischen Transformationspolitiken, die seit 1990 in Polen und der Tschechischen Republik verfolgt wurden. Die unterschiedlichen Ergebnisse der Systemtransformation - Wachstum im Fall von Polen und Stabilität im Fall von Tschechien - werden vor allem mit den Unterschieden in der Ausgangslage und mit jeweils spezifischen Begleitbedingungen der Transformation erklärt. Der Vergleich des polnischen und tschechischen Transformationspfades ergibt für die Tschechische Republik mittel- und langfristig bessere Chancen auf eine Verbindung von hohen Wachstumsraten mit hoher makroökonomischer Stabilität als für Polen. Polen kann diese Ziele der Wirtschaftspolitik mittel- und langfristig nur dann konsequent verwirklichen, wenn es in den nächsten Jahren gelingen sollte, die ordnungspolitischen Versäumnisse abzuarbeiten. Dafür sind jedoch die gegenwärtigen politischen Voraussetzungen nicht günstig. ; This article compares the reform policies persued in Poland and the Czech Republic since 1990. The different results of the system transformation - economic growth in the case of Poland and macroeconomic stability in the case of Czechia - are explained by considering the different starting-points and county-specific context-conditions. The comparison of the Polish and the Czech transformation paths shows that the chance for a middle- and long-term economic growth combined with economic stability is better for the Czech Republic than for Poland. Poland will only be able to achieve the same result, if the political-institutional framework is improved. Yet, the actual political conditions are not favourable for this.