Studying the Career of Ideas as Reception History: Habermas’ Strukturwandel and Finnish Media Studies, 1970s to 2010s
In: Kommunikationswissenschaft im internationalen Vergleich, S. 211-237
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In: Kommunikationswissenschaft im internationalen Vergleich, S. 211-237
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1610-1625
"Die Wissenschaftsgeschichte unterscheidet in ihren Forschungen die historische, kognitive und soziale Identität eines Faches (Wolf Lepenies). Der Vortrag soll das auf die Ebene der Geschichte einer Disziplin herabbrechen, die am Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Gemengelage von frühen (vor-)wissenschaftlichen Bemühungen zur Erforschung der Presse, Nationalökonomie und Soziologie entstand: der Zeitungswissenschaft. Ihre 'Nachfolgedisziplin', die heutige Kommunikationswissenschaft, richtet den Blick auf ihren 'Urahn' aus ähnlichen Perspektiven. Ideen- und Sozialgestalt stehen im epistemologischen Zentrum der kommunikationswissenschaftlichen Fachgeschichte. Im Vortrag soll entlang dieser Leitlinien die Genese kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung nach 1945 nachgezeichnet werden. Dabei fallen insbesondere mit dem Blick auf die Auseinandersetzung um die Geschichte des Fachs in der NS-Zeit (phasenabhängige) Generationenspezifika auf: Anfänglich herrschte das Beschweigen der als 'NS-Führungswissenschaft' belasteten Disziplin vor. Dies ist teils aus den kontinuierlichen Karrieren ihrer Wissenschafts-'Eliten' erklärbar. Die nächste Epoche der Fachgeschichtsschreibung ist gekennzeichnet von einem Aufbrechen dieser Strukturen. Diese Generation fragte erstmals kritisch nach der Vergangenheit ihres Fachs und ihrer 'Lehrer'. Vom Bruch mit dem 'Establishment' gekennzeichnet, trug dies oftmals den Charakterzug einer abschätzig auch als 'Nazi-Zählen' zu bezeichnenden Handlungsqualität. Eine nunmehr zu konstatierende 'dritte Generation' scheint sich von beiden Extremen zu lösen. Einerseits sind die Netzwerke und Strukturen 'Ehemaliger' lückenhaft geworden. Das bot Raum für ein zunehmend kritisches Fachverständnis. Beides mündete in einer distanzierten, differenzierten Form von kommunikationswissenschaftlicher Fachgeschichtsschreibung. Die 'Erinnerungsarbeit' im Fach weist also in allen oben skizzierten Phasen spezifische Merkmale auf. Ziel des Vortrags ist es, anhand der (dominanten und essentiellen) biographischen Forschung des Fachs Perspektiventriangulationen zu identifizieren. Dabei sollen die Besonderheiten der generationenspezifischen Fragestellungen je nach Art und Reichweite der erzielbaren/ erzielten Erkenntnisse, Epoche, Forschungsethik und verwandter Methodik in Abgleich zueinander gebracht werden. Im Umkehrschluss ergeben sich vielleicht auch Kriterien für die ethisch-normative Qualität von Fachgeschichte im Kontext 'belasteter' Disziplinen." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 244-248
"Fasziniert von den jeweils neuesten Medien, 'vergessen' wir leicht, daß wir bereits seit langem eine (sogar teilweise globalisierte) Mediengesellschaft sind. Allein die modernen elektr(on)isch gestützten Kommunikationsmedien (Telegrafie, Hörfunk, Film, TV, Telefon) rücken schon seit Ende des vorigen Jahrhunderts in zentrale gesellschaftliche Funktionen (Information, Interaktion mit Nicht-Anwesenden, Koordination von Handlungen, Aufbau langer Handlungsketten etc.). Meist behandeln wir solche Technologien inzwischen als alltagsweltlich integrierte Prothesen, die uns durch ihre Bewährtheit und Gewöhnung als selbstverständlich, als 'zweite Natur' erscheinen. Manchmal entsteht sogar der Eindruck, als hätten die Gesellschaftsmitglieder bis dato v.a. unmittelbar kommuniziert, als verlören sie jetzt erstmals ihre 'kommunikative Unschuld'. Dabei liegt der entsprechende, sozialtheoretisch entscheidende Übergang für den mitteleuropäischen Raum bereits im frühen Mittelalter. Seit dieser Zeit wird sichtbar und bewußt, daß sich die gesellschaftliche Organisation durch unmittelbare Kontakte zwischen Menschen, d.h. durch Interaktion allein nicht (mehr) aufrechterhalten läßt. Den medialen Praktiken der 'Gutenberg-Galaxis' (McLuhan) und den damit entstehenden neuen Öffentlichkeiten gilt nun alle Aufmerksamkeit. Erst eine stabile Rekonstruktion jener bereits lange gesellschaftlich institutionalisierten Kommunikationsmedien bietet eine realistische Chance, die Spezifika der neuen und neuesten Medien zu unterscheiden und sichtbar zu machen. Dazu vergleicht der Beitrag die wenigen Ansätze, die eine solche sozialtheoretisch informierte Rekonstruktion versuchen. Dabei werden einige thematische Leerstellen sichtbar sowie mangelnde Verknüpfungen mit neueren modernisierungs- und individualisierungstheoretischen Ansätzen. Die grundlegenden 'Revolutionen', die der Medienwandel ausgelöst hat, - so die hier vertretene These - liegen bereits hinter uns, ohne daß sie als solche breit ins zeitgenössische Bewußtsein getreten wären. Heute dagegen wissen wir uns als reflexiv moderne Zeitgenossen einer medialen Umwälzung." (Autorenreferat)
An exploration of conspiracy theory as a model for analyzing the communications process focuses on the Front National in France to argue that conspiracy theory is basic to its ideology, especially the belief that the media & political elites are involved in a conspiracy to weaken the Front as a step toward eliminating true nationalism in France. The characteristics of right-wing conspiracy thinking & the political power struggle in France are described. The effectiveness of conspiracy models for media scholarship is explored, & a conspiracy model that allows consideration of the many variations of mass political communication is applied to the Front National. The model is compared to other theoretical models for analyzing mass communications to show that the conspiracy model is equally, if not more, effective. The Front National's current weakened position is examined, along with its prospects for the future, & promising developments that suggest France is now confronting its fascist history & educators are moving to fill the historical void left by French conspiracy theory. 59 References. J. Lindroth
An exploration of conspiracy theory as a model for analyzing the communications process focuses on the Front National in France to argue that conspiracy theory is basic to its ideology, especially the belief that the media & political elites are involved in a conspiracy to weaken the Front as a step toward eliminating true nationalism in France. The characteristics of right-wing conspiracy thinking & the political power struggle in France are described. The effectiveness of conspiracy models for media scholarship is explored, & a conspiracy model that allows consideration of the many variations of mass political communication is applied to the Front National. The model is compared to other theoretical models for analyzing mass communications to show that the conspiracy model is equally, if not more, effective. The Front National's current weakened position is examined, along with its prospects for the future, & promising developments that suggest France is now confronting its fascist history & educators are moving to fill the historical void left by French conspiracy theory. 59 References. J. Lindroth
In: Digitale Methoden in der Kommunikationswissenschaft, S. 197-221
Die vorliegende Untersuchung präsentiert am Beispiel des deutschen Kinomarkts die Ergebnisse eines Screening-Ansatzes verschiedener Social-Media-Metriken und -Kanäle. Ziel der Studie ist es zum einen, jene Kommunikationskanäle zu identifizieren, die eine signifikante Absatzwirkung aufweisen. Weiterhin werden die Wechselwirkungen zwischen dem Kommunikationsumfang einzelner Kommunikationskanäle im Zeitverlauf untersucht. Zu diesem Zweck werden autokorrelative sowie kreuzverzögerte Effekte für einen Zeitraum von zwölf Wochen vor dem Kinostart synchron modelliert. Bislang werden Kommunikationsprozesse vor der Markteinführung in Erfolgsfaktorenmodellen für Medienprodukte – ebenso wie in der Diffusionsforschung generell – vernachlässigt. Der Ansatz erlaubt es, Pfadabhängigkeiten im zeitlichen Verlauf unterschiedlicher Kommunikationsangebote zu untersuchen und gibt einen Einblick in deren Wachstumsprozess. Durch Reduktion auf relevante Kommunikationsindikatoren und deren Ausprägung zu frühen Zeitpunkten lässt sich Social-Media-Kommunikation als zusätzliche erklärende Variable in Prognosemodelle für Medienprodukte und andere Vertrauensgüter integrieren.
In: The Holocaust in Hungary: 70 years later, S. 253-261
In: Challenges and perspectives of hate speech research, S. 427-441
Working with social media data is a hermeneutic procedure systematically guided by doubts about the meaning of data at all stages of the research process, from data collection and preparation to data analysis and publication. A short walk through the automated data collection workflow, as it is implemented in the open-source software Facepager, highlights some of the epistemic peculiarities of the process. The paper encourages researchers to deal with technical details, errors, and restrictions in order to gain a deeper understanding of the organizing principles of the web. Technical limitations and hurdles should not solely be considered as problems to be solved, but also as indicators of social processes on online platforms. Scraping social media data touches on key aspects of platformization and, therefore, is not merely a data collection method, but also a means of examining the online world through a data hermeneutical lens.
In: Современное образование: актуальные вопросы, достижения и инновации, S. 149-162
English: The object of this article is the communicational interpretation of the cathedral as architectural, religious and semiotic complex. On the basis of the definition for media in the characteristics of the cathedral are defined its two genealogical of each media components – content and form. The analysis of theoretical and empirical sources leads to determination of specter of four media functions - a) the cathedral as a media for the non-writing man; b) the cathedral as a proto-television, c) the cathedral as a prototype of the hypertext; d) the cathedral as a holographic library. The conclusion is that the cathedral from a communicational point of view is a crossmedia between spacious, plasticity and muse arts, between architecture, sculpture, music, drama, dance and literature. The cathedral "text" is a multimedia of expressive means for influence over all human senses.
In: Wissenschaftskommunikation und Kommunikationsgeschichte: Umbrüche, Transformationen, Kontinuitäten, S. 1-12
Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, verschiedene Formen digitaler Ungleichheit im Rahmen von Kollaborationsprozessen online zu untersuchen. Konkret analysieren wir digitale Ungleichheiten hinsichtlich der geografischen Herkunft von Editor*innen der Wikipedia. Der aktuelle Forschungsstand zeigt, dass Teilnehmer*innen aus Industrieländern hier besonders stark vertreten sind, während in anderen Regionen (insbesondere in sogenannten Entwicklungsländern) kaum Menschen teilnehmen. Die vorliegende Studie untersucht, wie sich die Autor*innengeographie in der Bearbeitung (Partizipation, Einfluss und Erfolg) von Artikeln zu den Unabhängigkeitsprozessen ehemaliger Kolonien in Afrika widerspiegelt. Die Analyse basiert auf insgesamt 354 Wikipedia-Artikeln. Anhand der Geolokalisierung von 75% der beteiligten Editor*innen (N = 23.408) zeigen wir, dass die meisten Bearbeitungen von Editor*innen aus Frankreich vorgenommen werden. Dieses Ungleichgewicht zeigt sich auch gemessen am gesamten Textanteil im Laufe der Zeit. Auf der Ebene der einzelnen Nutzer*innen lässt sich jedoch feststellen, dass Editor*innen aus Frankreich nur geringfügig erfolgreicher sind als jene aus den afrikanischen Nachfolgestaaten, wenn es um die längerfristige Sichtbarkeit ihrer Beiträge geht.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4357-4371
"Die so genannten 'neuen Medien' sind in den letzten Jahren zunehmend zu Alltagsmedien geworden. Damit einher ging und geht ein Prozess der Habitualisierung und Normalisierung diverser Handlungsformen, die sich im digitalen Raum gebildet haben und sich auf diesen beziehen. Alltagshandeln wie das (Auf-)Suchen eines Ortes, das Sich-Orientieren in einer räumlichen Umgebung oder das Verfolgen eines Weges erfolgt nicht mehr als auf materielle Objekte im Raum ausgerichtetes Körperhandeln, sondern wird in einem symbolbezogenen Auswahlprozess vollzogen, der eine Landkarte aus bookmarks und visited links hinterlässt. Dass sinnvolles Handeln in der 'ortslosen' Raumfiktion des Cyberspace möglich ist (und in einem intuitiven Lernprozess von 'Trial & Error' erschlossen werden kann), ist dabei nicht zuletzt auch auf glaubhafte Raum- und Körperpräsentationen zurückzuführen, die sich als interaktive Oberflächen über eine ansonsten undurchsichtige technische Struktur legen. Diese Zusammenhänge lassen sich am empirischen Beispiel des Videospiels aufzeigen und eingehend analysieren. Seit ihrer Geburtsstunde in den 50er Jahren sind Videospiele auf Sichtbarkeit spezialisierte Inszenierungen: Bereits Jahrzehnte bevor graphische Benutzeroberflächen für Personal Computer einen Massenmarkt erobern, bieten sie dem Nutzer die (audio-)visuelle Präsentation eines (Spiel-)Raumes mit (Spiel-)Figuren an. Darüber hinaus stellen sie als games einen Ordnungsrahmen zur Verfügung, in dem sich Handlungen (als Züge) sinnvoll planen, ausführen und auswerten lassen. Seit diesem Zeitpunkt haben sich Videospiele jedoch maßgeblich weiterentwickelt. Mit dem wachsenden Fundus an Spielmedien, der zunehmenden Ausgestaltung des Raumes, dem Loslösen von Spielzielen, -zeiten und -feldern und der Ausgestaltung von Spielfiguren zu menschlichen Körpern entsteht ein Bedeutungsüberschuss, der nicht mehr im Spielrahmen verwertet werden kann. An die Stelle seiner Abstraktionslogik, der unterscheidbare Spielfiguren und klar abgegrenzte Felder genügen, um sinnvolles Handeln zu ermöglichen, tritt hier zunehmend eine theatrale Konkretionslogik, deren Produkt grenzenlose Bildwelten sind, die zwar bespielbar bleiben, deren Sinn aber nicht mehr im Spiel aufgeht." (Autorenreferat)
In: Socionics: scalability of complex social systems, S. 218-241
"In the absence of pre-established coordination structures, what can a self-governed entity – i.e. an entity that chooses on its own between its possible actions and cannot be controlled externally – do to evoke another self-governed entity's cooperation? In this paper, the motivating conditional self-commitment is conceived to be the basic mechanism to solve coordination problems of this kind. It will be argued that such commitments have an inherent tendency to become more and more generalized and institutionalised. The sociological concept of generalized symbolic media is reinterpreted as a concept that focuses on this point. The conceptual framework resulting from the considerations is applicable to coordination problems between human actors as well as to coordination problems between artificial agents in open multi-agent systems. Thus, it may help to transfer solutions from one realm to the other." (author's abstract)
In: Proceedings of the Weizenbaum Conference 2022: Practicing Sovereignty - Interventions for Open Digital Futures, S. 171-182
While classes become more heterogeneous and children grow up as digital natives, instruction is still characterized by an emphasis on middle-class children and analogue media. Moreover, national and international comparative studies have repeatedly shown that Germany in OECD comparisons often ranks last in terms of the level of digital learning opportunities in schools. A gap exists between children's lifeworld experiences and informal learning processes in a digital world on the one hand and digital learning opportunities at school on the other. Thus, schools do not offer content and digital infrastructure that links to students' informal digital knowledge. Therefore, there is a need to discuss how schools can integrate the emancipatory power of digitalization.
In: Digitale Kommunikation und Kommunikationsgeschichte: Perspektiven, Potentiale, Problemfelder, S. 317-341
Der Beitrag beschäftigt sich damit, wie historische Persönlichkeiten und Ereignisse als Ressource für das populärkulturelle Genre der Memes in digitalen Medienumgebungen genutzt und für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Auf Basis einer qualitativen Inhaltsanalyse von über 150 Memes von vier sich als Satiregruppen bezeichnenden weit links- und weit rechtsstehenden Gruppierungen in Sozialen Medien identifizieren wir fünf Strategien des Einsatzes historischer Referenzen in Memes. Diese dienen 1) dem Revisionismus bzw. der (Neu-)Interpretation historischer Ereignisse, 2) der (Neu-)Bewertung historischer Persönlichkeiten, 3) der Verharmlosung historischer Ereignisse durch deren Bezug zu aktuellen Ereignissen oder umgekehrt 4) der Dramatisierung aktueller Ereignisse durch deren Bezug zu vergangenen Ereignissen und schließlich 5) der Artikulation radikaler politischer Argumente und deren Legitimation.
In: Challenges and perspectives of hate speech research, S. 127-139
Hate speech is a phenomenon studied in numerous disciplines by many researchers. This research has produced a variety of findings, e.g., with regard to the prevalence of hate, common targets or differences between platforms or countries. However, previous research also comes with conceptual and methodological challenges, e.g., definitions or operationalizations of hate speech in empirical studies. The present chapter focuses on the issue of equivalence in previous hate speech research - a well-known problem of comparative research in general. To compare research findings relating to hate speech across different contexts scholars need to consider the equivalence with respect to definitions, methods, measurements, procedures, and also the sampling communication content. We provide an overview about potential pitfalls and biases that can be due to a lack of equivalence and point to strategies on how to address them.