Auf dem Weg zur multikulturellen Gesellschaft?
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 41, Heft Vj. 1, S. 9-26
ISSN: 0044-2976
Seit mehr als 30 Jahren ist die Bundesrepublik ein Land mit nationalen Minderheiten. Dennoch sollte der Begriff der "multikulturellen Gesellschaft" vermieden werden, weil er unnötige Emotionen schürt und nicht verstanden wird. In der Ausländerpolitik gibt es immer noch ein Demokratiedefizit. Sie bleibt vor allem der Exekutive überlassen, obwohl Deutschland de facto längst zu einem Einwanderungsland geworden ist. Von diesen Thesen ausgehend, gibt der Beitrag einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Ausländerbeschäftigung in Deutschland und über die Probleme der ausländischen Minderheiten seit den 50er Jahren. Die Ausländerbeschäftigung teilt er in vier Phasen: Die Zeit des Arbeitskräftemangels und der Anwerbung 1955-1973, die "Konsolidierung" der Ausländerbeschäftigung 1973-1979, die Jahre 1979-1981, als Integrationskonzepte den Schwerpunkt der Ausländerarbeit bildeten und die "Wende in der Ausländerpolitik" 1981-1990, die zur neuen Ausländergesetzgebung führte. Weitere Themen sind die Asylpolitik sowie die Ausländerpolitik und die Ausländerfeindlichkeit in der ehemaligen DDR. (pka)