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In: Journal für Psychologie, Band 11, Heft 4, S. 387-412
Mythen und Metaphern des modernen Tanzes werden erörtert. Tanz, so die gemeinhin akzeptierte Haltung in der Tanzwissenschaft, ist etwas, das über die Sprache hinaus geht. Indem die Metapher und deren Gebrauch entwertet oder ignoriert wird, wird davon ausgegangen, dass die normale (Schrift-)Sprache in der Beschreibung des Tanzes zwangsläufig scheitern muss. Diese Haltung ermöglicht es, unkritisch Mythen zu schaffen. So wird dem modernen Tanz etwa ein revolutionäres Potenzial zugeschrieben. Die systematische Metaphernanalyse der veröffentlichten Texte Isadora Duncans, einer Pionierin des modernen Tanzes, zeigt, dass die Revolution nur eine von zwölf höchst unterschiedlichen Metaphoriken ist, in denen sie ihren Tanz beschreibt. Diese lassen sich sowohl der Moderne als auch ihren Gegenströmungen zuordnen. Die weithin akzeptierten Mythen der Revolution und Weiblichkeit, die nicht nur dem Tanz Duncans, sondern dem modernen Tanz überhaupt zugeschrieben werden, müssen hinterfragt werden. Weiterhin wird gezeigt, dass sich der moderne Tanz als (un-)sichtbare Religion des 20. Jahrhunderts verstehen lässt.
Klappentext: - Herfried Münkler schreibt über die Deutschen und ihre Geschichte im Spiegel ihrer Mythen. Dabei erweckt er alte Sagen - etwa um die Nibelungen - zu neuem Leben, besichtigt schicksalhafte Orte wie Weimar, Nürnberg oder den Rhein und lässt historische Persönlichkeiten wie Hermann den Cherusker, Friedrich den Großen oder den Papst auftreten - selbst die D-Mark fehlt nicht in diesem Reigen. In einer großen historischen Analyse zeigt Münkler, wie Mythen unsere nationale Identität geformt haben und welch motivierende und mobilisierende Kraft ihnen eignet - im Positiven wie im Negativen. Denn in der deutschen Geschichte gingen Mythos und Politik stets Hand in Hand. So dienten die Schlacht im Teutoburger Wald oder der Drachentöter Siegfried der inneren Militarisierung der Deutschen, und das "Unternehmen Barbarossa" führte sie direkt in den Untergang. Nach 1945 erblühte die Bundesrepublik im Mythos vom "Wirtschaftswunder", die DDR richtete sich am "antifaschistischen Widerstand" auf. Heute dagegen ist Deutschland ein mythenarmes Land - ist das ein Fluch oder ein Segen?
In: Politische Mythen im 19. und 20. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa, S. 3-14
Der Verfasser setzt sich mit dem Konzept des Mythos, seiner Herkunft und Funktionen auseinander und vergleicht den Begriff des ursprünglichen Mythos mit jenem des politischen Mythos. Vor dem Hintergrund der begrifflichen Bestimmung wird das Verhältnis zwischen politischen Mythen und Utopien untersucht. Dabei wird festgestellt, dass sowohl der Mythos als auch die Utopie eine regressive und eine progressive Janusköpfigkeit aufweisen und entsprechende Funktionen erfüllen. Einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Phänomenen wird in dem Grad der Ausführlichkeit der Zukunftsorientierungen festgestellt. Die Unterscheidung zwischen Utopien und Ideologien werden in deren Beziehung zu der bestehenden Ordnung angesehen. Während die Utopien eine gegebene Ordnung sprengt, dient die Ideologie der Legitimation und Reproduktion der bestehenden Ordnung. Zugleich lassen sich sowohl Mythen als auch Utopien von Ideologien instrumentalisieren. (ICG)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 18/19, S. 12-18
ISSN: 2194-3621
"Mythen des Anfanges, also Erzählungen vom Beginn, aber auch vom Gestern, Heute und Morgen, dienten den Eliten der Bundesrepublik, der DDR und der Republik Österreich dazu, nach dem Kriegsende ein auf das jeweilige Staatswesen bezogenes Wir-Gefühl und Wir-Verständnis zu begründen." (Autorenreferat)
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 13, Heft 3/4, S. 377-393
ISSN: 0942-9867
"Der Antisemitismus - in welcher Form er auch auftritt - ist die kalkulierte Inszenierung der Vernichtung der Juden als Juden. Nicht einzelne Jüdinnen und Juden sind das Ziel dieser kalkulierten Inszenierung. Die Antisemiten verweigern den Juden die Rechtmäßigkeit ihrer Existenz als Mitglieder sozialer Gemeinschaften. Die Präsentation von falschen Konstruktionen über die Juden und die gleichzeitige Verschleierung der Falschheit sind tragende Mechanismen der kalkulierten Inszenierung des Antisemitismus. In ihren Inszenierungen nutzen die Antisemiten den dramatischen Einsatz von tradierten Symbolen, Metaphern und Mythen. Um die Beschaffenheit dieser Symbole, Metaphern und Mythen und um ihre Funktion in der Inszenierung des Antisemitismus geht es im vorliegenden Beitrag." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 11, S. 26-31
ISSN: 2194-3621
"Politische Mythen erleben in Krisen- und Umbruchphasen in allen sozialen Großgruppen immer wieder eine Konjunktur. Aufgrund ihrer Hauptfunktion, für diese orientierungs- und sinnstiftend zu wirken, sind sie als zentrales Mittel zur Kommunikation mit den Massen ein Faktor Politischer Psychologie." (Autorenreferat)
In: Generation Global: ein Crashkurs, S. 12-26
Der Beitrag liefert einen Überblick über die zahllosen Kontroversen der Globalisierungsdebatte. Dazu widerlegt der Autor einige der verbreitetsten Mythen der Globalisierung und hebt einige ihrer elementaren Antriebskräfte und Herausforderungen hervor. In diesem Zusammenhang werden folgende Aspekte bzw. Annahmen erörtert: (1) Globalisierung ist nicht gleichzusetzen mit Amerikanisierung. (2) Es hat kein schrankenloser Wettbewerb um die geringsten Sozialausgaben und niedrigsten Arbeitsstandards stattgefunden. (3) Es hat kein vollständiger Kollaps des Umweltschutzes stattgefunden. (4) Globalisierung bedeutet nicht das Ende des Nationalstaats. (5) Die Globalisierung ist nicht eine bloße Gefahr für die Nationalkulturen. (6) Die Globalisierung hat die weltweiten Ungleichheiten nicht einfach vergrößert. (7) Die Globalisierung hat nicht ausschließlich die Macht der Unternehmen gestärkt. (8) Nicht in ihrer Gesamtheit sind die Entwicklungsländer die Verlierer des Welthandels. (9) Wirtschaftliche Globalisierung und das gegenwärtige Gefüge internationaler Governance schließen keineswegs 'Stimme' und Einfluss von Entwicklungsländern aus. (10) Widerstand gegen die vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Interessen ist nicht deshalb zum Scheitern verurteilt, weil er sich nicht auf die Ressourcen der meisten Staaten und multinationalen Unternehmen stützen kann. (ICG2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 57, Heft 11, S. 26-31
ISSN: 0479-611X
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