Mythen des Antisemitismus
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 13, Heft 3/4, S. 377-393
ISSN: 0942-9867
"Der Antisemitismus - in welcher Form er auch auftritt - ist die kalkulierte Inszenierung der Vernichtung der Juden als Juden. Nicht einzelne Jüdinnen und Juden sind das Ziel dieser kalkulierten Inszenierung. Die Antisemiten verweigern den Juden die Rechtmäßigkeit ihrer Existenz als Mitglieder sozialer Gemeinschaften. Die Präsentation von falschen Konstruktionen über die Juden und die gleichzeitige Verschleierung der Falschheit sind tragende Mechanismen der kalkulierten Inszenierung des Antisemitismus. In ihren Inszenierungen nutzen die Antisemiten den dramatischen Einsatz von tradierten Symbolen, Metaphern und Mythen. Um die Beschaffenheit dieser Symbole, Metaphern und Mythen und um ihre Funktion in der Inszenierung des Antisemitismus geht es im vorliegenden Beitrag." (Autorenreferat)