Die Erklärungen und Positionierungen zu Open Access anfangs der 2000er Jahre waren von Umbruchstimmung, Euphorie und Idealismus getragen, eine Revolution des wissenschaftlichen Publizierens wurde vielfach vorhergesagt. Die Erwartungen an Open Access lagen auf der Hand und waren umrissen: Wissenschaftlern war an rascher Verbreitung ihrer eigenen Texte gelegen sowie an der Verfügbarkeit der Texte ihrer Kollegen, Bibliothekaren an einer Abhilfe für stark steigende Journalpreise, den Wissenschaftseinrichtungen an effizienter und freier Verbreitung ihrer Inhalte. Einzig die Position der kommerziellen Wissenschaftsverlage zu Open Access war überwiegend zögerlich bis ablehnend.
Der Artikel versucht sich an einer Bilanz zum Open Access – 15 Jahre nach dem Treffen der Budapest Open Access Initiative 2001. 2016 muss festgehalten werden, dass die von den maßgeblichen Open-Access-Advokaten früherer Tage erhoffte Revolution wohl ausbleiben wird. Vielmehr scheint aktuell die Entwicklung des Open Access weitgehend von den vormals in Open-Access-Szenarien kaum erwähnten kommerziellen Verlagen angetrieben. Zwar findet sich auch Open Access in wissenschaftlicher Selbstverwaltung, dennoch bleiben die Akteure im wissenschaftlichen Publizieren bislang die gleichen wie 2001 und die schon damals bekannten Konzentrationseffekte am Publikationsmarkt setzen sich fort.
Was im Bereich der realen Dinge die Sharing Economy, ist für die digitale Welt die Vision der Openness: Bei diesem Konzept von Softwareanwendungen gelten Kooperation und Transparenz als höchste Werte. Im Fokus der Studie stehen die Felder Open Source, Open Government sowie die Blockchain-Technologie. Der jeweilige Diskurs dazu wird kultursemiotisch analysiert, um die Dynamiken und den Systemwandel zu erkennen, die durch Openness in Bezug auf Macht und Wissen vor einer Neuorientierung stehen. Der große Bogen reicht hier vom geschichtlichen Hintergrund und den Ursprüngen der Hackerbewegung über aktuelle konkrete Anwendungsmöglichkeiten - von Bankwesen, Software und Kultur - bis hin zum demokratischen Diskurs und zur Öffnung für neue Beteiligungsmöglichkeiten. Ohne Verständnis von Ansatz und Technik sind neue - gerade digitale - Optionen eine Blackbox, deren Potenzial entweder ungenutzt bleibt oder der mit Ablehnung und Ängsten begegnet wird. Umso wichtiger ist folglich eine wissenschaftliche Analyse, die nicht nur für ein Fachpublikum, sondern auch für die breitere Öffentlichkeit und nicht zuletzt die politische Ebene relevant ist. In der Debatte um Digitalisierung und ihre Ausrichtung zu Demokratie und Nachhaltigkeit ist ein Rekurs auf die Grundlagen ebenso wichtig wie eine ergebnisoffene Behandlung alternativer Wege, die nicht von bestehenden Machtstrukturen bestimmt werden.
Das Praxishandbuch Open Access bietet eine Einführung in das Open Access Publizieren sowohl aus der Perspektive der Autoren als auch aus der Perspektive der beteiligten Institutionen. Es stellt die Workflows und die wichtigsten Werkzeuge vor und nimmt eine Einordnung verschiedener Geschäftsmodelle vor. Dabei konzentriert es sich auf die Publikation von Texten, bietet aber auch einen Ausblick auf das Data Publishing. Es wendet sich an alle, die den barrierefreien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen als ihr Anliegen sehen und die Open Access bereits jetzt praktizieren oder künftig in unterschiedlichen Rollen dazu beitragen wollen. Konstanze Söllner,Univ. Erlangen-Nürnberg; Bernhard Mittermaier, Forschungszentrum Jülich.
In Zeiten der Globalisierung, des steigenden Wettbewerbsdrucks und der immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen sind Unternehmen wie nie zuvor gefordert Innovationen zu entwickeln, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier bietet Open Innovation, durch die aktive Nutzung der Außenwelt, eine Möglichkeit das Innovationspotential eines Unternehmens zu steigern. Daraus ergibt sich für diese Arbeit die Fragestellung, wie Open Innovation in der Literatur definiert wird, welche Möglichkeiten sich dadurch für Unternehmen ergeben und, welche Werkzeuge hierfür genutzt werden können. Zu Beginn der Arbeit werden grundlegende Begriffe definiert und das Closed Innovation Paradigma vorgestellt, ehe auch das Open Innovation Paradigma von Henry Chesbrough behandelt wird. Daran anschließend wird auf die Weiterentwicklung von Enkel und Gassmann sowie die drei Kernprozesse Outside-In, Inside-Out und Coupled eingegangen. Es werden benötigte Kompetenzen bei der Einführung von Open Innovation und ein Controlling Ansatz erörtert. Auch Motive und mögliche Herausforderungen bei der Einführung von Open Innovation werden erläutert. Im darauffolgenden Kapitel liegt der Schwerpunkt auf der Relevanz und den Potentialen von Open Innovation für Österreich. Hierfür wird die von der Bundesregierung erstellte Open Innovation Strategie für Österreich vorgestellt. Es werden die identifizierten Handlungsfelder und die Vision 2025 erörtert. Zudem wird auf eine Studie zu neuen Innovationsmodellen und deren Bedeutung für Österreich eingegangen. Um die Arbeit abzurunden, wurden zwölf qualitative Interviews geführt, um die Frage der Bekanntheit von Open Innovation zu klären. Im letzten Kapitel der Arbeit werden die Ergebnisse auf diese sowie auf die Frage nach der Realisierbarkeit der Vision 2025 und was zur Verbesserung der Bekanntheit dieses Themas getan werden kann, präsentiert und diskutiert. ; In times of globalization increasing competitive pressure and shorter product life cycles, companies are challenged to develop innovations to remain competitive for the future. In this case open innovation offers a possibility to increase the innovative potential of a company via the active use of the business environment. This raises the questions of how open innovation is defined in literature plus which possibilities arise for companies and lastly which tools can be used for this purpose. At the beginning of this thesis basic terms are defined and closed innovation paradigm is presented followed by a discussion of the open innovation paradigm by Henry Chesbrough. Additionally, the derivative by Enkel and Gassmann as well as the three core processes - Outside-In, Inside-Out and Coupled - are discussed. Furthermore, required skills on the introduction of Open Innovation and a controlling approach will be explained as well as motives and possible challenges in introducing Open Innovation. The next chapter focuses on the relevance and potential of Open Innovation for Austria. At this point, the Federal Government's Open Innovation Strategy for Austria will be presented and the identified fields of action and the 2025 Vision are discussed. Moreover, a study on new innovation models and their significance for Austria has been conducted supported by twelve qualitative interviews to clarify the question of the awareness of Open Innovation. The last chapter of the thesis presents and discusses the results, as well as deals with the question of the feasibility of the Vision 2025 and suggests possible improvements to the awareness of this topic. ; Denise Neuhold BSc. ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)2581603
Das 'Praxishandbuch Open Access' bietet eine Einführung in das Open Access Publizieren sowohl aus der Perspektive der Autoren als auch aus der Perspektive der beteiligten Institutionen. Es stellt die Workflows und die wichtigsten Werkzeuge vor und nimmt eine Einordnung verschiedener Geschäftsmodelle vor. Dabei konzentriert es sich auf die Publikation von Texten, bietet aber auch einen Ausblick auf das Data Publishing
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4395-4404
Der Beitrag diskutiert die Möglichkeiten der Triangulation qualitativer und quantitatver Methoden in der Netzwerkanalyse. In der empirischen Sozialforschung versteht man unter Triangulation die Kombination von unterschiedlichen Methoden, durch welche eine umfassendere und präzisere Erkenntnisgrundlage gewonnen werden kann. Zu klären ist dabei, wann eine triangulierende Forschungsstrategie in Frage kommt sowie welche Art Triangulation durchgeführt werden soll. Der Beitrag beschränkt sich auf Verfahren der Netzwerkanalyse, die explizit für die Untersuchung von Relationen entworfen wurden. Gemeinsam ist sämtlichen Verfahren, dass sich diese eindeutig der Kategorie quantitativer Methoden zuordnen lassen und bisher nur vereinzelt von qualitativen Methoden die Rede war. Triangulation sollte immer dann in Betracht gezogen werden, wenn variierende Relevanzsetzungen vorliegen, von einer hohen Bedeutung von Kontextfaktoren auszugehen ist und wenig Vorwissen hinsichtlich der systemspezifischen Relevanzsetzungen besteht. Eine Triangulation in der Netzwerkanalyse ist unerlässlich, wenn es darum geht, nicht nur Strukturen und deren Effekte zu beschreiben, sondern auch zugrunde liegende Akteursstrategien zu identifizieren, mit denen sich Netzwerkstrukturen, -effekte und -dynamiken besser erklären und verstehen lassen. (ICB2)
Präsentation auf der 19. DINI-Jahrestagung 2018 in Bielefeld. Agenda: Rückblick auf ein Jahr OA2020-DE transcript OPEN Library Politikwissenschaft Nationales APC-Konsortium mit Copernicus Open-Access-Transformationsindex Ausblick