The U.S. as a pacific power?: Chinas Aufstieg und die Zukunft der amerikanischen Weltführungspolitik
In: Weltmacht vor neuen Herausforderungen: die Außenpolitik der USA in der Ära Obama, S. 87-113
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In: Weltmacht vor neuen Herausforderungen: die Außenpolitik der USA in der Ära Obama, S. 87-113
In: Außenpolitik in der Wirtschafts- und Finanzkrise, S. 292-298
Die regionale Zusammenarbeit im asiatisch-pazifischen Raum ist vielseitig und gestaltet sich höchst unterschiedlich. Allen regionalen Institutionen ist jedoch gemein, dass sie bisher keine supranationalen Strukturen entwickelt haben und eine formale Überführung nationaler Souveränität in eine gemeinsame supranationale Organisation ablehnen. Vielmehr beruht die Zusammenarbeit, die auch als "Asian Way" oder "ASEAN Way" bezeichnet wird, weitestgehend auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Diese Form einer im juristischen Sinne nicht bindenden regionalen Zusammenarbeit soll eine Einschränkung der jeweiligen nationalen Handlungsspielräume verhindern. Gleichwohl ist seit kurzem die Tendenz zu einer Verrechtlichung regionaler multilateraler Zusammenarbeit in Asien-Pazifik zu beobachten. Der Beitrag gibt einen Überblick über diese regionale Zusammenarbeit und stellt dabei kurz die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (ASEAN), den Ostasien-Gipfel (EAS) und die Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) vor und geht auf deren Relevanz für die Weltpolitik und die EU ein. (ICA2)
In: Analysen nationaler und supranationaler Politik: Festschrift für Roland Sturm, S. 421-432
Die Rolle der europäischen Mitgliedsstaaten und der Europäischen Union in der NATO bedarf konzeptioneller Klärung - schon deshalb, da die USA durch vielfältiges militärisches Engagement, das Aufkommen neuer regionaler Mächte und den viel beschriebenen "pivot to Asia-Pacific" voraussichtlich einen relativen Einflussverlust hinnehmen müssen und folglich von den Europäern einen größeren militärpolitischen Eigenbeitrag fordern werden. Der Grad der europäischen Eigenständigkeit in der NATO bzw. der Europäer insgesamt gehört zu den schwierigsten strukturellen sicherheits- und bündnispolitischen Fragen. Dabei geht es im Wesentlichen darum, inwieweit die EU Aufgaben, die bisher die NATO wahrgenommen hat, übernehmen kann und will. Auch die Allianz muss die EU als sicherheitspolitischer Akteur stärker als bisher in die Überlegungen mit einbeziehen. Der Beitrag wirft zunächst einen Blick auf die Entwicklung der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) als besonderen Bestandteil des Instrumentariums der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der EU. Anschließend widmet sich der Beitrag den Problemen im Verhältnis von NATO und EU und zeigt schließlich die Konsequenzen auf, die sich aus der Problemanalyse für die EU bzw. die GSVP ergeben. (ICA2)
In: Fragile Inselwelten: Tourismus, Umwelt und indigene Kulturen, S. 119-133
Fiji gehört zu den kleinen Inselökonomien im Pazifik, die von wenigen Exportprodukten sowie vom Tourismus abhängig sind. Offenkundig ist die hohe Sensibilität, mit der einzelne Wirtschaftszweige wie der Tourismus auf innenpolitische Spannungen reagieren. In den Jahren 1987 und 2000 kam es infolge von zwei Staatsstreichen zum Einbruch der Touristenankünfte in Fiji. Nach Angaben von ABC RADIO AUSTRALIA reduzierten sich die Einnahmen der fijianischen Fluggesellschaft Air Pacific im Jahr 2000 um mehr als 9,5 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. Vor dem allmählich aufkommenden Fremdenverkehr war in Fiji die Zuckerwirtschaft lange Zeit der bedeutendste Wirtschaftszweig, wobei sie bis heute von Vergünstigungsklauseln im Zugang zu den internationalen Märkten, insbesondere nach Europa, abhängig ist. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren sind mittlerweile die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Tourismus.
Aufgrund der Kleinräumigkeit des Landes, der relativ geringen Bevölkerungszahl und der wenig diversifizierten Wirtschaftsstruktur sind Veränderungen in einer dieser dominierenden Säulen der fijianischen Wirtschaft unmittelbar im sozialen Gefüge spürbar.
Die Gesellschaft Fijis wird durch ethnische Koexistenz bestimmt, d.h. von einem residenziellen und sozioökonomischen Nebeneinander der wichtigsten Bevölkerungsgruppen des Landes. Das sind einerseits die einheimischen bzw. indigenen Fijianer, andererseits die indischstämmigen bzw. Indo-Fijianer. Diese Entwicklung zueiner Parallelgesellschaft wird partiell und temporär durchbrochen von sozialen Interaktionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dennoch bleiben die ethnischen Trennungslinien evident, was anhand des Wirtschaftssystems Fijis verdeutlicht werden kann.
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 79-83
"Ein vom Autor vorgestelltes allgemeines Modell biographischer Sinnbildung soll die inhaltliche Studie zur Männlichkeitsbildung in Papua Neuguinea ('Der fremde Mann. Jugend, Männlichkeit, Macht', Fischer, Frankfurt 1994) ergänzen. Die Biographieforschung ist mit drei Engpässen soziologischer Theoriebildung konfrontiert. Modernisierung wird gern als historischer Prozeß der Individualisierung von Sinngebung einer Tradition kollektiver Sinnbildung entgegengesetzt; Individualisierungs- und Autonomisierungsprozesse werden nicht hinreichend unterschieden (normativer Bias gegenüber ethnischer Tradition); eine Integration soziologischer und psychoanalytischer Theorie des Geschlechts ist nicht geleistet. Im vorgestellten Modell mit dem Ansatz psychoanalytisch-sozialwissenschafllicher Hermeneutik werden dagegen nicht bereits durch die Modellbildung strukturierte Differenzen zwischen Kulturen oder Modernisierungsstufen festgelegt. Individuelle und kollektive, autonomiefördernde und heterenome Sinnbildung werden stattdessen als inhärente Elemente und Konflikte im Sinnbildungsprozeß selber bestimmt. Die Konstruktion des Modells und die Methode erlauben dabei, den inhärenten Kampf sowie seine individuellen oder kulturellen Lösungen sowohl in traditionellen wie modernen Kontexten jeweils fallspezifisch zu erschließen." (Autorenreferat)
In: Wandel, Werte und Wirtschaft im pazifischen Raum, S. 153-168
Die in diesem Beitrag vorgenommene Analyse der sozialen Integration von indischstämmiger und indigener Bevölkerung im südpazifischen Inselstaat Fiji (Fidschi) ergibt, dass in Fiji nicht von sozialer Integration, sondern von sozialer Desintegration und ethnischer Koexistenz gesprochen werden muss. Es stellt sich allerdings die Frage, ob Integration bzw. zu welchem Grad Integration für ein Zusammenleben eine Notwendigkeit ist. Denn Integrationsbestrebungen können unterschiedliche Ziele verfolgen: Einerseits können sie
zur Herstellung einer tatsächlichen gesellschaftlichen Einheit dienen, in der Unterschiede nicht länger wahrgenommen werden und dadurch Gleichberechtigung
herrscht. Dann kann nach erfolgter sozialer und kultureller Integration von Zuwanderern von vollständiger Assimilation gesprochen werden. Andererseits kann Integration zur Förderung eines Multikulturalismus angestrebt werden, wenn ethnische Gruppen ihre kulturellen Eigenarten wie z.B. ihre Sprache beibehalten. Dann entwickelt sich bei fortschreitender sozialer Integration eine stärker pluralistische Gesellschaft und es kann lediglich von formeller Integration oder struktureller Assimilation gesprochen werden. Dabei dient die gegenseitige Anerkennung von Unterschieden als Voraussetzung für das Erreichen eines gemeinsamen Zieles. Der in diesem Beitrag dargestellte Überblick über die diskutierten Aspekte von Integration in Fiji kommt dieser Variante recht nahe.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5274-5286
"Australische Aborigines waren und sind Meister in der Verknüpfung von Sozial- und Dingwelt. Die Besonderheiten dieser Verknüpfung werden gerade bei der Einführung neuer Objekte (Autos u.ä.) besonders deutlich, zeigen aber auch, dass die flexiblen Grenzziehungen wie die facettenreichen Vermittlungsbestrebungen zwischen den beiden Welten weniger auf einem opaken metaphysischen bzw. 'totemistischen' Weltbild fußen, sondern Ausdruck kulturspezifischer Eigentums-, Identifikations- und Kommunikationsstrategien sind." (Autorenreferat)
In: Kultur und Gesellschaft: gemeinsamer Kongreß der Deutschen, der Österreichischen und der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, Zürich 1988 ; Beiträge der Forschungskomitees, Sektionen und Ad-hoc-Gruppen, S. 78-79
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1418-1423
"Bis zur Jahrtausendwende waren sportliche alte Frauen unsichtbar in der Forschung zum sportlichen Engagement im Lebenslauf. Dies betraf alle relevanten Fachdisziplinen wie Sportwissenschaft, Gender Studies, Gerontologie, Medizin, Medizingeschichte und -soziologie. Sportliche alte Frauen unterlagen einer dreifachen Diskriminierung: im Bezug auf ihr Geschlecht, ihr Alter und ihre sportliche Betätigung. Alte Frauen nehmen heute selbstverständlich an der Bewegungs- und Sportkultur teil - anders als früher und anders als Männer. Die ersten Studien, die alten Frauen eine stärkere sportliche Betätigung als ihren männlichen Altersgenossen attestierten, berücksichtigten Fragestellungen, die vorher vernachlässigt worden waren (z.B. nicht nur nach der Zugehörigkeit zu einem Sportverein, Berücksichtigung von Alltagsbewegungen). Mit der Überschrift 'Frauen: Längeres Leben durch körperliche Fitness' berichtete das Deutsche Ärzteblatt im August 2005 von amerikanischen Studien, die eine alters- und geschlechtsabhängige Erhöhung der Lebenserwartung durch körperliche Betätigung festgestellt haben. Seit die Hormonersatztherapie zur Bekämpfung von Wechseljahresbeschwerden und -folgen (wie z.B. Osteoporose) nicht mehr propagiert wird, wurde Bewegung zum zentralen Präventionsprogramm für Frauen. Alte Frauen bevorzugen den informellen, nichtorganisierten Sport mit niedrigschwelligem Zugang - Nordic Walking ist dafür ideal und wird zu 80% von Seniorinnen ausgeführt. Veränderte Modevorstellungen erleichterten den Einstieg in sportliche Betätigung. Das gesellschaftlich geforderte 'erfolgreiche Altern' setzt körperliche Fitness unbedingt voraus. Aktivität und Sportlichkeit wird heute auch von alten Frauen erwartet ('Puma statt Oma'). Erstaunlich ist, dass weder kommerzielle und nicht-kommerzielle Sportanbieter noch gesundheitspolitische Entscheidungsträger auf die Nachfrage nach 'Frauenbewegung' im Alter reagiert haben - in Australien gibt es z.B. 'Older Women Wellness Centres'. Dabei wird dieser Art der Gesundheitsförderung in Zukunft von großer sozialpolitischer Bedeutung sein - wie schon die oben erwähnten amerikanischen Studien gezeigt haben. Ist die 'Frauenbewegung' im Alter eine Selbstdisziplinierung, eine Folge der verminderten Leistungen der Krankenkassen, eine Reaktion auf die Orientierung an Jugendlichkeit ('never-ager') oder ein emanzipatorischer Akt zur Gestaltung eines angenehmen, gesunden und ausgefüllten Lebens?" (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 622-635
"Auch die Hochschulen sind unter Ökonomisierungsdruck geraten - in Deutschland später als in Großbritannien oder den Niederlanden, aber dennoch letzten Endes ohne Chance, sich dem zu entziehen. Ökonomisierung heißt dabei in differenzierungstheoretischer Perspektive, dass Organisationen eines gesellschaftlichen Teilsystems in eine Situation geraten, in der die bisherige Vorherrschaft ihres eigenen binären Codes bzw. 'nomos' (Bourdieu) dadurch gefährdet wird, dass der Code bzw. das Ethos der Wirtschaft Einzug hält - mindestens in dem Sinne, dass wirtschaftliche Verluste vermieden werden, teilweise aber auch weitergehender so verstanden, dass Gewinnerzielung zur neuen Maxime wird (siehe z.B. das Schlagwort des 'academic capitalism'). Um derartige Vorgänge angemessen zu verstehen, ist es wichtig, eine Mehrebenenbetrachtung vorzunehmen, die systematisch die Makroebene gesellschaftlicher Teilsysteme, die Mesoebene von Organisationen und die Mikroebene der Leistungsproduktion von Individuen und Arbeitsgruppen unterscheidet und aufeinander bezieht. In international vergleichenden (Deutschland, Österreich, Niederlande, Großbritannien, Australien) Forschungsprojekten zu Hochschulreformen im Sinne von 'new public management' geht es dem Verfasser darum, gesellschaftliche Dynamiken des Verhältnisses von Wissenschaft und anderen Teilsystemen (u.a. 'massification of higher education', 'mode 2 of knowledge production', 'science in a steady state') mit Veränderungen von inter- und intraorganisatorischen Governance-Regimes der nationalen Hochschulsysteme zu verknüpfen und dies wiederum daraufhin zu befragen, welche Auswirkungen es auf die wissenschaftliche Leistungsproduktion (Qualität, Themen, Forschungstypus, Balance von mainstream und unorthodoxen Perspektiven) hat. Die empirisch für den Hochschulsektor feststellbaren Ergebnisse lassen sich auf andere gesellschaftliche Teilsysteme (Bildungssystem, Kunst, Massenmedien, Gesundheitssystem) übertragen. Bourdieus Konzept der 'Intrusion' lässt sich in eine an Luhmann orientierte, aber akteurtheoretisch fundierte differenzierungstheoretische Perspektive einbauen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 365-384
"Dass das wirtschaftliche Wachstum neben ökologischen auch an demographische Grenzen stoße, gehört in Deutschland zu den inzwischen kaum mehr hinterfragten Gewissheiten. Im Ländervergleich erscheinen diese Grenzen gleichwohl keinesfalls als unüberwindbar. Von einer demographischen Grenze des Wachstums kann jedenfalls für die angelsächsischen Länder in den vergangenen Jahrzehnten keine Rede sein. Ganz im Gegenteil sind dort sowohl die Bevölkerung als auch die Beschäftigungsraten weiterhin kräftig gestiegen. Die Mobilisierung einer wachsenden Bevölkerung auf dem Arbeitsmarkt erscheint deshalb inzwischen nicht nur als die Hauptursache für die enormen Wachstumsvorsprünge der USA, Australiens, Neuseelands und Kanadas, sondern als sozialpolitisches Verteilungsinstrument: Je höher die Beschäftigungsrate und die Zahl von Haushalten mit zwei Verdienern, desto eher können marktbedingte Ungleichverteilungen zumindest teilweise kompensiert werden. Auf dem europäischen Kontinent hat sich inzwischen gleichwohl der mögliche Segen höherer Beschäftigungsraten herumgesprochen. Der Beitrag analysiert die kausalen Zusammenhänge von Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsentwicklung, Migration, Beschäftigungsraten, Verteilung von Markteinkommen, Deindustrialisierung, Dienstleistungsarbeit und Sozialpolitik. Der dazu entwickelte Datensatz enthält eine gepoolte Zeitreihe für 25 OECD-Länder mit (bisher) 192 Beobachtungen für den Zeitraum von 1970-2000. Panelregressionen mit verschiedenen Kombinationen zentraler Variablen zeigen, dass die möglichen Grenzen des Wachstums heute je nach betrachtetem Land sehr unterschiedlich aussehen: Während die angelsächsischen und nordischen Länder bereits eine enorme Dehnung möglicher Wachstumsgrenzen erreicht haben und möglicherweise vor neuen Grenzen der Mobilisierung stehen, ist dieser Prozess auf dem europäischen Kontinent noch nicht sonderlich weit fortgeschritten. Die Zeitreihenanalysen sollen möglichst policy-relevante Schlussfolgerungen, insbesondere zur politischen Steuerbarkeit von Beschäftigungsraten, ermöglichen." (Autorenreferat)