Wirtschaftspolitische Konzeption der Christlichen Demokraten in Südbaden 1945-1952 ; The concept of social market-economy in the post-war German Christian Democratic Camp : the Southbaden case
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/498
In dieser Arbeit geht es um die konzeptionellen Neuansätze in der Wirtschaftspolitik im christlichen Lager Südbadens nach dem Kriegsende, nämlich um die Entwicklung der Sozialen Marktwirtschaft. Das christliche Lager Südbadens einigte sich Ende 1945 in der Badischen Christlich-Sozialen Volkspartei (BCSV). Entsprechend der allgemeinen Tendenz der CDU wurde einerseits auch die BCSV als interkonfessionelle-christliche Partei gegründet und gründete ihre Programmarbeit auf den Neuordnungsansätzen des Widerstandes. Andererseits entwickelte sich die christliche Partei Südbadens von Anfang an anders als die CDU. Mit der Sonderrolle der französischen Besatzungspolitik, die in der Forschung allgemein bekannt wurde, ist die Parteilandschaft in Südbaden als Sonderentwicklung betrachtet worden. Zuerst geschah dies durch die Parteipolitik der französischen Besatzungsmacht, dann folgte die südbadische CDU unter Rückgriff auf ihre süddeutsche, föderalistische Tradition ihrem eigenen Kurs. In dieser Arbeit wird untersucht, ob und wie sich die sogenannte Sonderentwicklung der südbadischen CDU auch in ihrer Wirtschaftspolitik zeigte. Daraus ergeben sich folgende Fragen, zunächst wo die wirtschaftspolitische Konzeption des christlichen Lagers Südbadens ihren Ursprung hatte, dann wie sie sich entwickelte, und schließlich welche Abweichung die Entwicklungslinie der Südbadener im Vergleich mit ihren Bundesgenossen zeigte. Dazu kommt noch die Frage nach den Faktoren, die diese Unterschiede veranlaßten. Bei dieser Untersuchung wird aber beachtet, daß die BCSV/CDU Baden nicht ausreichend Zeit hatte, um ihre Wirtschaftspolitik zu betreiben. In den ersten Nachkriegsjahren befand sich Baden in einer Situation, in der die Zuständigkeit der Deutschen streng eingeschränkt wurde, und nach sieben Jahren wurde sein Fortbestehen als Land Baden beendet. Diese Arbeit konzentriert sich daher vornehmlich auf die konzeptionellen Entwicklungen der Wirtschaftsprogramme der südbadischen CDU. ; The economic policy of the Baden Christian Social People Party (Badische Christlich-Soziale Volkspartei) prioritizes the economic structure and properties of Southbaden. Southbaden has a co-operative economic structure, i.e., industrial workers in the middle class were also partly engaged in agriculture in a traditional co-operative structure. Thus, the conflict between the labor and management classes was relatively not considerable. This regional property is consistent with the concept of Freiburg professors, precursor of this party. They prepared for an alternative plan for Germany after Hitler during the Third Reich and directly or indirectly participated in the political reconstruction of the Southbaden area after the War. They disapproved of classic capitalism, respected control efforts between labor and management but reject socialism as the solution to the new economic order. Therefore, the economic and political platform of the Baden Christian democratic party go with the concepts of the preceding meetings. The concept of this party was clearly far from socialism, rather it shows the development of the Christian democratic camp and how it differs from the CDU's in other areas. Initially, the economic and political concept of CDU was socialistic. It later became market-economy-based, as influenced by the tension between East and West Germany as well as the dynamic relationships inside the party. The Southbaden Christian democratic camp which adheres to the peculiarity of the Baden area consistently advocates the social market-economy. After all, such was the economy of postwar Germany. In form, this party may be different from the main stream; in essence, however, it played a direction-indicating role in establishing the new economic system in Germany.