"Petropolitics": politischer Diskurs, Geopolitik und ökonomisches Kalkül in den Beziehungen zwischen Venezuela und den Vereinigten Staaten
In: Lateinamerika Analysen, Heft 1, S. 169-201
"Die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Forschung hat mit der These vom 'Ressourcenfluch' und dem Rentierstaats-Ansatz auf die wachsende wirtschaftliche und politische Relevanz des Energiethemas mit Ansätzen reagiert, die vor allem auf endogene Entwicklungsvariablen abstellen. Damit wird dem transnationalen Charakter der Ressourcenpolitik und ihrem Spezifikum als 'intermestic policy' jedoch nur unzureichend Rechnung getragen. Am Beispiel der ressourcengestützten Außenpolitik Venezuelas unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen zu den USA wird unter Rückgriff auf den Begriff der 'Petropolitics' der Frage nachgegangen, inwiefern es der Regierung Chavez mit ihrer Öldiplomatie gelungen ist, ihren außenpolitischen Handlungsspielraum auf Kosten des Abnehmers USA auszudehnen und sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder erfolgreich einzumischen und wie zukunftsfähig diese Politik ist." (Autorenreferat)