Societal development and legal regulation: problems with structural coupling of systems
In: Politische Steuerung moderner Industrie-Gesellschaften 7
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In: Politische Steuerung moderner Industrie-Gesellschaften 7
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 41, Heft 3, S. 540-554
ISSN: 0023-2653
"Die Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen der externen Einflußnahme auf das Sexualverhalten im Sinne der Risikoverminderung bedarf des Verständnisses der Handlungsmuster in der intimen Interaktion, die für die Gesellschaft typisch sind. Die Thematisierung von safer sex-Praktiken muß berücksichtigen, daß risikomindernde Handlungsweisen in das allgemeine System der sozialen Normen eingebettet sind. Darüber hinaus wird Intimität in der Gesellschaft entscheidend durch das Ideal der romantischen Liebe gekennzeichnet. Dies weist auf die Autonomie des Handlungssystems in bezug auf Intimbeziehungen jenseits externer sozialer Definitionen hin; gleichzeitig werden Personen auf sich selbst verwiesen ohne auf die Hilfe kollektiver sozialer Interpretationen oder Kommunikationsangebote zurückgreifen zu können. Die gesellschaftliche Unstrukturiertheit von Intimität führt dabei zur Unsicherheit und zu Orientierungsproblemen bei den Akteuren. Dies wird angesichts der AIDS-Problematik besonders bedeutungsvoll, zum Beispiel bei der Aufnahme einer neuen Intimbeziehung. Der Essay verdeutlicht diese Argumentationskette und zieht Schlußfolgerungen in bezug auf Steuerbarkeit von Intimitätsmustern. (HNÜbers.)
In: Forschungsberichte aus dem Seminar für Politikwissenschaft und Soziologie 2
In: Politische Steuerung moderner Industrie-Gesellschaften 8
In: Politische Steuerung moderner Industrie-Gesellschaften 6
In: Die Modernisierung moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentages in Frankfurt am Main 1990, S. 528-551
Von der Frage ausgehend: "Warum macht die Politik, um die Gesellschaft zu steuern, den Umweg über das Recht?" entwickelt der Autor an Beispielen, z.B. "Preistaxen" während des Golfkriegs die These, daß es verschiedene "Lesarten" sind, "in denen der Wirtschaftsdiskurs den Rechtsdiskurs beobachtet, d.h. in wirtschaftseigener Sprache als wirtschaftliche Informationen rekonstruiert". Er nennt 7 "Lektüre"möglichkeiten, die sich weiter verfeinern lassen würden. Vorteil solcher Diskursanalysen im Gegensatz zu Einzelkausalanalysen sind u.a. die Möglichkeit der Generalisierung und die der Rekursivität. Thesen: (1) Das neue lebende Recht (der neue Rechtspluralismus) lebt von der laufenden Selbstreproduktion hochspezialisierter, häufig formal organisierter Teilsysteme wirtschaftlicher, wissenschaftlicher, technischer Art. (2) Das neue gesellschaftliche Recht wird erst durch den Rechtsdiskurs selbst konstituiert, der gesellschaftliche Prozesse als Rechtsnormproduktion rekonstruiert. In diesem kreativen Mißverständnis liegt die Eigenleistung des Rechtssystems bei der Produktion 'gesellschaftlichen' Rechts. (3) Die Instrumentalisierung dieses Rechts für Zwecke politischer Steuerung geht soweit, daß die Politik ihrerseits künstliche Formen gesellschaftlicher Rechtsbildung initiiert. (psz)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 26, Heft 3, S. 306-312
ISSN: 0032-3470
"Öffentlicher Zweck und öffentliche Kontrolle. Ansätze einer politischen Theorie der öffentlichen Unternehmung", S. 287-305. - Abromeits Beitrag leidet an einer "einschneidenden Problemreduktion" und einer "kaum gegenstandsangemessenen Verengung der Betrachtungsweise". Die kritische Stellungnahme zielt auf eine "politikökonomische, historisch fundierte, strukturell differenzierte und steuerungstheoretisch abgesicherte Theorie der öffentlichen Wirtschaft". (AuD-Br) + Anmerkungen zu dem vorstehenden Beitrag von Heidrun Abromeit
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 50, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Mit dem Begriff der Politischen Klasse wird seit Gaetano Mosca (1858 - 1941) die Gesamtheit der an der Staatsleitung beteiligten Personen und Gruppen bezeichnet. Dazu gehören die Regierungsmitglieder, die Parlamentsabgeordneten, in föderativen Systemen die Landesregierungen, die Spitzen der Ministerialbürokratie, die Leiter öffentlicher Betriebe und Körperschaften, die Parteivorstände sowie die Spitzenfunktionäre der Interessenverbände. Dabei ist es gleichgültig, ob ihre Meinungen im konkreten politischen Entscheidungsprozeß durchdringen oder nicht; wesentlich für die Begriffsbestimmung ist die regelmäßige Teilnahme an autoritativen Entscheidungen (Georges Burdeau). Die gegenwärtige Bedeutung der Politischen Klasse ergibt sich aus den Funktionsbedingungen moderner sozialstaatlicher Demokratien. Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Differenzierung und Mobilisierung, eines wachsenden 'Problemhaushaltes' und gestiegener Erwartungen an die Steuerungsfähigkeit des Staates kommt der Politischen Klasse die Aufgabe zu, widerstreitende Interessen in gemeinwohlorientierte Handlungsstrategien umzusetzen. Das setzt zweierlei voraus: Einerseits die Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit der Politischen Klasse durch personelle Erneuerung und intensive politisch-gesellschaftliche Kommunikation; andererseits ihre relative Stabilität und interne Kooperationsfähigkeit. Sichtet man daraufhin die Ergebnisse der neueren Elitenforschung, so waren bisher für die Politische Klasse der Bundesrepublik folgende Merkmale charakteristisch: - Eine im wesentlichen bereichsinterne Personalrekrutierung ohne häufigen Austausch zwischen politischen und gesellschaftlichen Bereichen; - eine starke Professionalisierung auch des parlamentarisch-gouvernementalen Personals; - ein weitgehender Grundkonsens nicht nur über die demokratischen 'Spielregeln', sondern auch in einigen wichtigen Politikfeldern ('Westbindung', soziale Marktwirtschaft, Tarifautonomie u.a.); - ein - entgegen landläufiger Meinung - durchaus vielfältiges Kommunikationsgeflecht zwischen den parlamentarischen Repräsentanten und den unterschiedlichen Gruppen der Wählerschaft; - die Existenz eines 'strategischen Kerns' in Gestalt einer dichten Kontaktstruktur zwischen den Führungsgruppen der Regierungen, des Bundestages, der Parteien und der Ministerialbürokratie. Trotz gelegentlicher Entscheidungsblockaden und mancher Skandale hat sich die Politische Klasse der Bundesrepublik, verglichen mit derjenigen in anderen Ländern, bisher als hinreichend handlungs-, kompromiß- und integrationsfähig erwiesen. Jedoch besteht immer die Gefahr, daß sie in eine Vielzahl rivalisierender, auf ihren eigenen Vorteil und den ihrer spezifischen Klientel bedachten Gruppen zerfällt. Zudem stellt sich die Frage, ob die Politische Klasse der Bundesrepublik in ihrer derzeitigen Verfassung den neuen innerdeutschen, europäischen und weltpolitischen Herausforderungen gerecht werden kann." (Autorenreferat)
In: DUV
In: Sozialwissenschaft
In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Band 9, S. 523-537
ISSN: 0016-9447
Die Auswirkungen der Mikroelektronik bzw. der darauf fußenden Informationstechnik auf politische Steuerung im Verwaltungs- und Entscheidungsbereich werden diskutiert. Der Verfasser fordert verstärkte Suche nach politischer Beherrschbarkeit der durch die Entwicklung der Informationstechnik ausgelösten Veränderungen von Entscheidungsstrukturen. Er drückt jedoch die Besorgnis aus, daß "die Revolution der Kommunikationstechnologien das durch Konzentrationsvorgänge arg einschränkte Prinzip einer die politischen Prozesse begleitenden aufgeklärten politischen Öffentlichkeit vollends eliminiert." (IAB2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1987, Heft B 49, S. 17-28
ISSN: 0479-611X
"Gegenstand dieser Analyse ist die soziale und politische Lage von Wissenschaft in der Gegenwart. Im Zentrum stehen die Ursachen der heute zu beobachtenden wachsenden Wissenschafts- und Technologieskepsis, ihre Konsequenzen sowohl für die Binnenstruktur der Wissenschaft als auch für ihre Situation als gesellschaftliches Subsystem sowie die Reaktionen der Wissenschaft auf die veränderte Lage - insbesondere die von ihr verfolgten Strategien zur Reinstallation ihrer Autonomie. Es wird gezeigt, daß die bisherigen Versuche zur Abgrenzung der Sphären von Wissenschaft und Politik gescheitert sind. Nachdem es der Wissenschaftstheorie nicht gelungen ist, die Ergebnisse der Wissenschaften durch Rekurs auf die im Prozeß ihrer Prüfung zur Geltung kommende methodische Rationalität abzusichern, erweist sich auch die Trennung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung, von Wissenschaft und Technologie als praktisch undurchführbar, weil der Prozeß der reinen Forschung in vielen Fällen bereits als technologischer Eingriff mit möglichen sozialen und politischen Folgen anzusehen ist. Die Trennung von Wissenschaft und Trans-Wissenschaft wiederum hat zur Konsequenz, daß der erste Bereich leer wird, weil alle Aspekte wissenschaftlichen Handelns immer zugleich auch transwissenschaftliche Eigenschaften aufweisen. Trotz des Scheiterns dieser Versuche, reine Wissenschaft von allen politischen Implikationen oder Elementen zu reinigen, ist die Chance direkter politischer Steuerbarkeit zukünftiger wissenschaftlicher Entwicklung als gering einzuschätzen. Sowohl die Wissenschaftsgeschichte als auch neuere Untersuchungen zur Verteilung von Innovationen in Astronomie und Astrophysik zeigen, daß grundlegende Neuerungen nicht planbar oder durch gezielten Einsatz massiver Forschungsmittel erzwingbar sind. Ursache dafür könnte sein, daß in der reinen Wissenschaft vor allem die subjektiven, personalistischen und elitistischen Komponenten des Forschungshandelns zur Geltung kommen, während in der angewandten Forschung seine methodischen, kooperativen, demokratischen Komponenten zu dominieren scheinen." (Autorenreferat)
In: Politik und die Macht der Technik: 16. wissenschaftlicher Kongreß der DVPW 7. bis 10. Oktober 1985 in der Ruhr-Universität Bochum ; Tagungsbericht, S. 278-297
Die wirtschaftliche und technologische Entwicklung in der Bundesrepublik wird als unzureichend und innovationshemmend beschrieben. In Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechnologie sowie in der Halbleiter- und Biotechnik werden erhebliche Defizite im Vergleich zu anderen Ländern festgestellt. Die rasche und starke technologische Innovation in Japan und den USA z. B. wird auf die Einstellung der dort agierenden Unternehmer, Manager, Bankiers, Arbeitnehmer und Gewerkschaften zurückgeführt. Für noch wichtiger hält der Verfasser die wechselseitige Steuerung von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft in der Form einer geplanten Marktwirtschaft, bzw. eines ökonomischen Programmsystems, das von Staat, Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften gemeinsam getragen wird. Dem bisher in der Bundesrepublik vorherrschenden forschungspolitischen Wildwuchs werden positive Aspekte der jüngsten Forschungs- und Entwicklungspolitik gegenübergestellt. (HA)
In: Repräsentative Demokratie und politische Partizipation, S. 17-39
Die politisch-inhaltliche Distanzierung der vorwiegend jüngeren Bevölkerung von den Zielvorstellungen der etablierten Parteien zwingt jene darüber nachzudenken, wie sie mit dem gesellschaftlichen Wertewandel umgehen wollen und sollen. Der vorliegende Beitrag zeigt, daß die Möglichkeiten von Parteien und Politikern, den Prozeß des Wertewandels aktiv zu steuern, recht begrenzt sind. Im Kampf um die Geltung der Grundwerte der Gesellschaft ist ihre Rolle grundsätzlich moderierender Natur: Politik ratifiziert die Ergebnisse des gesellschaftlichen Interessenausgleichs. Eine Möglichkeit der Beeinflussung sieht der Autor in der organisatorischen Dezentralisierung der Parteien. Nur so bestehen Aussichten den "wählerischen Wähler" einzubinden. (pmb)
In: Politische Steuerung: Steuerbarkeit und Steuerungsfähigkeit ; Beiträge zur Grundlagendiskussion, S. 51-80
Der Autor geht unter Zugrundelegung der Theorie selbstreferentieller Systeme von der These aus, daß die drängendsten und massivsten Probleme entwickelter Gesellschaften (wie Überrüstung und Kriegsgefahr, Umweltzerstörung etc.) ein ausreichender Beleg sind für die Unfähigkeit des herkömmlichen politischen Prozesses, eine zumindest für die weitere Entwicklungsfähigkeit dieser Gesellschaften hinreichende Steuerungsleistung zu erbringen. Wenn es möglich war und ist, eine Zivilisierung der Macht zur Intervention in Bereichen wie Erziehung oder Arbeitsbeziehungen zu realisieren, warum soll dann eine entsprechende Zivilisierung der Interventionsbeziehungen zwischen gesellschaftlichen Teilsystemen nicht auch möglich sein? Der Autor zeichnet zunächst hinsichtlich der Aufgaben der Politik und ihres Staates die historischen Zäsuren in der Entwicklung moderner Gesellschaften nach. Während in der ersten Hälfte des 19. Jh. der Aufbau des Sozial- und Wohlfahrtsstaates für das politische Funktionssystem notwendig wurde, läßt sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. mit der ungebremsten Verbreitung von wissensbasierten Risiko-Technologien ein analoger Zwang zur Errichtung des supervisorischen Staates feststellen. Politische Supervision des Verhältnisses von Wissenschaft und Gesellschaft hat die Aufgabe, die Grenzen wissenschaftlicher Kommunikationen für die Gesellschaft (z.B. im Bereich der Humangenetik) zu reflektieren unter der Vorgabe, die Autonomie und Selbstreferentialität des Wissenschaftssystems zu respektieren, ihm aber die Folgen einer intern nicht gebremsten Wissenschaft vor Augen zu führen. (ICK)