In diesem aus Anlaß der Verleihung des in Erinnerung an Niklas Luhmann gestifteten Bielefelder Wissenschaftspreises gehaltenen Vortrag setzen sich die Autoren mit Luhmanns These von der grundsätzlichen selbstreferentiellen Geschlossenheit funktioneller Teilsysteme auseinander. Am Beispiel des Verhältnisses von Politik und Wirtschaft zeigen sie, daß die Wirtschaft auf nationaler Ebene heute zwar weniger zielgerecht gesteuert werden kann als noch vor einigen Jahrzehnten, dass dafür jedoch nicht die Selbstreferenzialität des ökonomischen Systems, sondern vornehmlich politische Entscheidungen verantwortlich sind, die das Hinauswachsen der Wirtschaft über nationale Grenzen ermöglicht und begünstigt haben. ; In this lecture, held in response to the awarding of the Bielefelder Wissenschaftspreis established in honor of Niklas Luhmann, the authors debate Luhmann's thesis of the self-referential closure of functional subsystems of society. Using the relationship between politics and the economy as case in point, the authors argue that national economic policy may indeed operate today under more severe constraints than was true several decades ago; but this is largely the consequence of deliberately taken political decisions favoring economic globalization and not the effect of a basic autopoietic closure of the economic subsystem.
Schrumpfung, Wohnungsleerstand und Stadtumbau gehören aktuell zu den meistdiskutierten Themen der deutschen Stadtentwicklung. Einer der größten Schwerpunkte des geplanten Stadtumbaus befindet sich in der Leipziger Großsiedlung Grünau, in der in den nächsten drei Jahren etwa 2.600 Wohnungen vom Markt genommen werden sollen. Dass die Schrumpfung eines Wohngebietes von der Größe einer Mittelstadt ein mindestens ebenso komplizierter Vorgang ist, wie seine Errichtung, liegt auf der Hand. Dass hierbei eine Vielzahl von Akteuren, mit je eigenen Interessen eine Rolle spielt, ebenso. Der Stadtumbau in Grünau ist keine alltägliche Planungsarbeit, sondern ein komplizierter Aushandlungsprozess, in dem sich Wohnungsunternehmen, Banken und Stadtverwaltung einigen müssen. Ob sich dabei ein neues Governancemodell herausbildet (so Altrock 2005), welche Konturen dieses annimmt und welche neuen Steuerungskapazitäten und -probleme damit verbunden sind, ist bislang kaum erforscht. Die anlaufende Praxis des Stadtumbaus kann vor diesem Hintergrund als Großexperiment verstanden werden, in dem Strategien für den Umgang mit Schrumpfungsprozessen erprobt und verworfen, sowie Rolle und Stellenwert politischer Steuerung in der Stadtentwicklung neu defi-niert werden. Angesichts der Größenordnung des Umbruchs (bis 2010 sollen in Ostdeutschland 350.000 Wohnungen, eine Größenordnung die der des gesamten Wohnungsbestandes der Großstadt Leipzig entspricht, abgerissen werden), ist es unerlässlich, die sich verändernde Praxis auch wissen-schaftlich zu begleiten. Mit dem Ziel, die sich in der Praxis ergebenden Veränderungen, Probleme und Widersprüche zu erkennen, wählte das Forschungsprojekt "Sozialwissenschaftliche Begleitung von Rückbaumaßnahmen in der Großsiedlung Leipzig-Grünau" deshalb die politische Steuerung des Stadtumbaus als einen von drei Schwerpunkten seiner Untersuchung. Am konkreten Beispiel einer der größten Wohnsiedlungen Ostdeutschlands mit hohen Leerständen und massiven Abrissen sollte dabei herausgefunden werden, welche neuen Governanceformen und Steuerungsprobleme bei der Bewältigung des Stadtumbaus relevant werden. Im Ergebnis ist eine Planungsgeschichte des Stadtumbaus in Leipzig-Grünau entstanden, die im vorliegenden Diskussionspapier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Wir hoffen damit, nicht nur einen Einblick in die Realität des "Stadtumbau Ost" zu geben, sondern vor allem auch Dis-kussionen zu motivieren und Anregungen für eine Verbesserung der Stadtumbaupolitik zu geben.
Ein umfassender Ansatz für die Analyse und Konzipierung sozialer und politischer Steuerung sowie eine Untersuchung ausgewählter Maßnahmen zur Verbesserung der Steuerungsperformanz. ; A framework for analysis and design of social and political steering (governance) and a study of selected measures to improve steering performance.
Im Mittelpunkt der Debatte um Chinas politische und wirtschaftliche Zukunft stehen häufig Personen. Ganz besonders gilt dies für das zurückliegende Jahr 2002. Im Vorfeld des lange erwarteten XVI. Parteitags der KPCh überschlugen sich die Spekulationen bezüglich der Frage, ob Jiang Zemin pünktlich von seinen Ämtern zurücktreten und den Platz für den designierten Nachfolger Hu Jintao und andere Kandidaten der vierten Führungsgeneration freimachen würde oder nicht. Nachdem Jiang Zemin sich auf dem Parteitag im November tatsächlich aus seinem Amt des Generalsekretärs der KPCh (nicht allerdings vom Vorsitz über die Zentrale Militärkommission) verabschiedet und damit einen reibungslosen Wechsel der Führungsgeneration ermöglicht hat, kreisen die Spekulationen nun um die politischen Positionen, Präferenzen und Pläne der Mitglieder im neuen Politbüro und dessen Ständigem Ausschuss, dem einflussreichsten Gremium an der Spitze der KPCh.1 Ganz im Stil einer über die Jahrzehnte eingeübten Praxis des "China-Watching" richtet sich der Blick vieler Kommentatoren gebannt auf Äußerungen und Reiseaktivitäten der Führungspersönlichkeiten, auf Cliquenbildungen und fraktionelle Machtkämpfe, um daraus Hinweise auf den weiteren parteipolitischen Kurs zu gewinnen.
Die Institutionalisierung der Forschungsförderung bildet ein bisher vernachlässigtes Gebiet der forschungspolitischen Analysen. Auf der Grundlage einer historischen und international vergleichenden Beschreibung wird in diesem Buch untersucht, inwiefern Fördersysteme als Vermittlungsmechanismus zwischen Politik und Wissenschaft beitragen können, die Steuerungsfähigkeit heutiger Systeme zu erhöhen. Die Studie ist als ein Beitrag sowohl zu praktischen, forschungspolitischen Diskussionen als auch zur aktuellen staatstheoretischen Debatte über den "Kooperativen Staat" zu sehen.
In diesem Artikel wird der (bildungs-)politische Umgang der Europäischen Union mit den Informations- und Kommunikationstechnologien analysiert. Diese werden innerhalb der Lissabonner Strategie seit dem Jahr 2000 als zentral für eine wettbewerbsfähige europäische Gemeinschaft angesehen. In diesem Zusammenhang werde Bildung und Berufsbildung stärker als bisher in den politischen Fokus der EU gerückt. Diese Entwicklungen lassen sich auf der Folie des Konzepts ,Transnationale Bildungsräume' einordnen. (DIPF/Orig.) ; This article analyzes how the European Union is handling the matters of education policy with the information and communication technologies. These are considered to be central for a competitive European Community within the Lisbon strategy since the year 2000. In this context education and vocational training move more to the fore of the European Unions' political focus. These developments can be classified on the foil of the concept for 'transnational space of education'. (DIPF/Orig.)
Die politische Steuerung des Krankenhaussektors hat sich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten nachhaltig verändert. Das Gesundheitsstrukturgesetz von 1992 markiert einen gesundheitspolitischen Paradigmenwechsel, mit dem verstärkt wettbewerbliche Steuerungsinstrumente in das Gesundheitswesen eingeführt wurden. Auch im stationären Sektor ersetzen bzw. ergänzen wettbewerbliche Instrumente korporatistische Arrangements. Die Gegenüberstellung der politischen Steuerung des Krankenhaussektors vor 1992 mit der Situation nach der Gesundheitsreform 2007 verdeutlicht, dass auf den Feldern Leistungserbringung, Vergütung und Qualitätssicherung sukzessive ein neues Steuerungsmodell entstanden ist. Dieses zeichnet sich durch eine gewachsene Komplexität, eine Zunahme von Steuerungsaktivitäten und eine Neujustierung des Verhältnisses staatlicher bzw. korporatistischer Steuerung einerseits und wettbewerblicher Steuerung andererseits aus. Dort, wo es um allokative Entscheidungen geht, werden korporatistische Elemente durch wettbewerbliche ersetzt. Auf anderen Regulierungsfelder bleibt der Korporatismus dagegen erhalten. Der Staat als "architect of political order" (Anderson) hat diese Transformation herbeigeführt, sieht sich allerdings zunehmend mit dem Widerspruch zwischen einer bedarfsorientierten Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung auf Landesebene und einer Leistungsverteilung über den Wettbewerb konfrontiert. ; In 1993, the Health Care Structure Act (HCSA) introduced several measures that enforced competition in the corporatist German health care system. The HCSA has been widely interpreted as triggering paradigmatic change throughout the system. The most recent Health care reform, the Statutory Health Insurance-Competition Strengthening Act (SHI-CSA) in 2007 continued to strengthen the role of competition in the health care system by adding further regulations and incentives. Comparing the pre-HCSA with the post-SHI-CSA system of hospital governance, the study concludes that a new system of hospital governance has been emerging that shifts the balance from corporatist towards competition-led governance structures. In essence, competition becomes most significant in regulating allocative processes within the hospital sector while corporatism is still the dominant modus operandi in governing remaining functions and subsections. The state as the "architect of political order" (Anderson) has been the driving force of these processes. However, the state is confronted with contradictory forces as well as functions within its realm demanding on the one side the application of a system of hospital planning and investment at state level based on needs and on the other side the consolidation of a competition-led system of allocating funds for services at federal level.
Der Beitrag befasst sich mit der Rechts- und Transaktionssicherheit bei chinesischen Auslandsinvestitionen. Vor dem Hintergrund des unerwartet hohen Anstiegs chinesischer Investitionen gerade in deutsche Unternehmen während der letzten Jahre untersucht die Verfasserin insbesondere die Auswirkungen neu eingeführter Mechanismen des chinesischen Staates zur Kontrolle des Devisenabflusses ins Ausland sowie die sich in neuerer Zeit im Wandel befindlichen politischen Einschätzungen des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums auf dem Gebiet der Kontrolle ausländischer Investitionen im Rahmen der deutschen Außenwirtschaftsverordnung (AWV). Der Beitrag fasst hierzu die gegenwärtige Gesetzeslage für chinesische Auslandsinvestitionen der Volksrepublik China zusammen und erläutert zudem die – bislang nur in Ansätzen bekannten – neuen restriktiven Maßnahmen chinesischer Behörden unter Berücksichtigung der Interessenlage deutscher Unternehmer bei Unternehmensverkäufen an chinesische Investoren. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die Zukunft chinesischer Investitionen in Deutschland und plädiert für die möglichst rasche Schaffung transparenter und verlässlicher, rechtlicher Rahmenbedingungen von beiden Seiten und eine Reduzierung politisch motivierter Eingriffe. ; Foreign Investment by Chinese Companies – Legal Certainty vs. Political SteeringThe article analyses the legal and transactional certainty currently associated with Chinese foreign investments. Against the backdrop of the unexpectedly large increase in Chinese investment in German companies, as seen over recent years, the author (i) examines mechanisms newly introduced in the People's Republic of China which have the aim of regulating the flow of currency outside the country and (ii) reviews the German Federal Ministry of Economics' evolving policy evaluation of foreign investments within the context of the German Foreign Trade Ordinance (Außenwirtschaftsverordnung). Toward these ends, the author details China's current legal regime on Chinese foreign investment and explains new – and thus far not widely known – restrictive measures that have been adopted by Chinese authorities, all the while taking into account the interests of German companies in securing Chinese investors. The article concludes with an outlook on the future of Chinese investments in Germany. The author explains that it is in the interest of both sides to quickly establish a more transparent and more reliable legal framework and to reduce politically motivated interventions.
Das Ziel der Dissertation besteht in der Erklärung und Analyse grundlegender Steuerungsmuster zwischen Politik und Universitätssystem in den nationalen Bologna-Prozessen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Wurde die Studienreform primär staatlich verordnet, im Dialog mit den Hochschulen implementiert oder die Ausgestaltung der Reform der Wissenschaft weitgehend überlassen - und welche Instrumente wurden dabei weshalb genutzt? Damit schließt die Arbeit an den aktuellen Forschungsstand zu vertikalen Vermittlungsprozessen (übernational-national) im Bologna-Prozess an: Nationale Hochschulsysteme konvergieren nicht zu einem einheitlichen Modell, sondern nationale Faktoren (z.B. Problemdeutungen und Einflussmöglichkeiten von Bildungspolitik, Universitäten u.a.) führen dazu, dass Bologna jeweils länderspezifisch verstanden und interpretiert wird. Vor diesem Hintergrund wird im theoretischen Teil zur Anleitung eines systematischen Vergleichs ein analytischer Rahmen entworfen, dessen Elemente sowohl aus der Politikwissenschaft (Instrumenteforschung, Politische Steuerung, Governance etc.) als auch aus der Hochschulforschung stammen. In den anschließenden empirischen Kapiteln zu den drei Ländern werden die Akteurkonstellationen und faktisch zu beobachtenden Instrumentarien beschrieben, analysiert und interpretiert. Die methodische Basis bilden neben der Analyse zahlreicher Dokumente 37 leitfadengestützte Interviews mit Expertinnen und Experten. Grundsätzlich lassen sich auf Basis der empirischen Teile die folgenden zentralen Ergebnisse der Studie festhalten: Deutschland: Aufgrund der relativ starken Kompetenzen der Länder und der Einflussschwäche der Universitäten ist für den deutschen Bologna-Prozess ein primär interventionistisches Muster kennzeichnend. Dieses wurde und wird bis heute dadurch verstärkt, dass die Umsetzung von Bologna durch spezifische Problemwahrnehmungen und -lösungen von KMK und HRK in den 90er Jahren geprägt ist (z.B. Modularisierung als Antwort auf unstrukturierte Studiengänge, Akkreditierung als Fortführung der tradierten Input-Steuerung). `Bologna` wurde so mit genuin nationalen Instrumenten verquickt, die z.T. quer zum tradierten Lehrhabitus vieler Hochschullehrerinnen und -lehrer lag und liegt (z.B. Modularisierung oder Kompetenzorientierung). Verstärkend trat hinzu, dass die Reform u.a. aufgrund des Bund/Länder-Konflikts in der Bildungspolitik im Vorfeld der Föderalismusreform I nicht finanziell unterstützt wurde. Plastisch formuliert ist der deutsche Bologna-Prozess regulativ über- und finanziell untersteuert, was auch zu den Studierendenprotesten 2009/2010 beitrug. Österreich: Der Bologna-Prozess lief in Österreich parallel zu einem umfassenden Neuordnungsprozess, innerhalb dessen die Universitäten in ihrer Autonomie erheblich gestärkt wurden und sich das zuvor zentrale Wissenschaftsministerium in seinen Kompetenzen erheblich limitierte. Dieses hatte die Reform unmittelbar 1999 noch angestoßen, zog sich anschließend jedoch im Rahmen einer `minimalen Steuerung` zurück und übernahm auch keine Reformmehrkosten. Da unterhalb der in die Autonomie entlassenen Universitäten kein nationaler Dialog über die Reform in Gang kommen konnte, fand der Bologna-Prozess vor allem auf der Ebene der jeweils eigenständigen Universitäten `vor Ort` statt. Diese erhebliche regulative und finanzielle Untersteuerung führte 2009/2010 zu massiven Studierendenprotesten, die angesichts der schwachen Position des Ministeriums auch nur unzureichend kanalisiert werden konnten. Schweiz: In der Schweiz hingegen ist eine austarierte regulative und finanzielle Steuerung zu beobachten. Bund und Kantone übertrugen Anfang der 2000er Jahre wenige, aber wesentliche Kompetenzen auf ein gemeinsames Organ, das seinerseits per Gesetz eng mit der Rektorenkonferenz zusammenarbeiten sollte. Bologna stärkte dieses bis dato auf dem Papier bestehende Muster: Vor dem Hintergrund einer übergreifend geteilten prozessualen Subsidiaritätsnorm sowie weitgehender Präferenzenübereinstimmung zwischen Politik und Universitäten finanzierte der Staat gezielt die Reformmehrkosten sowie strategische Projekte und delegiert die Formulierung, Implementierung und Weiterentwicklung zentraler Vorgaben auf der Basis des Entscheidungsvorbehalts an die Rektorenkonferenz bzw. Universitäten. Probleme werden innerhalb dieses Arrangements z.T. identifiziert und bearbeitet. Die Politik greift nur subsidiär im Ausnahmefall ein. Die Schweiz kommt daher dem Idealtypus der strukturierenden Steuerung sehr nahe. Die Befunde werden abschließend in einen größeren Bezugsrahmen eingeordnet, um sie über Bologna hinaus für die Analyse des deutschen Hochschulsystems fruchtbar zu machen. Maßstab hierfür sind ausgewählte normative Kriterien zur Güte von Steuerungsmustern. So wird z.B. gezielt die politische Entscheidungskapazität in den beobachteten Mustern betrachtet: Während etwa in Deutschland auf die Studierendenproteste 2009 im Rahmen des interventionistischen Musters mit verbindlichen Instrumenten wie Strukturvorgaben, Akkreditierung und letztlich dem Qualitätspakt Lehre nicht nur symbolisch reagiert werden konnte, stand das Wiener Wissenschaftsministerium den starken Protesten durch den Verzicht auf regulative und finanzielle Ressourcen hilflos gegenüber. Auf dieser Basis werden abschließend einige grundlegende Anregungen zur Weiterentwicklung des deutschen Hochschulsystems gegeben. Unter anderem wird dafür plädiert, den hochschulpolitischen Reformdiskurs, der sich oftmals nur zwischen den Polen `mehr Staat` und `mehr Wettbewerb` zu bewegen scheint, gezielt um alternative Handlungslogiken und Akteure zu erweitern: Die Ergebnisse der Arbeit legen nahe, Verbände und Organisationen (Rektorenkonferenzen, Fachgesellschaften, Fakultätentage u.a.) politisch zu stärken, um diese Sichtweisen und Expertisen in zukünftigen Reformprozessen (z.B. aktuell Digitalisierung) systematischer als zuvor miteinzubeziehen. Denn eine zu starke Entkopplung von politischen und wissenschaftlichen Rationalitäten führt unweigerlich zu nicht intendierten Effekten, die ihrerseits wieder Handlungsdruck erzeugen (z.B. Proteste).
Eine besondere Form der Migration ist die irreguläre Migration. Irreguläre Migration ist weiter verbreitet, als die reguläre Migration und gehört zu den am schnellsten wachsenden Wanderungsformen weltweit. Der Themenkomplex irreguläre Migration steht im Fokus dieser Arbeit. Schwerpunkt sind dabei die Instrumente zur Steuerung irregulärer Migration von Sub-Sahara Afrika nach Europa. Explizit wird in dieser Arbeit der Frage nachgegangen, inwieweit die angewandten Instrumente tatsächlich in der Lage sind irreguläre Migration zu steuern. Die Instrumente sollen somit auf eine mögliche Wirksamkeit hin analysiert werden. Zur Beantwortung der Frage werden im ersten Teil Grundlagen irregulärer Migration behandelt. Diese bilden die Basis der Analyse. Im zweiten Teil werden die politischen Steuerungsinstrumente auf drei Ebenen untersucht. Dabei handelt es sich um die globale, regionale und nationalstaatliche Ebene. Zum Großteil sind die behandelten Steuerungsinstrumente im Bereich der Migrationspolitik anzusiedeln – wobei andere Politikbereiche, insbesondere die Außen- Wirtschafts- und Handelspolitik ebenso von hoher Bedeutung sind. Ansätze dieser Politikbereiche können jedoch aufgrund des begrenzten Rahmens dieser Arbeit nicht in Betracht gezogen werden. In einem abschließenden Teil werden die Ergebnisse der Analyse zusammengefasst und die der Arbeit zugrunde liegende Fragestellung beantwortet.
Die Schweiz unterliegt seit zwei Jahrzehnten starken Urbanisierungstendenzen, die sich vor allem zwischen den großen Kernstädten abspielen. Um Herausforderungen des gesteigerten Flächenverbrauchs wie der Zersiedelung zu begegnen, ist eine Analyse der heutigen kommunalen Entscheidungsprozesse und -logiken überfällig. Lineo Umberto Devecchi thematisiert Fragen hinsichtlich der kommunalen Steuerung raumwirksamer Prozesse und deren Auswirkungen auf die Gestaltung des suburbanen Raums. Die theoretisch abgestützten Erklärungen sowie die nachvollziehbaren Fallstudien sind nicht nur für ein interdisziplinäres akademisches Publikum, sondern auch für Praktiker_innen aus Planung und Architektur von Interesse.
Die Schweiz unterliegt seit zwei Jahrzehnten starken Urbanisierungstendenzen, die sich vor allem zwischen den großen Kernstädten abspielen. Um Herausforderungen des gesteigerten Flächenverbrauchs wie der Zersiedelung zu begegnen, ist eine Analyse der heutigen kommunalen Entscheidungsprozesse und -logiken überfällig. Lineo Umberto Devecchi thematisiert Fragen hinsichtlich der kommunalen Steuerung raumwirksamer Prozesse und deren Auswirkungen auf die Gestaltung des suburbanen Raums. Die theoretisch abgestützten Erklärungen sowie die nachvollziehbaren Fallstudien sind nicht nur für ein interdisziplinäres akademisches Publikum, sondern auch für Praktiker_innen aus Planung und Architektur von Interesse. ; This volume analyses the communal decision-making processes behind the current spatial development in an urbanising Switzerland.
Dieses Arbeitspapier gibt einen Überblick über den thematischen und strukturellen Rahmen der an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) angesiedelten Arbeitsgruppe "Zukunftsorientierte Nutzung ländlicher Räume". Zunächst diskutiert es die Bedeutung und Vielfalt des "Ländlichen Raums" und beschreibt die im ländlichen Raum Ostdeutschlands ablaufenden Transformationsprozesse. Dabei wird auch das Spektrum möglicher Optionen zur dauerhaft-umweltgerechten Inwertsetzung des ländlichen Raums analysiert. Aufbauend auf einer Analyse der Beschäftigung der Wissenschaft mit dem ländlichen Raum folgt eine Vorstellung des Forschungsansatzes der Arbeitsgruppe sowie des brandenburgischen Untersuchungsgebiets.
Schulpflichtige Nachwuchssportler sehen sich mit der Problematik konfrontiert, dass sowohl die schulische als auch die spitzensportliche Karriere von ihnen vollen Einsatz verlangt, ohne dass sich die erbrachten Leistungen wechselseitig anrechnen lassen. Die daraus entstehende Doppelbelastung kann dazu führen, dass beide Karriereformen nur mit Abstrichen und Beeinträchtigungen verfolgt werden. Bedenkt man nunmehr, dass bei einer Vernachlässigung der schulischen Ausbildung bereits frühzeitig weiterführende berufliche Karrieren eingeschränkt werden, so verwundert es nicht, dass die Verantwortung für die Lösung dieses Inklusionsproblems gemeinhin dem politischen System zugeschrieben wird. Das darauf aufbauende, übergeordnete Erkenntnisinteresse der Arbeit liegt in der Analyse der Möglichkeiten und Grenzen des politischen Systems eine bessere Vereinbarkeit von Schule und Spitzensport herbeizuführen. Die Auseinandersetzung mit der Problematik erfolgt dabei primär auf theoretischer Ebene und verfolgt das Ziel ein in sich geschlossenes Theoriegebäude unter systemtheoretischen Prämissen zu entwickeln. Dabei zeigt sich einerseits, dass die Möglichkeiten der Politik, auf die Problematik der Doppelbelastung schulpflichtiger Nachwuchssportler einwirken zu können aufgrund der funktionalen Differenzierung moderner Gesellschaften und der operativen Schließung der einzelnen sozialen Systeme, stark reglementiert sind. Andererseits scheinen jedoch, aufgrund der Außenorientierung der Politik in Verbindung mit den spezifischen Steuerungsmedien und den vielfältigen Verbindungen zu anderen Systemen, Wirkungen im Sinne einer Differenzsteuerung denkbar. Bei der Betrachtung konkreter Ansatzpunkte politischer Steuerungsmöglichkeiten kann danach unterschieden werden, ob sich Interventionen primär auf die Ebene der Funktions- bzw. Organisationssysteme beziehen oder aber, ob Interorganisationsbeziehungen fokussiert werden.