Wer reden will, muss hören: die kommunikative Rolle politischer Akteure in der vernetzten Gesellschaft
In: Politische Akteure in der Mediendemokratie: Politiker in den Fesseln der Medien?, S. 129-145
Der Autor spricht in seinen Ausführungen den Aspekt an, wonach auch politische Akteure Medieninhalte wahrnehmen und deswegen in deren Fall genauso die bekannten Medieneffekte auftreten können und überprüft klassische Wirkungsmodelle unter dem Aspekt, wie sie sich in verschiedenen Phasen des Policy-Prozesses auf politische Akteure in ihrer Rezipientenrolle anwenden lassen. Zunächst wird die Notwendigkeit begründet, politische Akteure nicht nur als Urheber, sondern auch als Adressaten öffentlicher Kommunikation zu analysieren. Desweiteren wird auf einige Besonderheiten eingegangen, die die politischen Akteure als Rezipienten auszeichnen, wobei hier insbesondere der Frage nachgegangen wird, ob und in welchem Umfang traditionelle Ansätze der Rezeptionsforschung auf politische Akteure anwendbar sind. Fazit: Es wird deutlich, dass bei der Erforschung der politischen Kommunikation "die ausgetretenen Pfade zu verlassen (sind) und die Betrachtungsweise auf den Kommunikationsprozess umzukehren" (sind). Die Anwendung traditioneller Modelle des Rezeptionsprozesses kann dabei ein erster Schritt sein, der jedoch dazu verführen kann, die Prozesse zu vereinfachend aus einer individualistischen Perspektive zu betrachten. Weitere theoretische und empirische Forschung auf dem Gebiet sind noch zu leisten, um organisatorische und individualistische Ansätze argumentativ klar zu trennen und diese dann wiederrum produktiv zu verbinden. (RG)