Professionalisierung der polytechnischen Bildung?
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 73, Heft 3, S. 175-181
ISSN: 0012-0731
Sowjetische Autoren interpretieren die Widersprüche innerhalb der polytechnischen Bildung als dialektisch; tatsächlich handelt es sich um eine Polarität grundsätzlicher und didaktischer Art: es muß zwischen allgemeintechnischer Bildung und Berufsbildung unterschieden werden, die Bereiche Schule und Betrieb sind getrennt. Die sowjetische Kritik an Arbeitsunterricht, Arbeitserziehung und Berufsorientierung wendet sich gegen die mangelhafte Berücksichtigung der Produktionserfordernisse und mangelnde Verbindung ideologischer, moralischer und auf Arbeit bezogener Aspekte der Erziehung. Die von ZK und Ministerrat geforderte Wende zielt darauf ab, der Schule ein berufsbezogenes Schwergewicht zu verleihen, z.B. durch Maßnahmen wie überschulische Lehr- und Produktionskombinate (UPK), landwirtschaftliche Schülerproduktionsbrigaden, neue Lehrpläne für den Arbeitsunterricht. Auch für die BRD wäre eine Einbeziehung der Berufsbindung in das pädagogische Feld wünschenswert. (CK)