Das Phänomen Armut hat in Ländern mit hohem gesellschaftlichen Wohlstand zunehmend als Herausforderung für die Sozialpolitik an Bedeutung gewonnen. Qualifizierte Armutsberichterstattungen liefern umfassende Informationen über die Armutssituation und dienen als Grundlage für die Ableitung von Maßnahmen für die Armutsbekämpfung. In der wissenschaftlichen Literatur beschäftigen sich wenige Autoren mit dem Thema Armutsberichterstattung. Die Beiträge, die im Rahmen eines systematischen und unsystematischen Literature Reviews erhoben wurden, sprechen die internationale und europäische Armutsberichterstattung, Entwicklung in Deutschland und Österreich, Akteure, Aufgaben, inhaltliche Ausgestaltung, Herausforderungen und Gestaltungsempfehlungen an. Allerdings zeigen sich insbesondere in Hinblick auf die konkreten Themeninhalte von Armutsberichterstattungen unzureichende Auseinandersetzungen. Um diese Forschungslücke zu schließen, wurde eine inhaltliche Analyse österreichischer Armutsberichterstattungen auf Bundesebene, Landesebene und kommunaler Ebene durchgeführt. Die Armutsberichterstattungen thematisieren diverse Berichtsschwerpunkte, Risikogruppen, Ebenen sowie Projekte und deren Zuständigkeiten. Auf Basis der Forschungsergebnisse wurde die Ableitung von Gestaltungsmaßnahmen für die Armutsberichterstattung und Handlungsansätze zur Armutsbekämpfung auf kommunaler Ebene ermöglicht. ; Poverty has become increasingly important as a challenge for social policy in countries with high levels of social wealth. Poverty reporting provides comprehensive information and serves as a basis for poverty reduction strategies. In the scientific literature which was collected with the help of a systematic and an unsystematic literature review, there are only a few authors who deal with poverty reporting. The articles deal specifically with International and European poverty reporting, history in Germany and Austria, players, purposes and tasks, content, challenges as well as recommendations. However, in regard to specific content of poverty reports the literature shows insufficient and superficial discussions. Therefore a content analysis of Austrian poverty reports of federal, state and local levels have been conducted. The poverty reports show diverse key areas, risk groups, projects and their responsibilities and deal with micro, meso and macro level. The research results enable giving recommendations for poverty reporting and poverty reduction strategies on a local level. ; eingereicht von Nadine Bauer, BSc ; Universität Linz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)3106333
"Anhand von Ergebnissen aus dem Niedrigeinkommenspanel beschreibt der Beitrag, inwieweit es bei Haushalten, die dem unteren Einkommensquintil zuzuordnen sind, zu Unterversorgungen im Sinne des Lebenslagenansatzes kommt. Es zeigt sich, dass kinderlose Paare trotz knapper Ressourcen nur selten Problemlagen aufweisen, während Paare mit Kindern in dieser Situation sehr häufig Konsumentenkredite aufnehmen und bei Alleinerziehenden sogar kumulierte Unterversorgungen auftreten. Letzteres ist insofern problematisch, als hier auch negative Einflüsse auf die Lebenszufriedenheit nachgewiesen werden können." (Autorenreferat)
Die Existenz von Armut stellt eine Herausforderung für Wirtschaft und Politik dar. Armutsberichterstattungen bilden die Grundlage zur Armutsbekämpfung. Fehlende Richtlinien und unzureichende Gestaltungsempfehlungen für deren Erstellung begründen Unterschiede in den Berichten und stellen die Ausgangsbasis für diese Arbeit dar. Der erste Teil dieser Masterarbeit legt den Fokus auf die Erarbeitung des State-of-the-Art zum Thema Armutsberichterstattung anhand der wissenschaftlichen Literatur. Zu diesem Zweck werden ein systematischer und unsystematischer Literature Review durchgeführt. Im Ergebnis zeigt sich eine Vielzahl an behandelten Themengebieten, auf deren detaillierte Auseinandersetzung in der Literatur verzichtet wird. Speziell erfolgt eine geringe Thematisierung von Berichtsinhalten, die das Erfordernis einer Untersuchung von Armutsberichten darlegt. Im zweiten Abschnitt dieser Arbeit werden die deskriptiven Charakteristika sowie die inhaltlichen Ausführungen von Armutsberichterstattungen in Deutschland untersucht. Auf Basis einer Dokumentenanalyse in Kombination mit einer qualitativen Inhaltsanalyse werden die existierenden Armutsberichte auf Bundesebene, Landesebene und kommunaler Ebene analysiert, um einen strukturierten Überblick und zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen. Neben den deskriptiven Charakteristika zum Berichtsausmaß, zur Häufigkeit der Berichtserstellung, zu den Auftraggebern und Datenquellen der Berichte zeigen die Ergebnisse relevante Berichtsschwerpunkte, Risikogruppen, anzusprechende Ebenen und Projekte zur Armutsbekämpfung sowie deren Zuständigkeiten auf. Da Kommunen die den Bürgern am nächsten stehenden Gebietskörperschaften darstellen, kann durch die kommunale Ebene gezielt auf die Armutsproblematik mittels Armutsberichterstattungen reagiert werden, wodurch sich eine Relevanz der Gestaltungsempfehlungen für die Armutsberichterstattung auf kommunaler Ebene ergibt. Abschließend wird daher, basierend auf dem State-of-the-Art der Literatur und der Analyse der Berichterstattungen, die Ableitung von Gestaltungsempfehlungen für die Erstellung von Armutsberichten auf kommunaler Ebene vorgenommen. ; The existence of poverty is a challenge for both the economy as well as for politics. Poverty reporting provides the basis for the fight against poverty. The lack of guidelines and insufficient recommendations for generating such reports give reason for the differences in the reports and serve as a starting point for this thesis. The first part of this master thesis sets the focus on the state of the art of poverty reporting through the use of scientific literature. For this purpose, a systematic and non-systematic literature review is conducted. The results reveal a variety of topics, the detailed examination of which are omitted in the literature. The insufficient discussion of report content becomes apparent, justifying the need for a detailed investigation of poverty reports. The second part of the thesis analyzes the descriptive characteristics as well as the content of poverty reports in Germany. A document analysis in combination with a qualitative content analysis is being used to examine existing poverty reports at a federal, state and municipal level and to gain a well-structured overview as well as additional further insights. In addition to the descriptive characteristics of the regional extent and frequency of the reports, the commissioning authorities and data sources, the results also show relevant focal points of the reports, high-risk groups, levels to be addressed, anti-poverty projects as well as their responsibilities. Since the local authorities are the political level closest to the public, the municipalities can effectively react to poverty through poverty reporting. Therefore, recommendations for poverty reporting are most relevant on a municipal level. To conclude, based on the state of the art of the literature and the reporting analysis, recommendations for generating poverty reports on a municipal level are derived. ; eingereicht von Melanie Dorn, BSc ; Universität Linz, Masterarbeit, 2018 ; (VLID)3242257
"Der Aufsatz geht auf Basis des Sozioökonomischen Panels dem Zusammenhang von Armut und klassenspezifischen Ungleichheiten nach und schlägt damit eine Brücke zwischen der Armutsforschung und der Sozialstrukturanalyse. Vor dem Hintergrund theoretischer Überlegungen zum Verhältnis von Armut, Zeit und sozialer Ungleichheit wird ein multidimensionaler Armutsindikator entwickelt, der die Dimensionen des Einkommens, der Lebenslagen und der zeitlichen Dauer gleichzeitig erfasst. Die Ergebnisse deuten weder auf eine Verzeitlichung von Armut noch auf eine Spaltung zwischen Inklusion und Exklusion, sondern auf den gestuften Charakter von relativ stabilen Zonen der Armut, der Prekarität und des Wohlstands. Entgegen den Thesen einer sozialen Heterogenität und Entgrenzung der 'Neuen Armut' zeigen die empirischen Analysen zugleich einen strengen Zusammenhang von Armut bzw. Prekarität und sozialer Klassenlage. Dieser Zusammenhang bestätigt sich auch unter Kontrolle vielfältiger sozialer Kontextfaktoren. Im Zentrum der Neuen Armut steht die soziale Benachteiligung der Arbeiterklassen." (Autorenreferat)
"In der nationalen und internationalen Diskussion zur Armuts- und Reichtumsberichterstattung, beispielsweise auf EU-Ebene im Rahmen der Weiterentwicklung der Laeken-Indikatoren, besteht ein Konsens, dass Armut künftig - mehr noch als bisher - multidimensional verstanden und operationalisiert werden muss. Hierbei kommt Amartya Sens Ansatz der Verwirklichungschancen ('Capabilities') eine wichtige Bedeutung zu. Das IAW1 hat gezeigt, dass der Ansatz der Verwirklichungschancen eine vielversprechende konzeptionelle und methodische Basis für die nationale Armuts- und Reichtumsberichterstattung sowie für die 'Nationalen Aktionspläne zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung' darstellt. Im nun vorliegenden Forschungsprojekt hat das IAW konkrete Vorschläge zur empirischen Operationalisierung des Konzepts der Verwirklichungschancen für die Armuts- und Reichtumsberichterstattung erarbeitet und deren Umsetzbarkeit anhand der verfügbaren Datenquellen beurteilt. Ziel dieser Studie ist eine Überprüfung, ob im SOEP ausreichend Informationen für eine empirische Umsetzung von Sens Ansatz der Verwirklichungschancen vorhanden sind. Insofern werden für die einzelnen Dimensionen der Verwirklichungschancen verfügbare Daten im SOEP auf ihre Aussagefähigkeit beurteilt, Datenprobleme besprochen und Alternativvorschläge unterbreitet. Der vorliegende Endbericht gibt in Teil I zunächst einen Überblick über das Grundkonzept und die wesentlichen Dimensionen des Ansatzes der Verwirklichungschancen für den Kontext der deutschen Armuts- und Reichtumsberichterstattung. Anschließend werden in Teil II und Teil III Vorschläge für ein umfassendes Indikatorensystem erarbeitet, und mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) operationalisiert. Hierbei widmet sich Teil II ausschließlich der empirischen Armutsmessung und Teil III der empirischen Reichtumsmessung. Dabei werden neben eindimensionalen Analysen von Armuts- und Reichtumsindikatoren auch deskriptive und multivariate Analysen von Mehrfachdefiziten und Mehrfachprivilegierungen durchgeführt. Teil IV enthält eine Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse und Empfehlungen, insbesondere mit Blick auf die Verwendung des neuen europäischen Paneldatensatzes EU-SILC." (Autorenreferat)
Die Autorin befasst sich eingehend mit der subjektiven Wahrnehmung, der emotionalen Verarbeitung von Armut sowie dem Entstehen von Deutungen und der Kommunikation derselben in "Armutsmilieus". Sie stützt sich dabei auf ihre ausführliche qualitativ-empirische Studie zur Armutsproblematik. Das Zusammenspiel dieser Faktoren wird von der Politik weitestgehend nicht gesehen und beantwortet. Die "Innenansichten" der Armut machen die "Relativität der Armut" deutlich. Derjenige, der materiell/finanziell arm ist, muss sich nicht unbedingt so fühlen. Was die Schlussziehung nahe legt, dass man sich auch arm fühlen kann bei ausreichender finanzieller Sicherung des Lebensrahmens. An Hand einzelner sozialer Gruppierungen von armen Menschen werden die Aspekte: Armutsmilieu, Kontextbezogenheit, Charakterisierung der Lebensführung, gemeinsame Deutungen aber auch das Problem der (Selbst-) Ausgrenzung beschrieben und bewertet. Konstruktive Arbeit mit den Betroffenen muss sich dieser subjektiven Seite des Problems stellen.Schlüsselwörter Objektive und subjektive Armut; Ausgrenzung; empirisch-qualitative Studie; kommunikative Muster; Deutung; Gemeinschaft. ; The author talks intensively about the subjective awareness, the emotional integration of poverty as well as the variety of interpretation and the specific communication in poverty milieus. Her analysis is based on a detailed empiric qualitative study of poverty. The interplay of the described factors is not seen by politics. The internal site on poverty shoes the relativity of poverty. The one, who economically or physically is poor, must not feel pure at the same time. And the one, who feels poor, must not be physically poor. The author illustrates various aspects in reference to special groups of poor people: poverty milieu, relationship to the context, characterizing of the living, group interpretation and the problem of (self-) distinction. Constructive work with the people has to take care of this, that means: take care of their subjective parts of the problem.Keywords Objective and subjective poverty; distinction; empiric qualitative study; patterns of communication; interpretation; community. ; La combinaison d'un grand nombre de facteurs de risque contribue à soumettre l'individu à la menace de la pauvreté. C'est pourquoi. dans le présent article, nous traitons des conditions objectives à la base de la pauvreté, mais aussi des facteurs de stress inhérents. Nous décrivons le problème, mais nous exposons et analysons également la manière dont les personnes concernées évaluent et conçoivent la situation. Dans ce sens, pauvreté et risque de pauvreté ne peuvent être définis que de manière relative. De plus, cette définition va dépendre des conditions régnant au sein des collectivités.L'auteur a mené une large étude empirique sur ce thème et présente ici ses principales thèses. L'article montre clairement que chaque individu gère la pauvreté de manière différente. Cet aspect est rarement pris en compte, surtout dans le domaine politique.Nous mettons en évidence la manière dont les personnes concernées ressentent la pauvreté, quels sont les différents angles sous lesquels cette dernière peut être perçue et quels sont les souhaits et ressources y associés - ceci concernant différents milieux sociaux : les jeunes, les personnes âgées à bas revenus, les chômeurs à long terme, etc.L'exemple d'un groupe d'hommes jeunes, originaires en majorité de Turquie, montre à quel point les enquêtés gardent une distance intérieure et émotionnelle par rapport au thème de la pauvreté. Bien qu'ils aient des moyens financiers plutôt restreints, ces jeunes qualifient leur statut social de « plutôt moyen ». Ils semblent penser qu'en s'impliquant et en planifiant leur vie, ils peuvent faire quelque chose pour améliorer leur situation. L'auteur montre comment cette perception de soi s'établit en cernant les modes de communication au sein du groupe et les points de référence que ses membres acceptent. S'il est vrai que ces jeunes ne se perçoivent pas comme extrêmement pauvres, il reste qu'ils courent le risque d'être marginalisés ou de se marginaliser eux-mêmes.L'exemple d'un groupe de femmes âgées de plus de 60 ans permet de décrire la pauvreté - au sens économique - objective. Il permet aussi de cerner de plus près l'espace dans lequel les échanges concernant l'avenir et les souhaits individuels ont lieu. C'est justement cette démarche qui permet de montrer clairement l'importance de l'environnement social par rapport à la manière dont l'individu gère la pauvreté et les risques d'appauvrissement. Être avec d'autres personnes dans la même situation permet de se protéger contre un monde extérieur dans lequel les systèmes de référence sont différents. Cela fournit en outre une occasion et une possibilité d'avoir des échanges concernant l'attitude permettant de supporter une situation difficile.La manière dont ces femmes parlent de pauvreté, échangent leurs perceptions subjectives et se sentent soutenues et comprises dans le groupe et par le groupe leur permet de mieux définir leur capacité individuelle à agir.Lorsqu'on examine l'exemple d'un groupe de femmes âgées de 28 à 60 ans, dont certaines descendent de plusieurs générations de personnes ayant vécu dans la pauvreté, on se rend compte qu'il est presque impossible de surmonter une situation financière difficile et de se sortir de l'endettement. Il reste que ces femmes parlent de manière très vivante de la manière dont, avec l'aide des services sociaux mais surtout grâce aux relations qu'elles entretiennent avec d'autres, elles ont réussi à sortir de leur (ancienne) isolation, à porter à nouveau attention à leur apparence extérieure et à ne pas passer toute la journée devant la télévision.Ces femmes s'encouragent entre elles, mais elles élaborent aussi de nouvelles certitudes qui leur donnent force en agissant comme un « mantra ». La valeur du groupe apparaît particulièrement bien lorsque ses membres mettent des consensus en doute. Elles se transmettent des interprétations communes de « croyances » et cela leur évite d'avoir à parler d'événements et de faits concrets. Au lieu de mentionner ceux-ci, elles parlent des conclusions qu'ils ont inspirées. C'est justement ce qui fait que leurs possibilités d'évoluer sont clairement restreintes.Dans leur cas, le paradoxe est le suivant : c'est justement la solidarité entre femmes se sentant marginalisées par la société qui renforce la marginalisation. Pour accomplir un travail constructif avec elles, il faut donc prendre comme point de départ leurs interprétations de la situation et la manière dont elles communiquent à ce sujet.
The first part describes changes at the bottom of Latin American societies, especially the reduction of the poverty rate, the moderate decline of social inequality as well as the decrease of informal modes of labour. These changes are examined against the background of a strong economic expansion during the last decade. In the second part the recent growth of middle class-sectors in various countries is analyzed. In the last chapter the focus is on the ruling classes, who have come up with new forms of active internationalization. A brief discussion of the political implications of these tendencies concludes the article. Adapted from the source document.
In: Finanzwissenschaftliche Diskussionsbeiträge / Special series G, Arbeitspapiere des Deutsch-Georgischen Arbeitskreises für Finanz- und Sozialpolitik G-7
Poverty is currently wide spread in Georgia. This paper is dedicated to an analysis of the causes, the extent and the intensity of poverty in Georgia. With a strong focus on the period after Shevardnadze's presidency, the paper shows how poverty has grown in the past 15 years. In spite of a rising per capita income, the variance within the distribution of income is also increasing. The widening gap between high and low incomes represents a danger for the Georgian society and is associated with high unemployment rates, a lack of education for entire societal strata and rising criminality. In addition, high inflation rates affect mainly low income groups. Apparently, the Rose Revolution of 2003 did not lead to an attenuation of poverty but rather intensified it.
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"Das Arbeitspapier, welches im Rahmen des Sfb 186 entstanden ist, hat zum Ziel, das Verhältnis zwischen Sozialhilfe und Arbeitsmarkt empirisch zu beleuchten. Dazu werden auf der Basis der Bremer Längsschnitt-Stichprobe von Sozialhilfeakten empirische Längsschnittanalysen durchgeführt, anhand derer insbesondere die Bedingungsfaktoren der Überwindung des Hilfebezugs durch Erwerbsarbeit herausgearbeitet werden."
"Eine der Möglichkeiten für Personen aus ärmeren Ländern, in die Europäische Union einzuwandern, ist die Heirat mit einem EU-Bürger. In diesem Aufsatz wird gefragt, welche Faktoren dazu führen, dass deutsche Männer Frauen aus dem ökonomisch schwächeren Ausland heiraten. Aus allgemeinen Partnerwahltheorien (Austauschtheorie, ökonomische Theorie der Familie) werden zwei Hypothesen abgeleitet. 1. Niedrige physische und soziale Attraktivität sowie schlechte Gelegenheiten auf dem deutschen Heiratsmarkt begünstigen die Heirat mit einer Frau aus dem ärmeren Ausland. 2. Deutsche Männer nutzen den internationalen Heiratsmarkt, um attraktivere Partnerinnen zu heiraten als ihnen dies auf dem deutschen Heiratsmarkt möglich wäre. Die Hypothesen werden mit Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP, 1984-2005) getestet. Erstens zeigt sich, dass Männer mit Ehefrauen aus dem ärmeren Ausland ähnlich attraktiv sind und über ähnliche Sozialkontakte verfügen wie Männer mit deutschen Ehefrauen. Zweitens neigen deutsche Männer über 30 Jahre aufgrund eines Heiratsengpasses besonders zur Heirat mit Frauen aus dem ärmeren Ausland. Drittens wird gezeigt, dass deutsche Männer in diesen Ehen verhältnismäßig attraktivere Partnerinnen heiraten können." (Autorenreferat)
One of the main questions in recent debates on the future of welfare states has been whether globalization or structural economic change will lead to convergence. To answer that question, the liberal welfare state of the United States & the conservative continental European welfare states are related to differences in the respective capitalist economies, using Soskice's distinction of liberal & coordinated market economies. Welfare states are described in terms of their performance in three fields: protection against labor market risks, protection against poverty & reduction of income inequalities. Performance differences remain impressive & can be summarily ascribed to the continuing dominant reliance of US capitalism on the threat of immiseration to induce work performance. While continental European production regimes typically use more positive work incentives, some pressures in European economies, especially the relentless push for income redistribution in favor of the rich & the weakness of unions, increase the probability of convergence. 3 Tables, 51 References. Adapted from the source document.
Eine der Schwierigkeiten bei der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Themenbereich "Armut" ist der normative Gehalt dieses Konzepts. Das hat unter anderem damit zu tun, dass der Begriff nicht nur in wissenschaftlichen Analysen, sondern auch in der Alltagssprache verwendet und dabei zum Teil deutlich unterschiedlich definiert wird. Vor dem Hintergrund dieser Problematik hat es etliche Versuche gegeben, die wissenschaftliche Definition von Armut stärker an das Alltagsverständnis der Bevölkerung anzugleichen. Dabei zeigt sich, dass theoretisch-konzeptuelle Arbeiten zur exakten Formulierung des sozialen Phänomens "Armut" im Verlauf des letzten Jahrhunderts weit gediehen sind. Die empirische Umsetzbarkeit dieser Überlegungen stößt allerdings nach wie vor auf Grenzen, wie anhand von jüngeren Beispielen der Armutsberichterstattung für den EU- und OECD-Raum gezeigt wird. ; One of the difficulties in the scientific analysis of poverty is the normative content of this concept. This is not least based on the fact that the notion "poverty" is not only used for scientific purposes, but also by the population at large - with partly profound differences with regard to its interpretation. Against the background of this difficulty, several efforts have been made to adopt the scientific definition of poverty to more closely capture its public meaning. The conceptual-theoretical work to operationalise poverty has gone a long way within the last century. However, there are still quite some difficulties in translating the "new" concepts (which also lead to the establishment of alternative terminologies, e.g. "poverty risk" or "social exclusion") into practice, as is shown regarding recent examples of poverty reports for the region of the European Union and the OECD.