Europe in Polish public discourse
In: Studies in European integration, state and society 2
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In: Studies in European integration, state and society 2
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 4, Heft 3, S. 9-24
ISSN: 2196-4467
"1989 erwies sich als Schlüsseljahr für das zivilgesellschaftliche Engagement in Polen. Die Demokratisierung der polnischen Gesellschaft ermöglichte es den BürgerInnen, sich in vielen Bereichen der Gesellschaft zu engagieren. Eine öffentlichkeitswirksame Hauptströmung der sozialen Bewegungen ist heute die LSBT-Bewegung (Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle), die zwar keine Massenbewegung darstellt, aber das Thema der Anerkennung von Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transgenderrechten in den öffentlichen Diskurs einbringt. Der Beitrag fragt nach dem Problem der 'Unsichtbarkeit' polnischer Lesben und bisexueller Frauen in den sozialen Bewegungen und im öffentlichen Raum. Genannt werden hierbei auch Ereignisse, die für die Entwicklung der lesbischen Identität und die Frauenemanzipation in Polen eine Schlüsselrolle spielten." (Autorenreferat)
In: Soziale Probleme: Zeitschrift für soziale Probleme und soziale Kontrolle, Band 25, Heft 1, S. 52-74
ISSN: 2364-3951
"Ausgehend von der Annahme, dass das Fußball-Dispositiv männerhündisch organisiert ist und durch Diskurse und Praktiken männliche Homosexualität tabuisiert, untersucht die vorliegende Kritische Diskursanalyse die Funktion der öffentlichen Debatte über 'Homosexualität und Fußball' in Deutschland. Diesbezüglich ist aus geschlechtersoziologischer Perspektive festzustellen, dass der unablässige mediale 'Aufruf zum Outing' einem 'Aufruf zur Ordnung' entspricht: Homosexuelle Fußballprofis sollen sich zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen, um identifiziert und alterisiert werden zu können." (Autorenreferat)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 12, Heft 2
ISSN: 1438-5627
In der DDR waren zwischen 1976 und 1989 etwa 60.000 DDR-Bürgerinnen und Bürger politisch inhaftiert, auch wenn dies seitens der DDR-Regierung aus politischen Gründen dementiert wurde. In diesem Artikel werden Erinnerungen von Biografinnen und Biografen daran in den Mittelpunkt gestellt, die mittels narrativer Interviews erhoben wurden. Wie erinnern sich gegenwärtig die Menschen, die politisch verfolgt und inhaftiert wurden, an die Haftzeit? Inwiefern können sie dieses Ereignis in ihre Biografie integrieren und in ihrem sozialen Umfeld thematisieren? Anhand von biografischen Fallrekonstruktionen und Globalanalysen stelle ich vier Formen des Erinnerns bzw. der biografischen Arbeit vor. Die Analysen zeigen, dass sowohl die eingeschränkte Aufarbeitung bis 1989 als auch die politische Auseinandersetzung mit DDR-Unrecht nach 1990 zu einer Politisierung der eigenen Haft bei den Biografinnen und Biografen führten, die beispielsweise in der Konstruktion einer opponenten Biografie zum Ausdruck kommt.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 34, Heft 4, S. 259-272
ISSN: 2366-6846
'Am Beispiel eines Sensationsprozesses der 1920er Jahre wird hier untersucht, worin das Interesse und die Faszination am Selbstmord in der Weimarer Zeit bestanden. Von der Art der Beschäftigung mit dem eigenen vorzeitigen Tod ausgehend wird übergeleitet zu zeitgenössischen Erklärungsmustern für Selbstmord und seiner Bedeutung als gesellschaftlichem Problem. Der Zugang über einen konkreten Fall macht den zeitgenössischen Selbstmord-Diskurs greifbar und zeigt zugleich, welche Wirkmächtigkeit er besaß. Im Zentrum des Beitrags wird dann untersucht, worin für die Jugendlichen des konkreten Falls der Sinn in der Beschäftigung mit dem eigenen vorzeitigen Tod bestand und welches Interesse die (politische) Presse verfolgte, das Thema in das Zentrum des öffentlichen Diskurses zu rücken.' (Autorenreferat)
In: Pädagogik & Sozialwissenschaften, Band 1
'Seit Anfang der 80er Jahre avancierte 'sexueller Kindesmissbrauch' zu einem emotional und moralisch hochgradig besetzten Thema der öffentlichen deutschen Diskussion. Das Buch ist einer Bestandsaufnahme und kritischen Beleuchtung dieses Diskurses gewidmet. Die zentrale These identifiziert ihn als Schnittstelle für zahlreiche psychische und soziale Konfliktlagen unserer Gesellschaft sowie als Vehikel für ideologische und ökonomische Interessen verschiedener sozialer Gruppen. Mittels Analysen der einschlägigen, vor allem feministisch geprägten Fachliteratur sowie mehrerer deutscher Zeitungen (Bild, taz, Süddeutsche, Spiegel, Die Zeit) werden wesentliche Inhalte der Debatte vorgestellt sowie methodologisch und problemgeschichtliche Trends ermittelt. Der zweite Teil dient schließlich einer Erklärung des gewonnenen Diskursprofils: So vermag der Blick auf die Geschichte der neuen deutschen Frauenbewegung vielschichtige feministische Eigeninteressen am Thema zu demaskieren. Die feministisch auf die Geschlechterfrage angelegte Problemanzeige 'Väter als Täter' konnte sich allerdings nur deshalb öffentlich durchsetzten, weil sie zu einer Debatte um die Gefährdung und den Schutz von Kindern umgedeutet worden ist. Dieser Diskurs hat seine eigene Tradition: Es ist das Ergebnis (sozio-)historischer Prozesse sowie der Entwicklung ideeller, teilweise sogar mythisch erhöhter Kinder- und Kindheitsbilder, die - wie etwa das 'unschuldige' Kind - in der Missbrauchsdebatte als Projektionen wirksam werden konnten. Auch andere Themenkreise, wie die historisch sich wandelnde Einschätzung des Stellenwerts von Sexualität, der gesellschaftlichen Moral- bzw. Strafrechtsdiskurs sowie einschlägige soziologische Theorien sozialer Probleme vermögen es, neue Perspektiven auf das gegenwärtig virulente soziale Problem 'Sexueller Kindesmissbrauch' zu eröffnen.' (Autorenreferat)
Between 1976 and 1989, about 60,000 East German citizens were in political detention in the former GDR, a fact which was disclaimed by the GDR government. In this article, I focus on the auto-biographies which were collected by the use of narrative interviews. How do people who were politically persecuted and imprisoned remember their detainment now? Are they able to integrate this event in their life history and talk about it in their social environment? On the basis of biographical case-reconstructions and global analysis, I present four types of memory and biographical work. The analysis shows that the limited reprocessing prior to 1989 as well as the political discourse after 1990 about the GDR past produced a politicization of their imprisonment by the biographers, for example, in the construction of their identity as a political opponent. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs110218 ; Entre 1976 y 1989 cerca de 60.000 ciudadanos de Alemania del Este, estuvieron bajo arresto político en la antigua RDA, un hecho que fue desmentido por el gobierno de la RDA. En este articulo, me centro en autobiografías que fueron recolectadas mediante el uso de entrevistas narrativas. ¿Cómo la gente que fue perseguida y aprisionada políticamente recuerda su arresto ahora?, ¿Son capaces de integrar este evento a su historia de vida y hablar de él en su entorno social? Sobre la base de la reconstrucción biográfica del caso y un análisis global, presento cuatro tipos de memoria y trabajo biográfico. El análisis muestra que el limitado reprocesamiento previo a 1989 así como el discurso político después de 1990 sobre el pasado de la RDA, produjo una politización de su encarcelamiento por los biógrafos, por ejemplo, en la construcción de su identidad como oponente político. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs110218 ; In der DDR waren zwischen 1976 und 1989 etwa 60.000 DDR-Bürgerinnen und Bürger politisch inhaftiert, auch wenn dies seitens der DDR-Regierung aus politischen Gründen dementiert wurde. In diesem ...
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The reception of the Study "Anti-Semitism as a problem and a symbol" (2015), examining perceptions of Anti-Semitism among stakeholders in Berlin was diverse. Despite this diversity in the study's reception underlying communicative patterns of a ritualized public communication regarding anti-Semitism become obvious: the dominance of quantifying anti-Semitic phenomena (1), vague definitions of Antisemitism and dichotomization of the debate (2), dedifferentiation of anti-Semitic phenomena and the neglect of their symbolic meanings (3). The authors conclude that there is an urgent need for a sociology of knowledge approach to Anti-Semitism, embedding the analysis of anti-Semitic phenomena (problem dimension) into their communicative preconditions in the different approaches to anti-Semitism (symbolic dimension). ; Die Studie "Antisemitismus als Problem und Symbol" untersuchte die divergierenden Sichtweisen auf Antisemitismus bei Akteuren aus Berlin, die auf verschiedene Konzepte, Beobachtungsfelder, Organisationslogiken und Auseinandersetzungen um die symbolischen Aufladungen des Themas Antisemitismus zurückzuführen sind. Die Rezeption der Studie durch Massenmedien und politische Akteure war ebenso divers und ist Gegenstand des Aufsatzes. Trotz aller Divergenz in den Lesarten offenbaren sich in der Rezeption positionsübergreifende Deutungsmuster einer ritualisierten öffentlichen Kommunikation über Antisemitismus. Dies wird in drei Aspekten ausgeführt: Dominanz der Quantifizierung antisemitischer Phänomene (Quantitätsframe) und inhaltliche Entkonkretisierung (1), vage Antisemitismusdefinitionen und Dichotomisierung des Feldes (2), Entdifferenzierung von Antisemitismusphänomenen und Unterschätzung ihrer Symboldimension (3). Die Autoren schlussfolgern, dass es einer wissenssoziologisch ausgerichteten Antisemitismusforschung bedarf, die die Analyse von antisemitischen Phänomenen (Problemdimension) einbettet in die Analyse ihrer Thematisierungsweisen (Symboldimension).
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In: Archiv des Völkerrechts, Band 50, Heft 4, S. 519
ISSN: 1868-7121
Blog: Verfassungsblog
The Pros and Cons of Pseudonymous Publishing for Science and the Public.
In: Der moderne Staat: dms ; Zeitschrift für Public Policy, Recht und Management, Band 2, Heft 2, S. 367-390
ISSN: 2196-1395
Das Ziel der vorliegenden Studie ist es, mit Methoden der Diskursanalyse eine systematische Retrospektive über das Aufkommen und die Verbreitung von New Public Management (NPM) in Deutschland zu leisten. Die theoretische Grundlage der Untersuchung bilden institutionalistische Theorien, denen zufolge sich Institutionalisierungsprozesse in drei Stadien (Habitualisierung, Objektivierung, Sedimentierung) einteilen lassen, die einen jeweils anderen Grad der Institutionalisierung erzeugen. Die Analyse erfolgt mit bibliometrischen Methoden auf einer Datenbasis von rund 900 NPM-bezogenen Zeitschriftenaufsätzen, die rund 22.000 Zitationen enthalten. Im Ergebnis lassen sich zwar drei Institutionalisierungsphasen unterscheiden, jedoch entsprechen nur die ersten beiden Stadien den theoretischen Erwartungen. Damit ist NPM nur in den Zustand der Semi-Institutionalisierung eingetreten. Eine volle Institutionalisierung wurde nicht erreicht, weil sich NPM nicht von Rechtfertigungszwängen befreien konnte und keine ungebrochene Tradition entwickelt hat. Der Beitrag schließt mit vier Thesen zu NPM in Deutschland, die teilweise Rezeptionslegenden korrigieren.
Günter Grass has primarily been perceived by research and the public as an author. But he was also an influential political actor. His political work was not just limited to the Brandt era but also helped to define the Berlin Republic. By harnessing his communicative power, he shaped public discourses as an intellectual and advised top politicians, as unpublished sources and background conversations show.
Im 18. Jahrhundert manifestierte sich ein grundlegendes Kennzeichen moderner Kunst: ihr Öffentlichkeitsanspruch. Dessen diskursiven Verdichtungen konkretisierten sich in der zeitgenössischen Kunsttheorie und -literatur, in der Kunstkritik, in Beschreibungen und bildlichen Darstellungen, und ebenso in vielfachen impliziten Strategien zur Adressierung bildender Kunst. In der Entstehung der Kunstausstellung, der Kunstkritik, dem Wandel des Patronagesystems und den damit verbundenen Kommunikationsstrategien bildender KünstlerInnen wird nicht nur eine historisch reale Figur beschrieben, sondern zugleich ein imaginäres Konstrukt entworfen: das Kunstpublikum. Am Beispiel zweier bedeutender Kunstzentren des 18. Jahrhunderts, Paris und London, wird der Umgang mit dieser neuen Öffentlichkeit in der bildenden Kunst, Kunstliteratur und Ausstellungspraxis verfolgt. Tatsächlich ist die Anrede des "enlightened public" oder "public éclairé" allgegenwärtig, doch ist es oft schwierig, die Grenzen zwischen höflicher Leerformel, Euphemismus und Ironie richtig zu lesen. Das Sprechen über Öffentlichkeit ist nicht einfach eine Quelle für einen historisch-soziologischen Wandel, sondern stellt ein Symptom der zunehmenden Emphatisierung des Öffentlichkeitsbegriffs im Zuge der Aufklärung dar. Dabei ist das "Publikum" auch eine Konstruktion, die Leerstellen auffüllen muss, und der ihm zugewiesene Platz wechselt immer wieder. Die Formierung des Öffentlichkeitsbegriffs geschah nicht nur als Prozess der Öffnung, sondern auch der Abgrenzung. Ebenso bedeutend wie die positiven Formulierungen sind die negativen Zerrbilder des Publikums, die im 18. Jahrhunderts vielfach entwickelt werden. Am Beispiel zweier solcher Negativbilder, des "Connaisseurs" und der "multitude" werden die Verbindungen zur ästhetischen Theorie untersucht. Traditionelle Öffentlichkeitstheorien hinterlassen noch weit in das 18. Jahrhundert hinein ihre Spuren. Dies führt zu Begrifflichkeiten, die nicht emanzipatorisch oder demokratisch geprägt sind und zu einem Verständnis von Öffentlichkeit, das nicht nur prinzipiell kritisch oder widerständig, subversiv oder oppositionell gedacht werden kann, sondern mit jeder Öffnung auch eine Schließung unternimmt. Das "Kunstpublikum" entwickelt sich in einem konfliktreichen Prozess, in dem sich die Zugangsberechtigungen zur Institution Kunst immer wieder verändern und neu ausdifferenzieren. ; The eighteenth century witnessed fundamental changes in the production and presentation of art. The public sphere was postulated as the main addressee and the decisive arbiter of aesthetic quality. An essential characteristic of the modern art system emerged: art- claim to the public. The concretization of the art public as a figure of discourse can be traced in several threads of discourse describing eighteenth-century conceptions and perceptions of the art public. Art collectors and commentators wrote about the emerging system of art exhibitions, artists depicted their struggle with the new anonymous public these exhibitions generated. The concretization of the "public" as a figure of discourse in an analysis of eighteenth-century visual and textual culture is analyzed in two art centres that, especially in this period, presented themselves in opposition. The topographical paragone of England and France reflects not only problems immanent to the art system, but also essential differences in the interpretation of the terms "public sphere" and "art public". A discursive analysis of the term "art public" reveals a complex web of historical threads reaching back to the seventeenth century. Literary and performative models aimed at the description of early theatrical "publics" were transformed and adapted to describe the relationship between visual arts and its audience. The concept of an ideal art audience was often described indirectly via negative concepts such as "the connoisseur" or "the multitude"; in addition, older tropes, such as the "vecchiarella"-anecdote related by Bellori, the figure of "Apelles post tabulam", and the dichotomy of "fame" and "celebrity" were pitted against each other and, especially, against the enlightened notion of the public sphere. The often-quoted "rise of the public sphere" in the visual arts emerges as a concrete and vividly manifest discourse that not only illustrated but contributed to the institutional, economical and sociological changes.
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In: Impact of empire Vol. 11
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 18, Heft 2, S. 233-245
ISSN: 2193-9713
Auf der Basis erster empirischer ethnographischer Ergebnisse eines Forschungsprojektes diskutiert dieser Beitrag die Aneignung oder auch 'Umlebung' öffentlicher Räume durch Kinder und Jugendliche, die auf einem Skateplatz Scooter fahren. Neben der generationalen Differenz von Kindern und Erwachsenen zeigt sich auch der Stellenwert intragenerationaler Relationen zwischen Kindern und Jugendlichen, wenn es darum geht Zugänge zum und Ausschlüsse vom Skateplatz zu legitimieren. Mit einer ontopolitischen Perspektive wird die Bedeutung generationaler Ordnung und generationalen Ordnens bezogen auf Prozesse des Zonierens im öffentlichen Raum rekonstruierbar. Kinder und Jugendliche, aber auch ihre kulturelle Praxis werden dabei zu politischen Akteur*innen und sind in besonderer Weise praktisch und relational in die verschiedenen Ebenen des politischen Netzes des Zonierens öffentlicher Räume involviert.