Public Management wird verstanden als Gestaltung, Lenkung und Entwicklung öffentlicher Institutionen und deren Leistungserbringungsprozesse. Public Governance wird verstanden als Organisation der Willensbildung , der Entscheidungsfindung und der Erfüllung von öffentlichen Aufgaben. In dem Beitrag werden Governance-Perspektiven der Ökonomie, die neue Institutionenökonomie, das kooperative Management sowie Governance-Modelle mit ökonomischem Hintergrund dargestellt. Abschließend wird das "New Public Management" als praktische Anwendung erläutert. (GB)
Mit dem Aufkommen der Governance-Diskurse Ende der 1990er Jahre traten die Außenbeziehungen des öffentlichen Sektors sowie das gesellschaftliche Umfeld von Staat und Verwaltung verstärkt in den Fokus verwaltungs- und politikwissenschaftlicher Studien. Diese Neufokussierung der Modernisierungsdiskurse entspricht zum einen der Erfahrung, dass die Nachhaltigkeit von Prozessen der Verwaltungsmodernisierung eher nach den Wirkungen und weniger nach den Ergebnissen zu beurteilen ist. Zum anderen scheint sich dem Autor zufolge die Ansicht durchzusetzen, "dass weder der Staat noch eine staatliche Körperschaft oder eine einzelne Behörde allein die Erfüllung der Aufgaben des Gemeinwohls garantieren kann, sondern dass Kooperationen und Partnerschaften sowohl innerhalb des öffentlichen Sektors, als auch mit Privaten erforderlich sind". Im vorliegenden Beitrag werden - ausgehend von einer Darstellung des managerial-betriebswirtschaftlichen Modernisierungsdesigns - die Merkmale und Leistungspotenziale von Public-Governance-Konzepten für eine nachhaltige Modernisierung des öffentlichen Sektors aufgezeigt. In diesem Zusammenhang wird begründet, dass eine solide Performanzoptimierung des öffentlichen Sektors nur erwartbar ist, wenn die genutzten NPM-Modernisierungsansätze nicht verabschiedet, sondern zu einem komplexen, "innovation-focussed" Steuerungsparadigma erweitert werden. (ICI2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 577-578
Im Zuge des Public Management soll die staatliche Regelsteuerung auch im Hochschulbereich durch ein an Zielen orientiertes Steuerungsregime ersetzt werden. Mit der Einführung von Studiengebühren, dem Ausbau von Weiterbildungsstudiengängen und den Wahlmöglichkeiten für Studenten im Zuge der Einführung von Bachelor-/Masterstudiengängen werden die Universitäten zunehmend auf ein Nachfrageorientiertes Finanzierungssystem umgestellt. Nach der Vermittlung eines organisationstheoretisch reflektierten Verständnisses von Controlling wird hier untersucht, wie sich die Funktionen des Controllings in einer zum Public Management entwickelten Hochschule darstellen. Abschließend wird skizziert, welche "Controlling-Konsequenzen" sich im Hochschulbereich aus der Public Governance-Diskussion ergeben. (ICF)
Im Zuge des Public Management soll die staatliche Regelsteuerung auch im Hochschulbereich durch ein an Zielen orientiertes Steuerungsregime ersetzt werden. Mit der Einführung von Studiengebühren, dem Ausbau von Weiterbildungsstudiengängen und den Wahlmöglichkeiten für Studenten im Zuge der Einführung von Bachelor-/Masterstudiengängen werden die Universitäten zunehmend auf ein Nachfrageorientiertes Finanzierungssystem umgestellt. Nach der Vermittlung eines organisationstheoretisch reflektierten Verständnisses von Controlling wird hier untersucht, wie sich die Funktionen des Controllings in einer zum Public Management entwickelten Hochschule darstellen. Abschließend wird skizziert, welche "Controlling-Konsequenzen" sich im Hochschulbereich aus der Public Governance-Diskussion ergeben. (ICF).
Die Konzentration der Daseinsvorsorgeeinrichtungen sowie die Zuordnung derselben zu den Siedlungsbereichen sind angesichts des demografischen Wandels wichtige Maßnahmen zur Sicherung der Tragfähigkeit der Daseinsvorsorge sowie der Erreichbarkeit der Standorte. Der Beitrag beschreibt anhand einiger Beispiele, wie durch eine enge Kooperation von Regionalplanung und Bauleitplanung eine konkrete und detaillierte Steuerung der Siedlungsentwicklung und der Standorte für zentralörtliche Einrichtungen möglich ist. Damit wird ein Ansatz beschrieben, wie die im LEP-Entwurf für NRW aus 2013 angesprochenen und durch die Regionalplanung zu bestimmenden zASB erarbeitet werden können, um eine integrierte überörtliche Steuerungsstrategie umzusetzen.
Der Begriff "Public Private Partnership" (PPP) verdankt seinen Aufstieg in erster Linie den Privatisierungs- und Deregulierungstrends unter Ronald Reagan in den USA und unter Margaret Thatcher in Großbritannien. PPP wird zwar von der Privatisierungsdebatte getragen, lässt sich aber nicht ausschließlich als Element neoliberaler Politik verorten. Als Instrument wird es in erster Linie auf der regionalen und lokalen Ebene eingesetzt. In der Bundesrepublik tragen die wachsenden Haushaltsdefizite und die eingeschränkte Handlungsfähigkeit öffentlicher Institutionen in hohem Maße dazu bei, dass PPP als alternative Organisationsform populärer wird. Außerdem betrachten viele Kommunen solche Organisationsformen als adäquate Instrumente, um in einer wachsenden Standortkonkurrenz Projekte schneller und effizienter umsetzen zu können. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst die Unterschiede von PPP zum Sponsoring und zum Subsidiaritätsprinzip herausgestellt. Im Anschluss daran werden die Effizienzvorteile durch PPPs beschrieben, Handlungsfelder und Beispiele aus der Verwaltungspraxis aufgezeigt sowie Entwicklungsperspektiven und -probleme diskutiert. (ICI2)
"Public Diplomacy und Cultural Diplomacy sind wichtige Komponenten der US-amerikanischen Außenkommunikation, die das Denken und die Wertvorstellungen in vielen westlichen Ländern seit Ende des Zweiten Weltkrieges nachhaltig geprägt hat. Seit Beginn des US-amerikanischen Staates stellt sie ein wichtiges Element der US-amerikanischen Außenpolitik dar, vermittelt sie doch die Werte und Fundamente der US-amerikanischen Gesellschaft in der ganzen Welt. Die Soft Power, die die USA auf diese Weise aufgebaut haben, stärkte in den letzten Jahrzehnten ihre Vormachtstellung und war maßgeblich daran beteiligt, dass das 20. Jahrhundert zum Jahrhundert Amerikas wurde." (Autorenreferat)
"Die Autoren analysieren den Public Merger als Integrationsinstrument. In den kommenden (und zunehmenden) Fusionsprozessen werden organisatorische Änderungen bewegt, die durch die aktuellen Verwaltungsreformen, die eher nur die vorhandenen Organisationen reorganisieren, weit hinter sich lassen." (Verlagsangabe)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden ; Band 2: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung, S. 578-582
Institutionalisierte Kooperationen zwischen der öffentlichen Hand und privaten Akteuren bieten in vielen Bereichen des Staats- und Verwaltungshandelns ein Potenzial für Effektivitäts- und Effizienzsteigerungen, darunter auch die Stadt- und Raumentwicklung. Insbesondere der Zugang zu Ressourcen privater Partner eröffnet dem Staat neue Handlungsspielräume.
"Public Health" ist wortgemäß nicht ins Deutsche zu übersetzen. Der Begriff bedeutet soviel wie Theorie und Praxis der auf Gruppen bzw. Bevölkerungen bezogenen Maßnahmen und Strategien der Verminderung von Erkrankungs- und Sterbewahrscheinlichkeiten durch Senkung von Risiken (Prävention) und Stärkung von Ressourcen (Gesundheitsförderung). Public Health analysiert und beeinflußt hinter den individuellen Krankheitsfällen epidemiologisch faßbare Risikostrukturen, Verursachungszusammenhänge und Bewältigungsmöglichkeiten. Dazu gehört auch die Steuerung der medizinischen Versorgung. Wissenschaftlich ist Public Health eine Multidisziplin, politisch sollen die aus Public Health gewonnenen Entscheidungskriterien und Handlungspostulate querschnittsartig in nahezu allen Politikfeldern Berücksichtigung finden. Der vorliegende Beitrag skizziert folgende zentrale, am Beispiel AIDS aufgeworfene Public Health-Probleme: Soziale Ungleichheit vor Krankheit und Tod; Risikoabschätzung (Wahrnehmung und Kommunikation); Risikomanagement (Politikentwicklung und Umsetzung); Elemente wirksamer Prävention; Präventionsakteur Selbsthilfe; Grenzen der Medizin; Innovationen in der Krankenversorgung; Bereichsübergreifende Gesundheitspolitik (Healthy Public Policy). (ICE)
In: Public governance and leadership: political and managerial problems in making public governance changes the driver for re-constituting leadership, S. 67-94
Spätestens seit der Implementierung von Komponenten des so genannten New Public Management-Designs (NPM) in die legalistische Verwaltungskultur Kontinentaleuropas sind bestimmte Defizite dieser managerial-betriebswirtschaftlich bestimmten Modernisierungsbewegung nicht mehr zu übersehen. Inzwischen zeichnet sich ab, dass für eine "nachhaltige" Modernisierung des Staatssektors die Steuerungs- und Handlungsbeziehungen zu dessen sozialer, ökonomischer und politischer Umwelt mit in die Konzeptionalisierung und Implementierung von Reformprogrammen einzubeziehen sind. Der vorliegende Beitrag skizziert, ausgehend von den Defiziten des gegenwärtigen managerial-betriebswirtschaftlichen Modernisierungsdesigns, die Merkmale und Leistungspotentiale des Public Governance-Konzepts im Kontext einer Neuen Staatlichkeit. In diesem Zusammenhang wird gezeigt, dass eine langfristige, nachhaltige Performanzoptimierung des öffentlichen Sektors nur erwartbar ist, wenn die genutzten NPM-Modernisierungsansätze mit einem "adaptive and innovation-focused leadership"-Paradigma vernetzt werden. Wird Führung im Sinne interaktionistischer bzw. neo-institutionalistischer Ansätze verstanden, dann setzt Leadership spezifische institutionellen Rahmenbedingungen voraus und kann dann im Sinne von Public Leadership als ein Element von Good Public Governance angesehen werden. (ICA2)
Eine Besonderheit in Frankreich ist die späte Marktöffnung. Die Liberalisierung hat bisher fast immer zu den letztmöglichen Terminen im Rahmen der EU-Richtlinien stattgefunden. Hierfür ist eine Strategie verantwortlich, die ehemaligen Staatsmonopolisten auf die Konkurrenz vorzubereiten. Dies ist allerdings nicht nur eine Politik im Sinne der Konzerne, sondern erfährt zuweilen breite öffentliche Unterstützung, um etwa Beschäftigungsverhältnisse oder Rentenregelungen in den (ehemaligen) Staatsbetrieben zu sichern. Die EU-Kommission ist bei der Liberalisierung mithin die treibende Kraft. Eine über den europäischen Rahmen hinausgehende Aufgabenregulierung findet in Frankreich teilweise durch die Statuten der ehemaligen Staatsunternehmen statt. Die Bereitstellung eines Service Public ist in den Aufgaben aller großen Infrastrukturunternehmen verankert. Was dies allerdings konkret bedeutet, ist von Klauseln in den Verträgen mit dem Staat abhängig, die - wie am Beispiel von La Poste gezeigt wurde - zum Teil ungenau sind. In den Bereichen der Telekommunikation und der Energieversorgung sind durch die neu gegründeten sektoralen Regulierungsbehörden Fonds zur Finanzierung des Service Public eingerichtet worden. Für den Postsektor wird ein solcher Fonds ebenfalls diskutiert. Inwieweit die Behörden der Aufgabe einer sozial gerechten Regulierung nachkommen, bleibt fraglich, da ihre primäre Aufgabe darin liegt, den Wettbewerb zu fördern. Gleichzeitig gibt es in Frankreich - aufgrund der ausgeprägten ehemaligen Kompetenzen der Ministerien - große Schwierigkeiten, das europäische Regulierungsmodell umzusetzen. So gelang es z.B. erst im Jahr 2005, d.h. acht Jahre nach der verabschiedeten EU-Richtlinie, die vorgesehene Regulierungsbehörde für den Postdienst zu etablieren. Nur das stete Beharren der EU-Kommission auf die Einrichtung einer solchen Regulierungsbehörde führte schließlich zu deren Gründung. Wesentliche Unterschiede bestehen in Frankreich zwischen den nationalen und den lokalen/regionalen Dienstleistungen. Da auch letztere überwiegend von großen Konzernen erbracht werden, besteht zwischen ihnen und den Kommunen augenscheinlich ein Machtgefälle. Im Bereich der Wasserversorgung wurde zwar seit den frühen 1990er Jahren versucht, dieses zu verringern. Die Erfolge hierbei sind jedoch gering. (ICF2)