Deutschland verfügt neben den stark ausgelasteten internationalen Großflughäfen über ein relativ dichtes Netz kleinerer Flughäfen von regionaler Bedeutung. Ihr Ausbau wurde in den letzten Jahren vor allem von den Landesregierungen der Standortländer betrieben. Dagegen monieren die Befürworter eines nationalen Flughafenplans die Verschwendung von Ressourcen und subventionierte Konkurrenz für die Großflughäfen. Regionalflughäfen können als Element der Regionalpolitik aufgefasst werden. Sie verbessern die räumliche Anbindung und schaffen direkt und indirekt Arbeitsplätze. Außerdem wirken interregionale Spillover meist positiv, da auch in Nachbarregionen die Erreichbarkeit steigt. Das zusätzliche Angebot durch regionale Flughäfen schränkt des Weiteren die Monopolmacht bestehender Standorte ein.
In Europa wenden sowohl die Europäische Union als auch die Mitgliedstaaten hohe Summen für Regionen mit Entwicklungsrückstand auf, um deren wirtschaft - liche Konvergenz zu fördern. So investiert die Europäische Union im laufenden Finanzrahmen (2007 bis 2013) immerhin knapp 350 Mrd. Euro im Rahmen der Europäischen Regionalpolitik. Die Schwerpunktsetzung der regionalpolitischen Interventionen erfolgt dabei in den so genannten "Konvergenzregionen" (ehemals "Ziel-1-Regionen"), in denen das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt unterhalb von 75 v.H. des EU-Durchschnitts liegt. Dieser Beitrag beleuchtet die theoretischen Argumente, die für ein regionalpolitisches Engagement sprechen, und zeigt auf, dass ein Zielkonflikt zwischen den Zielen der Konvergenz und der Maximierung der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsrate bestehen kann.
Dieses Papier untersucht die regionalpolitischen Implikationen der Neuen Ökonomischen Geographie. Erstens werden der allgemeine Modellrahmen der Neuen Ökonomischen Geographie und eine für die Politikanalyse geeignete Modellvariante erläutert. Zweitens wird untersucht, ob regionale Integration nach Maßgabe des gewählten Modellrahmens politischen Handlungsbedarf anzeigt. Die Analyse ergibt, dass die möglichen räumlichen Gleichgewichte politische Interventionen aufgrund von ökonomischen Effizienzzielen nicht begründen. Das Modell zeigt jedoch politischen Handlungsbedarf bei Orientierung an ökonomischen Ausgleichszielen auf, denn unter bestimmten Bedingungen zieht regionale Integration räumliche Einkommensdisparitäten nach sich. Deshalb wird drittens untersucht, welche Politikgestaltung geeignet ist, die Gefahr von regionalen Einkommensdisparitäten im Zuge von Integrationsprozessen zu reduzieren. Das Papier schließt mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse der Untersuchung. ; This paper looks at regional policy from the perspective of the New Economic Geography. Firstly, the general framework of the New Economic Geography and one for the policy analysis adequate model approach are outlined. Secondly, the paper studies whether, according to the chosen theoretical framework, regional integration gives reasons for political interventions. The analysis shows that there are no hints that any of the potential equilibriums is bad from the aspect of efficiency. But the model implies policy interventions on equity grounds as integration entails the risk of widening economic inequalities between regions. Therefore it is thirdly examined which policy design should be chosen when aiming at avoiding interregional income disparities while reinforcing integration. The paper concludes with a summary of the main results.
Untersucht werden die Qualitäten verschiedener regionalpolitischer Instrumentenarten (Zulagen, Zuschüsse, Darlehen), die in Ostdeutschland zum Einsatz kommen, um herauszufinden, ob eine der Instrumentenarten zu bevorzugen wäre. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass es unverändert sinnvoll ist, auf mehrere Instrumente zu setzen, weil die Anreizwirkungen bei den Investoren unterschiedlich sind und sich bei den Förderinstitutionen jeweils andere Gestaltungsmöglichkeiten ergeben.
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit künftigen Entwicklungschancen des südlichsten Bundeslandes Österreichs im Hinblick auf wirtschaftsgeografische und regionalpolitische Fragestellungen. Die Arbeit beschreibt wirtschaftliche und soziale Prozesse aus einer spezifisch räumlichen Perspektive und leitet strategische, planerische und politische Aktivitäten in unterschiedlichen Bereichen der Regionalentwicklung ab. Es werden Entwicklungspotentiale und Richtungen präsentiert, die sowohl großräumige Herausforderungen als auch spezifische regionale Problemstellungen berücksichtigen. Einhergehend wird die querschnitts-orientierte Betrachtung der Region als Gesamtsystem sowie die regionale Entwicklung als IdentitÃ$t betont. Dies wird an Hand des Zugangs zu einem Mehr-Ebenen-Planungsprozess, ausgelegt an Grundsätzen der Nachhaltigkeit, verdeutlicht. Zudem werden unterschiedliche potentielle Entwicklungszugänge zur regionalpolitischen Stärkung des Landes thematisiert sowie aus regionaler Perspektive die Einbettung in großräumige Maßstabsebenen diskutiert. Diese Entwicklungstendenzen erfordern eine weitreichende Ausdehnung der Aktions- bzw. Interaktionsradien des Landes und unterstreichen die Notwendigkeit grenzüberschreitender Kooperationen zur Etablierung wettbewerbsfähiger wirtschaftlicher Größen im internationalen Kontext. Ein weiterer Schritt im Rahmen der vorliegenden Schrift ist die Darstellung unterschiedlicher Sichtweisen. So werden Einschätzungen über Entwicklungschancen des Landes einhergehend mit der Partizipations-bereitschaft aus Sicht der Bevölkerung erfasst. Weiters werden konkrete Konzepte diskutiert, die innovationsorientierte Entwicklungsbestrebungen aus Sicht der politischen Intervention darlegen. Auch wirft die Arbeit einen kritischen Blick auf den zunehmenden internationalen Wettbewerb. Durch Ausprägungen der Glokalisierung werden Entwicklungen parallel zu den zun Verflechtungen besprochen und dabei die Wichtigkeit der lokalen sowie regionalen Entwicklung betont. Zusammenfassend gesagt, ...
Im Zuge der Schaffung des Europäischen Binnenmarktes werden die regionalpolitischen Aktivitäten der EG-Kommission stark ausgeweitet. Grundlage dieser Bestrebungen ist der Artikel 23 der Einheitlichen Europäischen Akte, durch den der EWG-Vertrag um die Artikel 130a bis 130e ergänzt wurde. Im Jahre 1988 hat der Ministerrat auf Basis des Artikels 130d EWG-Vertrag entschieden, daß die Mittel der Strukturfonds bis zum Jahre 1992 verdoppelt werden, um regionalen Entwicklungszielen Rechnung zu tragen. Außerdem ist zu beobachten, daß seit Beginn der achtziger Jahre die EG-Kommission zunehmend Einfluß auf die Regionalpolitik der Mitgliedsstaaten durch ihr Beihilfekontrollverfahren nach Art. 92 und 93 des EWG-Vertrags nimmt; auch diese Aktivitäten werden aller Voraussicht nach intensiviert werden.
Im Rahmen der ausgangs der 70er Jahre entwickelten bestandsorientierten Entwicklungsstrategien stellt die Vergrößerung des regionalen Bestandes an innovations- und anpassungsfähigen Unternehmen aus dem regionalen Potential heraus ein wesentliches Element dar. Gründer- und Technologiezentren können hierzu dann einen positiven Beitrag leisten, wenn sie auf lokalen/regionalen Initiativen beruhen, die die wirtschaftsrelevanten Kräfte zusammenfassen, und das Element der Standortgemeinschaft junger Unternehmen mit Beratungs-, Vermittlungs- und Informationseinrichtungen kombinieren. Bei relativ hohem Anspruch an die Technologieorientierung wird das Potential für Gründer- und Technologiezentren relativ gering sein. Wenn dieser derzeit häufig erhobene Anspruch aufrecht erhalten werden soll, so kann dies - teilweise verstärkt durch Fördermaßnahmen der Bundesländer - zu einem Subventionswettlauf führen, bei dem lokale und regionale Wirtschaftsförderer nicht mehr nur um die Ansiedlung von größeren Unternehmen, sondern auch um die Ansiedlung von Unternehmensgründern und Kleinbetrieben konkurrieren.
Der vorliegende Beitrag untersucht den erreichten Stand des Aufbaus regionalpolitischer Institutionen in Polen, in der Tschechischen Republik und in Ungarn – Länder, die sich auf den Beitritt zur EU vorbereiten. Gemessen an der Situation zu Beginn der 90er Jahre, in der die Regionalpolitik in diesen Ländern nur eine geringe Rolle spielte, konnten Fortschritte beim Institutionenaufbau erzielt werden, die insbesondere die nationale Ebene betreffen; zugleich bleibt dort noch viel zu tun: Anpassung der Programmdokumente an die Vorgaben der Strukturfonds-Verordnungen, Benennung der Verwaltungs- und Zahlstellen für die Strukturfonds, bessere Koordinierung zwischen den verschiedenen in die Regionalpolitik involvierten zentralen Instanzen, Einbeziehung der Regionen in die Erarbeitung der nationalen Programme. Die regionalpolitischen Kompetenzen der Regionen, die mit den Verwaltungsreformen in allen diesen Ländern gestärkt werden sollen, stehen noch auf schwachen Füßen. Die Stellung der regionalen Ebenen im Prozess der Erarbeitung und Umsetzung der regionalpolitischen Programme bedarf in den Beitrittsländern der weiteren Klärung.
Seit Beginn der Transformation haben in den Ländern Mittel- und Osteuropas (MOEL) die interregionalen Disparitäten zugenommen. Insbesondere die Stadt-Land-Gegensätze haben sich verstärkt. Dieser Beitrag zeigt die Entwicklung der Disparitäten auf und diskutiert auf der Basis theoretischer Überlegungen und politischer Ziele die Notwendigkeit und Ausgestaltung regionalpolitischer Maßnahmen. Bei der ländlichen Entwicklung in den neuen EU-Mitgliedstaaten kommt den Bereichen Institutionenaufbau, Wettbewerbsfähigkeit des Agrarsektors, außerlandwirtschaftliche Einkommensquellen und Arbeitsmobilität eine große Bedeutung zu. Diese Maßnahmen sollten den spezifischen Charakteristika der jeweiligen Gebiete angepasst sein. Die regionalpolitischen Bemühungen in diesen Ländern sind seit Ende der 1990er Jahre stark von der Vorbereitung auf den EU-Beitritt geprägt. Das SAPARD-Programm hat die institutionellen Mechanismen und den Kapazitätenaufbau gestärkt. Dennoch bleibt dieser Bereich eine wichtige Herausforderung. ; Since the beginning of transition, interregional disparities in the Central and Eastern European Countries (CEECs) have increased. Particularly, the differences between urban and rural areas have grown. This paper shows the development of these disparities and discusses, based on theoretical considerations and political objectives, the need for and the design of regional policy measures. For rural development in the new EU Member States, institution building, competitiveness of the agri-food sector, non-farm income sources and labour mobility are crucial. These measures should be adapted to the specific characteristics of the respective areas. Since the end of the 1990's, the efforts of regional policy in the CEECs have been highly influenced by the preparation for EU-accession. The SAPARD programme has strengthened institutional mechanisms and capacity building. Nevertheless, there remain important challenges in this field.
Through the approaching enlargement of the European Union and the transformation of the states of middle and eastern europe - which for the most part are underdeveloped the regional policy ist confronted with an especially difficult task. The European Union already been characterized by considerable regional disparities concerning national income, employment and productivity, which will then increase after enlargement. Today, the regional policy of the EU in practice neither corresponds to the subsidiarity principle nor to the principles of concentration and the efficient expenditure of strict finances. The organization and distribution ist only possible through a well educated and well coordinated public administration. The last reform was limited only to some new details and was insufficient for the approaching enlargement. In spite of the ample financial provision, the current regional policy is only able to achieve the main target to a certain extent - that is to say the reduction of the regional differences in development. For this reason the quest for more efficiency, purposefulness and innovative solutions is becoming more apparent. In the thesis, there is an extensive investigation concerning the contribution of the structural fonds of the EU for the benefit of the development in the economic less well-developed regions in Ireland and East Germany. On the basis of this analysis, consequences for an effective aid structure in the prospective member states are demonstrated and suggestions for a reform of the regional policy are presented.
Die einzelnen Regionen der Schweiz erfahren immer weniger Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig nehmen Disparitäten zwischen Zentren und peripheren Berggebieten weiter zu. Die bisherige regionale Wirtschaftspolitik hat keine Nivellierung von Wachstum und Einkommen bewirkt. Zur Ausgestaltung einer neuen Regionalpolitik sind daher detaillierte Kenntnisse über regionale Wirtschaftskreisläufe notwendig. Mittels regionaler Input-Output-Tabellen werden für fünf Regionen Wirtschaftskreisläufe mathematisch modelliert. Aus den Modellen können mittels Nachfragemultiplikatoren regionalwirtschaftliche Effizienzen. Effektivitäten und Abhängigkeiten berechnet werden. Zusammengefügt in einem Wachstumsportfolio lässt sich auf regionale wachstumspolitische Prioritäten schliessen. Regionen können langfristig nur wachsen, wenn ein überdurchschnittlicher Zugang zu den stetig wachsenden Märkten der Zentren besteht. Regionalpolitik muss immer externen Marktzugang und regionale Wirksamkeit fördern.
Die einzelnen Regionen der Schweiz erfahren immer weniger Wirtschaftswachstum. Gleichzeitig nehmen Disparitäten zwischen Zentren und peripheren Berggebieten weiter zu. Die bisherige regionale Wirtschaftspolitik hat keine Nivellierung von Wachstum und Einkommen bewirkt. Zur Ausgestaltung einer neuen Regionalpolitik sind daher detaillierte Kenntnisse über regionale Wirtschaftskreisläufe notwendig. Mittels regionaler Input-Output-Tabellen werden für fünf Regionen Wirtschaftskreisläufe mathematisch modelliert. Aus den Modellen können mittels Nachfragemultiplikatoren regionalwirtschaftliche Effizienzen. Effektivitäten und Abhängigkeiten berechnet werden. Zusammengefügt in einem Wachstumsportfolio lässt sich auf regionale wachstumspolitische Prioritäten schliessen. Regionen können langfristig nur wachsen, wenn ein überdurchschnittlicher Zugang zu den stetig wachsenden Märkten der Zentren besteht. Regionalpolitik muss immer externen Marktzugang und regionale Wirksamkeit fördern.
Der Autor untersucht auf der Datenbasis 1974 die finanziellen Auswirkungen der im Jahr 1969 in der Bundesrepublik Deutschland durchgeführten Finanzreform. In der empirischen Untersuchung stehen 2 Fragen im Mittelpunkt: 1. In welche Richtung und in welchem Ausmass verändern die einzelnen Massnahmen der Finanzreform die Finanzkraftunterschiede auf Länder- und Gemeindeebene? 2. Entspricht die reformbedingte Veränderung des regionalen Finanzkraftgefälles den angestrebten Zielen und wie ist sie aus regionalpolitischer Sicht zu beurteilen?
Der Bericht entwickelt die Besonderheiten regionalpolitischer Steuerung aus drei Kernthemen der Problematik politischer Steuerung: der Diskussion neuerer gesellschaftlicher Steuerungsmodelle, der Idee der Kontextsteuerung und der Konzeption gemischt öffentlichprivater Steuerungsregimes. Hauptanliegen des Berichts ist eine präzisere Bestimmung der Steuerungskompetenzen der Politik im Bereich neuer Technologien, insbesondere des Multimedia-Bereichs. Die Grundthese der Argumentation ist, daß politische Steuerung nicht (mehr) hierarchisch-direkt ansetzen kann, sondern auf Kooperationsregimes verwiesen ist, welche zugleich die transregionale Vernetzung und Einbettung regionaler Veränderungsprozesse anzielen. Wichtigste Leistungen der Regionalpolitik sind Wissensmanagement und Infrastrukturentwicklung als Kernelemente einer Orientierung auf Support und Supervision. ; The report looks at the scope for regional political guidance from the vantage point of recent models of political guidance, of the idea of contextual guidance, and of the concept of privatepublic partnerships. The main goal of the paper is to give a more conclusive and concise description of the possibilities and limits of political intervention in advancing multimedia technologies, contents and uses. The report argues that political intervention and guidance needs to rely on cooperative regimes based on private-public partnerships and a transregional network to support regional transformation. The core resources of regional policies are knowledge management and the development of intelligent infrastructures within a context of providing political support and concertation for networks of cooperation.
Seit der Einführung einer gemeinsamen EG-Regionalpolitik lassen sich über die letzten Jahre eine zunehmende Verlagerung von Kompetenzen an die EG-Ebene sowie eine erhebliche Erhöhung der gemeinschaftlichen Ausgaben für regionalpolitische Zwecke beobachten. In dieser Arbeit wird untersucht, inwieweit sich die regionalpolitischen Aktivitäten der EG normativ begründen lassen und welche allokativen und distributiven Effekte im Zuge der Durchführung der Maßnahmen zu erwarten sind. Auf der Basis einer kritischen Bewertung der EG-Regionalpolitik wird abschließend ein institutioneller Reformvorschlag vorgestellt, der auf eine veränderte Aufgabenverteilung zwischen der EG und den Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Durchführung regionalpolitischer Maßnahmen abzielt.