In diesem Artikel wird die Alltagswelt aus einer postmodernen Perspektive heraus erforscht. Hierbei werden Nietzsche und Foucault als Vertreter der Postmoderne am meisten Berücksichtigung finden. Es werden die postmodernen Unterschiede zum modernen Alltagsleben erarbeitet und es soll illustriert werden, wie und wodurch sich die postmoderne Alltäglichkeit konstituiert.
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 9, Heft 1, S. 57-82
"This paper shows that ideocracies, especially communist ideocracies, have a specific pattern of cooptation and incorporation of elites and ordinary citizens, which is different from all other political regime types. Ideocracies dominate society through and through by a net of measures that make the citizens materially dependent on the state, from which the individual citizen cannot escape. The strong concentration of the distribution of goods and positions in the hands of the ideocratic state goes hand in glove with the great power to repress non - co - opted people. However, there are trade - offs in the ideocratic pattern of cooptation. The tendency of ideocracies to infantilize its citizens, may provoke reluctance even among otherwise politically indifferent citizens. Nevertheless, despite the trade - offs, the specific pattern of cooptation and incorporation of citizens and elites might help to explain why communist ideocracies were very durable in comparison to other types of political regimes." (author's abstract)
"Ausgehend von einem reflexiv vertieften Begriff des Arguments werden drei Grundlagenprobleme der Unternehmensethik beleuchtet: (1) Das Verhältnis von Theorie und Praxis, welches hier auf einen pragmatisch erneuerten Handlungsbegriff gestellt wird; (2) die Bedeutung der CSR für die Wirtschaftsethik, die eher skeptisch eingeschätzt wird; (3) die Möglichkeit, den 'Frieden' als das oberste Ziel ethisch bewussten Wirtschaftens anzusetzen - wie es Horst Steinmann seit Jahrzehnten fordert." (Autorenreferat)
In der Literatur findet sich eine breite theoretisch ausgerichtete Diskussion über moralischen Universalismus, moralischen Kontextualismus und moralischen Relativismus, wobei sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Standpunkten unter den Vertretern der verschiedenen Positionen herausgebildet hat. Ganz im Gegensatz zu der Fülle theoretischer Abhandlungen ist die Anzahl empirisch ausgerichteter Beiträge, die sich systematisch und damit nicht nur exemplarisch anhand von Einzelfällen mit der Frage interkultureller moralischer Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten auseinandersetzt, doch eher bescheiden. Diese Feststellung gilt insbesondere für quantitativ ausgerichtete Arbeiten. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung besteht in erster Linie darin, anhand der kombinierten Europäischen und Weltwertestudie zu analysieren, inwieweit sich für ausgewählte Themenbereiche bedeutende kulturelle Eigenheiten nachweisen lassen, die sich nicht auf systematische und damit theoretisch zu erwartende Unterschiede zwischen den Befragten oder den einzelnen Ländern zurückführen lassen. Mit der vorliegenden Untersuchung soll somit ein Beitrag dazu geleistet werden, bestehende empirische Forschungslücken zu verringern. (Autorenreferat)
"In Albert O. Hirschmans Werk 'Rhetorik der Reaktion' werden drei Grundfiguren reaktionären Denkens behandelt: die Sinnverkehrungsthese, die Vergeblichkeitsthese und die Gefährdungsthese. Hirschman erläutert seine Thesen im Rahmen großer weltgeschichtlicher Ereignisse und entlarvt sie als bloße Rhetorik einer Reaktion auf progressive Schübe. Es soll gezeigt werden, dass sich seine Ideen nicht nur politikwissenschaftlich analysieren lassen, sondern seine Thesen auch wissenschaftstheoretische Bedeutung haben. Diese Dimension kann am Beispiel der deutschen Wirtschafts- und Unternehmensethik deutlich gemacht werden, die als eine interdisziplinäre Wissenschaft sozusagen selbst das Progressive im konservativen Umfeld der Wirtschaftswissenschaften darstellt. Dabei zeigt sich, dass Hirschman als politischer Ökonom ein Instrumentarium liefert, das helfen kann, zwei Wissenschaften wieder zusammenzuführen: Ökonomie und Philosophie." (Autorenreferat)
Angesichts der aktuellen Diskussionen um ein Zuwanderungsgesetz diskutiert der Autor Chancen und Probleme der Migrationsthematik für die kirchliche (katholische) Jugendarbeit. Dazu gehören die Fragen nach der "Integration" im kirchlichen Verständnis und der "nationalen Identität" in katholischer Perspektive sowie ein Blick auf den interkulturellen Lernprozess in Begegnungen und die Entwicklung der persönlichen Identität. (Autor) ; In view of the current discussions about an immigration law, the author discusses opportunities and problems of the migration issue for church (Catholic) youth work. This includes the questions of "integration" in the church's understanding and "national identity" in a Catholic perspective as well as a look at the intercultural learning process in encounters and the development of personal identity. (Author)
"Die Ökonomik betrachtet die Menschen, die in Betrieben in abhängiger Stellung arbeiten, als Produktionsfaktoren und Mittel zum Zweck. Es ist Aufgabe einer von der Personalwirtschaft zu trennenden Personalethik, auf die humane Dimension dieses Produktionsfaktors 'Mensch' zu verweisen. In diesem Beitrag wird eine solche Personalethik in den Grundzügen entwickelt und es wird zu klären versucht, ob und wie Personalwirtschaft und Personalethik in Einklang gebracht werden können." (Autorenreferat)
In: Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Technik - Arbeit - Umwelt, Forschungsprofessur Umweltpolitik, Band 02-402
"'Hat der Fortschritt der Wissenschaften und Künste dazu beigetragen, die Umwelt zu schützen und zu bewahren?' Die Autoren beantworten diese Preisfrage des 'Jahrbuch Ökologie' mit dem Hinweis auf den aktuellen Zustand der gesellschaftlichen Kommunikationsverhältnisse. Das neue Leitbild der Nachhaltigkeit füge sich einfach nicht in die noch immer herrschenden Codes, welche weiterhin die Logik der öffentlichen Diskussion bestimmen. Um als neuer Code funktionieren zu können, müsse das Nachhaltigkeitsleitbild einerseits stärker in praktische Programme, andererseits aber auch in öffentliche Inszenierungen eingebettet werden - und das immer wieder und immer wieder von neuem. Das dazu nötige übergeordnete allgemeine Programm - Stichwort: nationale Nachhaltigkeitsstrategie - sei noch nicht recht auf den Weg gekommen und schon gar nicht im Rahmen einer Inszenierung. Der Essay wurde von der Günter-Altner-Stiftung und dem C.H. Beck-Verlag mit dem 'Jahrbuch-Ökologie-Preis 2001' ausgezeichnet." (Autorenreferat)
Afrikanische Bildungssysteme haben nicht nur das Problem, einheimische kulturelle Ausdrucksformen (Sprachen, religöse Glaubensvorstellungen, moralische Werte, Tanz und Musik, Kunst, herkömmliches Handwerk und Landwirtschaft, Gesang, Sprichwörter und das Nachdenken über die Natur, den Menschen und die Gesellschaft) vertiefend und anregend in den Lerninhalten für die Sozialisation der Schüler umzusetzen, sie stehen angesichts der Existenz unterschiedlicher Kulturkontexte und Völkertradionen innerhalb ein und desselben Landes auch vor dem bildungspolitischen Problem, an welchen Traditionen sich die Lerninhalte an den Schulen orientieren sollen. Wie die mosambikanische Bildungspolitik im Kontext des Prozesses der Nationenwerdung mit dem letztgenannten Problem umgegangen ist, zeigt dieser Aufsatz. (DIPF/Orig.)
Die Autorin geht davon aus, daß sich die westliche Gesellschaft und Kultur in einem grundlegenden Transformationsprozeß befinden. Dieser Prozeß wird theoretisch wiedergegeben und repräsentiert durch die Psychoanalyse, die feministische Theorie und die postmoderne Philosophie. In dem vorliegenden Aufsatz befaßt sich die Autorin im Kontext der Postmoderne mit der feministischen Theorie, ihren Zielen, Logiken und Problempunkten. Sie ordnet die feministische Theorie in ihren sozialen und philosophischen Kontext ein, dessen Kritik sie darstellt und dem sie zugleich angehört. Neben der Reflexion der Geschlechterverhältnisse als grundlegendem Ziel feministischer Theorie befaßt sich die Autorin auch mit der Art und Weise, wie feministische Theoretikerinnen über das Geschlechterverhältnis und andere soziale Verhältnisse denken. In diesem Sinne bewegt sie sich zwischen der Reflexion der Geschlechterverhältnisse und dem Nachdenken darüber, wie über sie gedacht wird bzw. gedacht werden könnte. (pag)
Der Autor stellt verschiedene Tendenzen und Neuerungen in der internationalen Bildungsentwicklung Ende der 1980er/ Anfang der 1990er Jahre dar. Schwerpunkte sind die Länder Frankreich, Großbritannien und Spanien. Während im Falle von Frankreich einerseits einige Förderungsmaßnahmen in der Berufsbildung wie der "credit-formation individualisé" (CFT) und die Vorbereitung eines neuen Berufsbildungsgesetzes sowie Maßnahmen zur Bewältigung der Probleme der Hochschulkapazität (Erhöhung des Bildungshaushaltes, Regionalisierung der Hochschulen durch den Plan "Universités 2000") angesprochen werden, geht es im Falle von Großbritannien vor allem um die Reformvorschläge bezüglich der so genannten "Higher Education" und im Falle von Spanien um den Religionsunterricht an Schulen und die Durchführung eines neuen Hochschulzulassungstests. (DIPF/ssch)
Der Beitrag verfolgt zwei Ziele. Zum einen will er Schütz' Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Ökonomie aufarbeiten, zum anderen soll die Relevanz der Schützschen Analysen der Lebenswelt für die Ökonomie sichtbar gemacht werden. Zunächst werden die zentralen Elemente der österreichischen Grenznutzenschule herausgearbeitet, die den wissenschaftlichen Hintergrund und methodologischen Bezugspunkt von Schütz' Arbeiten bildet. Sodann wird Schütz' Postulat der subjektiven Perspektive verständlich gemacht - soziale Phänomene aus den Handlungen der beteiligten Individuen zu erklären muss heißen, auf den subjektiven Sinn zu rekurrieren, den diese Handlungen für die Handelnden selbst haben. Dies setzt eine Theorie des Verstehens voraus. Im Folgenden werden die Unterschiede zwischen Schütz und Mises in Bezug auf den Antrieb menschlichen Handelns und in Bezug auf die Theorie der Wahl herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund wird nach der Funktion des Grenznutzenprinzips bei Schütz gefragt, die dem Verfasser zufolge eine doppelte ist: es zwingt den Nationalökonomen, sich auf das Wesen der sozialen Realität zu besinnen, und es bildet des Kriterium zur Abgrenzung des ökonomischen Untersuchungsfeldes. Die erste Funktion kann es nur erfüllen, wenn eine Methode und Kategorien verfügbar sind, um die Grundannahmen mit den sinnhaften Sozialwelt in Bezug zu setzen - hier kommt Schütz' phänomenologische Analyse der Lebenswelt ins Spiel. Zur Abgrenzung des Gegenstandsbereichs der Ökonomie eignet sich das Grenznutzenprinzip, wie der Verfasser zeigt, nicht. Die Legitimität ökonomistischer Erklärungsansätze in nicht-wirtschaftlichen Handlungsbereichen kann nur anhand des Kriteriums ihrer empirischen Adäquanz beurteilt werden. Die Zuschreibung von Kosten-Nutzen-Kalkülen an Personen, deren Handlungsorientierung de facto nicht rational war, ist - wie der Verfasser zeigt - lediglich eine Pseudoerklärung. (ICE2)
In dem Maße, wie die Kritik an der Materialisierung des Rechts (meist als Kritik an der zunehmenden Verrechtlichung formuliert) zunimmt, stellt sich das Problem, wie die Rationalität des modernen Rechts anders begründet werden kann. Ein Durchgang durch verschiedene rechtssoziologische Traditionen zeigt, daß sie entweder das Rationalitätsproblem überhaupt auf die Seite schieben oder aber die Rationalität des Rechts weiterhin - und das ist seit Weber so angelegt - in der kognitiven Organisation der Rechtsbegriffe suchen. Demgegenüber wird der Versuch unternommen, die zunehmende Prozeduralisierung des Rechts, die als Reaktion auf die mit dem Ausbau des Wohlfahrtsstaates verbundene Materialisierung zu sehen ist, auf die ihr impliziten Rationalitätsgesichtspunkte zu untersuchen. Es wird behauptet, daß das Organisationsprinzip eines prozeduralen Rechts darin besteht, die Beteiligten in kommunikative Prozesse zu involvieren, die der Logik argumentativer Auseinandersetzung folgen. Diese spezifische Qualität des prozeduralen Rechts macht es möglich, von einem Prozeß kommunikativer Rationalisierung zu reden und darin das Entwicklungsprinzip des spätmodernen Rechts zu lokalisieren. Daraus folgt ein Plädoyer für Verrechtlichung insofern, als die Thematisierung der kommunikativen Logik prozeduraler Regelungen es erlaubt, auch die Lebenswelt nicht sich allein zu überlassen, sondern vor das Forum rechtlicher organisierter Auseinandersetzungen zu ziehen. Darin liegt die spezifische Modernität des spätmodernen prozeduralen Rechts begründet.
Es wird die philosophische Frage nach dem richtigeren Leben aus ökologischer Perspektive gestellt. Sie wird mit Hilfe der Kritischen Theoretiker, Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre, Erich Fromm und Ernst Bloch beantwortet.