In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1933-1948
"Um Informationen über die Lebenssituation von Kindern zu erhalten, wurden bis vor kurzem in der Regel die Eltern oder andere Stellvertreter um Auskunft gebeten. In jüngerer Zeit werden jedoch in standardisierten Befragungen immer häufiger die Kinder selbst befragt. Die methodische Literatur zur Befragung von Kindern zeigt, dass diese bereits ab einem Alter von etwa 9 oder 10 Jahren an standardisierten Befragungen teilnehmen können. Andererseits gibt es Hinweise darauf, dass sich der Frage-Antwort-Prozess bei Kindern dieser Altergruppe problematisch darstellt, was zu einem eingeschränkten Verständnis der Fragen bzw. zu Verzerrungen bei ihrer Beantwortung führen kann. Auf diese Probleme reagieren die Interviewer z.T. mit einem weichen, sozial orientierten Interviewerstil, der jedoch seinerseits Gefahren für die Datenqualität beinhaltet. Angesichts dieser Situation soll in dem Vortrag der Frage nachgegangen werden, welche Fragetypen sich für Kinder im Alter von 9 oder 10 Jahren eignen, welcher Interviewer-Stil zu den vergleichsweise besten Daten führt und wie sich die im Alter von 9 oder 10 Jahren unterschiedlich ausgeprägten kognitiven Kapazitäten der Kinder auf den Frage-Antwort-Prozess auswirken. Der Vortrag basiert auf der Analyse von etwa 150 auf Video aufgezeichneten standardisierten Interviews mit Kindern, die mit Hilfe der Methode des Behavior Coding analysiert wurden. Die verschiedenen Daten werden zusammengeführt und mehrebenenanalytisch ausgewertet, wobei die durch das Behavior Coding ermittelten Verhaltensweisen von Befragten und Interviewern - als Indikatoren für die Datenqualität - die abhängige Variable bilden, und die kognitiven und sozialen Merkmale des Befragten, der Interviewerstil sowie der Typ der jeweiligen Fragebogenfrage als unabhängige Variablen fungieren." (Autorenreferat)
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 6, Heft 2, S. 293-322
The five post-Soviet states of Central Asia possess structural geographic features that contribute to some development processes unfolding with greater difficulty than in other parts of the world. The contrasts in landscapes, an increasing water shortage, the consequences of squandered resources & growing population pose problems that can be met only inadequately with the current environmental & economic management. Adapted from the source document.
The last contribution sums up the major results of this volume. It adopts a comparative perspective by relating the various observations to each other and by placing them in the wider context of the recent relevant literature. It makes a case for the German notion 'ländliche Gemeingüter' as an umbrella term analogous to 'rural commons' in English. The following core section of the synthesis is organised according to the analytical framework laid out in the preface. The first part deals with 'resource systems and institutional arrangements'; we then turn to 'inclusion and exclusion' and to corresponding cultures of conflict and consensus; afterwards, the political sphere in the narrow, state-centred sense is illuminated under the heading 'constitutional structures'; we close with a review of those factors which fostered or hampered 'processes of change'. In light of such considerations, we finally identify five dimensions of the study of rural commons that deserve more attention in the future: (1) language and terminology; (2) micro-dynamics and vertical interaction, especially prior to the mid-eighteenth century; (3) the effects of exclusion from common resources on conflicts and social inequality; (4) an agenda beyond the paradigms of tragedy and sustainability; (5) regional research disparities. ; The last contribution sums up the major results of this volume. It adopts a comparative perspective by relating the various observations to each other and by placing them in the wider context of the recent relevant literature. It makes a case for the German notion 'ländliche Gemeingüter' as an umbrella term analogous to 'rural commons' in English. The following core section of the synthesis is organised according to the analytical framework laid out in the preface. The first part deals with 'resource systems and institutional arrangements'; we then turn to 'inclusion and exclusion' and to corresponding cultures of conflict and consensus; afterwards, the political sphere in the narrow, state-centred sense is illuminated under the heading 'constitutional structures'; we close with a review of those factors which fostered or hampered 'processes of change'. In light of such considerations, we finally identify five dimensions of the study of rural commons that deserve more attention in the future: (1) language and terminology; (2) micro-dynamics and vertical interaction, especially prior to the mid-eighteenth century; (3) the effects of exclusion from common resources on conflicts and social inequality; (4) an agenda beyond the paradigms of tragedy and sustainability; (5) regional research disparities.
Hunger ist nach wie vor ein weit verbreitetes Problem. Nach der jüngsten Schätzung der FAO hungern weltweit noch immer über 800 Mio. Menschen. Prognosen gehen davon aus, dass die Agrarproduktion bis 2050 verdoppelt werden muss, um der steigenden Nachfrage nach Agrarprodukten durch Bevölkerungswachstum, Bioenergieproduktion und sich verändernde Ernährungsgewohnheiten zu begegnen. Unter vielen Möglichkeiten, das Welternährungsproblem zu beschreiben, wird in dieser Dissertation das Konzept der Ernährungssicherheit nach der Definition der FAO herangezogen. Ernährungssicherheit umfasst als wichtigste Aspekte die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und den ökonomischen Zugang zu Nahrungsmitteln. Nahrungsmittelverfügbarkeit ist in erster Linie von einer global ausreichenden Produktion abhängig, der Zugang zu Nahrung von der Kaufkraft der Haushalte. Die Kaufkraft wird sowohl durch das Einkommen wie auch die Agrarpreise beeinflusst. Die Nahrungsmittelverfügbarkeit kann vor allem durch Ertragssteigerungen erhöht werden. Sollen die Ertragssteigerungen ressourcenschonend erfolgen, muss die Produktivität der Agrarproduktion bezogen auf alle Produktionsfaktoren inkl. Umweltgütern steigen. Nur durch technische und organisatorische Innovation kann dies realisiert werden. Ertragssteigerungen in Entwicklungsländern erhöhen gleichzeitig die Einkommen von potenziell von Hunger Betroffenen. Eine Begrenzung der Nachfrage nach Agrargütern kann global in erster Linie in den Bereichen Bioenergie und Konsum tierischer Produkte erfolgen. Simulationen können helfen, den Einfluss einzelner Faktoren der globalen Nachfrage und des Angebots nach Agrarrohstoffen und -produkten auf die Welternährungslage genauer abzuschätzen. Ein Großteil der Simulationen in der Literatur kommt mithilfe von partiellen oder allgemeinen Gleichgewichtsmodellen zu Aussagen über gehandelte Mengen und Preise oder Wohlfahrtseffekte. In dieser Arbeit wird ein einfaches partielles Gleichgewichtsmodell für den Weltmarkt für Biotreibstoffe, Fleisch und Getreide entwickelt und mit der Methode der FAO zur Schätzung der Zahl der Hungernden gekoppelt. Dies ermöglicht die Abschätzung des Einflusses verschiedener Szenarien auf die Zahl der Hungernden. Für das Referenzjahr 2011 werden Szenarien alternativer Nachfrage nach Fleisch und Biotreibstoffen simuliert, ebenso wie ein Szenario alternativer landwirtschaftlicher Produktivität in der Europäischen Union. Die Schätzungen ergeben einen signifikanten Einfluss der simulierten Nachfrage- und Angebotsverschiebungen. Im Vergleich mit dem Status Quo führt eine Reduktion des Fleischkonsums in den OECD-Ländern um 50% zu einer Reduktion der Zahl der Hungernden um 5%. Eine ii Flächenproduktivität im Getreideanbau in der EU auf dem Niveau von 1980 steigert die Zahl der Hungernden um mehr als 5%, ein Anstieg der Biotreibstoffquote in der OECD auf 10% erhöht die Zahl der Hungernden gar um 10%. Die Durchsetzung geeigneter politischer Maßnahmen zur Verbesserung der Welternährungslage kann durch eine breite öffentliche Unterstützung beschleunigt oder erst ermöglicht werden. Über die öffentliche Meinung zu Fragen der Welternährung in Deutschland existieren bisher keine expliziten Studien. In den Themenbereichen landwirtschaftliche Produktion und Nahrungsmittelkonsum stellt das Thema Welternährung nur einen Aspekt dar, der neben Fragen nach z.B. der Lebensmittelsicherheit und Gesundheit sowie den Auswirkungen von Agrarproduktion auf Landschaft und Umwelt steht. Hier werden Ergebnisse einer Online-Befragung zum Thema Welternährung präsentiert, die im März 2012 mit einer repräsentativen Stichprobe 1.200 deutscher Internetnutzer durchgeführt wurde. Die Befragung beinhaltete im Wesentlichen die Bewertung der Wirkung verschiedener potenzieller Ursachen der weltweiten Unterernährung, sowie Maßnahmen und Entwicklungen zu ihrer Lösung. Die Ergebnisse zeigen, dass das Thema Welthunger in erster Linie mit Merkmalen akuter (Hunger-) Krisen in Verbindung gebracht wird. Die vielversprechendsten Lösungsmaßnahmen sind in den Augen der Befragten der Ausbau des Fairen Handels, Absatzmärkte für Kleinbauern sowie ein Lebensmittelspekulationsverbot. Der intensiven Landwirtschaft in der Welt wie auch in Europa sowie insbesondere der Grünen Gentechnik wird kein Potenzial zur Lösung des Problems zugesprochen. Die Antwortmuster lassen auf die Präsenz eines Halo-Effekts mit einer Übertragung unterstellter negativer Umweltwirkungen auf das Thema Welternährung schließen. Die Grüne Gentechnik ist eine Agrartechnologie, die potenziell zur Angebotsausweitung von Agrarprodukten genauso beitragen kann wie zu einer ressourcenschonenderen Landwirtschaft. Bisherige Anwendungen, hauptsächlich Herbizidtoleranz sowie Insektenresistenz, haben u.a. zu einer Steigerung der effektiven Erträge, einer Einsparung von Insektiziden und einer Steigerung der Profite vor allem im Baumwollanbau beigetragen. Trotz zahlreicher Belege besteht über die Auswirkungen von gentechnisch veränderten (GV) Nutzpflanzen eine anhaltende Kontroverse. Ein Großteil der europäischen Bevölkerung lehnt den Anbau ebenso ab wie einen Verzehr von Produkten aus GV-Pflanzen. Unterstellte sozio-ökonomische Auswirkungen oder Auswirkungen auf die Welternährung sind nur zwei Determinanten von vielen, die zu den Einstellungen zur Grünen Gentechnik beitragen. Zur Konsolidierung des Wissens im Bereich agronomischer sowie sozio-ökonomischer Auswirkungen von GV-Pflanzen wurde eine Meta-Analyse durchgeführt. In wissenschaftlichen Datenbanken wurden iii 147 Primärstudien identifiziert, die für die Meta-Analyse verwendet wurden. Die Analyse beschränkt sich auf gentechnisch veränderte Sojabohnen, Mais und Baumwolle. Als mittlere Effekte des Anbaus von GV-Pflanzen ergibt die Meta-Analyse eine Steigerung des Ertrages um 22%, eine Reduktion der Menge der angewendeten Pflanzenschutzmittel um 37% und eine Steigerung der Profite der Bauern um 68%. Die Höhe der Effekte hängt stark von verschiedenen Faktoren ab. Die Effekte sind für alle drei genannten Variablen in Entwicklungsländern betragsmäßig größer als in Industrieländern. Auch sind die Effekte des Anbaus von GV-Pflanzen bei Erträgen und beim Pflanzenschutzmitteleinsatz betragsmäßig höher für insektenresistente Pflanzen als bei solchen mit Herbizidtoleranz. Aus den in der Arbeit gewonnenen Erkenntnissen kann geschlussfolgert werden, dass sowohl das Nahrungsmittelangebot gesteigert als auch die Nachfrage begrenzt werden sollte. Dies verlangt eine standortangepasste Ausnutzung vorhandener und die Entwicklung neuer Technologien. Auch die Gentechnik kann einen Beitrag leisten. Der Kleinbauernsektor muss vordringlich gefördert werden. Zur Begrenzung der Nachfrage können neben der Politik, welche vor allem die Biotreibstoffnachfrage beeinflussen kann, auch Konsumenten durch Verzicht auf tierische Produkte beitragen. Dies wie auch die Durchführung effektiver politischer Maßnahmen sind auf eine unverzerrte Sichtweise der Öffentlichkeit auf das Thema Welternährung angewiesen. Dazu muss das Thema in Wissenschaftskommunikation und Bildung stärker thematisiert werden. ; Hunger is still a widespread problem. According to newest estimates of the FAO, more than 800 million people are not able to fulfil their basic dietary needs. Projections estimate that the global agricultural production will have to be doubled by 2050 to meet the growing demand driven by population growth, bioenergy, and changing dietary habits. Among many possible ways to describe the world hunger problem we choose the concept of food security according to the FAO. Food security is comprised of four pillars, the two first of which are food availability and the economic access to food. Food availability is mainly dependent on a sufficient global agricultural production; the access to food depends on the purchasing power of the households. The main determinants of purchasing power, in turn, are the household income as well as agricultural prices. Food availability can mainly be increased through an increase in agricultural yields. In order for the yield increases to be resource conserving, the productivity of all production factors including environmental resources must be enhanced. This can only be achieved through technical and organizational innovation. Yield gains in developing countries simultaneously increase the incomes of small scale farmers who are potentially in danger of undernutrition. A limitation to global demand for agricultural commodities can foremost be achieved in the domain of bioenergy and animal products. Simulations are a valid tool to assess the influence of certain factors of global demand and supply of agricultural commodities. In large parts, simulations use computer generated total or partial equilibrium models to assess shifts in quantities traded, prices, or welfare. In this dissertation, we develop a simple partial equilibrium model for the world market for biofuels, meat, and grains. This model is then connected to the FAO method for the estimation of the prevalence of undernutrition. This enables us to estimate the impact of different scenarios on the number of undernourished people in the world. For the year 2011, several scenarios with an alternative demand for meat or biofuels are simulated as well as one scenario with an alternative agricultural productivity in the European Union. The estimations show a significant effect of the simulated shifts in demand and supply. In comparison with the status quo, an OECD-wide reduction in meat consumption leads to a reduction in the number of undernourished people by 5%. A simulated land productivity in grain production in the EU at the level of 1980 leads to an increase in the number of undernourished people by 10%. In order for appropriate policies concerning the world food situation to be put in place, wide public support will be necessary. So far there exists no evidence about the public opinion concerning the problem of world hunger. In the areas of agriculture and food consumption, the issue of world food v security is only one side aspect within an array of issues as food safety and health, as well as the impacts of agriculture on landscapes and the environment. In this dissertation we present the results of an online survey concerning the issue of world hunger. The survey was carried out with a representative sample of 1,200 German internet users in March 2012. In the main parts of the survey, respondents were asked to rate different potential causes and remedies of the world hunger problem. The results show that the world hunger is mainly associated with attributes of famines and acute crises. In the view of the respondents, the most promising remedies to world hunger are an increase of Fair Trade, the creation of market outlets for smallholder farmers in developing countries, and the interdiction of speculation on agricultural commodities. Intensive agriculture in the world and also in Europe is not rated having any potential to improve world food security; the same holds true for GM (Genetically Modified) crops. The patterns of the responses suggest that there might be a halo effect whereby assumed negative consequences of intensive agriculture and genetic engineering are transmitted to the evaluation with respect to the issue of world hunger. Genetic engineering in agriculture is a technology that can potentially help increase agricultural production and also have resource-conserving effects. Current applications, mainly insect resistance and herbicide tolerance have, among others, led to an increase in effective yields, a reduction in the application of insecticides, and an increase in farmers' profits. Despite evidence from numerous studies there is still a high level of controversy regarding the impacts of GM crops. Large parts of the European public oppose both the cultivation of GM crops and consumption of GM food. Assumed socio-economic impacts or impacts on food security are only two minor aspects of many determinants of the attitude towards this technology. To consolidate the evidence on agronomic and economic impacts for farmers, we conducted a meta-analysis. Through keyword search in scientific databases, 147 studies were identified and used in the analysis. The meta-study is limited to results on the most widespread GM crops worldwide: soybeans, maize, and cotton. We estimate mean effect sizes of GM crop cultivation which are an increase in yield by 22%, a reduction in pesticide quantity by 37% on average, and an increase in farmer profits by 68%. The magnitude of the effects is determined by various factors. For all three variables named above, the impact of GM crop cultivation is larger in developing than in developed countries. Yield effects as well as impacts of GM crops on pesticide quantity are relatively larger for insect resistant crops than for herbicide tolerant crops.
In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft = Revue suisse de science politique, Band 11, Heft 3, S. 157-164
For Frank Bodmer & Siovio Vorner (2004), the weakness of Swiss economic growth is inherent to the system, & at the core, politics are to blame, without consideration of whether the economy may be self directed, as formation of the behavior of the players by political institutions does not mean that the economy is not also self directed. Personnel & resource movements show deindustrialization as elsewhere, lending impetus to increased social protection, though the pension system shows that economic as well as social factors are in play. The impact of social expenditures cannot be denied though foreign statistics indicate the Swiss tend to also follow the path of least resistance & in addition are impacted by global trends, more influenced externally than domestically. These spur voter reactions. The economic articles of 1947 provide the framework that can be utilized by those interested, & such a coordinated economy requires greater effort to transform as the economy & businesses continue to utilize the institutional advantages. Though the economic influences cannot be quantified, the problems of economic weakness are first & foremost economic, & not just political. Tables, References. L. Reed
Северо-Монгольская горная лесостепь, переходная зона между тайгой и открытой степью, имеет богатый животный и растительный мир. Для сельского хозяйства это самая продуктивная часть страны и имеет плотность населения выше средней по Монголии. Древостои светлой тайги, в которых преобладает лиственница (Larix sibirica Ledeb.), представляют основу монгольских продуктивных лесов и поставляются все больше в соответствии с растущим спросом на деловую древесину и дрова. В лесах Монгольской горной лесостепной зоны и таежной зоны наблюдается, особенно с конца прошлого века, заметное сокращение площади леса. Основными факторами этого сдвига растительности являются изменения в землепользовании, частота пожаров, появление вредителей и изменение климата. На видовой состав, прирост и структуру древостоев оказывают сильное влияние различные природные и антропогенные режимы воздействия и климатические факторы. Понимание влияния климатических факторов на эти воздействия и экологическое влияние от воздействий на древостои и их реакцию с точки зрения структуры, прироста и обновлений необходимо для развития экологически и регионально соответствующих программ ведения лесного хозяйства. Частые, интенсивные, обширные воздействия, прежде всего лесозаготовки и лесные пожары, способствовали появлению сукцессионных лесов (Betula platyphylla Sukaczev), в которых преобладает береза. Несмотря на предпринимаемые усилия по созданию альтернативных подходов к управлению лесами в Монголии существует недостаток знаний о влиянии основных факторов и воздействий на структуру лесов и лесной растительности и недостаточная мощность. Одной из областей с традиционно сильным землепользованием является аймак Селенги, расположенный к северу от Улан-Батора. В 2009 году Монгольский Университет естественных наук в Дархане и группа лесопользователей в исследовательском районе Альтансумбэр создали исследуемые площади и провели экспериментальные опыты выборочной рубки. Эта инициатива в области была поддержана в рамках проекта UNFAO «Укрепление потенциала и институциональное развитие для совместного управления природными ресурсами и сохранения лесов в лесных районах Монголии» (GCP / MON / 002 / NET), финансируемого правительством Нидерланды. Большинство исследуемых площадей имеет размер 2500 м². Исследовательский район Альтансумбэр расположен к западу от Дархана и является ярким примером монгольской горной лесостепной зоны. Исследовательский район Бугант расположен к востоку от Дархана в западных горах Хенти и является частью густой таежной зоны. Изучалось влияние климатических факторов и выборочной вырубки на рост и структуру поврежденных от пожара березовых и лиственничных древостоев светлой тайги в исследовательском районе Алтансумбэр (горная лесостепная зона, северные склоны). В исследовательском районе Бугант (таежная зона, южные и восточные склоны) изучено влияние климатических факторов на прирост березы и проведено сравнение с результатами Алтансумбэр. Различия в отношении повреждений от пожара между березой и сосной (Pinus sylvestris L.) оценивались отдельно. Во всех исследованных древостоях обоих исследуемых районов были обнаружены признаки лесных пожаров, и большинство древостоев также показали признаки предыдущих мелкомасштабных лесозаготовок. Посредством дендрохронологических методов были рассмотрены отношения климата и роста и проведен анализ экстремальных годов. В районе исследований Алтансумбэр непространственная и пространственная структура леса была проанализирована как до, так и непосредственно после прореживания и после трех лет. Анализы произведены в форме анализа прореживания с использованием L-функции и радиальной функции распределения. Влияние снижения конкуренции на прирост остальных деревьев было описано и проанализировано с помощью линейных смешанных моделей. Подрост был зафиксирован на всех площадях в Алтансумбэр в 2012 и в Бугант в 2011 году и возобновился на некоторых площадях в Бугант в 2013 году. Для обоих видов, лиственницы и березы, осадки во время позднего лета и ранней осени предыдущего года и непосредственно перед началом вегетационного периода текущего года были решающим климатическим фактором, определяющим рост деревьев. Анализ экстремальных годов сильного и слабого роста показал значительное сходство между обоими видами. Достаточные осадки перед началом вегетационного периода были для роста молодых деревьев важнее, чем для старых. В более сухой и высококонтинентальной горной лесостепной зоне (Алтансумбэр) по сравнению с более влажной таежной зоной (Бугант) связь между осадками и ростом березы была более выраженной. Признаки повреждения насекомыми были найдены только в Бугант (таежная зона). Все хронологии берез показали высокую чувствительность к более высоким температурам, как правило, весной, и взаимосвязь между временным возникновением негативного соотношения температуры и роста и направления склона. На северных склонах в Алтансумбэр статистические отрицательные соотношения температуры и роста березы произошли в мае. На южных склонах в Буганте это отрицательное соотношение возникло раньше по времени, в апреле. Это отрицательное соотношение температуры и роста в хронологии лиственницы в Алтансумбэр не было установлено. В обоих исследуемых районах среднегодовые показатели роста хвойных пород были выше, чем у березы. Наблюдаемое различие в отношении показателей роста и чувствительности к весенним температурам может быть связано с различной защитной способностью березы и хвойных пород от очень распространенных низкоинтенсивных поверхностных пожаров, которые имеют свой пиковый сезон весной и частично управляются климатическими факторами. Количество видимых поврежденных огнем берез с тонкой корой в Буганте было более, чем в восемь раз выше, чем сосны с толстой корой из того же древостоя. В древостоях, где береза смешана со светлыми хвойными породами, малоинтенсивный режим пожаров имеет более негативное и длительное влияния на рост берез, чем на рост хвойных пород с толстой корой. С другой стороны, разрушение древостоя интенсивными пожарами или сокращение площади вследствие повторяющейся интенсивной вырубки может благоприятствовать преобладанию березы из-за ее способности прорастания – поросль от пня. Характеристики структуры леса и реакции на воздействия изучались исключительно в исследовательском районе Алтансумбэр и могли быть связаны с процессами сукцессии, пожарами и нерегулируемыми вырубками. Агрегированное размещение деревьев было подтверждено для всех лиственничных древостоев и большинства березовых древостоев в Алтансумбэр до выборочной рубки. Вследствие прорастания береза часто встречается агрегировано в очень узких, небольших группах. Лиственница, напротив, появилась в более свободных кластерах, где деревья распределены на более дальнем расстоянии. Вследствие того, что березы имеют меньшую продолжительность жизни и интенсивнее конкурируют друг с другом, у березовых древостоев имеется способность развиваться к случайному размещению деревьев раньше, чем у лиственничных древостоев. Конкуренция сыграла значительную роль в исследуемых древостоях светлой тайги. В исследовательском районе Алтансумбэр соотношение между конкуренцией и ростом оценивалось до, непосредственно после и через три года после прореживания. Прореживания проводились с различной интенсивностью (5,4% - 52,4% площадь сечения). Основными критериями отбора деревьев для рубки были относительно низкое состояние здоровья и способность к росту, на что указывало повреждения ствола и развитие кроны, форма ствола, а также расстояние между отдельными деревьями. Этот отбор привел в значительной мере к низовому прореживанию. Как и ожидалось, прореживание способствовало регулярному размещению деревьев. Тем не менее, дальнейший рост новых стволов привело к тому, что распределение деревьев древостоя менялось обратно в направлении агрегированного. Прирост был в значительной степени вызван ослаблением конкуренции как результат прореживания, и ответ прироста был действительным в абсолютном и относительном выражении. Относительное увеличение прироста по сравнению с периодом до прореживания было немного выше для березы, чем для лиственницы, несмотря на сравнительно поздний средний возраст древостоев на момент прореживания в 2009 году, особенно для березы. Данные были полученны из анализа годичных колец деревьев ( средний возраст лиственница: 22-61 год, березы - 44-68 лет). Основываясь на региональных данных недавней национальной инвентаризации лесов (MPNFI) как норме, количество подроста во всех древостоях в Алтансумбэр относительно низко, тогда как число подроста в Бугант выше среднего. В целом результаты показали, что более методическая стратегия управления лесами является возможной с научной точки зрения. Вместе с тем местное управление лесами должно служить многофункциональным целям регионального лесопользования. Потенциал лесов обеспечивать такие экосистемные услуги, как защита водного режима и почвы, постоянный растительный покров, биоразнообразие, внесение вклада в снижение негативных последствий изменения климата должен быть гарантирован. Это, принимая во внимание длительное изменение климата, усиление воздействий и развитие требований общества, особенно сложно. Основная цель лесоводства должна заключаться в повышении устойчивости и жизнестойкости лесных экосистем к различным воздействиям и одновременно делать возможным использование древостоев. Две модели использования представляются возможными: промышленное производство изделий из дерева (в основном из лиственницы и сосны) или производство энергии на базе древесины (в основном береза), заготовка дров. Плотные древостои светлой тайги, отведенные под производственные леса, могут быть подвергнуты прореживанию или выборочной рубке от одного до двух раз в первые 50-60 лет. в соответствии с вышеназванными критериями. При выборочной рубке в форме небольших групп (Femel) в этих древостоях происходит способствование регенерации и переход в окончательное пользование. Подсадка подроста должна рассматриваться только в том случае, если желаемая регенерация недостаточна или если древостой должен быть изменен на другой древесный состав. Часть сукцессивных березовых древостоев рядом с поселениями могла бы управляться как низкоствольный лес для получения дров. Директивы лесоводства должны принимать во внимание различные специфические экологические и климатические условия, различный возраст древостоев, цели в области лесоводства и реалистические варианты управления. Управленческие меры должны быть усилены путем национального и регионального управления лесами. Рекомендуется также анализировать экономическую эффективность лесохозяйственных операций, таких, как различные системы заготовки древесины. Результаты и выводы проекта охватывают лишь относительно короткие временные рамки. Необходимо продолжить наблюдение долгосрочного влияния выборочной рубки, особенно с точки зрения стабильности древостоя, почвы и спорадической вечной мерзлоты. ; Die nordmongolische Gebirgswaldsteppe, die Übergangszone zwischen Taiga und offener Steppe, besitzt eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Für die Landwirtschaft ist diese Region der produktivste Landesteil und weist für die Mongolei eine überdurchschnittlich hohe Siedlungsdichte auf. Helle Taigabestände, die von Lärche (Larix sibirica Ledeb.) dominiert werden, stellen das Rückgrat der mongolischen Wirtschaftswälder dar und sind zunehmend einer wachsenden Nachfrage an Industrie- und Brennholz ausgesetzt. Die borealen Wälder der mongolischen Gebirgswaldsteppenzone und der Taigazone sind, vor allem seit dem Ende des letzten Jahrhunderts, sichtbar zurückgegangen. Die hauptsächlichen Triebkräfte dieser Vegetationsverschiebung sind Änderungen in Bezug auf Landnutzung, Waldbrandhäufigkeit und das Auftreten von Schädlingen und Klimawandel. Artenzusammensetzung, Zuwachs und Bestandesstruktur werden stark von den verschiedenen natürlichen und anthropogenen Störungsregimen und auch Klimafaktoren beeinflusst. Ein Verständnis zum Einfluss von Klimafaktoren auf diese Störungen und den ökologischen Einfluss von Störungen auf Waldbestände und ihre Reaktion in Bezug auf Struktur, Zuwachs und Verjüngung ist essentiell für die Entwicklung von ökologisch und regional angepassten Waldbewirtschaftungsprogrammen. Häufigere intensive großflächige Störungen, vor allem Holzeinschlag und Waldbrände, förderten das Auftreten von Sukzessionswäldern, die oft von Birken (Betula platyphylla Sukaczev) dominiert werden. Trotz laufender Bemühungen zur Etablierung alternativer Waldbewirtschaftungsansätze in der Mongolei, fehlt es an Wissen über die Auswirkungen der wichtigsten Einflussfaktoren und Störungen auf Waldstruktur und Waldwachstum und an ausreichenden Kapazitäten. Eine der Provinzen mit traditionell intensiver Landnutzung ist der Selenge Aimag, nördlich von Ulaanbaatar. Im Jahr 2009 wurden von der Mongolischen Universität für Lebenswissenschaften in Darchan und der Waldnutzergruppe Altansumber Referenzflächen und experimentelle Durchforstungsversuche eingerichtet. Die Mehrzahl der Forschungsflächen weist eine Größe von jeweils 2500m² auf. Diese Initiative wurde durch das UNFAO-Projekt " Capacity Building and Institutional Development for Participatory Natural Resources Management and Conservation in Forest Areas of Mongolia" (GCP / MON / 002 / NET) unterstützt, welches durch die niederländische Regierung finanziert wurde. Das Forschungsgebiet Altansumber liegt westlich von Darchan und ist ein Paradebeispiel für die mongolische Gebirgswaldsteppenzone. Das Forschungsgebiet Bugant liegt östlich von Darchan im westlichen Khentii-Gebirge und ist Teil der dicht bewaldeten Taigazone. Die Auswirkungen von Klimafaktoren und selektiver Holznutzung auf Waldstruktur und Wachstum von Birke und Lärche wurden in feuergestörten Beständen der hellen Taiga des Forschungsgebietes Altansumber (Gebirgswaldsteppenzone, Nordhänge) untersucht. Im Forschungsgebiet Bugant (Taigazone, Süd- und Osthänge) wurde der Einfluss von Klimafaktoren auf den Zuwachs der Birke untersucht und mit den Ergebnissen von Altansumber verglichen. Unterschiede in Bezug auf Brandschäden zwischen Birke und Kiefer (Pinus sylvestris L.) wurden separat in einer kleinen Fallstudie erfasst. In allen untersuchten Beständen beider Forschungsgebiete wurden Anzeichen von Waldbränden gefunden, und die meisten Bestände zeigten auch Spuren von ehemaliger, kleinräumiger Holznutzung. Mittels dendrochronologischer Methoden wurden die Klima-Wachstums-Beziehungen untersucht und Weiserjahranalysen durchgeführt. Im Forschungsgebiet Altansumber wurde die nicht-räumliche und räumliche Waldstruktur sowohl vor, als auch direkt nach der Durchforstung und drei Jahre später analysiert. Die Analysen wurden in Form von Eingriffsanalysen unter Verwendung von L-funktionen und Paarkorrelationsfunktionen durchgeführt. Die Auswirkung von Konkurrenzverringerung auf den Zuwachs der verbleibenden Bäume wurde mittels linear gemischter Modelle beschrieben und analysiert. Die Verjüngungsschicht wurde auf allen Flächen in Altansumber 2012 und in Bugant 2011 aufgenommen und auf einigen Flächen in Bugant 2013 wiederaufgenommen. Für beide Arten, Lärche und Birke, war Niederschlag während der Zeit des Spätsommers und Frühherbstes des Vorjahres und direkt vor der Vegetationsperiode des laufenden Jahres, ein entscheidender Klimafaktor und bestimmend für das Baumwachstum. Die Weiserjahranalyse zeigte eine weitgehend gute Übereinstimmung zwischen beiden Arten. Ausreichend Niederschlag vor dem Beginn der Vegetationsperiode war für das Wachstum junger Birken wichtiger als für ältere. Die Beziehung zwischen Niederschlag und Zuwachs der Birke war in der trockeneren und hochkontinentalen Gebirgswaldsteppenzone (Altansumber), im Vergleich zu der feuchteren Taigazone (Bugant), ausgeprägter. Anzeichen für Insektenschäden konnten nur in Bugant (Taigazone) gefunden werden. Alle Birkenchronologien zeigten eine hohe Empfindlichkeit gegenüber höheren Temperaturen, typischerweise im Frühjahr, sowie eine Beziehung zwischen dem zeitlichen Auftreten der negativen Temperatur-Wachstums-Beziehung und Hangexposition. Auf den Nordhängen in Altansumber trat eine signifikante negative Korrelation zwischen Temperatur und Zuwachs der Birke im Mai auf. Auf den Südhängen in Bugant trat diese negative Korrelation zeitlich früher, im April, auf. Diese signifikant negative Temperatur-Wachstums-Beziehung konnte für die Lärchen-Chronologie in Altansumber nicht bestätigt werden. In beiden Forschungsgebieten war die durchschnittliche jährliche Zuwachsleistung der Nadelbäume höher als die der Birke. Die beobachtete Differenz, bezüglich der Zuwachsleistung und der Empfindlichkeit gegenüber der Frühjahrstemperatur, könnte zu einem gewissen Grad mit unterschiedlichen Schutzmechanismen von Birken- und Nadelbäumen, gegenüber den sehr häufig auftretenden niedrig intensiven Bodenfeuer zusammenhängen, welche im Frühjahr ihre Hauptsaison haben und teilweise durch Klimafaktoren gesteuert werden. Die Anzahl von sichtbar feuergeschädigten Bäumen war in Bugant für die dünnborkigen Birken bis über achtmal so hoch wie die für die dickborkigen Kiefern aus dem gleichen Bestand. In aus Birken und Nadelbäumen gemischten Beständen hat ein niedrig intensives Bodenfeuerregime einen negativeren und länger anhaltenden Einfluss auf das Wachstum der Birke als auf das Wachstum von dickborkigen Nadelbäumen. Auf der anderen Seite fördern intensive Brände oder intensiver Einschlag oder Kahlschlag die Dominanz von Birkensukzession aufgrund ihrer Fähigkeit zum Stockausschlag. Charakteristika der Waldstruktur und Störungsreaktion wurden ausschließlich im Forschungsgebiet Altansumber untersucht und konnten mit Sukzessionsprozessen, Waldbränden und ungeregeltem Holzeinschlag in Verbindung gebracht werden. Eine signifikant unregelmäßige ("geklumpte") Baumverteilung konnte für alle Lärchen- und die meisten Birkenbestände in Altansumber vor der Durchforstung bestätigt werden. Aufgrund von Stockausschlag traten junge Birken häufig in sehr engen, kleinen Trupps auf. Lärchen hingegen tauchten in lockereren Clustern verteilt über größere Distanzen auf. Da Birken geringere Lebensspannen aufweisen und intensiver untereinander konkurrieren, könnten sie in reinen Beständen eine zufällige räumliche Verteilung früher als die Lärche erreichen. Konkurrenz spielte eine signifikante Rolle in den untersuchten hellen Taigabeständen. Im Forschungsgebiet Altansumber wurde die Beziehung zwischen Konkurrenz und Zuwachs vor, direkt nach und drei Jahre nach der Durchforstung ausgewertet. Die Eingriffe wurden in verschiedenen Durchforstungsstärken durchgeführt (5,4% - 52,4% G). Hauptkriterien für die Auswahl von zu entfernenden Bäumen waren relativ niedrigerer Gesundheitszustand und Wachstumspotenzial, angedeutet durch Stammschäden, Kronenentwicklung und Stammform sowie Abstand zwischen den einzelnen Bäumen. Diese Auswahl führte weitgehend zu Niederdurchforstungen. Wie erwartet förderte Durchforstung eine regelmäßige Baumverteilung. Allerdings führte das Einwachsen von neuen Stämmen die Waldstruktur zurück in Richtung geklumpter Baumverteilung. Der Zuwachs wurde signifikant durch die, von der Durchforstung ausgelösten, Konkurrenzverringerung gesteuert und die Zuwachsreaktion war in absoluter und relativer Betrachtung gültig. Die relative Zuwachssteigerung gegenüber der Periode vor der Durchforstung war für die Birke etwas höher als für die Lärche, trotz der relativ hohen durchschnittlichen Bestandesalter zum Zeitpunkt der Durchforstung im Jahr 2009, insbesondere für die Birken. Die Daten wurden aus Jahrringanalysen abgeleitet (mittleres Alter der Lärchenbestände: ca. 22 und 61 Jahre; Birkenbestände: ca. 44 und 68 Jahre). Basierend auf den regionalen Daten aus der aktuellen nationalen Waldinventur (MPNFI) als Referenzwert, ist die Anzahl in der Verjüngungsschicht in Altansumber in allen Beständen nach der Durchforstung relativ niedrig, wohingegen die Anzahl in der Verjüngungsschicht in Bugant überdurchschnittlich ist. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass eine mehr methodisch fundierte Waldbewirtschaftungsstrategie möglich ist. Jedoch müssen die örtlichen waldbaulichen Maßnahmen den multifunktionalen regionalen Waldbewirtschaftungszielen dienen. Die Kapazität der Wälder weiterhin Ökosystemleistungen, wie Wasser- und Bodenschutz, kontinuierliche Vegetationsabdeckung und Biodiversität zur Verfügung zu stellen, und zur Minderung von negativen Effekten durch den Klimawandel beizutragen, muss gesichert werden. Dies ist angesichts des anhaltenden Klimawandels, der zunehmenden Häufigkeit von Störungen und der Entwicklung gesellschaftlicher Bedürfnisse besonders schwierig. Das wichtigste waldbauliche Ziel sollte die Verbesserung der Stabilität und Resilienz der Waldökosysteme gegenüber unterschiedlichen Störungen sein und dabei simultan die Nutzung einiger Bestände ermöglichen. Zwei Nutzungsmodelle könnten möglich sein: Industrieholzproduktion (hauptsächlich Lärche und Kiefer) oder Energieholzproduktion (hauptsächlich Birke). Dichte helle Taigabestände, die als Wirtschaftswälder ausgewiesen sind, könnten in den ersten 50-60 Jahren ein bis zwei Mal, entsprechend den oben genannten Kriterien, durchforstet oder selektiv eingeschlagen werden. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten diese Bestände dann in Femelschlagsysteme zur Förderung der Verjüngung und zur endgültigen Nutzung überführt werden. Unterpflanzen von Jungwuchs sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn die gewünschte Verjüngung nicht ausreicht oder wenn der Bestand in eine andere Baumartenzusammensetzung überführt werden soll. Ein Teil der Sukzessionsbirkenbestände in der Nähe von Siedlungen könnte als Niederwälder zur Energieholzgewinnung bewirtschaftet werden. Waldbaurichtlinien müssen erarbeitet werden und die unterschiedlichen speziellen ökologischen und klimatischen Bedingungen verschiedener Bestandesalter, die waldbaulichen Ziele und realistische Bewirtschaftungsoptionen berücksichtigen. Kontrollmechanismen müssen von der nationalen und regionalen Forstverwaltung verstärkt werden. Es wird empfohlen, auch die ökonomische Effizienz von waldbaulichen Operationen, z. B. verschiedene Erntesysteme zu analysieren. Die Ergebnisse und Schlussfolgerungen des Projektes stammen aus einem relativ kurzen Beobachtungszeitraum. Die Langzeitwirkungen von verschiedenen selektiven Einschlagsintensitäten müssen untersucht werden, insbesondere in Bezug auf Bestandesstabilität, Boden und sporadischen Permafrost. ; The northern Mongolian mountain forest steppe, the transition zone between taiga and open steppe, is rich in plant and animal life. It is the most productive region in the country in terms of agriculture and, as a result, exhibits settlement density above average for Mongolia. Light taiga stands, dominated by larch (Larix sibirica Ledeb.), are the backbone of Mongolian production forests and become increasingly opened to the growing demand for timber and firewood. The boreal forests of the Mongolian mountain forest steppe and taiga zones have experienced a visible decline in forest area and quality, especially since the end of the last century. The main drivers of this vegetation shift are changes in land use, fire frequency, pest occurrence and climate change. Species composition, growth and stand structure are strongly affected by the different natural and anthropogenic disturbance regimes and climate factors. Understanding the impact of climate factors on these disturbances and the ecological impact of disturbances on forest stands and their response in terms of structure, growth and regeneration is essential for the development of ecologically and regionally adapted forest management programs. Increasingly intensive large-scale disturbances, especially logging and forest fires, have boosted the presence of succession forests, often dominated by birch (Betula platyphylla Sukaczev). Despite ongoing initiatives for the establishment of alternative forest management approaches in Mongolia, there is a lack of knowledge regarding the influence of the main impact factors and disturbances on forest structure and forest growth, as well as a lack of capacity. One of the provinces with traditionally intense land use is the Selenge Aimag located to the north of Ulaanbaatar. Reference plots and experimental thinning trials were established in 2009 by the Mongolian University of Life Sciences in Darkhan and the forest user group Altansumber. The majority of the plots exhibit a size of 2500 m² each. This initiative was supported by the UNFAO-Project "Capacity Building and Institutional Development for Participatory Natural Resources Management and Conservation in Forest Areas of Mongolia" (GCP/MON/002/NET), which was financed by the government of the Netherlands. The research area Altansumber is situated west of Darkhan and is a prime example of the Mongolian mountain forest steppe zone. The research area Bugant is situated east of Darkhan in the western Khentii Mountains and is part of the densely forested taiga zone. The effects of climate factors and selective cutting on forest structure and growth of birch and larch were studied in the fire disturbed light taiga stands of the research area Altansumber (mountain forest steppe zone, north-facing slopes). In the research area Bugant (taiga zone, south- and east-facing slopes), the impact of climate factors on the growth of birch was studied and compared with the results from Altansumber. Differences concerning fire damage between birch and pine (Pinus sylvestris L.) were assessed separately in a small case study. Signs of fire were found in all researched stands in both research areas, and most stands also showed traces of previous small-scale logging activities. Using dendrochronological methods, the climate-growth relationships were examined and pointer year analyses conducted. In the research area Altansumber non-spatial and spatial forest structure was analysed before, directly after the thinning and three years later. The analyses were conducted in form of harvest event analyses and using L-functions and pair correlation functions. The effect of competition relief on the growth of the remaining trees was modelled with linear mixed-effects models. Regeneration was assessed in all plots in Altansumber in 2012 and in Bugant in 2011 and re-assessed in some plots in Bugant in 2013. For both, larch and birch, precipitation during the late summer and early autumn of the previous year and directly before the growing season of the current year was a decisive climatic factor determining tree growth. Pointer year analysis showed good agreement between the two species. Sufficient precipitation prior to the start of the growing season was more relevant for the growth of younger birch trees than for older ones. The relationship between precipitation and the growth of birch was more pronounced in the drier and highly continental mountain forest steppe zone (Altansumber) than in the more humid taiga zone (Bugant). Indication of insect damage was found only in Bugant (taiga zone). All birch chronologies showed a strong sensitivity to higher temperatures, typically during spring, and a relationship between the timing of the negative temperature-growth relation and slope exposition. On the north-facing slopes in Altansumber, the significant negative correlation between temperature and growth of birch occurred in May. On the south-facing slopes in Bugant, this negative correlation occurred earlier, in April. This negative temperature-growth relation was not confirmed for the larch chronology in Altansumber. In both research areas, the average annual growth performance was higher for conifers than for birch. The observed difference concerning growth performance and sensitivity to spring temperature may be to some extend related to the different protection capacities of birch and conifers against the very common low-intensity surface fires, which peak during spring and are partly driven by the climate factors. The number of obviously fire damaged trees in Bugant was up to over eight times higher for the thin-barked birches than for the thick-barked pine trees. In conifer-birch mixed stands, a low intensity surface fire regime has a more negative and longer-lasting influence on the growth of birch than on the growth of thick-barked conifers. However, intensive stand-replacing fires and repeated intensive cutting or clear cutting favour the dominance of birch succession due to their re-sprouting capacity. Forest structure characteristics and disturbance response were studied exclusively in Altansumber and could be linked to succession processes, fire and unregulated logging. A significantly irregular ("clumped") tree distribution was confirmed for all larch stands and the majority of the birch stands in Altansumber before the thinning. Due to coppicing, young birch often occurred in very small, tight clusters. Larch, in contrast, occurred in looser clusters spread over greater distances. Because birches have shorter life spans and compete more intensely with one another, they may have the capacity to develop in pure stands a random spatial distribution sooner than larch. Competition played a significant role in the light taiga stands monitored in this study. In Altansumber, the relationship between competition and growth was evaluated before, directly after and three years after the thinning. The thinnings were carried out with different thinning intensities (removal: 5.4% - 52.4% G). The main criteria for selecting trees for removal were relatively lower health status and growth capacity, as indicated by damages at the stem and crown development, by stem shape, as well as spacing between trees. This selection largely lead to thinnings from below. As expected, thinning promoted regular tree distribution. However, the ingrowth of new stems redirected stand structure towards clumped tree distribution. Growth was significantly triggered by the thinning-induced competition relief, and growth response was valid in absolute and relative terms. Compared to the period before the thinning, relative growth increase was slightly higher for birch than for larch despite the relatively late average stand age at the time of thinning in 2009, especially for the birch trees. Data were derived from tree-ring analyses (average age of the larch stands: ca. 22 and 61 years; birch stands: ca. 44 and 68 years). Based on the regional data of the recent national forest inventory (MPNFI) as reference values, regeneration in Altansumber was relatively low in all stands after thinning, whereas regeneration in Bugant was over average. Overall, the results indicate that a more methodical forest management strategy is feasible. Local silvicultural actions, however, need to serve multifunctional regional forest management objectives. The capacity of the forests to provide ecosystem services such as water and soil protection, continuous vegetation cover, and biodiversity and to contribute to the mitigation of negative effects of climate change has to be ensured. This is particularly challenging in the face of ongoing climate change, increasing disturbance frequency and the development of societal needs. The main silvicultural objectives should be to improve the stability and resilience of forest ecosystems against different disturbances while simultaneously enabling the utilization of some stands. Two utilization models may be possible: timber production (predominantly larch and pine) or energy wood production (predominantly birch). Dense light taiga stands designated as production forests could be thinned or selectively cut one to two times in the first 50-60 years of growth according to the criteria mentioned above. At a later stage, these stands could be transformed to shelterwood cutting systems for promotion of regeneration and for final utilization. Underplanting of regeneration should only be considered if the desired regeneration is not sufficient or if the stand shall be transformed to another tree species composition. Some of the succession birch stands close to settlements could be managed as coppice forests for energy wood production. Forest management guidelines need to be elaborated and take into account the special ecological and climatic conditions, different stand conditions, silvicultural objectives and realistic management options. Control mechanisms need to be reinforced by the national forest administration. It is recommended to analyze also the economic efficiency of silvicultural operations, e.g. different harvest systems. The results and conclusions of the project are derived from a relatively short study period. Long term effects of different selective cutting intensities need to be studied, especially with regard to stand stability, soil and sporadic permafrost.
In: Swiss political science review: SPSR = Schweizerische Zeitschrift für Politikwissenschaft = Revue suisse de science politique, Band 9, Heft 1, S. 139-168
Explores cross-cantonal variation in public education expenditure between 1985 & 1998. Four possible explanations are located: sociodemographic & socioeconomic pressures, the impact of political institutions, the partisan theory, & the power resources of organized interests. Taking the research advantage of Swiss federalism, our findings provide strong evidence that educational expenditure is systematically related to the sociodemographic & socioeconomic pressures in a given canton. Further, consensus democracy promotes educational finance, while the decentralization of the cantonal polity lessens the educational policy output. Finally, the instruments of direct democracy as well as partisan variables do not seem to account for differences regarding the budget expenditures on education in the Swiss cantons. 4 Tables, 1 Appendix, 54 References. Adapted from the source document.
Im Laufe der 70er, 80er und 90er Jahre nahm die Frauenerwerbsbeteiligung in Europa zu bei gleichzeitiger Abnahme der Männerbeschäftigung. Jedoch, und trotz des Politikwan-dels in Richtung eines "adult worker model", sind Frauen weiterhin von diskontinuierliche-ren Erwerbsbiographien betroffen als Männer. In meiner Dissertation gehe ich der Frage nach, welche Faktoren die Erwerbsdiskontinuität von Frauen in den 90er Jahren beeinflus-sen. Dabei wird der Übergang von der Erwerbstätigkeit in die Hausfrauentätigkeit in Westdeutschland, Italien und Spanien untersucht. In den 90er Jahren waren Westdeutschland und Italien in der Kinderbetreuung explizit fa-milialistische Wohlfahrtsstaaten, während Spanien implizit familialistisch war. Frauen wa-ren jedoch in Spanien und Italien kontinuierlicher erwerbstätig als in Westdeutschland. Anhand dieses Ländervergleiches wird in der Dissertation deutlich, dass die familienpoliti-schen Rahmenbedingungen einen Einfluss haben, jedoch nicht ausreichend zur Erklärung der Erwerbsdiskontinuität von Frauen sind. In beiden südeuropäischen Ländern hat eine hohe Bildung einen relativ starken negativen Effekt auf den Übergang in die Hausfrauentätigkeit, der nicht in Westdeutschland vorhan-den ist. Ebenfalls zeigt die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Berufsklassen in beiden südeuropäischen Ländern signifikante Effekte, die nicht in Westdeutschland zu finden sind. Aufgrund der statistischen Kontrolle des Einkommens können die Ergebnisse von Bildung und von der Berufsklasse nicht ausschließlich auf materielle Gegebenheiten zu-rückgeführt werden. Die Erwerbsdiskontinuität von Frauen wird durch Ressourcen, Oppor-tunitäten und Restriktionen beeinflusst, aber auch durch kulturelle und Identitätsprozesse, die mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse oder mit einem bestimmten Bil-dungsniveau verbunden sind. Dem Arbeitsmarkt kommt in Italien und Spanien ebenfalls eine zentrale Bedeutung zu. Obwohl in allen drei Ländern befristete Arbeitsverhältnisse sowie die Erwerbstätigkeit in einem kleinen Unternehmen den Übergang von Frauen in die Hausfrauentätigkeit positiv beeinflussen, ist der Einfluss in Westdeutschland nicht so stark ausgeprägt wie in Italien und Spanien. Die Teilzeitarbeit beeinflusst ausschließlich in den beiden südeuropäischen Ländern positiv den Übergang. In Italien spielt die Beschäftigung im öffentlichen Sektor außerdem eine zentrale Rolle: sie beeinflusst negativ den Übergang in die Hausfrauentä-tigkeit. Die Analyse zeigt ebenfalls Gemeinsamkeiten zwischen allen drei Ländern. Die Episoden der Hausfrauentätigkeit beeinflussen in allen drei Ländern den Übergang in die Hausfrau-entätigkeit positiv. Sie gehören zum Lebenskonzept erwerbstätiger Frauen und weisen auf geltende traditionelle Wertvorstellungen bezüglich der Geschlechterrollen hin. Die Anwe-senheit eines Ehepartners zeigt ebenfalls in allen drei Ländern positive Effekte auf den Übergang, während das Erwerbseinkommen negativ den Übergang beeinflusst. Aufgrund der statistischen Kontrolle des Anteils des eigenen Einkommens am Haushaltseinkommen hat der positive Effekt der Anwesenheit eines Ehepartners weniger mit der Ressourcenver-teilung innerhalb des Haushalts als mit traditionellen Geschlechterrollen und Wertvorstel-lungen in der Ehepartnerschaft zu tun. Sowohl das Einkommen als auch die Episoden der Hausfrauentätigkeit zeigen in Westdeutschland stärkere Effekte als in Italien und Spanien. Diese Ergebnisse werden als Hinweis für die traditionellere Geschlechterrollenvorstellung westdeutscher erwerbstätiger Frauen als von erwerbstätigen italienischen und spanischen Frauen interpretiert. Dies wird durch eine deskriptive Analyse über die Einstellung er-werbstätiger Frauen bezüglich der Geschlechterrollen in allen drei Ländern bestätigt. In den drei Ländern wurde außerdem ein zusätzlicher Übergang untersucht. Während in Westdeutschland dem Übergang in die Hausfrauentätigkeit bei gleichzeitiger geringfügiger Erwerbstätigkeit eine wichtige Bedeutung zukommt, ist in Italien und in Spanien der Übergang in die arbeitslose Hausfrauentätigkeit von Bedeutung. In allen drei Ländern konnten unterschiedliche Ergebnisse festgestellt werden, je nachdem ob die Hausfrauentä-tigkeit mit einer Nicht-Erwerbstätigkeit, oder mit einer geringfügigen Erwerbstätigkeit in Westdeutschland beziehungsweise mit einer Arbeitslosigkeit in Italien und Spanien kom-biniert wird. Dies weist auf die Notwendigkeit einer präzisen Beschreibung der Hausfrau-entätigkeit hin. ; Over the 1970s, 1980s and 1990s the female employment in Europe increased while simultaneously there was a decline of male employment. However in spite of the policy change towards an "adult worker model" women are more affected than men by non-continuous employment. In my dissertation I examine the factors influencing the non-continuous employment of women in the 1990s. Thereby the transition of women from employment into housewifery will be analysed. In the 1990s West Germany and Italy were explicit familialistic welfare states concerning child care, while Spain was implicit familialistic. However in Spain and in Italy women were more continuously employed than in West Germany. On the basis of the country comparison it becomes clear in the dissertation, that the family policies of the states are influential but these policies are not enough to explain the non-continuous employment of women. In both southern European countries a high level of education has a relatively strong negative effect on the transition of employed women into housewifery, which does not exist in West Germany. Furthermore the membership in different social classes shows significant effects in both southern European countries, which cannot be found in West Germany. Because of the statistical control of the income the results of education and social class cannot only be ascribed to material conditions. The non-continuos employment of women is influenced by resources, opportunities and restrictions, but also by cultural processes and processes of identity. These processes are associated with the membership to a particular social class or to a particular educational level. In Italy and Spain considerable importance is attached to the labour market. Although in all three countries temporary employment and employment in small companies influence in a positive way the transition of women into housewifery, the influence in West Germany is not as strong as in Italy and Spain. The part-time work influences in a positive way the transition exclusively in both southern European countries. In Italy the employment in the public sector plays a key role: it influences negatively the transition into housewifery. Furthermore the analysis shows similarities between all three countries. Spells of housewifery in all three countries influence positively the transition into housewifery. They belong to the concept of living of employed women and refer to traditional values concerning gender roles. The existence of a husband shows also positive effects in all three countries while the income shows negative effects on this transition. Because of the statistical control of the portion of the woman's own income in the household income, the positive effect of the existence of a husband is less related to the allocation of resources than to the traditional gender roles and values in the marital partnership. Both income and spells of housewifery show stronger effects in West Germany than in Italy and Spain. These results refer to more traditional gender roles of West German employed women than of employed women in Italy and Spain. A descriptive analysis about the attitudes of employed women in all three countries concerning gender roles confirmes these results. In all three countries an additional transition was analysed. In West Germany the transition into housewifery is important in combination with simultaneous marginal employment, while in Italy and Spain this transition is relevant if combined with unemployment. In all three countries different results could be detected depending on whether housewifery was combined with non-employment, with marginal employment like in West Germany or with unemployment like in Italy and in Spain. This leads to the necessity of a more precise description of housewifery.
Discusses extent to which the identity of Latin American societies seems firmly tied to Western values at the present time; explores the possibility that scarce resources in land, water, and energy, often related to ethnic or cultural factors and property rights, might at some time in the future become the cause of international conflicts. Summary in English p. 496.
Im Blickfeld der ethnologischen Untersuchung stehen Angehörige der Gruppe der indigenen Kari'ña in Venezuela. Ihr Siedlungsgebiet in den Wäldern der Sierra Imataca im Südosten des Landes und im angrenzenden Guyana wird von internationalen Umweltorganisationen zu den wichtigsten hotspots biologischer Vielfalt in Lateinamerika gezählt. Zugleich steht es im Brennpunkt jüngerer Entwaldungsdynamiken und Konflikte um den Schutz und die Nutzung tropischer Wälder in Venezuela. Die aktuelle Erschließung von Holz und Gold im großen Maßstab im Siedlungsgebiet der Kari'ña evoziert zunächst eine bekannte Problematik indigener Tropenwaldbewohner, deren Lebensräume vielerorts von massiven externen Interessen an natürlichen Ressourcen bedroht sind. Die Dissertation analysiert die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Prozessen externer Ressourcenerschließung und den sozialen und kulturellen Folgen vor Ort. Ausgehend von einer Kritik an gängigen Erzählfiguren über indigene Tropenwaldbewohner und ihnen inhärente Annahmen über das Zusammenwirken von Ressourcenabbau, Kulturwandel und Naturzerstörung postuliert die Arbeit die Notwendigkeit einer umfassenden historischen Betrachtung und Kontextualisierung der aktuellen Prozesse und Dynamiken. Die Analyse orientiert sich dabei an zentralen natürlichen Ressourcen, die die Begegnung der indigenen Kari'ña mit nicht-indigenen Akteuren bis heute in hohem Maße strukturiert haben. Grob nach ihrem historischen Erscheinen geordnet, sind dies Gold, Gummi, Öl, Holz und Biodiversität. Ihnen ist je ein Kapitel im Hauptteil der Arbeit gewidmet. Eine historische Betrachtung zeigt, dass mit der Gewinnung bzw. Erzeugung der verschiedenen natürlichen Ressourcen gleichermaßen die naturräumlichen Lebensbedingungen und die sozialen Verhältnisse der Kari'ña immer wieder transformiert wurden. Die durch den Ressourcenabbau losgetretenen Prozesse und Interaktionen zwischen beteiligten Akteuren und ihrer Umwelt nahmen historisch und ressourcenspezifisch jeweils charakteristische Formen und Verläufe an. Ihre Ausformung in der Region wurde dabei von vielfältigen Faktoren beeinflusst, die z.T. weit jenseits der Region ihre Ausgangspunkte und Antriebskräfte hatten, aber auch in der konkreten Materialität der Ressource selbst begründet liegen. Theoretisch wurde die Beziehung zwischen natürlichem Ressourcenabbau und indigenem Kulturwandel als ein Prozess der Koproduktion konzeptualisiert, an dem die Kariña aktiv beteiligt sind. Die Arbeit analysiert und beschreibt die wichtigsten sozialen und materiellen Veränderungen, die mit der Gewinnung der jeweiligen Ressourcen im Gebiet der Kari'ña einhergingen. Dabei zeigt sich, dass sich die Ressourcengeschichte der Kari'ña nicht als einheitlicher und geradliniger Prozess fortschreitender Entmächtigung und kultureller Auflösung darstellen lässt, wie es gängige Kulturwandeltheorien in diesem Zusammenhang oftmals nahelegen. Die Auswirkungen der verschiedenen Ressourcenbooms auf die in dem Gebiet lebenden indigenen Kariñagemeinschaften waren vielmehr sehr unterschiedlicher Natur und riefen auch bei den Kari'ña unterschiedliche Reaktionen hervor, die von totalem Rückzug und Flucht bis hin zur aktiven Beteiligung als wichtige Akteure im Erschließungsprozess reichen. Trotz immenser sozialer und ökologischer Verwerfungen wäre es verkürzt, die Kari'ña nur als Opfer der Entwicklungen zu sehen. Vielmehr gestalten sich die Bezüge der Kari'ña zu den verschiedenen Ressourcenfeldern insgesamt, wie die Arbeit zeigt, als eine komplexe und ambivalente Dynamik von produktiven Einschlüssen, aber auch neuen Ausgrenzungen, die im Einzelfall durchaus auch ermächtigend auf die Kari'ña zurückgewirkt und ihnen – zumindest zeitweilig – neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet haben. Die Kari'ña, sozial zurückgezogen und wirtschaftlich arm, stehen heute im Brennpunkt neuer Konflikte um Migration, industriellen Bergbau und Holznutzung, um Naturschutz und Menschenrechte. Ihre aktuelle Situation, so das knappe Fazit der Arbeit, lässt sich im Lichte der historischen Gesamtschau, aber nicht angemessen als Begegnung von 'Tradition und Moderne', als 'Vorher-Nachher'-Szenario oder als neuer Gegensatz von Lokalität und Globalisierung fassen. Sie ist vielmehr nur in Anerkennung einer langen, sedimentierten Geschichte von Erfahrungen mit machtvollen externen Interessen an natürlichen Ressourcen in ihrem Gebiet zu verstehen. ; The ethnological study analyses the situation of the indigenous Kari'ña in Venezuela. They live in the Sierra Imataca forest reserve in the Southeast of Venezuela, a tropical forest area which international environmental organizations consider a major hotspot of biodiversity in Latin America. At the same time the area lies at the heart of recent conflicts about deforestation and conservation of tropical forests in Venezuela. The actual dynamics of industrial logging and gold mining in the region thus illustrates a familiar situation of indigenous tropical forest people as many indigenous territories worldwide are or have been affected by natural resource exploitation. The dissertation analyses the processes and dynamics between external resource use and local social change. Starting from a critique of popular images of indigenous forest peoples and underlying assumptions on the relationship between resource use, cultural change and deforestation, the study calls for a comprehensive historical approach and a thorough grounding of the actual dynamics. The analysis focuses thereby on the most important natural resources which until today have highly determined and structured the encounter between indigenous and non-indigenous actors in the region. Roughly ordered according to their historical appearance in the region the considered resources are gold, rubber, oil, timber and biodiversity. Each of them is dedicated a chapter in the book. The work shows that in the process of natural resource exploitation both the natural landscape and social conditions of the Kari'ña have thoroughly been transformed, each time in a new and specific way.Theoretically, the relationship between natural resource use and indigenous culture change is conceptualized as a form of co-production in which the Kari'ña also play an active part. The specific local manifestation of this co-production in the territory of the Kari'ña is influenced by many factors, local and global in reach, including also the specific materiality and qualities of the resource itself. The study analyses and describes the most important social and material changes affected by industrial exploitation of these natural resources in the territory of the Kari'ña. It thus becomes clear that this transformation process does not present a straightforward story of disempowerment and cultural disintegration and loss, as it is suggested by many popular assumptions on cultural change in this context. Rather, as it is shown, each resource considered not only has produced its very specific material and social effects, but often also has enfolded a complex and ambivalent dynamic of both empowering and marginalizing effects, which defies a simplistic reading of threatened indigenous cultures. At the background of this historical analysis, the actual marginality of the Kari'ña facing industrial logging and mining can not be adequately unterstood as a clash of tradition and modernity or as an recently enforced local/global encounter. Rather it is argued that their specific situation and cultural difference today has been multiply produced and shaped by a long history of exchange and interaction with powerful external interests on natural resources.
Der Beitrag geht der Frage nach, welche Besonderheiten Genossenschaften zu beispielhaften Akteuren der Nachhaltigkeit und nachhaltigen Arbeit machen. Dazu wird ein Begriff der Nachhaltigkeit eingeführt, in dem die drei Dimensionen des Ökonomischen, Sozialen und Ökologischen wechselseitig aufeinander bezogen sind und auf die Tätigkeit der Arbeit angewandt werden. Anschließend werden die vorwiegend in lokalen Kontexten tätigen Genossenschaften als Unternehmens- und Rechtsform vorgestellt. Wichtige Leitideen wie Kooperation, Partizipation und Autonomie werden erläutert und als spezifisch genossenschaftliche Merkmale das Identitätsprinzip sowie der Förderzweck identifiziert. Entlang der drei Nachhaltigkeitsdimensionen verdeutlichen die im Folgenden diskutierten theoretischen Argumente und empirisches Datenmaterial, wie diese beiden Prinzipien zu nachhaltiger Arbeit führen. Dabei werden auch Parallelen gezogen zu den Kriterien einer erfolgreichen Bewirtschaftung von Gemeingütern (Commons) und schließlich auf die Notwendigkeit von repräsentativen Studien zu Genossenschaften verwiesen, um Wissen darüber zu erlangen, wie deren Nachhaltigkeitspotenziale auch in anderen Unternehmensformen und über lokale Zusammenhänge hinaus genutzt werden können. ; This paper investigates the values and principles of cooperatives and relates them to the triple bottom line of sustainability: economic, social and ecological. Sustainable work is conceptualized in a similar way understanding the three dimensions as interdependent aspects of using resources responsibly. Furthermore, the mainly locally operating cooperatives are discussed as a legal form of a company. Their guiding principles such as solidarity, democratic participation and autonomy are introduced and two distinguishing features recognized: the identity principle and the purpose of self-help. Following the three dimensions of sustainability, the article discusses theoretical arguments and presents empirical data showing how these two principles lead to a realization of sustainable work. The paper also draws parallels between cooperatives' principles and managing the 'commons'. It concludes calling for representative surveys on cooperatives in order to learn more about how to apply cooperatives' principles in other companies and beyond local realities.
This paper analyses annual, age-specific retirement rates in Germany between 1971 and 1991. The time-series data show significant changes in overall and age-specific retirement behavior over the 21 year period. The literature provides two alternative explanations for the observed developments: One theory posits that employees took advantage of increasingly lenient eligibility conditions to leave the labor force and to seek early retirement (pull factors/supply side). The opposing position asserts that high unemployment caused early retirement (push factors/demand side). This study finds that institutional eligibility rules are strongly correlated with annual, age-specific retirement rates. In contrast, aggregate unemployment cannot explain the fluctuations in retirement rates over time.
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