Bildungsaspiration, Gesellschaftsbild, Selbstverortung bei Kindern bzw. Jugendlichen und deren Eltern.
Chancen I: Soziales Milieu der Herkunftsfamilie. Hintergründe der Schulwahl.
Chancen II. Jugendliche: Schullaufbahn, Aspiration, Einstellungen, Verkehrskreise, Klima im Elternhaus, Ausbildung. Eltern: Rückblick, Einstellungen, berufliche Pläne des Jugendlichen bzw. Einflussnahme auf die Berufswahl.
Themen: Chancen I Befragung des Haupternährers: Kinderzahl; für jedes Kind wurde erfragt: Geschlecht; Alter (klassiert); Schulausbildung (höchster Schulabschluss); Schulpflichtigkeit; Berufstätigkeit; Art der Berufsausbildung; Ausbildungssektor; besuchte Schulart desjenigen Kindes, das im August ins 5. Schuljahr gekommen ist; Zweigangebot des besuchten Gymnasiums; präferierter Schulzweig; Schulartpräferenz bei gleicher Entfernung; empfundene Entfernung des nächstgelegenen Gymnasiums; zumutbare Entfernung; Entfernung in Kilometern (Schulweg); schnellstes Verkehrsmittel für den Schulweg; Umsteigehäufigkeit; Zeitaufwand für den Schulweg; Standort des nächstgelegenen Gymnasiums; empfundene Entfernung zur nächsten Realschule und Hauptschule; zumutbare Entfernung, Entfernung, schnellstes Verkehrsmittel, Umsteigehäufigkeit und Zeitaufwand für den Schulweg zur Realschule bzw. Hauptschule sowie Standort der nächsten Realschule bzw. Hauptschule; detaillierte Angaben zum Schulweg: tatsächlicher Zeitaufwand für den Hinweg und den Rückweg sowie für alle genutzten Verkehrsmittel; für beide Großelternpaare sowie den Befragten und dessen Ehepartnerin wurde jeweils erfragt: berufliche Stellung, Schulbildung, Schulabschluss, Berufsausbildung, Berufsausbildungssektor; Berufstätigkeit der Frau und Arbeitsunterbrechung; Gründe für die Wiederaufnahme der Arbeit; weiterführende Schulbildung und höchster Schulabschluss der Verwandten und Bekannten; Bewertung von Aussagen über Arbeit, Gesellschaft, Demokratie, Aufstiegsmöglichkeiten und Mitbestimmung (Skala); für zwei Freunde (Freizeitpartner) wurde erfragt: berufliche Stellung, Schulausbildung und Schulabschluss, Art des Kennenlernens, Häufigkeit der Treffen, selber Wohnort, Entfernung in Kilometern; Vereinsmitgliedschaft; Vereinsart; Teilnahmehäufigkeit; Vereinsmitglieder Alteingesessene oder Zugezogene; Ortsbezogenheit der Vereinsaktivitäten; Funktionsträger im Verein; Parteimitgliedschaft; Parteiamt; Konfession; Kirchgangshäufigkeit; eigene Meinungsführerschaft bei Problemen im Beruf, in der Kindererziehung und bei Politik; Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft oder einem Berufsverband und Funktion; Einschätzung des Prestiges des eigenen Berufs und des Berufsprestiges des Vaters; Berufsaspiration für das eigene Kind; persönliches Nettoeinkommen; Verdiensteinbußen; Mitverdiener; monatlicher Einkommensbeitrag der Mitverdiener; Wohnstatus; Erbe oder Kauf der Wohnung; regionale Mobilität; erster Wohnsitz; Ortsgröße des ersten Wohnsitzes; für bis zu 4 Umzüge wurde erfragt: Umzugsgründe, Umzugsjahr, Umzugsziel, Ortsgröße; Wohnungswechsel am derzeitigen Wohnort und Zeitpunkt; Vergleich des neuen und des letzten Wohnviertels anhand von Gegensatzpaaren hinsichtlich Nachbarn, Sauberkeit, Lärm, Zentralität, Landschaft, Verkehrsaufkommen, Urbanität, soziale Zusammensetzung, Modernität und Bebauungsdichte; Arbeiterviertel; Selbstidentifikation mit dem Wohnort bzw. als Westfale/Rheinländer; Charakterisierung des Wohnviertels anhand von Eigenschaftspaaren; Ortsverbundenheit; Art der Beteiligung am Ortsleben; Unterstützung durch Lehrer und Schulverwaltung bei der Entscheidung für die weiterführende Schule; Teilnahme an Elternveranstaltungen (z.B. Elternsprechtage bzw. Klassenpflegschaftsversammlungen) in der Grundschule; Teilnahme an diesen Veranstaltungen allein oder mit Ehepartner; Teilnahmehäufigkeit; Hausbesuch des Lehrers und Gesprächsthemen; Klassenpflegschaftsamt; Hinweis auf Nachteile der weiterführenden Schulform; Schulartalternativen; Gründe für die Wahl des Schultyps; Zeitpunkt der Entscheidung für den gewählten Schultyp; Kenntnis der schulischen Voraussetzungen für bestimmte Berufe; Einschätzung der Ausbildungskosten bei auswärtigem Wohnen; Tätigkeitsmerkmale ausgewählter Berufe; Unterschiede zwischen Realschule und Hauptschule bzw. Gymnasium und Realschule; Sinn und Zweck einer Universitätsausbildung; präferiertes Berufseintrittsalter für Jungen bzw. Mädchen allgemein sowie für das eigene Kind; Zusatzkosten und Höhe der monatlichen Kosten für die weiterführende Schule; Kenntnis der Stipendienmöglichkeiten; Kenntnis der Voraussetzungen für ein Stipendium; Höhe des Stipendiums; spätere Rückzahlung des Stipendiums; Verständnis des Begriffs Weiterkommen; Einschätzung der persönlichen Karrieremöglichkeiten im derzeitigen Beruf; Weg für berufliches Weiterkommen; Arbeitsplatzatmosphäre und Bewertung der Kollegen sowie des Vorgesetzten anhand von ausgewählten Eigenschaften und Aussagen; (Kollegen achten auf Arbeitsleistung des Befragten sowie Politikinteresse der Kollegen; persönliche Haltung hierzu; Vorgesetzter fragt um Rat und verlangt Gehorsam, persönliche Haltung hierzu); Automatisierungsgrad der persönlichen Tätigkeit; Arbeitszufriedenheit (Skala); Einschätzung der Aufstiegschancen im derzeitigen Betrieb; Bezahlung; Wahrscheinlichkeit des Arbeitsplatzverlustes und Gründe für Arbeitsplatzverlust; Arbeitsbelastung: Durchhaltevermögen bis zum Renteneintrittsalter; Alternativen zu hoher Arbeitsbelastung; erwartete Einkommensentwicklung; Einstellung zu Bildung und Weiterbildung; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Differenzierungsmerkmale; Gesellschaftsbild: Anzahl der Differenzierungsgrade, Kategorien und Merkmale; Parteipräferenz; Parteibindung; Zeitpunkt der ersten Arbeitsaufnahme bzw. Eintrittszeitpunkt im derzeitigen Betrieb; jeweilige Betriebsgröße und Entgeltart; Betriebswechselhäufigkeit; Gründe für den ersten und letzten Betriebswechsel; Häufigkeit von Arbeitsbesprechungen mit Vorgesetzen, deren Inhalte und Initiator; Einstellung zu ausgewählten Aussagen zur Arbeitswelt und zum Gesellschaftsbild (Skala); vermutete soziale Zusammensetzung weiterführender Schulen; Weiterbildungspläne bei Schulerfolg des eigenen Kindes; geplantes Studium und Studienrichtung bei Schulerfolg; Berufspräferenz für das Kind aus der Sicht der Eltern sowie des Kindes (Traumberuf).
Demographie: Alter; Familienstand; Verwandtschaftsverhältnis zum Kind; Berufe der Großeltern sowie von Vater und Mutter des Kindes; früher ausgeübter Beruf des Ehepartners; Ausbildung der Bekannten; besuchte Schule.
Zusätzlich verkodet wurde: Geschlecht des Schülers (der Schülerin), Region, besuchte Schule, Klasse.
In Arbeiterfamilien wurde zusätzlich der Ehepartner des Haushaltsvorstands mit einem vergleichbaren Fragebogen befragt.
Chancen II 1. Befragung der Jugendlichen: Schulbiographie für bis zu drei Schulen: Schulart der weiterführenden Schule; Anzahl der wiederholten Klassen; Jahr des Schulabgangs; Abgangsklasse; Abgangsmotiv; Schulart bei Übergang auf eine andere Schule; Art der Schulschwierigkeiten; Stellenwert ausgewählter Faktoren für Schulerfolg (Skala); ausreichende Unterstützung der Eltern; Einschätzung der persönlichen Schulleistung im Vergleich zu den Klassenkameraden; Zeugnisnoten der drei Lieblingsfächer und der drei nicht-Lieblingsfächer; Anzahl der Umzüge nach der Grundschule und Entfernung; Ausbildungsstatus des Jugendlichen; Ausbildung in einer Lehrwerkstatt; Ausbildungsberuf; Ausbildungspersonal am Ausbildungsplatz; Ausbildungsdauer; Stellung im Betrieb nach Ausbildungsende; Zeitraum bis zum Stellenantritt nach Schulabschluss; Stellenart; Lehr- oder Anlernvertrag; Grund für aufgebene Stelle; gesuchte Stellenart (Arbeitslose); Anzahl der Bewerbungen; für bis zu drei Betriebe wurde erfragt: Beruf bzw. Tätigkeit; Ausbildungsart; Betriebsgröße; Informationsquelle für Bewerbung; Ablehnungsgründe; mehr Stellenbewerber als freie Plätze; Gründe für die Stellenannahme; Berufspläne: Tätigkeitswechsel (berufsfremd oder berufsaufbauend); Sicherheit der Durchführung dieser Berufspläne; Bewertung der jetzigen Tätigkeit und Gründe für Gefallen bzw. Nichtgefallen; Betriebsgröße; Auszubildende: theoretischer Unterricht neben der Berufsschule (Stunden pro Monat); ausbildungsfremde Arbeiten (Stunden pro Tag); Gewerkschaftsmitgliedschaft aus eigenem Antrieb oder geworben; nur Stelleninhaber: Einstellung zur Arbeit; Gründe für negative Arbeitseinstellung; persönlicher Beitrag zum Haushaltseinkommen; nur Schüler: Berufswunsch und Ausbildungsart; Sicherheit der Realisierung des Berufswunsches; Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; voraussichtliches Schulabschlussjahr; aktive Ausbildungsplatzsuche; Anzahl der Bewerbungen; Stellenzusage; Ausbildungsdauer; Status nach Ausbildungsabschluss; Einstellung zur Schule; Gründe für negative Einstellung; berufliche Wertorientierung (Skala); weitere Berufspräferenzen und deren Rangfolge; nur Schüler und Arbeitslose: für die genannten Berufspräferenzen wurde erfragt: aktive Ausbildungsplatzsuche; Grund für fehlende Aktivität; Berufsempfehlung der Berufsberatung; Gründe für fehlende Bewerbung; Anzahl der Bewerbungen; Zusage eines Ausbildungsplatzes und dessen Annahme bzw. Gründe für Nichtannahme; Ablehnungsgründe des Betriebs; benötigter Schulabschluss; Aufstiegsmöglichkeiten; Zukunftsaussichten; berufliche Anforderungen; Einschätzung des regionalen Ausbildungsplatzangebotes; Hilfe bei der Berufswahl durch die Eltern bzw. durch die Schule und Art dieser Hilfe; Beurteilung der Hilfe durch das Arbeitsamt; Wegezeiten, genutzte Verkehrsmittel, Umsteigehäufigkeit und Einschätzung der Entfernung zur Arbeit bzw. Schule; Skala: Kontrollüberzeugung; Parteipräferenz; Parteianhänger; Parteimitgliedschaft; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Personengruppen der Freizeitkontakte; Cliquenzugehörigkeit; Trendsetter; Klassensprecher bzw. Vertrauensamt; fester Freund bzw. feste Freundin; Einverständnis des Partners mit den Berufsplänen; andere Berufsvorschläge des Partners; für den Partner und die engsten Bekannten wurde erfragt: Alter, Erwerbstätigkeit, Beruf bzw. angestrebter Beruf, berufliche Stellung des Partners und der engsten Bekannten sowie deren Eltern, abgeschlossene Schulausbildung; Kontakthäufigkeit mit dem Partner; Bezugsperson; Zustimmung der Eltern zu den Berufsplänen und Alternativvorschläge; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Klassengesellschaft, gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten, Arbeit und Mitbestimmung (Skala); Lebensziele; feste Regeln im Elternhaus; Bewertung der elterlichen Kontrolle; Freunde und Freundinnen sind den Eltern persönlich bekannt; Information der Eltern über Ausgehen und Freizeitpartner; Anzahl der Abende außerhalb des Elternhauses; frei verfügbares Geld pro Woche; Rechenschaftspflicht über eigenes Geld; Rezeptionshäufigkeit und Titel beruflicher Themen in den Medien; Selbsteinschätzung des Gesundheitszustands; Ablehnung bei Bewerbungen wegen der Gesundheit; Bekannte und Verwandte im eigenen Betrieb; Hilfe bei der Stellensuche aus dem sozialen Umfeld; fehlende Alternative bzw. Grund für zwangsweise Stellenannahme; Häufigkeit von Konflikten mit den Eltern; Übernahme des Erziehungsstils der Eltern für die eigenen Kinder; vermutete Gründe für negative Einstellung von Jugendlichen zu Schule bzw. Arbeit.
Demographie: Geschlecht; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Vereinsmitgliedschaft; Art des Vereins; Teilnahmehäufigkeit an den Vereinsaktivitäten; Konfession; Kirchgangshäufigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Anwesenheit Dritter während des Interviews.
2. Befragung der Eltern: Befragte Person; jeweils für Vater und Mutter wurde erfragt: Stellenwechsel seit 1971; derzeitige Arbeitslosigkeit; aktueller Beruf; Betriebsgröße; Branche; berufliche Stellung; vorbereitender Kurs oder Umschulung mit Zertifikat; Nettoeinkommen des Befragten und des Ehepartners; Haushaltsgröße; nur Berufstätige: Höhe des sonstigen Einkommens; retrospektive Beurteilung der Bildungsentscheidung für das Kind und Gründe; damalige Beratung; Ursachen für falsche Beratung; Beurteilung der weiterführenden Schule im Hinblick auf die Berufsvorbereitung; berufsbezogene Förderung in der Schule; Schülerstatus des Jugendlichen; Hilfestellung bei der Berufswahl und Art der Hilfe; Zufriedenheit mit der Stelle und Gründe für diese Zufriedenheit bzw. für Unzufriedenheit; alternative Tätigkeitsvorstellungen (berufsfremd oder auf den Beruf aufbauend); Sicherheit der Pläne und Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; nur Schülereltern: Kenntnis des Berufswunsches des Jugendlichen; Einstellung zu diesem Berufswunsch und Gründe für diese Einstellung; Überlegungen zum Beruf des Jugendlichen und Berufswunsch für den Jugendlichen; Sicherheit der Pläne und Gründe für Sicherheit bzw. Unsicherheit; wichtigste Aufgaben des Staates; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Arbeit, Klassengesellschaft, gesellschaftlicher Aufstieg und Mitbestimmung (Skala).
Chancen III 1. Befragung der Jugendlichen: Interviewte Person; Schülerstatus; zuletzt besuchte Schulart; bisheriger und angestrebter Schulabschluss; Aufnahme eines Studiums; Studienfach; Gründe gegen ein Studium; Einschätzung der Arbeitsmöglichkeiten nach dem Studium; Ausbildungs- oder Berufsstand; spätere Berufstätigkeit geplant; berufliche Pläne; angestrebter Beruf; Zukunftssicherheit des angestrebten Berufs; Sicherheit der Berufsausübung; derzeit ausgeübter Beruf; Branche; Betriebsgröße; berufliche Stellung; Häufigkeit von Betriebswechseln; Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; Berufsausbildung und Ausbildungsdauer; Weiterbeschäftigung im Ausbildungsbetrieb; berufliche Stellung nach der Ausbildung; retrospektive Beurteilung der Berufsausbildung; Note der Abschlussprüfung; Dauer anderer Aktivitäten vor der jetzigen Berufstätigkeit bzw. Schulausbildung; Besuch einer Abendschule; berufsbezogene Kurse; Umzugshäufigkeit seit 1977/78; Homogenität des sozialen Wohnumfelds; Einstellung zu Politik, Demokratie, Gesellschaftsform, Arbeit, gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten und Mitbestimmung (Skala); Gewerkschaftsmitgliedschaft; Vertrauensamt; Parteipräferenz; Parteibindung; Parteimitgliedschaft; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit; Vereinsmitgliedschaft; Vereinsart; Teilnahmehäufigkeit; Cliquenzugehörigkeit; Zusammensetzung der Clique; berufliche Wertorientierung (Skala); retrospektive Beurteilung des Schulabschlusses; Wegezeit zur Arbeit; Umsteigehäufigkeit; Einschätzung des Arbeitsweges; Einschätzung der Zukunftssicherheit der Tätigkeit; Gedanken an andere berufliche Pläne (berufsfremd bzw. berufsaufbauend); Berufswunsch; Sicherheit der anderen Berufspläne; monatliches Nettoeinkommen des Befragten und seines Partners; Familienstand; Zusammenleben mit den Eltern, dem Partner oder in einer Wohngemeinschaft; Kinder; Höhe der monatlichen Nebeneinkünfte; Lebensziel.
2. Der Elternfragebogen wurde an die Fragenbatterie des Jugendlichenfragebogens angepasst.
Chancen IV: detaillierte und lückenlose Erhebung aller Tätigkeiten des Lebenslaufs (u.a. Aus- und Weiterbildung, Erwerbstätigkeit, Arbeitslosigkeit, Hausfrau, Erziehungsurlaub, Wehr- oder Zivildienst, Warteschleifen, Beurlaubungen, Erwerbsunfähigkeit, Privatisieren); Wohnort; Gründe für Wohnortwechsel; Anfangs- und Endzeitpunkt der Phasen seit dem 16. Lebensjahr; darin eingebettet umfangreiche Frageblöcke zur Bildungsbiographie, Erwerbsbiographie, Arbeitslosigkeit und Nebentätigkeiten; Freizeit bzw. Berufsorientierung, Berufsbilanz, Gründe für Erwerbswechsel; Chancengleichheit; Partnerschaften: länger als ein Jahr oder mit besonderem Einfluss auf die berufliche Entwicklung; Fragen zur Art der Beziehung, deren Beginn und Ende, Bildung, Beruf und berufliche Stellung des Partners; Kinderzahl, für jedes Kind wurde erfragt: Alter, Geschlecht, Fragen zur Ausbildung; Haushaltsgröße; Haushaltseinkommen; soziale Selbstidentifikation, Parteipräferenz; Parteibindung; Gewerkschaftsmitgliedschaft, Funktion in einer Gewerkschaft; Konfession und Kirchenbindung, Vereinsmitgliedschaften; Kontrollerwartungen (Skala interne externe Kontrolle); Alter (Geburtsdatum).
Die vorliegende Doktorarbeit geht der Frage nach, wie sich jene Menschen, die in der frühen Neuzeit "Wiedertäufer" genannt wurden, als Gruppen bzw. Gemeinden konstituiert haben. Sie will aufzeigen, dass diese Gruppen oder "Kirchen" sich ziemlich spät gebildet haben und dass das Fortbestehen dieser Gruppen auch das Zeichen oder das Ergebnis der Integration ihrer Mitglieder ist. Diese Integration wird durch die Studie der zwischenmenschlichen Beziehungen erkennbar. Der untersuchte Raum ist das heutige Land Nordrhein-Westphalen, wobei wir uns auf die Herzogtümer Jülich und Berg, und die Freien Reichstadt Köln konzentrieren. Der untersuchte Zeitraum beginnt um 1530, als die ersten "Wiedertäufer" in der Gegend bezeugt werden, und endet 1694, als der Jülicher Herzog die letzten "Wiedertäufer" von der Herrlichkeit Rheydt mit Gewalt verweisen lässt. Die Quellen stammen jedoch zum Großteil aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Sie bestehen größtenteils aus Verhören von Gefangenen in der Stadt Köln. Ergänzt werden sie durch diplomatische oder behördliche Briefwechsel, Notizen und Memorialen der Zwischenmächten, sowie durch veröffentlichte Texten aus der Hand der "Wiedertäufer". Die Methode konzentriert sich auf die Rekonstruktion der zwischenmenschlichen Beziehungen (ohne jedoch eine formelle Netzwerkanalyse zu gestatten), und die Lokalisierung von den Aktivitäten der verschiedenen Akteure, mit der Hilfe einer Datenbank (unter MS-Access) und von geolokalisierten Dateien. Die Dissertation ist in drei Teilen gegliedert. Der erste Teil untersucht die Darstellung der "Wiedertäufer" durch ihre Gegner und die Erfassung einer größeren Gruppe von "christlichen Brüdern", die in Köln 1565 verhaftet wurde. Das Wort "Wiedertäufer" wurde als äußere Bezeichnung zum Zweck der Qualifizierung und der Stigmatisierung von Lehren und Praktiken als abweichende Tendenzen erfunden. Im Laufe des Jahrhunderts haben die Theologen immer mehr die häresiologische Darstellung der "wiedertäuferischen Ketzerei" mit neuen Lehren angereichert, weil die Lehren der Menschen, die auch den erwachsenen Taufe praktizierten und den Kindertaufe abwehrten, immer vielfältiger wurden. Diese Darstellung der "Wiedertäufern" wird mit einer Gruppe gefangener "Täufern" konfrontiert, die sich als "die Gesellschaft der Christlichen Brüdern" bezeichnet. Dabei wird die Heterogenität der Gruppe aufgezeigt: die Lehren und religiösen Auffassungen sind voneinander manchmal sehr unterschiedlich. Bestimmte grundlegende Fragen werden dabei auch anders als in den Hauptströmungen der benachbarten Mennoniten beantwortet. Im zweiten Teil wird auf Grundlage einer Analyse aller Gruppen und Individuen, die in den untersuchten Quellen als "Wiedertäufer" auftauchen der Aufbau der Gemeinden der "christlichen Brüder" behandelt,. Die Eigenart des untersuchten Gebietes liegt in der räumliche Verschwommenheit des Täufertums. Zudem sind fast keinerlei Zeichen eines Institutionalisierung, in Form von Mitgliedsregistern oder disziplinären Aktivitäten überliefert. Woher kommt also der Zusammenhalt der Gemeinden? Die Idee der Kirche und das Bewusstsein von Mitgliedschaft in der Gemeinde ändert sich mit den Leuten und ihrer Stellung in der Gruppe. Die Aktivitäten der Mitglieder der Versammlungen weist aber auf "überregionalen Gemeinschaften" hin, die durch den Verkehr der Mitglieder, aber auch deren der Gesänge und Gedächtnis von lokalen Martern stabilisiert werden. Welche Rolle spielte die Verfolgung auf die Entwicklung und die Auflösung der Gruppen ? Die neuere Geschichtsschreibung hat diese eher als gering beurteilt, und man kann sich fragen, wie das Gleichgewicht zwischen Verfolgung und Indifferenz bzw. Duldung war. Die Rolle der verschiedenen Akteuren in der Formierung der Verfolgung wird unterstrichen: Kaiser, territoriale Obrigkeiten, Amtmänner, Priestern, lokalen Zwischen- und Untermächte. Durch die Reibungen zwischen diesen verschiedenen Akteuren wurden Leute als Wiedertäufer denunziert. Die Verfolgung mündet in dem Auflösen der Gemeinden nach dem Dreißigjährigen Krieg. Diese Auflösung der Gemeinden in der Gesellschaft fängt aber schon während des 16. Jahrhunderts an: von Anfang an wird das Fortbestehen der Gemeinden durch das Verbleiben der Kinder in der Religion ihrer Väter nicht erstrebt, was als eine Eigenheit der "Gesellschaft der Christlichen Brüder" in der religiösen Landschaft der Zeit erscheinen kann. Drei Hauptlinien haben sich aus dieser Arbeit herausgezeichnet, die andere Tendenzen der Forschung bestätigen. Erstens eine "nicht sehr markante Radikalität": die "Täufer" in der nördlichen Rheinländen zeichnen sie sich durch wenige besondere soziologische Aspekte aus, und die vorhandene Indizien zeigen einen geringen Willen zu radikaler Absonderung oder zu einer Veränderung der Welt. Zweitens stellt die Studie die Frage nach den "gemeinsamen Geheimnissen". Verbotenen Handlungen, die jeder kennt aber keiner denunziert, gab es überall, und sind durch die einvernehmliche Natur der Mächte in der Frühe Neuzeit erlaubt. Drittens studiert die These die verschiedenen Dimensionen der menschlichen Gruppen und Gesellschaften. Sie zeigt, wie Leute Gruppen bilden auf einer lokalen oder regionalen Ebene außerhalb von Beziehungswegen und Strukturen oder über diese hinweg. ; Le travail de thèse présenté ici pose la question de savoir comment les individus que l'on appelait « anabaptistes » ont constitué des communautés à l'époque moderne. Elle veut mettre en évidence que ces groupes ou « églises » se sont constitués relativement tard, et que la persistance des groupes est le signe et le résultat de l'intégration de ses membres dans la société. Cette intégration relative est rendue visible par l'étude des relations interpersonnelles. L'étude porte sur l'espace de l'actuel Land de Rhénanie du Nord-Westphalie, en particulier sur les duchés de Juliers, de Berg et sur la ville libre d'Empire de Cologne, de 1530 à 1694, c'est-à-dire du moment où les acteurs locaux se mettent à mentionner des « anabaptistes » dans la région, à celui où les « anabaptistes » sont chassés de la seigneurie de Rheydt par le duc de Juliers. Les sources proviennent majoritairement de la seconde moitié du XVIe siècle, et sont majoritairement composées d'interrogatoires de détenus réalisés par les autorités de la ville de Cologne. Ils sont complétés par des correspondances diplomatiques ou administratives, des notes et des mémoires des pouvoirs intermédiaires, ainsi que par des textes publiés de la main des « anabaptistes ». La méthode appliquée se focalise principalement sur la reconstruction des relations interpersonnelles, sans toutefois aller jusqu'à une analyse formelle de réseaux, sur la localisation des activités des divers acteur, au moyen d'une base de donnés (MS-Access) et de données géolocalisées (suite logicielle ArcInfo). La première partie de la thèse interroge la représentation et l'interaction entre les « anabaptistes » et leurs opposants et analyse en miroir les conceptions spirituelles d'un grand groupe de « Frères chrétiens » capturés ensemble à Cologne en 1565. Le mot « anabaptiste » est une qualification extérieure, inventée pour qualifier et stigmatiser comme déviantes des doctrines et des pratiques. Cette représentation des « anabaptistes », issue autant des représentations hérésiologiques que de l'expérience, est confrontée dans les prisons colonaises à celle d'un groupe de prisonniers capturés, dont les membres se décrivent comme « société des frères chrétiens ». Cette comparaison permet de montré l'hétérogénéité du groupe : les doctrines et conceptions religieuses sont souvent assez différentes les unes des autres, et des réponses à des questions fondamentales, touchant à la représentation du monde, reçoivent souvent une réponse très différente à celle des mennonites ou des « Frères Suisses » voisins, à laquelle les « anabaptistes » de Cologne ont souvent été assimilés. Ce constat d'une très grande hétérogénéité au sein d'un groupe de personnes participant à la même réunion amène à pousser plus loin l'interrogation sur le degré d'intégration de ces dissidents. Elle est poursuivie sur la base de l'analyse de l'activité déclarée de tous les groupes et individus qui sont qualifiés ou se reconnaissent « anabaptistes » à Cologne en particulier, mais aussi dans le Juliers et le Berg. La particularité de l'espace étudié dans la thèse est le caractère très diffus de l'anabaptisme. En outre, il ne subsiste pratiquement aucune trace d'institutionnalisation de ces groupes, sous la forme de registres de membres ou d'activités disciplinaires. D'où vient la cohésion des communautés ? L'idée de l'église et la conscience d'être membre de la communauté change en fonction des individus et de leur position dans le groupe. Cependant, les activités des participants aux réunions suggère l'existence de « communautés supra-régionales » qui sont stabilisées par la circulation des membres, mais aussi par leurs chants et par la mémoire de martyrs locaux. Quel rôle jouait la persécution dans le développement et la dissolution des groupes ? L'historiographie récente l'a considérée comme plutôt réduite. On peut en outre se demander quelle était dans la pratique l'équilibre entre la persécution d'une part et l'indifférence, ou la tolérance (dans le sens ancien du terme) d'autre part. Le rôle des différents acteurs dans les formes de persécution et dans sa temporalité est souligné : l'Empereur, les autorités territoriales, les officiers (Amtmänner), les prêtres, les pouvoir intermédiaires et locaux. C'est souvent dans l'interaction entre ces différents niveaux (voire « étages ») d'exercice du pouvoir que les « anabaptistes » sont dénoncés. La persécution finit par provoquer la dissolution des communautés après la fin de la guerre de Trente ans. Cependant, il ne s'agit pas d'un phénomène brutal mais d'un processus progressif, qui commence dès le XVIe siècle, et est longtemps compensé par les entrées de convertis dans les groupes. Cette dissolution est par ailleurs presque « naturelle », car, au moins dans les déclaration des parents et des enfants, rester dans l'Eglise chrétienne est très longtemps compris et défendu comme un acte volontaire qui s'applique à sa propre descendance et n'entraîne pas nécessairement de rupture, ce qui peut apparaître comme une particularité dans le paysage religieux de l'époque. Trois lignes directrices sont régulièrement convoquées dans ce travail, et confirment ou nuancent d'autres tendances de la recherche. La première, c'est une radicalité tout à fait relative, voire une « radicalité ordinaire ». Les « anabaptistes » de l'espace bas-rhénan ne se démarque pas particulièrement d'un point de vue sociologique, et les indices connus présentent peu de signes d'une volonté de se tenir totalement à l'écart du monde, encore moins de le changer. Par ailleurs, l'étude réalisée pose la question du « secret social », ou plutôt d'un secret collectif : les historiens savent que partout, des activités interdites avaient lieu, activités connues de tous mais rarement dénoncées. Elles sont rendues possibles par la nature même de l'exercice du pouvoir et de la notion d'ordre public. Enfin, la thèse étudie les différentes dimensions des groupes et des sociétés humaines. Elle essaie de montrer comment les individus font groupe, au niveau local ou au niveau régional, sans l'étudier à travers les modalités de relations sociales institutionnalisées.
Vor dem Hintergrund der primär leistungsbezogenen gesellschaftlichen Verhältnisse stellt sich die Frage, ob und wie Inklusion und inklusives pädagogisches Handeln denkbar ist, begründet und umgesetzt werden kann. Der Band II bearbeitet entsprechende schulbezogene Fragen: Wie wird auf unterrichtlicher Ebene mit Leistungsheterogenität umgegangen? Welche Art der Leistungsbewertung wird in Schulen praktiziert? Wie gehen Lehrkräfte in inklusiven Schulen mit Antinomien zwischen Fördern und Bewerten um? Welche schulentwicklungsbezogenen Aspekte sind für den Umgang mit Leistungsheterogenität fruchtbar? Die Beiträge geben einen Überblick über den aktuellen Diskussionsstand der schulbezogenen Integrations-/Inklusionsforschung in den deutschsprachigen Ländern. Im ersten Band: "Leistung inklusive? Inklusion in der Leistungsgesellschaft I: Menschenrechtliche, sozialtheoretische und professionsbezogene Perspektiven" werden politische, theoretische und professionsbezogene Einblicke auf die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu inklusiven Entwicklungen ermöglicht. (Orig.)
Die Politbarometer werden seit 1977 etwa monatlich von der Forschungsgruppe Wahlen für das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) durchgeführt. Seit 1990 steht diese Datenbasis auch für die neuen Bundesländer zur Verfügung. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Meinungen und Einstellungen der wahlberechtigten Bevölkerung in der Bundesrepublik zu aktuellen politischen Themen, Parteien und Politikern sowie dem Wahlverhalten. 1990 bis 1995 und ab 1999 wurden die Politbarometer-Umfragen in den neuen und alten Bundesländern getrennt durchgeführt (Politbarometer Ost bzw. Politbarometer West). Die monatlichen Einzelumfragen eines Jahres werden in einen kumulierten Datensatz integriert, der alle Erhebungen eines Jahres und alle Variablen des jeweiligen Jahrganges umfasst. Ab 2003 sind die Politbarometer-Kurzbefragungen, die unterschiedlich häufig im Jahr erhoben werden, in die Jahreskumulation integriert.
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Der Ministerclub hat neue Gesichter an seiner Spitze – das sorgte in und nach seiner Sitzung für einen neuen Sound. Aber merkte man das auch seinen Beschlüssen an? Von der KMK-Reform über die Lehrkräftebildung bis zu neuen Leitlinien für die Grundschule: ein Überblick.
ES WAR in der Zusammensetzung eine Premiere. Als am Freitagmorgen die Kultusministerkonferenz (KMK) zur Pressekonferenz lud, um wie immer über die Ergebnisse ihrer zu Ende gegangenen Sitzung zu berichten, saß auf dem Podium nicht nur die seit Januar amtierende neue KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot aus dem Saarland, sondern sie war eingerahmt von den ebenfalls neuen Koordinatorinnen. Für die Länder mit SPD-Regierungsbeteiligung (=A-Seite) Stefanie Hubig aus Rheinland-Pfalz, für die Union (=B-Seite) Karin Prien aus Schleswig-Holstein.
Doch nicht nur das Bild war neu, sondern in Teilen auch der Stil. Wie die drei Ministerinnen sich rhetorisch die Bälle zuspielten, wirkte flüssig, weitgehend ohne Selbstdarstellung und Konkurrenzgehabe, allerdings gelegentlich etwas länglich. Man konnte den Eindruck bekommen: Die Kombination passt, und das könnte sich gerade in diesem Jahr noch als wichtig herausstellen. Denn bis Ende des Jahres müssen zentrale Beschlüsse unter Dach sein, die die Zukunft der föderalen Bildungspolitik, aber auch der KMK selbst, über viele Jahre bestimmen könnten.
Die langfristig womöglich wichtigste Weichenstellung tauchte dabei fast schon unter ferner liefen auf. Es war in Minute 32 der Pressekonferenz, als Hubig mitteilte, in Sachen KMK-Strukturreform hätten die Minister jetzt ein Thema vorgezogen. Die Frage der künftigen Abstimmungsmechanismen in der Kultusministerkonferenz. "Bleiben wir bei dem Einstimmigkeitsprinzip bei den Fragen der Mobilität und in Fragen der notwendigen Einheitlichkeit und haushaltsrelevanten Fragen und solchen, die die KMK betreffen? Oder können wir uns auch einen anderen Abstimmungsmodus vorstellen?" Eine Antwort darauf, "einen Vorschlag", so hätten die Minister beschlossen, soll jetzt die bestehende KMK-Strukturkommission erarbeiten, "auch unter Hinzuziehung juristischer Expertise, externer Expertise, weil das keine einfachen Fragen sind."
Jetzt ist er da, der Mut
Schon die Aussicht, dass sich die Kultusminister dem Thema stellen, ist bemerkenswert, denn über Jahrzehnte haben sie es nicht getan. Dabei gilt das Einstimmigkeitsprinzip seit langem als eine der Haupthürden hin zu einem schlagkräftigeren Bildungsföderalismus. Sie kommt laut KMK-Geschäftsordnung, deren erste Fassung von 1955 stammt, bei so ziemlich allen KMK-Beschlüssen zum Tragen, die Bedeutung haben. Was dazu führt, dass ein Land oder wenige Länder ihnen unangenehme Vorhaben stets blockieren können – mit der Folge, dass ambitionierte Vorhaben meist gar nicht erst in Angriff genommen werden. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum sich bislang keiner an die ebenfalls einstimmig zu behandelnde Reform der Einstimmigkeit gewagt hat.
Aber jetzt ist er da, der Mut. Es gebe gute Gründe für die Einstimmigkeit, sagte Hubig. "Aber es gibt auch gute Gründe zu überlegen, ob wir nicht in bestimmten Bereichen dann doch mal schneller werden können." Und das war's dann auch schon in der Pressekonferenz zu dem Thema, Vorhang wieder runter. Was zeigt, dass gestalterischer Mut manchmal ganz leise daherkommen kann. Und es könnte schnell gehen: Bis Ende des Jahres soll die KMK-Strukturreform insgesamt in allen wesentlichen Punkten aufs Gleis gesetzt sein, dazu dürften dann, wenn denn die Kultusminister unterwegs ihre Courage nicht verlieren, endlich auch Abstimmungsregeln gehören.
So zurückhaltend die Ministerinnen bei der Darstellung dieses so wichtigen Beschlusses waren, so (berechtigt) selbstbewusst zeigten sie sich an anderer Stelle dann doch. "Länder setzen auf innovative Wege zur Bewältigung des Lehrkräftemangels", lautete die Überschrift über eine parallel zur Pressekonferenz verbreiteten Mitteilung – doch bei genauem Hinschauen müssen diese neuen Wege noch warten, und ob sie alle wirklich so innovativ sind, hinterfragen einige Experten.
Doch der Reihe nach. Die KMK habe zusätzliche Maßnahmen in der Lehrkräftebildung beschlossen, reagiere damit auf den anhaltenden Bedarf an Lehrkräften und setze auf eine flexiblere Gestaltung der Lehrkräftebildung, hieß es in der Pressemitteilung. "Dadurch werden zukünftig mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern", sagte KMK-Präsidentin Streichert-Clivot. "Zudem gestalten wir das Studium praxis- und berufsorientierter, indem wir die Studien- und Vorbereitungsdienstphase stärker verschränken. So stellen wir sicher, dass künftige Lehrkräfte frühestmöglich ihr theoretisches Wissen mit praktischen Erfahrungen verbinden können. Der Weg ins Lehramt wird dadurch flexibler und lebensnaher!"
Die Minister wollen unbedingt das duale Lehramtsstudium
Konkret einigten sich die Minister auf ein Papier, das einen gemeinsamen Rahmen für drei Ausbildungsmodelle setzen soll, die zum bestehenden System zusätzlich etabliert werden sollen: duale Lehramtsstudiengänge, Masterprogramm zum Quereinstieg und für die Qualifizierung sogenannter Ein-Fach-Lehrkräfte. Die KMK orientierte sich dabei an Empfehlungen des Wissenschaftsrats und der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK), wobei letztere das duale Lehramtsstudium vor allem im Bachelor explizit abgelehnt hatte.
Erst am Mittwoch hatte die SWK-Kovorsitzende Felicitas Thiel erneut vor der Einführung gewarnt. Ökonomen wiesen zurecht darauf hin, dass eine Senkung der Zugangsanforderungen unweigerlich auch Personen anziehe, die weniger leistungsbereit und weniger motiviert seien, sagte Thiel hier im Blog. Damit sinke das Berufsprestige und im schlimmsten Fall werde der Mangel sogar perpetuiert. "Deshalb müssten wir eigentlich genau das Gegenteil tun: Die Zugangsschwellen erhöhen, Eingangstests vorschalten und attraktive Aufstiegschancen für die besonders Leistungsbereiten eröffnen."
Trotzdem sieht das beschlossene KMK-Konzept nun unter anderem ein duales Studium schon vom Bachelor an vor. Man sei in der Frage "tendenziell eher beim Wissenschaftsrat als bei der SWK", sagte Karin Prien und bestätigte die "Differenzen" in den Gutachten. "Aber auch das ist unsere Aufgabe, die Empfehlungen, die uns geliefert werden, zu bewerten und dann zu einer Entscheidung zu kommen."
Im Gegensatz zum dualen Studium weitgehend unumstritten ist die Einführung von Ein-Fach-Masterprogrammen. Sie ermöglichen nicht nur Absolventen mit einem Studienfach, wissenschaftsbasiert in einem zweijährigen Master aufs Referendariat vorbereitet zu werden, sondern öffnen zugleich einen regulären Weg für ausländische Lehrkräfte, schneller an Schulen in Deutschland zu starten. Denn in den meisten Ländern weltweit sind Ein-Fach-Lehramtsmodelle üblich. Die Weiterbildung mit einem zweiten Fach würde dann berufsbegleitend stattfinden. SWK-Expertin Thiel sagte, der Ein-Fach-Master habe das "Potenzial, ein vollwertiger zweiter Weg ins Lehramt zu werden. Er schafft ein atmendes System, das in Phasen des Lehrkräftemangels wie des Überschusses anpassungsfähig ist." Die Kultusminister geben sich in der Frage bislang zurückhaltender – und betonten auch am Freitag wieder, dass die neuen Zugänge nur "zusätzlich" seien und am bestehenden System nichts ändern sollen.
Kaum mehr als eine Absichtserklärung?
Was die KMK allerdings auf ihre nächste Sitzung verschob: die Klärung der Mobilitätsfragen und damit der gegenseitigen Anerkennung der neuen Angebote. Was bedeutet, dass das beschlossene Papier im Sinne eines länderübergreifenden Vorgehens bislang kaum mehr als eine Stoffsammlung und Absichtserklärung ist. Hubig widersprach einem solchen Eindruck indes auf Nachfrage. "Wir weichen damit von den Regelungen ab, die wir uns als KMK gegen haben, bisher ging das nicht", und der gefundene ländergemeinsame Rahmen sei unabhängig von der Frage der Mobilität.
Tatsächlich unabhängig? Prien versicherte, die Länder seien sich über die Frage der Mobilität "grundsätzlich einig, die Frage ist wie sie ausgestaltet sein wird", und das werde Gegenstand des insgesamt noch zu treffenden rechtlichen Beschlusses zur Lehrkräftebildung sein, der den sogenannten Quedlinburger Beschluss von 2005 ergänzen werde, das werde, habe man jetzt beschlossen, im Juni geschehen.
Dass die KMK-Pressekonferenz 75 Minuten dauerte, hatte auch mit dem dichten Programm zu tun, dass die Ressortchefs absolviert hatten. Neben den aufreibenden Krisentreffen mit Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zum Digitalpakt standen Gespräche mit den Botschaftern der Ukraine und Israels auf dem Programm, die Lehrerverbände waren ebenfalls eingeladen – und die Vizepräsidentin der Special Olympics Deutschland: Britta Ernst, bis April 2023 selbst Bildungsministerin in Brandenburg und KMK-Präsidentin im Jahr 2021. Zum zweiten Jahrestag des Ukrainekrieges verabschiedeten die Kultusminister eine Solidaritätserklärung mit der Ukraine, und sie knüpften mit zwei Beschlüssen an ein früheres Reformvorhaben an, die 2020 abgeschlossene "Ländervereinbarung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulwesens und die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder in zentralen bildungspolitischen Fragen".
Zu den darin festgelegten Hausaufgaben zählte die Überarbeitung der bereits bestehenden gemeinsamen Leitlinien für die Grundschule, die jetzt einen für alle Länder verbindlichen Charakter erhielten und damit laut KMK "einen bundesweit einheitlichen Rahmen für die Arbeit in der Grundschule" darstellen, etwa durch die Festschreibung einer Stundentafel von mindestens 94 Wochenstunden für die Jahrgangsstufen 1 bis 4, wovon die Kernfächer Deutsch, Mathematik und Sachunterricht mindestens 53 Stunden und zudem mindest die Hälfte der Gesamtstunden umfassen müssen – unter anderem eine Reaktion auf das schwache Abschneiden deutscher Schüler in internationalen Schulleistungsvergleichen. Ebenfalls Konsequenz des Länderabkommens von 2020 ist ein Qualitätsrahmen zur laut KMK "kontinuierlichen Verbesserung der Wirksamkeit und der Nachhaltigkeit des Lernens" in Berufsschulen.
Die meisten Prognosen sehen einen anhaltenden Lehrermangel
Während aus SWK und Wissenschaftsrat nach der KMK-Entscheidung zur Lehrkräftebildung zunächst keine offiziellen Äußerungen zu hören waren, sprach der Stifterverband von einem "Meilenstein im Kampf gegen den Lehrkräftemangel". Indem die KMK den Weg freimache für Ein-Fach-Lehrkräfte und duale Studienmodelle, greife sie zentrale Forderungen des vergangenes Jahr vom Stifterverband veröffentlichten "Masterplans Lehrkräftebildung neu gestalten" auf, sagte Bettina Jorzika, die für Lehrkräftebildung zuständige Programmleiterin.
Prognosen zeigten, dass sich der Lehrkräftemangel in den kommenden Jahren weiter verstärken werde und schon im Jahr 2030 bis zu 68.000 Lehrkräfte in den Schulen fehlen würden. "Doch der Wohlstand der Gesellschaft, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und der Zustand unserer Demokratie hängen davon ab, dass mehr Menschen mit den Kompetenzen ausgestattet werden, die gebraucht werden, um in einer Welt im Wandel orientierungs- und handlungsfähig zu sein", sagte Jorzik.
Sie bezog sich offenbar auf Berechnungen des IW Köln. Die KMK selbst erwartet laut aktuellen Modellierungen rechnerisch ebenfalls 68.000 fehlende Lehrkräfte, allerdings bis 2035. Das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (Fiby) sagt bis Mitte der 2030er Jahre sogar eine Lücke von voraussichtlich mindestens 115.000 voraus, "es können aber auch über 175.000 werden".
Gleichzeitig gab es zuletzt auch Stimmen, die ein Abebben des Lehrkräftemangels zumindest im Grundschulbereich erwarten. Für den Zeitraum von 2023 bis 2035 würden bundesweit voraussichtlich 45.800 Grundschullehrkräfte mehr zur Verfügung stehen, als erforderlich wären, um den Unterricht abzudecken, hatte die Bertelsmann-Stiftung im Januar ermittelt. Allerdings mahnten auch die Bertelsmann-Experten, die Ausbildungswege "so flexibel gestaltet sein, dass sie besser auf demografische Schwankungen reagieren können, etwa durch Quereinstiegs-Masterstudiengänge". So könne der schon oft beobachteten Zyklus aus Mangel- und Überschussphasen in der Ausbildung von Lehrer:innen durchbrochen werden.
Hinweis: Dieser Artikel wurde am 17. März 2024 ergänzt.
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Drei Tage saßen Ministerialbeamte aus Bund und Ländern zusammen, um über das Startchancen-Programm zu verhandeln. Danach sprechen Beteiligte von der Hoffnung auf einen Durchbruch.
NEIN, NOCH IST DIE KUH nicht vom Eis. Aber wenn alles so kommt, wie es sich die Verhandlungsführer von vier Landesministerien und dem BMBF erhoffen, werden ihre Chefinnen und Chefs schon Ende nächster Woche einen grundsätzlichen Haken an das wichtigste bildungspolitische Vorhaben der Ampel-Koalition in dieser Legislaturperiode machen. Was nach dem öffentlichen Schlagabtausch, den Kultusminister und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sich in den vergangenen Monaten um das Startchancen-Programm geliefert hatten, ein großer Erfolg wäre. Für beide Seiten.
Der Anstoß kam von der KMK: Wie wäre es, wenn man sich Mitte Juni für drei Tage zusammensetze, um auf Ebene der Ministerialbeamten all die strittigen Punkte durchzugehen? Schließlich gebe es, wenn man die beiden bestehenden Eckpunkte-Papiere, das der Länder und das aus dem BMBF nebeneinander lege, bereits viele Übereinstimmungen. Es müsse doch auch möglich sein, die Kontroverse um die Finanzierung beizulegen. Dass die Zeichen auf Tauwetter zwischen BMBF und Kultusministern stehen, wurde zuletzt auch daran deutlich, dass Stark-Watzinger vergangene Woche die Einladung zu einem informellen Kamingespräch mit ihren Länderkollegen für den 23. Juni angenommen hatte.
Die Klausur in der Hamburger Landesvertretung umfasste Beamte aus dem BMBF und den vier Landesministerien, die die eigens für das Startchancen-Programm eingerichtete Staatssekretärs-AG bestücken: Hamburg, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Sie starteten am Montag, am Mittwochnachmittag kamen die Amtschefs wieder dazu, und es wurde mit "Open End" verhandelt, wobei man dann doch nur bis zum noch gar nicht so späten Abend brauchte.
Eine Tonlage, die in den Bund-Länder-Beziehungen
zuletzt nicht oft zu vernehmen war
Man habe in den Gesprächen viel Verständnis für die Position der anderen Seite entwickelt, berichteten Beteiligte danach in einer angetanen Tonlage, die in den Bund-Länder-Beziehungen zuletzt nicht oft zu vernehmen war. So ging man denn auch an die zwei entscheidenden Fragen heran. Erstens der Schlüssel, mit der das Bundesgeld auf die Länder verteilt werden soll. Und zweitens die Kofinanzierung durch die Länder.
Zu erstens: Der Bund hatte schon im Ampel-Koalitionsvertrag deutlich gemacht, dass er für die Startchancen vom meist üblichen Königsteiner Schlüssel abweichen wolle, der Bundesgelder den Ländern (mit gewissen Abstufungen) nach dem Gießkannen-Prinzip zuteilt.
Die Argumentation: 4000 Schulen mit schwierigen sozialen Umfeld sollen mit dem Programm speziell gefördert werden, und diese Schulen seien eben nicht gleichmäßig über die Bundesrepublik verteilt. Was erst Anfang der Woche Marcel Helbig vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) selten detailliert vorgerechnet hatte. So erreichten in Bayern nur 0,4 Prozent aller Grundschulen Armutsquoten von über 30 Prozent – in Berlin aber 39,2 Prozent, in Bremen gar 47,4 Prozent.
Nach langen internen Verhandlungen hatten sich die Kultusminister tatsächlich im März darauf geeinigt, entsprechend bestimmter Sozialkriterien die Bundesgelder intern umzuverteilen, wenn auch nur im einstelligen Prozentbereich. Was man aber trotzdem als beachtlichen Erfolg wertete – weil damit nicht nur Bayern oder Baden-Württemberg, sondern die große Mehrzahl der Länder zugunsten von drei, vier anderen auf Mittel verzichten würden.
Umso nervöser war man, als der Bund dann im Mai in seinem eigenen Konzept andere Kriterien und auch eine andere Aufteilung der Bundesgelder auf die drei Startchancen-Programmsäulen vorsah. Gar nicht so sehr wegen eines möglicherweise stärkeren Umverteilungseffekts insgesamt durch das vom Bund vorgeschlagene Modell (der, stellte sich bald heraus, nämlich wenig bis gar nicht da war), sondern weil man so den mühsamen Länderkonsens wieder aufs Spiel zu setzen drohte.
Länder wollen Bundeskriterien grundsätzlich akzeptieren
Bei der Klausur dann die Andeutung eines Durchbruchs: Die Vertreter der Länder erklärten, es sei vorstellbar, die Verteilungskriterien des Bundes grundsätzlich zu akzeptieren. Diese waren: der Anteil der unter 18-Jährigen mit Einwanderungsgeschichte, die Armutsgefährdungsquote und die Wirtschaftsleistung pro Kopf (je geringer, desto mehr).
Der Bund wollte 50 Prozent aller Startchancen-Gelder so vergeben. Weitere 30 Prozent sollten in Säule zwei ("Chancenbudget für bedarfsgerechte Lösungen") und die restlichen 20 Prozent in Säule 3 ("Schulsozialarbeit für personelle Verstärkung") fließen, entweder über Umsatzsteuerpunkte oder über den Länderfinanzausgleich. Beides wäre deutlich weniger zielgenau und stärker Gießkanne, weshalb der Bund für eine möglichst starke Säule 1 plädiert. Die Länder argumentieren unter anderem, Säule 2 und 2 stellten den pädagogischen Kern des Startchancen-Programms und müssten daher stärker ausfallen.
Wobei das mit dem "grundsätzlich" wichtig ist. Denn noch ist die genaue Aufteilung zwischen den Säulen noch Verhandlungsgegenstand, genauso wie die Gewichtung der Sozialkriterien innerhalb von Säule 1. Vor allem von diesen "Schiebereglern" wird am Ende abhängen, wie groß der Gewinn oder Verlust für einzelne Länder sein wird. All das, sagen an der Klausur Beteiligte, seien jetzt aber lösbare Aufgaben, man werde bis zur Klausur nächste Woche viel rechnen. Interessant ist auch, dass offenbar keine bisher mit den Bundeskriterien ausprobierte Modellrechnung zu einer massiv größeren Umverteilungswirkung führte – nie waren es mehr als 30, 40 Millionen Euro insgesamt, ausgehend von einer Bundesmilliarde. Fast dieselbe Größenordnung hatte auch das Ländermodell gebracht.
Also nur ein Tropfen auf dem heißen Stein angesichts der massiven Unterschiede zwischen den Bundesländern, wie der WZB-Forscher Helbig sie so anschaulich zeigte? Ja und nein. Immerhin würde ein Land wie Bremen 25 bis 30 Prozent mehr pro Jahr erhalten als über den Königsteiner Schlüssel, und das über zehn Jahre hinweg, Berlin und Nordrhein-Westfalen zwischen zehn und 15 Prozent – sämtliche Ostländer und Bayern beispielsweise aber gut zehn Prozent einbüßen. Die massiven sozialen Unterschiede würden also nur zu einem geringeren Teil adressiert, doch das bildungspolitische Signal wäre trotzdem wichtig: Bund und Länder einigen sich auf einen Paradigmenwechsel in der gemeinsamen Bildungsfinanzierung – und wenn es nur der erste Einstieg ist.
Interessanterweise würde Hamburg trotz der laut WZB dritthöchsten Armutsquote bundesweit kaum bis gar nicht profitieren – weil die Hansestadt die höchste Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung hat.
Innerhalb der Länder soll das Geld dann in jedem Fall nach Bedarf vergeben werden. In den Ländern, die ihn haben, per Sozialindex, in den übrigen mindestens anhand der beiden Kriterien Armutsquote und Schüler mit Einwanderungsgeschichte.
Was die Länder dazuzahlen wollen – und wo der Bund ihnen entgegenkommen könnte
Bleibt die Frage nach der Kofinanzierung. Hier hatten die Länder lange auf stur gestellt, während der Bund ultimativ pro Bundeseuro einen frischen Ländereuro eingefordert hatte, also zusätzlich zu den bisherigen Bildungshaushalten. Doch auch hier haben sich die Länder bewegt und ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, wofür der Bund an zwei Stellen entgegenkommen dürfte: Länder wie Hamburg oder NRW, die bereits eigene Brennpunkt-Förderprogramme haben, wollen deren Finanzierung anrechnen lassen und nur den Rest zusätzlich kofinanzieren. Was der Bund sich wohl vorstellen könnte, solange dabei strenge Maßstäbe angelegt werden – und andere Länder nicht plötzlich auch alle möglichen Programme als "Startchancen"-ähnlich deklarieren. Außerdem könnte es sein, dass die Länder die Kofinanzierung nicht schon 2024 bringen müssen, weil hierfür gar kein Geld in ihren Haushalten eingestellt ist, sondern erst in den Folgejahren.
Man ging gestern Abend recht zufrieden auseinander – wohl wissen, dass die verhandelnden Länder jetzt die übrigen ins Boot holen müssen und das BMBF über die Zahlungsmodalitäten mit dem Bundesfinanzministerium wird sprechen müssen. Wie wahrscheinlich der erhoffte Durchbruch tatsächlich ist, dürfte sich schon nächste Woche beim Kamingespräch mit Kultusministern und Bettina Stark-Watzinger in Berlin erweisen. Doch erst einmal stehen die Signale auf Zuversicht.
Nachtrag am 15. Juni, 18 Uhr:
CDU-Kultusminister: Trotz Annäherungen wichtige Punkte noch offen, außerdem darf eine Einigung nicht auf Kosten der Digitalpakt-Fortsetzung gehen
Nach der ersten Begeisterung über die gute Atmosphäre in den Bund-Länder-Gesprächen zum Startchancen-Programm mahnen vor allem CDU-Bildungspolitiker aus den Ländern, die Fortschritte nicht zu überschätzen. Hessens Kultusminister Alexander Lorz, der die Bildungspolitik der Länder mit Unionsbeteiligung koordiniert, sagte, die gemeinsamen intensiveren Gespräche dieser Woche seien "ein positives Zeichen für eine mögliche Umsetzung des Startchancenprogramms". Trotz Annäherungen in einigen Teilbereichen blieben aber wichtige Punkte von Seiten des Bundes noch offen und ungeklärt – "wie die Finanzierung, die genaue Mittelverteilung oder die rechtliche Umsetzung". Die Länder benötigten endlich verbindliche Aussagen. "Zugleich", mahnte Lorz, "darf eine Einigung beim Startchancenprogramm nicht auf Kosten der für alle Länder unentbehrlichen Fortführung des Digitalpakts gehen, der schon im nächsten Mai ausläuft".
Hier sind die Sorgen auf Seiten aller Länder groß, dass das BMBF aus Geldknappheit die Fortsetzung verschieben oder den Pakt finanziell eindampfen könnte. Seit Herbst habe es hier praktisch keine Fortschritte in den Verhandlungen gegeben, heißt es. Offiziell beklagt Lorz, der Bund habe in Sachen Digitalpakt-Fortsetzung "bislang nichts über die Zeit, die Summen und die Regularien dargelegt. Die Bundesbildungsministerin muss Klarheit schaffen und den Stillstand beseitigen." Der Stillstand treffe nicht nur die Länder, sondern auch die Schulen und die Kommunen. "Im Hinblick auf das gemeinsame Gespräch mit Ministerin Stark-Watzinger erwarten wir am 23. Juni belastbare Aussagen."
Schleswig-Holsteins CDU-Bildungsministerin Karin Prien sagte gar: "Ohne die Klarheit über eine Finanzierung des Digitalpakts 2.0 durch den Bund kann es keine Verständigung zum Startchancen-Paket geben." Andernfalls müssten die Länder selbst so viel zusätzlich in die Digitalisierung der Schulen investieren, was eigentlich Aufgabe der Schulträger sei, dass ihnen am Ende schlicht die Haushaltsspielräume zur Startchancen-Kofinanzierung fehlen würden. "Außerdem würde das bedeuten, dass der Bund den Grundkonsens mit den Länder verließe, dass die Digitalisierung der Schulen gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen ist."
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Ein Foto, das bei der Ausweisung von Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit in Nürnberg am 28. Oktober 1938 aufgenommen wurde. Bild: Bundesarchiv, Bild 146-1982-174-27 / Großberger, H. / CC-BY-SA 3.0 "L. Papa. Ich habe garnichts. Bin ausgewiesen nach Polen ganz allein ohne alles. Fahr wenn m[ö]glich zu Tante Berta. Wilna Wielka 49 Friedel"Diese Postkarte schrieb die damals 16-jährige Friedel Bendkower aus der Frankfurter Battonnstraße an ihren Vater David, als sie anlässlich der sogenannten "Polenaktion" am 28. Oktober 1938 ausgewiesen wurde. Sie verfasste die Zeilen während ihrer Verschleppung noch im Zug.[1] Am 27. Oktober zwischen 14 und 18 Uhr hatten im ganzen Zuständigkeitsbereich des polnischen Generalkonsulats Frankfurt Juden polnischer Staatsangehörigkeit von den Polizeiorganen ihren Ausweisungsbefehl erhalten. So wie Friedel mussten Tausende Jüdinnen und Juden, welche schon lange in Deutschland lebten, von heute auf morgen ihr Zuhause verlassen. Sie hatten zwar nach der Gründung der Zweiten Polnischen Republik 1918 die polnische Staatsangehörigkeit erhalten, aber oft sprachen sie nicht einmal Polnisch und hatten wenige, manchmal gar keine Verbindungen nach Polen. Familien wurden getrennt, der Zugang zu ihren Netzwerken und Ressourcen plötzlich abgeschnitten. Der konkrete Anstoß für diesen radikalen Schritt der Nationalsozialisten zu diesem Zeitpunkt war ein Erlass der polnischen Regierung, der besagte, dass ab dem 30. Oktober 1938 die Pässe von polnischen Staatsbürgern jüdischen Glaubens, die länger als fünf Jahre im Ausland lebten, nicht mehr gültig sein sollten. Mit dieser Regelung wollte die polnische Regierung der schon länger von ihr befürchteten massenhaften Ausreise oder Ausweisung von polnischen Jüdinnen und Juden aus NS-Deutschland nach Polen zuvorkommen. Das Gegenteil trat ein. Die deutschen Behörden fingen hastig an, ihre bereits von langer Hand geplante erste größere Deportationsaktion umzusetzen.[2]Die erste große Deportationsaktion der Nationalsozialisten – regional unterschiedlich umgesetztDie Methoden der deutschen Polizeiorgane vor Ort unterschieden sich dabei in ihrer Brutalität erheblich. Teilweise wurden Ausreisebefehle zunächst übergeben, in den meisten Fällen aber die Menschen direkt verhaftet und wie Friedel Bendkower ohne Gepäck, fallweise sogar ohne vollständige Bekleidung, abtransportiert. Auch waren unterschiedlich zusammengesetzte Gruppen betroffen: In manchen deutschen Städten wurden etwa nur männliche Jugendliche und Männer über 18 Jahren (z. T. bis ins hochbetagte Alter, aus den Altenheimen heraus) deportiert, in anderen ganze Familien inklusive der Kleinkinder.[3]Die Anordnung zur Zwangsausweisung der polnischen Juden, die aus Berlin kam, erreichte nicht alle Reichsteile gleichzeitig, und so variierte das Abschiebedatum je nach Wohnort zwischen dem 27. und dem 29. Oktober. Am Ende wurden schätzungsweise 17.000 Menschen verschleppt und unter schlimmsten Bedingungen an die deutsch-polnische Grenze transportiert. Ziel waren drei Grenzorte mit Bahnanschluss: Bentschen (Zbąszyń) in Großpolen, Konitz (Chojnice) in Pommern und Beuthen (Bytom) in Oberschlesien. Vom Frankfurter Hauptbahnhof mussten die Zwangsausgewiesenen ab dem 28. Oktober um 8 Uhr morgens mit Sonderzügen Richtung polnische Grenze fahren.Die polnischen diplomatischen Vertretungen und die Grenzbehörden vor Ort verhielten sich ebenfalls unterschiedlich. In Frankfurt hatte das Generalkonsulat ab dem Nachmittag des 27. Oktobers von Betroffenen erste Nachrichten über die bis dahin unbekannte Aktion erhalten. Schließlich hatten es in Frankfurt 200 Menschen, die nicht sofort verhaftet worden waren, ins Generalkonsulat geschafft – mit der Bitte um Erklärungen und Intervention. Doch der Konsul schickte sie mit Hinweis auf die Zwecklosigkeit des Unterfangens davon, während an anderen Standorten wie Leipzig Unterstützung organisiert wurde. Beginnend am Abend des 28. Oktobers 1938 trieb die deutsche Polizei die Menschen über die Landstraßen oder entlang der Eisenbahngleise bis zur Grenze nach Zbąszyń. Im Grenzstreifen, auf dem Bahngelände, in der nahe gelegenen Stadt oder einfach der unbewohnten Umgebung irrten letztlich mehrere tausend Menschen umher und versuchten, irgendwo unterzukommen. Die polnischen Behörden hatten aus Warschau keinerlei Vorwarnung erhalten und reagierten völlig überfordert. Schließlich bemühten sich die Wachen an der polnischen Grenze in Zbąszyń darum, die Papiere der Ausgewiesenen zu kontrollieren und sie zu registrieren, an den anderen Übergängen konnten sie ohne Erfassung weiterreisen. Wer in Zbąszyń kein Ziel bei einem Bekannten oder einer Verwandten oder ähnliches angeben konnte, dem wurde die weitere Einreise verweigert; es folgte die Internierung in Zbąszyń in einer alten Kaserne und deren Ställen. Neben der Abreise zu einer bekannten Person in Polen gab es für viele auch die Möglichkeit, kurzzeitig auf eigene Kosten ins Deutsche Reich zurückzukehren und dort den Haushalt aufzulösen; sofort im Anschluss erfolgte dann meist die erneute Ausweisung.[4] Mehrere hundert Menschen wurden in den Tagen der Verschleppung schwer verletzt, etwa 50 Menschen starben.[5]Auch die Eltern und Geschwister des 17-jährigen, bereits nach Paris emigrierten Herschel Grynszpan aus Hannover, der die Rabbinische Lehranstalt Jeschiwa im Frankfurter Ostend besucht hatte, waren Opfer der Aktion. Dies war seine Motivation für das am 7. November 1938 verübte letztlich tödliche Attentat auf den deutschen Legationssekretär Ernst vom Rath. Diese Episode diente den Nationalsozialisten als Vorwand für die gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland gerichteten Novemberpogrome 1938.Das Schicksal der allermeisten Opfer dieser ersten massenhaften Zwangsausweisung von Juden aus Deutschland lässt sich nur schwer ermitteln. Wem es gelang, aus unterschiedlichen Gründen ins Deutsche Reich zurückzukehren, in Polen Anschluss zu finden oder in andere europäische Länder zu emigrieren, wurde oftmals von den weiteren Entwicklungen wieder eingeholt und später deportiert und ermordet. Erforschung von Lebenszeichen, die an die in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit erinnernDenkmale oder Erinnerungszeichen an die Deportation der polnischen Juden 1938 gibt es nur wenige. Das Projekt "Lebenszeichen ⋮ Znaki Życia. Polen und der Zweite Weltkrieg – Erinnerungsorte in Deutschland" des Deutschen Polen-Instituts erforscht die Erinnerung an Polinnen und Polen, die sich während des Zweiten Weltkriegs sowie in den Jahren unmittelbar davor und danach in Deutschland befanden. So wird auch nach Spuren gesucht, die an die Deportationen von 1938 erinnern.[6] In Zbąszyń selbst wird das Gedenken im öffentlichen Raum gepflegt, etwa durch einen Informationsweg entlang der ehemaligen Grenze. Seit 1987 erinnert ein Gedenkstein in Altona an die Vertreibung von über 800 polnischen Jüdinnen und Juden aus Altona. In vielen Gemeinden wurden Stolpersteine verlegt, die an individuelle Opfer erinnern, etwa in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Hannover, Dinslaken, Essen, Karlsruhe, Zaberfeld, Ludwigshafen, Kaiserslautern u. a.Eine gesonderte Erwähnung findet die "Polenaktion" auch im öffentlichen Gedenken der rheinland-pfälzischen Stadt Pirmasens. Am Bahnhofsvorplatz wurde vom Trierer Künstler Clas Steinmann eine Gedenkstätte für alle Pirmasenser Opfer des Nationalsozialismus entworfen. Das zentrale Denkmal, bestehend aus Bronze-Stelen, funktioniert inhaltlich als Ensemble mit dezentralen Tafeln, die stetig erweitert werden. Diese wurden an den letzten Wohnorten der Opfer angebracht; sie informieren in Kurzform über die biografischen Grunddaten der Menschen und verweisen mit einem QR-Code auf die städtische Homepage für mehr historischen Kontext.[7]Am Amtsgericht, in der Bahnhofstraße 22–26 informiert seit 2018 eine sogenannte Sachtafel zur "Polenaktion", der Zwangsausweisung polnischer Juden 1938. Sachtafel am Amtsgericht in Pirmasens, angebracht am Gebäude in der Bahnhofstraße 22–26, mit Verweis auf die Internetseite https://www.pirmasens.de/leben-in-ps/kultur/gedenkprojekt/dezentrale-gedenkorte/bahnhofstrasse-22-26/. Bild: StArchiv PS Der damals zehnjährige Emanuel Baumöhl wurde am Amtsgericht Pirmasens am 27. Oktober 1938 als einer von 40 Jüdinnen und Juden polnischer Herkunft und ihrer Familienangehörigen festgesetzt."Auf dem Gerichtsgebäude teilte man uns mit, dass alle Verhafteten polnische Staatsangehörige seien und infolgedessen als staatenlose Ostjuden abgeschoben würden. Wir verbrachten die Nacht im Gerichtsgebäude und wurden am nächsten Morgen [...] auf Lastwagen nach Kaiserslautern ins Gefängnis gebracht. Meine Eltern und die übrigen Juden mussten hier alle Wertgegenstände, die sie bei sich trugen, abgeben. Anschließend ging es vom Gericht zum Hauptbahnhof, wo wir unter Polizeischutz in Personenwaggons verladen wurden. [...] [Wir erreichten] an der damaligen deutsch-polnischen Grenze Neu-Bentschin. Bei strömendem Regen und furchtbarer Kälte mussten wir die Waggons verlassen. Entlang der Gleise wurden wir über das sogenannte Niemandsland auf die polnische Seite getrieben. Doch die Polen ließen die Menschen nicht in ihr Land, so dass wir einige Tage unter freiem Himmel auf Gleisen verbringen mussten. Nach drei Tagen wurden wir von den Polen in eine nahegelegene leerstehende Mühle verfrachtet, die wir nicht verlassen durften. In dieser Mühle, die eine Ruine ohne jegliches Mobiliar war, verbrachten wir fast ein Jahr. Wir schliefen auf Stroh. Einmal täglich erhielten wir vom polnischen Roten Kreuz unsere Verpflegung."[8]Der 1928 in Pirmasens geborene Emanuel Baumöhl hatte einen aus Polen stammenden jüdischen Vater, Berich Süsser. Die Mutter war die zweite Frau seines Vaters, eine aus Kleinhausen stammende Katholikin, die bei der Heirat zum Judentum konvertierte. Aus der ersten Ehe des Vaters hatte Emanuel vier Geschwister. Zur erzwungenen Namensänderung der Familie in Baumöhl kam es, weil die Nationalsozialisten die in Polen von einem Rabbiner vorgenommene Eheschließung von Berichs Eltern nicht anerkannten.[9]Im Oktober 1938 wurden auch die Baumöhls, da alle die polnische Staatsangehörigkeit besaßen, Opfer der ersten großen Vertreibung von Juden aus Deutschland. Im Juni 1941, nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion, richteten die Nationalsozialisten in Berichs Geburtsstadt Rawa-Ruska, wo sich die Familie zu der Zeit befand, ein jüdisches Ghetto ein. Helmut Sittinger, der die Geschichte von Emanuel Baumöhl untersucht hat, schreibt dazu: "Zu diesem Zeitpunkt überließ man Berichs 'arischer' Ehefrau die Entscheidung, sich von ihrer Familie zu trennen, was sie klar ablehnte. So mussten sie und ihr Sohn Emanuel bei der letzten 'Judenaktion' im Ghetto in Rawa Ruska mit ansehen, wie im Dezember 1942 ein 18-jähriger SS-Mann den Familienvater und seinen Sohn Obed erschoss."[10] Flucht zurück nach Deutschland und in die USAEmanuel und seiner Mutter gelang mithilfe eines Polizeihauptmanns aus Bayreuth die Flucht vor der vorrückenden Roten Armee, in vier Monaten, bis über die Karpaten und nach Deutschland. Dort fuhren sie zur Schwester von Anna Baumöhl nach Ixheim. Nach drei Tagen wurden sie von SA-Männern festgenommen und zur Zwangsarbeit herangezogen. Anna Baumöhl musste im nahegelegenen Althornbach arbeiten und durfte weiterhin bei ihrer Schwester leben, Emanuel kam zu einem Landwirt nach Zweibrücken. Er wurde dort gut behandelt, obwohl er keinen Lohn bekam, und fühlte sich einigermaßen sicher; so blieb er noch einige Monate nach Kriegsende dort, bevor er im nahen Dorndorf Arbeit fand. 1946 lernte Emanuel Isolde Jost kennen, Tochter eines bekennenden Nationalsozialisten. Sie verliebten sich, und er schaffte es mit ihrer Hilfe seine Schulbildung nachzuholen, die er 1938 abrupt hatte abbrechen müssen. Emanuel Baumöhl arbeitete weiter, besuchte zugleich eine Handelsschule, machte eine Lehre und fing bei Elektrofirma an. Erst 1952 konnten Emanuel und Isolde heiraten: Obwohl Emanuel ursprünglich die polnische Staatsbürgerschaft hatte, wurde er nach dem Krieg als staatenlose displaced person geführt. Eine Heirat hätte dazu geführt, dass Isolde ihre deutsche Staatsbürgerschaft verloren hätte. So warteten die beiden mit ihrer Hochzeit, bis Emanuel die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten hatte. Sie bekamen zwei Töchter.[11]Friedel Bendkower und auch ihr jüngerer Bruder hingegen konnten nach ihrer vorläufigen Rückkehr von der deutsch-polnischen Grenze in die USA flüchten, wohin der von der Mutter geschiedene Vater David schon früh ins Exil gegangen war. Die Mutter, Regina Bendkower, wurde am 12. November 1941 bei der zweiten großen Massendeportation aus Frankfurt in das Ghetto in der von den Deutschen besetzten belarusischen Stadt Minsk verschleppt und ermordet.[12] Stolperstein Battonnstraße 7 Regina Bendkower. Bild: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main [1] Aus dem Nachlass von Friedel Mayer, geb. Bendkower, Jüdisches Museums Frankfurt.
[2] Zur Einführung Monika Stefanek: "Polenaktion" 1938, in: Porta Polonica – https://www.porta-polonica.de/de/atlas-der-erinnerungsorte/polenaktion-1938 (27.10.2022); Grundlegend Alina Bothe, Gertrud Pickhan: Ausgewiesen! Berlin, 28.10.1938. Die Geschichte der "Polenaktion", Berlin 2018. Die Ausstellung "Ausgewiesen! Die Geschichte der Polenaktion 1938" ist vom 28.10. bis 27.11.2022 in der Marienkirche in Frankfurt (Oder) zu sehen.
[3] Für einen Abschiebungsbescheid aus Berlin s. https://www.jmberlin.de/thema-polenaktion-1938#media-7723 (27.10.2022).
[4] https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/zwangsausweisung.html.de?page=1 (23.01.2019); Jerzy Tomaszewski: Auftakt zur Vernichtung: Die Vertreibung polnischer Juden aus Deutschland im Jahre 1938. Osnabrück 2002, S. 113–195.
[5] Alina Bothe, Vortrag anlässlich des 84. Jahrestags der "Polenaktion" für das Projekt #LastSeen der Arolsen Archives, 27.10.2022.
[8] Dunja Maurer, Bernhard Kukatzki, Heike Wittmer (Hrsg.): Juden in Pirmasens. Spuren ihrer Geschichte, Pirmasens 2004, S. 444 f.
[9] Und zum folgenden: Helmut Sittinger: Emanuel Baumöhl: Ein gebürtiger Pirmasenser als polnischer Zwangsarbeiter in Zweibrücken, in: Gertrud Schanne-Raab (Hrsg.): Für jeden sichtbar und doch vergessen. Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Zweibrücken 1940–1945, St. Ingbert 2021, S. 280–282, hier S. 280. Vgl. Otmar Weber: Nur drei haben überlebt. Das Schicksal der Familie Süsser/Baumöhl während der NS-Zeit, in: Maurer, Kukatzki, Wittmer (Hrsg.): Juden in Pirmasens, S. 438–449.
[10] Sittinger, Emanuel Baumöhl, S. 280 f.
[11] Ebenda, S. 281–283.
[12] Die Abschnitte allgemein zur "Polenaktion" und zur Familie Bendkower wurden weitgehend übernommen aus: Julia Röttjer, Raus aus Deutschland! Die Ausweisung von Jüdinnen und Juden 1938 im Rhein-Main-Gebiet ("Polenaktion"), in: Peter Oliver Loew (Hrsg.), Lebenspfade / Śćieżki życia. Polnische Spuren in RheinMain. Ein historisches Mosaik, Darmstadt 2019, S. 79-81.
Die Media-Analyse Daten wurden zu kommerziellen Zwecken erhoben. Sie werden in der Mediaplanung sowie der Werbeplanung der unterschiedlichen Mediengattungen (Radio, Pressemedien, TV, Plakat und seit 2010 auch Online) eingesetzt. Es handelt sich um Querschnitte, die für ein Jahr aneinandergereiht werden.
Um die Daten für die wissenschaftliche Nutzung zugänglich zu machen, wurden ab 2006 durch mehrere Drittmittelprojekte zunächst durch das Medienwissenschaftliche Lehr- und Forschungszentrum (MLFZ) in Köln und dann an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) die Datensätze der einzelnen Jahre zu einem Längsschnitt-Datensatz ab 1954 harmonisiert. Ziel ist es durch die Harmonisierung der einzelnen Querschnitte die Datenquelle der Media-Analyse für Forschung zum sozialen und medialen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland zugänglich zu machen.
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um die Kumulation der Jahre 2010-2015.
Themen: Nutzungswahrscheinlichkeiten für Tageszeitungen (Augsburger Allgemeine - Nordausgabe, Allgäuer Zeitung - Südausgabe, Abendzeitung (8 Uhr Blatt) / Abendzeitung, Aachener Zeitung & Aachener Nachrichten, Badische Zeitung, Bild Deutschland West - Gesamt, Berlin-Kompakt, Berliner Kurier, Berliner Morgenpost (1993-2015 und Gesamt 2009-2015), Braunschweiger Zeitung, B.Z., Berliner Zeitung, Darmstädter Echo, Dresdner Neueste Nachrichten, Der neue Tag, Donaukurier, Die Rheinpfalz, Esslinger Zeitung - Gesamt, Express, Freie Presse, Frankenpost Hochfranken, General-Anzeiger Bonn, Die Glocke, Hamburger Abendblatt/ Hamburger Abendblatt - Hauptausgabe, HAZ & NP-Hannover, Heilbronner Stimme, HNA Hessische & Niedersächsische Allgemeine, Die Welt Berlin/ Die Welt, Gesamt Berlin, Kieler Nachrichten - Gesamtausgabe, Lausitzer Rundschau, Lübecker Nachrichten/ Lübecker Nachrichten, Gesamtausgabe, Leipziger Volkszeitung - Hauptausgabe, Märkische Allgemeine, Mittelbadische Presse, Mittelbayerische Zeitung, Main-Echo, Mittel Hessen Presse, Münchener Merkur -Großraumausgabe und Gesamtausgabe, Hamburger Morgenpost, Morgenpost für Sachsen, Märkische Oderzeitung, Main-Post, Nordbayerischer Kurier, Nordkurier, Neue Presse - Gesamtausgabe, Nordwest-Zeitung, Nordsee Zeitung, Offenbach-Post, Ostsee Zeitung, Pforzheimer Zeitung, Passauer Neue Presse - Gesamt, Recklinghäuser Zeitung, Reutlinger General-Anzeiger, Rheinische Post, Rhein-Zeitung, Ruhr Nachrichten & Hellweger Anzeiger, Saarbrücker Zeitung, Schwäbische Zeitung, sh:z, Hauptausgabe & Flensburg, Siegener Zeitung, Südkurier, Schweriner Volkszeitung, Schwarzwälder Bote, Südwest Presse, Sächsische Zeitung, Stuttgarter Zeitung & Stuttgarter Nachrichten, Trierischer Volksfreund, tz, Bild, Deutschland, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Financial Times Deutschland, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung, die Tageszeitung, Die Welt/ Die Welt - Gesamt, Volksstimme, Westfälischer Anzeiger, Westfalen-Blatt/ Westfalen-Blatt - Gesamtausgabe, Die Welt - Gesamt Hamburg, Weser Kurier/ Weser Kurier - Gesamtausgabe, Weser Kurier & Bremer Nachrichten;
Nutzungswahrscheinlichkeit für kombinierte Tageszeitungen (Augsburger Allgemeine & Allgäuer Zeitung - Gesamtausgabe, Liste aller Abo-Zeitungen/ Liste aller Abo-Zeitungen (Liste aller regionalen und überregionalen Abo-Zeitungen & Abo Zeitungsliste/ Nichtmitglieder), ACN-Gesamt, ACN-Gesamt Abo, Bremer Anzeigenblock/ Bremer Anzeigenblock - Weser Kurier, Bild, Berlin-Brandenburg - Gesamt (inkl. B.Z.), Bild, Deutschland-Ost - Gesamt (inkl. B.Z.), Bild, Deutschland -Gesamt (inkl. B.Z.), Boulevard national - die Kaufzeitungskombi, bremerplus, Businesskombi Berlin (Handelsblatt & Der Tagesspiegel, BY-Reisekombi Bayern, Berliner Zeitung plus, DreiLänderKombi/ DreiLänderKombi, Hauptverbreitungsgebiet, Göttinger Tageblatt mediakombi, HAZ-Nielsen-Ballungsraumausgabe, HAZ-Total, Nutzungswahrscheinlichkeit 8 Kaufzeitungen - Gesamt, Mitteldeutsche Zeitung, Gesamt & Naumburger Tageblatt, media kombi nord, Münchener Merkur & tz - Großraumausgabe und Gesamtausgabe, mrw - Mediaregion Ruhrgebiet & Westfalen;
Nutzungswahrscheinlichkeit Gesamtbelegung NBR 1-13 Nielsen-BallungsRaum-Zeitungen (NRBZ)-Gesamt excl. ACN und Mitteldeutsche Zeitung (1993 und 1995), Nutzungswahrscheinlichkeit NBRZ Gesamtbelegung NBR 1-13/ NBRZ Classic NBR 1-13, NBRZ Gesamtbelegung inkl. aller Plus , Teilbelegung Ost NBR 11-13 plus Gesamtberlin inklusive Mitteldeutsche Zeitung, NBRZ Teilbelegung Ost NBR 10-13 inkl. Gesamtberlin/ NBRZ Teilbelegung Ost 10-13, NBRZ Teilbelegung West NBR 10-13 inkl. Gesamtberlin/ NBRZ Teilbelegung West 10-13, Nürnberger Nachrichten & Nürnberger Zeitung, Zeitungsgruppe Nord - Gruppe D/ Zeitungsgruppe Nord, Zeitungsgruppe Nord, Gruppe D, Neue Osnabrücker Zeitung Zeitungsgruppe Südwest-Niedersachen, Nordwest-Zeitung/ Zeitungsregion Nordwest, OberfrankenKombi neu/ OberfrankenKombi Neu, Gesamtausgabe/ OberfrankenKombi, Hauptausgabe, Liste aller regionalen Abo-Zeitungen (inkl. FR & SZ)/ Liste aller regionaler Abo-Zeitungen (inklusive Frankfurter Rundschau und Süddeutsche Zeitung, Nichtmitglieder inkl. Neues Deutschland), Rhein-Main-Presse/ Rhein Main Presse, RheinMainMedia, Gesamt, Ruhr Nachrichten & Münstersche Zeitung/ Ruhr Nachrichten - Münstersche Zeitung, Schleswig-Holstein Presse, sh:z, Gesamtausgabe, Südthüringer Presse plus, Hauptausgabe, Straubinger Tagblatt & Landshuter Zeitung, Stuttgarter Zeitung Anzeigengemeinschaft, Liste aller Tageszeitungen (Liste aller regionalen Abozeitungen & alle Kaufzeitungen, inklusive Nichtmitglieder); Der Tagesspiegel Gesamtbelegung & Potsdamer Neueste Nachrichten, TZ Premium Compact, TZ Premium Coverage, TZ Premium Select, überregionale Abo-Zeitungen/ Liste überregionale Abo-Zeitungen (enthält FT, FAZ, FR, HB, SZ, taz, Welt)/ Liste überregionaler Abo-Zeitungen (enthält FAZ, Fr, HB, SZ, taz, Welt), WAZ Mediengruppe/ Funke Medien NRW, Westdeutsche Zeitung plus, Zeitungsgruppe Bremen & Weser-Ems, Zeitungsgruppe Köln (Kölner Stadt-Anzeiger & Kölnische Rundschau), Zeitungsgruppe Münsterland/ Zeitungsgruppe Münsterland, Zeitungsgruppe Neue Westfälische, Zeitungsgruppe Rhein-Neckar, Zeitungsgruppe Thüringen/ Mediengruppe Thüringen, ZGW Zeitungs-Gruppe Westfalen/ ZGW Zeitungsgruppe Westfalen, ZGW Gesamt, ZGW-Klassik, Zeitungsgruppe Zentralhessen, zeitungs kombi hessen, ZRO & Fränkischer Tag, Gesamt/ Fränkischer Tag, Gesamt & ZRO, Zeitungsregion Rheinland-Pfalz Saarland).
Bekanntheit und generelle Nutzung ausgewählter wöchentlich, 14-tägig und monatlich erscheinender Zeitschriften (Generalfilter):
wöchentlich erscheinende Zeitschriften (Auto Bild, auf einen Blick, Alles für die Frau, die aktuelle, Avanti, Bild am Sonntag, Bild der Frau, bella, Bild + Funk, Bravo, Bunte, Bildwoche, B.Z. am Sonntag, Closer, das neue, der Spiegel, Echo der Frau, frau aktuell, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Frau im Spiegel, Frau im Trend, Frau mit Herz, Focus, Focus-Money, Freizeit Revue, Freizeit Spass, Freizeitwoche, Funk Uhr, Frau von Heute, Fernsehwoche, Gala, Das goldene Blatt, Grazia, Glücks Revue, Hörzu, In-DAS Premium Weekly, In Touch, kicker-sportmagazin, Laura, Lea, Lisa, Mini, mach mal Pause, Die neue Frau, Neue Post, Neue Welt, neue Woche, OK!, Prisma, rtv, SUPERillu, Sport Bild, 7 Tage, stern, Super TV, Schöne Woche, Süddeutsche Zeitung Magazin, tina, tv Hören und Sehen, TV klar, Viel Spaß, Welt am Sonntag, Wirtschaftswoche, Woche der Frau, die Zeit);
14-tägig erscheinende Zeitschriften (auto motor und sport, AUTOStraßenverkehr, Autozeitung, Bravo Girl!, Brigitte, Bravo Sport, Computer Bild, Donna, 11 Freunde, freundin, für sie, Glamour, Laviva, Meins, Motorrad, myself, TVdirekt, TV Digital, TV für mich, TV Movie, TV Spielfilm, TV Today, tv 14, View, Vital, Vogue, Welt der Wunder, Wohnidee, Womens´s Health, Wohnen und Garten, Wunderwelt Wissen, Zuhause wohnen);
monatlich erscheinende Zeitschriften (Auto Bild Sportscars, ARD Buffet Magazin, ACE Lenkrad, ADAC Motorwelt, Auto Tests, Audio Video Foto Bild, burda style, Brigitte Woman, Capital, Computer Bild Spiel, Chip Foto-Video, Chip, Cinema, Cosmopolitan, Reader, Eltern family, Elle, GEltern, essen & trinken, essen & trinken für jeden Tag, familie & co, Fit for fun, Frau im Leben, Gartenspaß, GEO, GEO Saison, GQ, Guter Rat, Das Haus, Ein Herz für Tiere, InStyle, Jolie, Joy, kochen & genießen, Living at Home, Lisa Blumen & Pflanzen, Lecker, Lisa Kochen & Backen, Leben & Erziehen, Lisa Wohnen & Dekorieren, Laura wohnen kreativ, Maxi, Madam, Meine Familie & ich, Men, manager magazin, Mein schöner Garten, Neon, National Geographic Deutschland, Öko-Test, Playboy, PC-Welt, Petra, P.M. Magazin, Popcorn, Rezepte pur, Shape, selbst ist der Mann, sport auto, Schöner Wohnen, tina Koch & Back-Idee, tv pur).
Nutzung ausgewählter Zeitschriften (Großer Zeitfilter): wöchentlich erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten drei Monate, 1/4 bis 1/2 Jahr her, länger her oder Zeitschrift nicht in der Hand gehabt; 14-tägig erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten sechs Monate, 1/2 bis 1 Jahr her, länger her oder Zeitschrift nicht in der Hand gehabt; monatlich erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten zwölf Monate, ein bis zwei Jahre her, länger her oder Zeitschrift nicht in der Hand gehabt.
Nutzung ausgewählter Zeitschriften (Kleiner Zeitfilter): wöchentlich erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten 7 Tag, 8 bis 14 Tage, 2 bis 3 Wochen oder länger her; 14-tägig erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten 14 Tage, 14 Tage bis 4 Wochen, 4 bis 6 Wochen oder länger her; monatlich erscheinende Zeitschriften: innerhalb der letzten 4 Wochen, 1 bis 2 Monate, 2 bis 3 Monate oder länger her.
Lesehäufigkeiten wöchentlich, 14-tägig und monatlich erscheinender Zeitschriften (1 von 12 Ausgaben, 2-3 von 12 Ausgaben, 4-5 von 12 Ausgaben, 6-7 von 12 Ausgaben, 8-9 von 12 Ausgaben, 10-11 von 12 Ausgaben oder 12 von 12 Ausgaben) bezogen auf den Zeitraum der letzten drei Monaten für wöchentlich erscheinende Zeitschriften, der letzten 6 Monaten für 14-tägig erscheinende Zeitschriften und der letzten 12 Monaten für monatlich erscheinende Zeitschriften.
Nutzungswahrscheinlichkeit wöchentlich, 14-tägig und monatlich erscheinender Zeitschriften.
Radiohören: Häufigkeit des Radiohörens an wie vielen Wochentagen (Werktagen) zu verschiedenen Uhrzeiten (zwischen 00 und 06 Uhr, zwischen 7 und 8 Uhr, zwischen 8 und 10 Uhr, zwischen 10 und 12 Uhr, zwischen 12 und 14 Uhr, zwischen 14 und 16 Uhr, zwischen 16 und 18 Uhr, zwischen 18 und 20 Uhr und zwischen 20 und 24 Uhr oder nie zu dieser Zeit);
Fernsehen: Häufigkeit des Fernsehens an wie vielen Wochentagen (Werktagen) zu verschiedenen Uhrzeiten (zwischen 2 und 6 Uhr, zwischen 6 und 9 Uhr, zwischen 9 und 14 Uhr, zwischen 13 und 17 Uhr, zwischen 17 und 18 Uhr, zwischen 18 und 19 Uhr, zwischen 19 und 20 Uhr, zwischen 20 und 23 Uhr und zwischen 23 und 2 Uhr oder nie zu dieser Zeit);
Freizeitverhalten: Häufigkeit ausgewählter Freizeitaktivitäten (Zeitung lesen, ins Kino gehen, Spazieren gehen, Fitness, Sport treiben, basteln, heimwerken, do-it-yourself, Fernsehen, Bücher lesen, Radio hören, Besuche machen, Besuche bekommen, Schaufensterbummel, Zeitschriften, Illustrierte lesen, Spazieren gehen, Fitness, Sport treiben, Bücher lesen, Theater, Konzert, kulturelle Veranstaltungen, stricken, häkeln, schneidern, Ausgehen in Restaurant, Gaststätte, Kneipe, Disco oder Clubs, Videocassetten ansehen, Videos, DVDs ansehen, Wandern, CDs, MP3s, Kassetten, Schallplatten hören); Reisen: Kurzreise in den letzten 12 Monaten; Ziel der letzten Kurzreise (Europäisches Ausland, Außereuropäisches Ausland, Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol); Ziel der letzten größeren Ferienreise; Zeitpunkt der letzten größeren Ferienreise (mindestens eine Woche).
Internetnutzung: Nutzung von PC, Notebook, Laptop und/oder Tablet; Nutzungshäufigkeit von PC, Notebook, Laptop und/oder Tablet; persönliche Nutzung von Internet- oder Onlinediensten an mindestens einem Ort in den letzten 12 Monaten (Zusammenfassung aller Orte); Orte der persönlichen Nutzung von Internet- oder Onlinediensten in den letzten 12 Monaten (an öffentlichen Orten z.B. im Internet-Café, bei Freunden, Verwandten, in der Universität/ in der Schule, zu Hause, am Arbeitsplatz, unterwegs, an einem anderen Ort); Anzahl der Tage in einer normalen Woche und am Wochenende für die Nutzung von Internet oder Onlinediensten; Nutzungsdauer von Internet am letzten Nutzungstag in Minuten, in den letzten drei Monaten; Zeitpunkt der letzten Nutzung von Internet oder Online-Diensten.
Demographie: Geschlecht; Alter (gruppiert); Anzahl der Kinder im Haushalt bis unter 14 Jahren; Anzahl der Kinder im Haushalt bis unter 18 Jahren; Berufsausbildung; andere Art der Berufsausbildung; derzeitiger bzw. früherer berufliche Stellung; monatliches Netto-Einkommen des Befragten (gruppiert); Anzahl der Einkommensbezieher im Haushalt; Berufstätigkeit; Familienstand; Haushaltsnettoeinkommen (gruppiert); Konfession; Haushaltsgröße; Anzahl Personen im Haushalt ab 14 Jahren; gegenwärtiger Besuch einer Schule/ Hochschule; Schulbildung; Schulart der derzeit besuchten Schule/ Hochschule; deutsche Staatsangehörigkeit.
Zusätzlich verkodet wurde: Erhebungsjahr; Gewichtungsfaktoren; Bundesländer; Bundesländer Ost/West; Ortsgröße (politische Gemeindegrößenklasse); Kinder bis unter 14 Jahren im Haushalt; Kinder bis unter 18 Jahren im Haushalt.
Interviewspezifische Variablen: Bereitwilligkeit zum Interview; Interviewdauer in Minuten; Tag des Interviews/ nach Tagesablauf; laufende Satznummer des Tochterbandes; Interesse am Befragungsthema.
VORSICHT! FEIND HÖRT MIT! Vorsicht! Feind hört mit! ( - ) Einband ( - ) [Abb.]: Abgefaßter Spion ([2]) Titelseite ([3]) Die Reihenfolge der Abbildungen wurde nach folgenden Gesichtspunkten bestimmt: ([4]) Inhaltsverzeichnis (5) Vorsicht! Feind hört mit! (9) Agenten, Spione und - die Frauen (15) [Abb.]: Deutsches Warnungsplakat. (21) [2 Abb.]: (1)Ein französisches Warnungsplakat. (2)Abhörstelle. (22) [2 Abb.]: (1)In französischen Schützengräben häufiger Anschlag. (2)Feind hört mit. (23) [Abb.]: Steckbrief gegen Spion. (24) [Abb.]: Fahndungsblatt des Polizeipräsidiums Berlin. (25) [2 Abb.]: (1)Kommandantur-Befehl. (2)Eisenbahn-Anschlag. (26) [Abb.]: Von den Russen erstochene Geiseln. (27) [4 Abb.]: (1)Brieftaube mit der Depeschenhülse am Fuß. (2)Schreiben einer Brieftaubenmeldung. (3)Ein Brieftaubenwagen. (4)Die Brieftauben werden in das Flugzeug verladen. (28) Nicolai und seine Helfer (39) [Tabelle]: Ein ungefähres Bild über die zunehmende Spionagetätigkeit in der Zeit vor dem Kriege gibt folgende Liste, die Oberleutnant Nicolai in seinem Buch, "Geheime Mächte" aufführte: (41) [Abb.]: Brieftauben im Schützengraben. (45) [2 Abb.]: (1)Brieftaube mit Meldung. (2)Deutsche Brieftauben mit selbsttätigem Photoapparat. (46) [2 Abb.]: (1)Französischer Brieftauben-Photographenapparat. (2)Mit obiger Kamera gemachte Aufnahmen. (47) [Abb.]: Längs der französisch-Belgischen und vor allem der belgisch-holländischen Grenze dehnte sich der mit Elektrizität geladene Stacheldrahtzaun aus. (48) [Abb.]: An der holländischen Grenze. (49) [Abb.]: Am elektrischen Zaun der holländisch-belgischen Grenze. (50) [Abb.]: Das Läutwerk, das bei Berührung ertönt. (51) [Abb.]: Isolierte Strümpfe, Schuhe und isoliertes Werkzeug von Spionen zum Überschreiten und Durchschneiden des elektrischen Zaunes. (52) [2 Abb.]: (1)Mühle bei Rustakowo, durch deren Flügel ein Spion den Russen die Stellung der Deutschen angab. (2)Mühle ind Roulers, in der im Oktober 1914 zwölf deutsche Soldaten von Franktireurs ermordet wurden. (61) [Abb.]: Scheingeschütz zur Irreführung des Feindes. (62) [Abb.]: Chiffrierte Nachrichten. (63) [2 Abb.]: (1)Quaste an einem Damenschirm als Behälter wichtiger Nachrichten. (2)Von Spionen gemachte Kreidezeichen auf deutschen Eisenbahnwagen, die die Angabe über Bestimmungsort der Wagen und Stärke der transportierten Truppen enthielten. (64) [Abb.]: Noten als Spionagemittel. Die Unterschrift zu den Noten enthält eine geheime Mitteilung. (65) [2 Abb.]: (1)Der Chiffrierschlüssel für französische Spione nach einer bekannten Melodie. (2)Mit Röntgenstrahlen durchleuchtetes Zigaretten-Etui. Die Füllung einer Zigarette mit einer Kapsel, in der Nachrichten befördert wurden, wird erkennbar. (66) [Abb.]: Von Spionen benutzter Revolver in Form eines Füllfederhalters, der unauffällig getragen werden konnte. Der Knopf an der linken Seite ersetzt den Abzug. Rechts die Munition. (67) [3 Abb.]: (1)Abspringen eines Beobachters aus dem Fesselballon. (2)Ein französischer Fallschirm, der bei Raketen Verwendung fand. (3)Einholen einer von Infanterieflieger abgeschossenen Meldepatrone. (68) Verdun, Galizien, Somme, Isonzo. oder wo? (70) [2 Abb.]: Spione wurden zwischen der Außenwand und der Verschalung von Frachtschiffen häufig versteckt, um so unbemerkt der Paßkontrolle zu entgehen. (77) [2 Abb.]: (1)Loslassen einer Brieftaube aus einem steckengebliebenen Tank. (2)Bei einem Spion gefundenes Gebiß, an dessen Innenseite sich ein zusammengefalteter Papierstreifen befand, auf dem Spionage-Nachrichten standen. (78) [3 Abb.]: (1)Englische Spionage-Zeichnungen von Festungen und Forts als Harmlose Darstellungen verkleidet. (2), (3)Englische Spionage-Zeichnung vor und nach der "Verkleidung". (79) [2 Abb.]: (1)Lupe, in deren Innerem Gifte und Bazillen verborgen waren. (2)An der Zollgrenze entdeckter Stiefel, in dessen Schnürsenkel geheime Nachrichten versteckt waren. (80) [2 Abb.]: (1)Der einem Spion ebgenommene Schlüssel enthielt in seiner Höhlung den Plan einer deutschen Festung. (2)Seite aus einem deutschen Buch, das bei einer Spionin gefunden wurde, auf der durch Durchlöchern einzelner Buchstaben die Spionage-Nachricht zu lesen war: Das Fort ist nach Angabe der Bevölkerung verlassen. (81) [3 Abb.]: (1)Ein Beobachter gibt Zeichen mit der Blinklampe zur Erde. (2)Ein Signalballon. (3)Avis Important! (82) [Abb.]: Warnung vor einem Spion. (83) [5 Abb.]: Spionageverdächtige Volksgruppen aus dem Osten. (84) K. u. k. Evidenzbüro (90) [2 Abb.]: (1)Ein spionageverdächtiger Bauer wird abgeführt. (2)Durchsuchung belgischer Landsleute nach Waffen. (101) [2 Abb.]: (1)Untersuchung verdächtiger Leute. (2)Verhafteter Spion. (102) [2 Abb.]: (1)Der Spion wird abgeführt. (2)Kapitän-Leutnant Ostermann bei einem Verhör in Blankenberghe. (103) [2 Abb.]: (1)Eben gefaßter Spion wird gefesselt abgeführt. (2)Eine Kriegsgerichtssitzung. (104) [2 Abb.]: Russische Bauern als Wegweiser. (105) [Abb.]: Bekanntmachung über zwei Spione. (106) [2 Abb.]: (1)Verhör eines Spions. (2)Von Spionen zum Entgleisen gebrachter Zug. (107) [2 Abb.]: (1)Russische Soldaten, unter denen sich ein Mädchen befand, das als Spionin tätig war. (2)Spionage-Lohn. In einer russischen Stadt erhalten junge Burschen für zweckdienliche Mitteilungen ihren versprochenen Lohn. (108) Knock him down! Im Kampfe mit Englands geheimer Macht! (114) [Abb.]: Avis Paul Thery & Eric Beutom (117) [Abb.]: Adressenliste an einem Scheunentor. (118) [Abb.]: Spionage-Nachrichten - und wie sie oft dem Feind zur Kenntnis kamen. (119) [Abb.]: Gleichzeitige Erschießung von vier Franzosen nach Friedensschluß in Vincennes. Alice Aubert. Léandre Herbert. Moise Lemoine. Georges Toqué. (120 - 121) [Abb.]: Erschießungsbekanntmachung. Peter Ryschkin, Stefan Szymanski, Wasili Pietrek und Czeslaw Niemozykiewicz. (122) [Abb.]: Bereits am Anfang des Krieges gaben die Engländer Requisitionsbescheinigungen heraus und haben damit bewiesen, daß sie schon lange vorher mit Belgien militärisch und in Spionagedingen in dauernder Verbindung standen. (123) [Abb.]: Verhaftete russenfreundliche Geistliche. (124) [Abb.]: Die Tänzerin Mata Hari. (133) [2 Abb.]: (1)Eine Zivilgerichtssitzung im Osten. (2)Kriegsgerichtssitzung gegen zwei ertappte Spione. (134) [2 Abb.]: (1)Gefangene Russen werden von einem Offizier verhört. (2)Erster deutscher Militärrichtertag am General-Gouvernementsgebäude Brüssel am 10. April 1915. (135) [Abb.]: Vor der Erschießung. (136) [Abb.]: Erschießung eines angeblichen Spions durch die Franzosen. (137) [2 Abb.]: (1)Der Gang zur Richtstätte. (2)Verlesung des dreifachen Todesurteils. (138) [2 Abb.]: (1)Stillgestanden - Legt an - Feuer! (2)Ein Ausweis des Bezirksgerichts in Suwalki. (139) [2 Abb.]: (1)Bekanntmachung. (2)Erschießung eines österreichischen Verräters. (140) U. S. A. in Tätigkeit. Spionage der Vereinigten Staaten in und nach dem Kriege. (147) [2 Abb.]: (1)Kapitän Esteve auf dem letzten Gang in Vincennes am 13. Juli 1917. (2)Feuer! (157) [Abb.]: Erschießung eines deutschen Spions hinter der englischen Front. (158) [Abb.]: Der italienische Battisti wird zur Exekution geführt. (159) [Abb.]: Battisti auf dem Wege zum Galgen. (160) [Abb.]: Das Todesurteil wird Battisti nochmal vorgelesen. (161) [Abb.]: Battisti wird an den Galgen gebunden. (162) [Abb.]: Das Tor der Verräter. Der Eingang zum Kerker im Londoner Tower. (163) [Abb.]: Der Tod durch Strang. Von den Österreichern erhängte Spioninnen. (164) Die silbernen Kugeln (167) [Abb.]: Erhängung russischer Spione. (Der Stabsarzt horcht das Herz der Erhängten ab.) (173) [Abb.]: Spionentod in Ostasien. Hinrichtung durch japanische Soldaten. (174) [Abb.]: Spionentod in der Türkei. Am Galgen hochgezogene Spione. (175) [2 Abb.]: (1)Der Weg zum Galgen. (2)Der Moment des Aufhängens. (176) [2 Abb.]: (1)Das Ende. (2)Öffentliche Erschießung eines armenischen Spions. (177) [Abb.]: Aufgehängte russische Spione. (178) [Abb.]: Erhängung russischer Spione in Kowel. (179) [Abb.]: Erhängte Spione mit umgehängten Tafeln, auf denen ihr Delikt zu lesen stand. (180) [Abb.]: In der russischen Armee war noch während des Weltkrieges die Prügelstrafe Sitte. (189) [2 Abb.]: (1)Von den Russen als Geiseln und angebliche Spione erschossene Soldaten und Zivilpersonen werden in einem ostpreußischen Ort von russischen Gefangenen beerdigt. (2)Ein erstochener russischer Brandstifter. (190) [Abb.]: Oberleutnant Redl. (191) [Abb.]: Die Erschießung der Miß Cavell. (192) [Abb.]: Denkmal der Miß Cavell auf dem Trafalger Square in London. (193) [2 Abb.]: (1)Ein russischer Unterhändler wird ins Hauptquartier gefahren. (2)Vor der Rückfahrt werden dem Unterhändler die Augen verbunden. (194) [Abb.]: Eine französische Ballonpost. Die Zettel hingen an einem kleinen Ballon und waren durch eine Zündschnur verbunden, durch deren langsames Abbrennen die einzelnen Zettel über das besetzte Gebiet verstreut werden sollten. (195) [Abb.]: Französische Frontpropaganda. (196) Die J. M. K. K. und ihre Nachfolger (205) [Abb.]: Flugblätter, wie sie zu Tausenden von französischen Fliegern über den deutschen Linien abgeworfen wurden. (213) [Abb.]: Gefälschter Brief. (214) [Abb.]: Propaganda der Franzosen, die das Überlaufen deutscher Soldaten zur Folge haben sollte. (215) [Abb.]: Der Schluß des Rappaportschen Aufrufs. Die Unterschrift ist mit roter Tinte geschrieben. (216) [2 Abb.]: (1)Der auf Triest abgeworfene Beutel mit dem Rappaportschen Aufruf. (2)Die Übersetzung des Aufrufs. (217) [Abb.]: Deutsches Plakat. (218) [Abb.]:.und wie es von den Ententemächten verdreht wurde. (219) [2 Abb.]: (1)Titelblatt einer Broschüre Siegfried Balders. (2)Französischer Fliegerzettel. (220) [2 Abb.]: Vorder- und Rückseite eines französischen Fleigerzettels. (229) [Abb.]: Französischer Fliegerzettel. (230) [Abb.]: (Kauft nur Schweizer Waren. Boykottiert die Deutschen.) Maueranschlag in Genf. (231) [Abb.]: Eine vor dem Krieg gedruckte französische Hetzpostkarte: Die Erschießung eines französischen Geistlichen durch deutsche Soldaten. (232) [Abb.]: Von den Franzosen als angeblich echt verbreiteter Kriegsgefangenenbrief. (233) [Abb.]: Französische Leinwandstücke mit Spionagenachrichten. (234) [Abb.]: Deutsche Leinwandstücke mit Spionagenachrichten. (235) [2 Abb.]: (1)Moloch Militarismus. (2)An der Front verbreitete Todesanzeige. (236) Geheimnisvolle Büros (239) [Abb.]: Gefälschter Kriegsgefangenen-Brief, der von den Engländern vervielfältigt und zu Tausenden über den deutschen Linien durch Flieger abgeworfen wurde. (245) [Karte]: Wie die Oberste Heeresleitung über die feindliche Kräfteverteilung an den Fronten unterrichtet war, geht aus den täglich herausgegebenen geheimen Kartenskizzen hervor, die die Stärke und Nummer der feindlichen Divisionen genau enthielten. Skizze vom 6. Dezember 1914. (246) [Karte]: Karte vom 5. Juni 1918, 6 Uhr nachmittags. Die Zahlen bedeuten die Nummer der betreffenden Division. (247) [2 Abb.]: (1)Der Führer Sir Roger Casement. (2)Der Findlaybrief und die deutsche Übersetzung. (248) [2 Abb.]: (1)Vor dem Beginn des Straßenkampfes in Dublin. (2)Die zum Tode verurteilten Grafen Plunkett. (249) [2 Abb.]: Der rätselhafte Tod des Lord Kitchener. (1)Carl Kitchener of Khartoum. (2)Lord Kitchener wirbt Kriegsfreiwillige. (250) [Abb.]: Untergang der "Hampshire" mit Lord Kitchener an Board. (251) [Abb.]: Bis zuletzt warnte die Oberste Heeresleitung durch Plakate und Zeichnungen verschiedenster Art davor, durch unvorsichtige Äußerungen dem Feinde Nachrichten in die Hände zu spielen. (252) Separatisten, Spione, Gesindel (260) [2 Abb.]: (1)Der Separatistenführer Dr. Dorten, der schon 1919 mit Hilfe der Besatzung die Abtrennung der Rheinlande versuchte. (2)Die letzte Kriegsgerichtsverhandlung in der Pfalz. Ein halbwüchsiger Junge wurde in letzter Stunde noch zu drei Jahren Gefängnis, in Frankreich zu verbüßen, verurteilt. (269) [Abb.]: Albert Leo Schlageter. (270) [2 Abb.]: (1)Schlageters Grab. (2)Das geschändete Grab. (271) [Abb.]: Die letzten Truppen ziehen aus der Stadt Landau ab. (272) [Abb.]: Das Ende der Separatistenherrschaft. Das Bezirksamt Pirmasens, das letzte Hauptquartier der Verräter, geht in Flammen auf. (273) [Tabelle]: Die Ruhrbesetzung und ihre Einnahmen für die interalliierten Mächte (274) [Tabelle]: Die Ausgaben der Ruhrbesetzung (275) [Tabelle]: Zahlen aus dem Weltkrieg (276) Spionage im Ruhrkampf. Der Verrat an Albert Leo Schlageter (286) Schlageters letzte Tat (295) Die unheimliche Kamera (299) Verratene Wirtschaft (311) Statistisch-dokumentarischer Anhang. (325) [Abb.]: Die hier gegebene Zusammenstellung des Polizei-Präsidiums Berlin gibt eine Übersicht über die in den Jahren 1907 - 1924 von deutschen Zivilgerichten abgeurteilten Spionagefälle. (325) [Abb.]: Von deutschen Zivilgerichten in den Jahren 1907 - 1913 abgeurteilten Spionagefälle. (326) [Abb.]: Von deutschen Zivilgerichten in den Jahren 1914 - 1918 abgeurteilten Spionagefälle. (327) [Abb.]: Von deutschen Zivilgerichten in den Jahren 1919 - 1924 abgeurteilten Spionagefälle. (328) [2 Abb.]: (1)Die fremdländische Spionage in Deutschland. Vor dem Kriege (2)Die fremdländische Spionage in Deutschland. Während des Krieges (329) [Abb.]: Die fremdländische Spionage in Deutschland. Nach dem Kriege (330) Geheimbefehle deutscher Kommandostellen aus dem Weltkriege. (331) [Abb.]: Englische Geheimdienst. Der Weg der Nachrichten (336 - 337) [Abb.]: Englischer Geheimdienst. Der Weg des Geldes (338 - 339) Werbung ( - ) Einband ( - )
Von 1999 bis 2013 haben jeweils acht Bundesländer die Bachelor-und Masterabschlüsse für die gymnasiale Lehrer*innenbildung übernommen sowie die Staatsprüfung beibehalten. In der Arbeit wird nach den Strategien der einzelnen Bundesländer gefragt, die zu (k)einer Reform geführt haben. Dabei wird gezeigt, dass die Einführung der Bachelor- und Masterabschlüsse mit weiteren Reformen verknüpft wurden. Entsprechend wurden der Bologna-Prozess als "Window of Opportunity" für eine grundlegende Erneuerung der Lehrer*innenbildung dargestellt. Auch bereits getroffene Reformentscheidungen in anderen Bundesländern sowie Verweise auf europakompatible Studienstrukturen dienten als Begründung für eine Umsetzung. Bundesländer, die auf eine Einführung verzichteten, vermieden offene Kritik an den reformierten Abschlüssen und betonten gleichzeitig die Stärke von partiellen Bologna-Reformen der jeweils eigenen lehrer*innenbildenden Studiengänge. (DIPF/Orig.)
SITTENGESCHICHTE DES WELTKRIEGES. 2 Sittengeschichte des Weltkrieges (-) Sittengeschichte des Weltkrieges. 2 (II. / 1930) ( - ) Einband ( - ) [Abb.]: ( - ) Titelseite ( - ) Impressum ( - ) Dreizehntes Kapitel Die Erotik des Hinterlandes Prostitution und Geschlechtskrankheiten in den Hauptstädten - Das Liebesleben der Kriegsjugend - Die Zerrüttung der Ehe - Wohin die Millionen der Kriegsgewinner wanderten - Nachtleben, Geheimclubs und Nacktbälle während des Krieges - Männliche Prostitution (1) [Abb.]: Hausball beim Heereslieferanten Zeichnung (1) [Abb.]: Der englische Kriegsgewinner zum deutschen: "Sie, armer Kollege, werden eingesperrt - mir geschieht nichts!" Aus "Punch", 1916 (2) [Abb.]: Zündholzmangel in Paris Zeichnung von A. Guillaume, 1917 (3) [2 Abb.]: (1)Das Hinterland Holzschnitt (2)Europa im Kriege Zeichnung (4) [Abb.]: Die vermännlichte Kriegerbraut Der Standesbeamte: "Entschuldigen Sie, meine Herren - wer von Ihnen ist nun die Braut?" Zeichnung von E. Huldmann in "Lustige Blätter", 1918 (5) [Abb.]: Marguerite vor dem Entblättern Zeichnung von S. Montassier in "Le Sourire de France", 1917 (6) [Abb.]: "Tauben" über Paris Bild aus den Tagen der deutschen Fliegerüberfälle (7) [2 Abb.]: (1)Hunger und Liebe Zeichnung (2)Budapester Kriegsgewinner "mulatieren" Zeichnung (8) [Abb.]: Der Tod und der Kriegskapitalist Zeichnung von Albert Hahn in "De Notenkraker", 1915 (9) [2 Abb.]: (1)Urlaubsfreuden Titelblatt der "Jugend", 1915 (2)Nacktkultur aus Stoffmangel in Frankreich "Ein Meter Stoff genügt, sich anständig zu kleiden." Zeichnung von G. Pavis in "La Vie Parisienne, 1917 (10) [Abb.]: Die Marraine "Heute kommt mein Patenkind von der Front, massieren Sie mir, den Bauch weg!" (11) [Abb.]: Der vielumworbene Gurkha Deutsche Karikatur auf den Rassenfetischismus der Engländerin im Kriege Zeichnung von H. Strohofer in "Muskete", 1915 (12) [2 Abb.]: (1)Kriegsgewinnermoral Aus "Hallo! Die große Revue" (2)Postkarte aus der Kriegszeit Sammlung A. Wolff, Leipzig (13) [2 Abb.]: (1)"Gott der Gerechte! Wird doch nicht ein Frieden ausbrechen, jetzt wo ich noch 10.000 Paar Stiefel und 1000 Rucksäcke auf Lager habe!" Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", 1915 (2)Gold nahm er für Eisen Zeichnung aus "Krieg dem Kriege", Prolet, Freidenker, Leipzig (14) [2 Abb.]: (1)(2)Eisenbahnfahrt im Kriege "Die Passagiere" haben auf die Bequemlichkeit der Mitreisenden Rücksicht zu nehmen." Zeichnung von Martin in "La Vie Parsienne", 1918 (15) [2 Abb.]: (1)Erkennst du mich nicht? Ich bin dein Gatte." Zeichnung von G. Pavis in "La Vie Parisienne", 1916 (2)Gemüsegarten und Hühnerhof im Heim Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", 1915 (16) [2 Abb.]: Vom Bois de Boulogne zum Priesterwald (1)Auf dem Pfade der Tugend (2)Auf dem Wege zum Kriege Zeichnung von C. Hérouard in "La Vie Parisienne", 1912 ( - ) [6 Abb.]: Seine Kriegstrophäen (1)1. "Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen meine Kriegstrophäen!" (2)2. "Diese Helme habe ich an der Marne den Boches vom Kopf gerissen!"(3)3. "Diese Granate hätte mir bei einem Haar das Lebenslicht ausgeblasen." (4)4. "Eine ganz hübsche Sammlung, nicht wahr"? (5)5. "Oh, Sie sind ein Held!" (6)6. "Jetzt haben Sie eine Kriegstrophäe mehr!" Aus "La Vie Parisienne", 1915 (17) [Abb.]: Stahlbad zu Hause Zeichnung (18) [Abb.]: Revanche für Kolumbus Die Entdeckung einer neuen Halbwelt in Paris durch amerikanische Seefahrer Zeichnung von G. Pavis in "La Vie Parisienne", 1918 (19) [Abb.]: Graf Bernstorff amüsiert sich Photographische Karikatur aus "Fantasio", 1916 (20) [Abb.]: Rassenverbrüderung in London Zeichnung von Th. Th. Heine in "Gott strafe England", Simplicissimus-Verlag, 1916 (21) [2 Abb.]: (1)Fühlungsnahme Zeichung in "Fidibus", 1917 (2)Französische Kriegswohltätigkeit Plakat im Musee Leblanc, Paris (22) [Abb.]: Kriegskinder beim Broterwerb Zeichnung (23) [2 Abb.]: (1)Beim Uniformschneider "Für den Schützengraben?" - "Nein, für den Boulevard." Aus "Le Rire rouge", 1917 (2)"Licht auslöschen, Zeppelin kommt!" Zeichnung von Raoul Vion in "Le Rire roug", 1915 (24) [2 Abb.]: (1)Die fallengelassene Brotkarte Zeichnung von Auglay in "Le Rire Rouge", 1916 (2)Hinterlandstaumel Holzschnitt (25) [2 Abb.]: (1)Der Stratege in Paris Zeichnung von Fournier in "Sourire de France", 1917 (2)Plakat einer Wohltätigkeitsaktion der Pariser Restaurateure zugunsten der Urlauber aus den besetzten Gebieten Nach dem Original im Musee Leblance, Paris (26) [2 Abb.]: (1)Frau Hamster im Kriege Zeichnung von Th. Th. Heine, aus "Kleine Bilder aus großer Zeit" (2)Untauglich "Aus dem nämlichen Grunde, der die Musterungskommission veranlaßt hat, Sie zurückzustellen." Zeichnung von K. A. Wilke in "Muskete", 1915 (27) [2 Abb.]: (1)Der Amerikaner und die Pariserin Aus "Lustige Blätter", 1917 (2)Das Kriegskind hungert Zeichnung (28) [Abb.]: Durchhalten Zeichnung von George Grosz in "Abrechnung folgt" (29) [Abb.]: Aus der großen Zeit der Lebensmittelkarten "Haben Sie vom Arzt eine Bezugskarte für Milch?" Zeichnung von G. Zórád in "Fidibus", 1917 (30) [Abb.]: "Dreißigtausend Tote? Kellner, noch 'n Schnaps!" Zeichnung von E. Thöny in "Franzos' und Russ' in Spiritus", Simplicissimus-Verlag. 1915 (31) [Abb.]: Der lustige Krieg Zeichnung (32) [2 Abb.]: Das Kriegskind bei Volk und Hautevolee (1)Verdächtige Fülle "Was haben Sie da unter ihrem Rock verborgen?" "n'lütten Kriegsjung', Herr Wachtmeister!" (2)Im Zweifel "O Gott, Herr Sanitätsrat! Glauben Sie den wirklich, daß ich in der Hoffnung bin?" Aus der Mappe eines Heimkriegers, Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin ( - ) [2 Abb.]: (1)"Sie sagen, das Kind ist schwarz? Hätten sie Ihre Frau nicht in den Unterstand kommen lassen!" Zeichnung von M. Rodiguet in "Le Rire Rouge", 1916 (2)Das Lob das Unabkömmlichen "Unsere Jungens schlagen sich gut, das muß man ihnen lassen!" Zeichnung (33) [Abb.]: Erwünschter Zuwachs "Warum sind Sie den heut' so kreuzfidel, Herr Offizial?" - "Ja wissen S', Fräul'n Mizzi, meine Frau hat Drillinge kriegt, und da bekommen wir jetzt um drei Brotkarten mehr." Zeichnung von H. Krenes, 1917 (34) [Abb.]: Auf der Flucht vor dem "Raid" Die Luftüberfälle auf Paris, vor denen man sich in die Keller flüchtete, gaben dem Klatsch und dem Witz reichen Stoff und den Friedhöfen Tote Zeichnung (35) [Abb.]: "Oh, the Zeppelins!" Zeichnung (36) [Abb.]: Die Zuaven in Paris Zeichnung aus "L'Illustration", 1914 (37) [3 Abb.]: (1)"Das Mehl oder das Leben!" Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", 1914 (2)Der Kriegssäugling (3)Hochbetrieb bei der Wahrsagerin Zeichnungen von Th. Th. Heine in "Kleine Bilder aus großer Zeit" (38) [Abb.]: Atelierfest in den Kriegsjahren Sammlung C. Moreck, Berlin (39) [2 Abb.]: (1)Mit Blut begossen blüht das Kapital Zeichnung (2)Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen! Zeichnung von George Grosz in "Abrechnung folgt" (40) [2 Abb.]: (1)Wer ist an der Teuerung schuld? "Was diese verfluchten Sozialdemokraten nur immer vom Zwischenhandel wollen? Soll ich die Ware vielleicht unterm Selbstkostenpreis hergeben?" Zeichnung von R. Herrmann in "Glühlichter", 1915 (2)Der unerschöpfliche Stoff für Pariser Karikaturisten: Vor dem Zeppelin in den Keller (41) [2 Abb.]: (1)Pariser Geselligkeit 1917 Zeichnung (2)Schlußvignette aus "Fidibusz", 1916 (42) Vierzehntes Kapitel Die Verwundeten und Kranken Hodenschüsse und Rückenmarksverletzungen - Die Eunuchen des Weltkrieges - Der Invalide und die Frauen - Perversionen und Impotenz als Kriegsfolge - Kriegsneurosen und Sexualität - Sadistische Behandlungsmethoden - Selbstverstümmelung durch venerische Selbstansteckung (43) [Abb.]: "Weißt du, Kamerad, was sie mir wegoperiert haben?" Zeichnung (43) [2 Abb.]: (1)Ein Geschenk vom Militär Zeichnung von M. Dufet in "Le Sourire de France", 1917 (2)"Ich danke schön! Wenn man sich seine Verwundeten nicht einmal aussuchen kann, da tue ich nicht mit!" Zeichnung von R. Herrmann in "Glühlichter", 1914 (44) [Abb.]: Der Neid (!) Zeichnung von J. Simont in "L'Illustration", 1916 (45) [Abb.]: "Man hat mir's abgeschnitten." Zeichnung (46) [Abb.]: Ein Kriegseunuch Der von einem Geschoß entmannte italienische Soldat zeigt in typischer Weise Enthaarung, Fettablagerung und Gesichtsausdruck des Geschlechtslosen. Aus Hirschfeld, Sexualpathologie I (47) [Abb.]: Plakatkrieg im Kriege Links: Eine Kundmachung des Bürgermeisters des besetzten Brüssel, worin er eine von deutscher Seite verbreitete "Stimmungsnachricht" dementiert. Rechts: Die deutsche Antwort. Sammlung A. Wolff, Leipzig (48) [Abb.]: Der Invalide und die Frauen Zeichnung ( - ) [Abb.]: "Nur Mut, mein Lieber, in acht Tagen sind Sie wieder an der Front!" Zeichnung von R. Harrmann in "Glühlichter", Wien 1915 (49) [Abb.]: Für die Reichen ist die Beute, für das Volk die Not der Kriege Zeichnung von George Grosz in "Abrechnung folgt" (50) [Abb.]: Große und kleine Zeit "Jetzt hör' ma auf! Wiast Sodat warst, hast an Ausnahmspreis begehrt, und jetzt kummst mit der Ausred' als Heimkehrer." Zeichnung von D. Knapp in "Faun", 1919 (51) [Abb.]: "Den Kerl kenne ich, das ist ein Simulant, das falsche Bein ist nicht echt!" Zeichnung von R. Herrmann in "Bilder aus dem Alltagsleben" (52) [Abb.]: Die belohnte Tapferkeit oder der Singalese im Lazarett Zeichnung (53) [Abb.]: Der einbeinige Verehrer Zeichnung (54) [Abb.]: Ein von einer Granate verschütteter Soldat, der knapp vor dem Verhungern als Knochen und Haut gerettet und ins Lazarett geschafft wurde Photographische Aufnahme, Sammlung Dr. Sax, Wien (55) [Abb.]: Der Invalide Zeichnung von V. Erdey, 1915 (57) [Abb.]: Hoher Besuch im k. u. k. Kriegsspital Zeichnung (58) [Abb.]: Die Lesestunde Zeichnung von J. Simont in "L'Illustration", 1916 (59) [Abb.]: Die Kaufmannmethode In der Behandlung der Zitterneurose im Kriege lebten die mittelalterlichen Torturen mit modernsten Raffinement auf Zeichnung (60) [Abb.]: Hinter Lazarettmauern Zeichnung (61) [Abb.]: Dirne und Krüppel Zeichnung (62) [Abb.]: Der Pflichtvergessene Zeichnung (63) [2 Abb.]: (1)Die Wunde Holzschnitt (2)Grabkarte eines jüdischen Soldaten im englischen Heer (64) [Abb.]: Das Brandopfer Aus dem russischen Antikriegsfilm "Der Mann, der sein Gedächtnis verlor" (65) [Abb.]: Freund Janosch hat es gut, seine Frau hat ihn besucht Zeichnung (67) [Abb.]: Der kriegsblinde Gatte Zeichnung (68) [Abb.]: Theatervorstellung der Patienten in einem englischen Kriegslazarett Photographische Aufnahme (69) [Abb.]: Frisch aus dem Stahlbad Zeichnung (70) [Abb.]: "Diese Leute könnten wohl - sie wollen bloß nicht arbeiten!" Zeichnung von George Grosz in "Gesicht der herrschenden Klasse" (71) [Abb.]: Verwundetentransport beim geschlagenen serbischen Heer auf mazedonischen Bauernkarren Aus "L'Illustration", 1916 (72) [Abb.]: "Der Dank des Vaterlandes ist euch gewiß!" Zeichnung von George Grosz in "Gesicht der herrschenden Klasse" (73) [Abb.]: Die Zarin und ihre zwei Töchter, die Großfürstinnen Olga und Tatjana, als Pflegerinnen Aus "L'Illustration", 1915 (74) [Abb.]: Die Nerven im Kriege 1. Vollkommen durchtrennter Nerv. 2. Scheinbar unvollkommen durchtrennter Nerv, der aber keinen Impuls mehr vermittelt. 3. und 4. Durch Geschoß zur Schwellung gebrachte funktionsunfähige Nerven. 5. und 6. Zerstörte Nerven (partielle Paralyse). Aus "The Graphic", 1916 (75) [Abb.]: Bordell in der französischen Etappe Zeichnung (77) [2 Abb.]: (1)Die Klassenordnung Zeichnung (2)Es lebe Poincaré! - Es lebe Stinnes! Zeichnung von R. Minor, New York (79) [Abb.]: Das Kriegsbeil wird im Tintenfaß begraben Zeichnung (80) [Abb.]: Ernteurlaub Zeichnung von A. Stadler, 1916 ( - ) Fünfzehntes Kapitel Die Gefangenen Die Frauen und der Kriegsgefangene - Die Geschlechtsnot und ihre Folgen - Surrogatonanie und andere sexuelle Ersatzhandlungen - Homosexualität und Transvestitismus hinter dem Drahtzaun. (81) [Abb.]: Schönheitsparade vor dem Gefangenenlager Zeichnung (81) [2 Abb.]: (1)Hinter Stacheldraht Aus "L'Illustration", 1915 (2)Dämonen im Gefangenenlager Zeichnung eines Kriegsgefangenen Sammlung A. Munk, Subatica (82) [Abb.]: Deutsche Kriegsgefangene In "L'Illustration", 1915, als Photo zum Studium deutscher Physiognomien veröffentlicht (83) [Abb.]: Menschen im Käfig Szene aus dem amerikanischen Antikriegsfilm "Stacheldraht" (84) [2 Abb.]: Schwarze Franzosen in der Gefangenschaft Aus "Ill. Geschichte der Weltkrieges", Stuttgart (85) [Abb.]: "Russische Kriegsgefangene sterben Hungers!" Französisches Plakat Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (86) [3 Abb.]: (1)Der kriegsgefangene französische Maler Rogerol wurde wegen Rauchens in der Baracke in Holzminden drei Tage lang je zwei Stunden angebunden Nach der Originalaufnahme im Musée Leblanc, Paris (2)(3)Erlebnisse eines in Deutschland internierten japanischen Malers Links: Brotausgabe bei strömendem Regen, rechts: Eine Ausländerin wird eingeliefert Aus "The Graphic", 1915 (87) [Abb.]: Ein angeblich in deutscher Gefangenschaft während des Anbindens gestorbener Engländer Zeichnung von J. Touchet in "L'Illustration", 1916 (88) [Abb.]: Der Gefangenschaft entgegen Photographische Aufnahme (89) [Abb.]: Von englischen Luftballonen abgeworfene Botschaft an die deutschen Soldaten Sammlung A. Wolff, Leipzig (90) [2 Abb.]: (1)Der Künstler des Lagers bei der Arbeit Zeichnung (2)Der Starschi schmuggelt eine Frau ins Gefangenenlager Zeichnung (91) [2 Abb.]: (1)Die Internierten in Deutschland Darstellung eines französischen Plakats, 1917 (2)Russische Kriegsgefangene als Bühnenkünstler Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (92) [2 Abb.]: Die deutschen Gefangenlager in Frankreich (1)für gewöhnlich . (2). und wenn der amerikanische Botschafter revidieren kommt Zeichnungen von O. Gulbransson in "Franzos' und Russ' in Spiritus", Simplicissimus-Verlag, 1915 (93) [Abb.]: "Fünfzig Kopeken für das Nachschauen!" Zeichnung (94) [2 Abb.]: (1)Geschlechtsnot und Geschlechtshunger hinter dem Zaun Zeichnung (2)Typen aus dem Jekaterinburger Freudenhaus Zeichnung eines Kriegsgefangenen Sammlung A. Munk, Subotica (95) [Abb.]: "Herbstmanöver" in einem russischen Kriegsgefangenentheater Photographische Aufnahme (96) [2 Abb.]: Typen aus einem französischen Gefangenenlager (1)Oben: Das Liebeslied. - (2)Unten: Der kleine Herrgott des Lagers. Zeichnungen von M. Orange in "L'Illustration", 1915 ( - ) [4 Abb.]: Französische und englische Kriegsgefangene spielen Theater Aus der Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (97) [Abb.]: Erotisches Ornament - ein häufiges Mittel der Ersatzbefriedigung im Gefangenenlager Zeichnung eines Kriegsgefangenen Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (98) [2 Abb.]: (1)Das dramatische Ensemble des österreichisch-ungarischen Mannschaftstheaters in Kresty (2)"Othello"-Aufführung im Gefangenenlager in Ruhleben Aus "The Graphic", 1916 (99) [2 Abb.]: (1)Szene aus einem Kriegsgefangenentheater deutscher Soldaten Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (2)Programm eines französischen Gefangenentheaters Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (100) [2 Abb.]: (1)Ein transvestitischer Gefangener in seiner Lieblingsrolle Photographische Aufnahme Sammlung K. F. (2)Der mannweibliche Star des Gefangenentheaters Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (101) [2 Abb.]: (1)Der Transvestit des Lagers und seine Flamme Lichtbild aus dem Besitz eines Kriegsgefangenen (2)Kriegskinder spielen Zeichnung von Th. Th. Heine in "Kleine Bilder aus großer Zeit" (102) Sechzehntes Kapitel Erotik und Spionage Die Frauen im Geheimdienste - Berühmte Spionageaffären und Spioninnen des Weltkrieges - Märtyrinnen, Abenteurerinnen und Kokotten (103) [Abb.]: Das Schlafpulver der Spionin Zeichnung (103) [Abb.]: Das Feldgericht als Hinrichtungsmaschine Plakat aus dem besetzten Rußland Sammlung A. Wolff. Leipzig (104) [Abb.]: Leibesvisitation einer Spionin durch russische Soldaten Zeichnung (105) [Abb.]: Was die Liebe bei ihr kostet Zeichnung (107) [Abb.]: Miss Edith Cavell, deren Hinrichtung als Spionin durch die deutschen Besatzungsbehörden in Belgien der Ententepropaganda die besten Dienste erwies Photographische Aufnahme (108) [Abb.]: In London wird die Hinrichtung der Pflegerin Miss Cavell zu Rekrutierungszwecken benutzt Photographische Aufnahme (109) [Abb.]: Die Hinrichtung der Miss Cavell im Spiegel der englischen Propaganda Postkarte, Sammlung A. Wolff, Leipzig (110) [Abb.]: Vor Landesverrat wird gewarnt! Photographische Aufnahme in "L'Illustration", 1915 (111) [Abb.]: Eine Kollektion deutscher Spione Zeichnung von L. Métivet in "Fantasio", 1915 (112) [Abb.]: Die Spionageangst auf einem deutschen Plakat Sammlung A. Wolff, Leipzig ( - ) [Abb.]: Typen deutscher Spione Pariser Straßenplakat zur Ankündigung eines Zeitungsromans über Spionage Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (113) [Abb.]: Das Schäferstündchen bei der Spionin Zeichnung (115) [2 Abb.]: (1)Ausschnitt aus der Wilnaer Armeezeitung Sammlung A. Wolff, Leipzig (2)Warnung vor Spionen Sammlung A. Wolff, Leipzig (117) [Abb.]: Der Kampf der deutschen Besatzungsbehörden gegen Spionage Sammlung A. Wolff, Leipzig (118) [Abb.]: Mata Hari vom ritterlichen Frankreich hingerichtet Zeichnung von Trier (nach einem Gemälde von Manet) in "Lustige Blätter", 1916 (119) [Abb.]: Die Treuhänderin der Generalstabsgeheinisse Zeichnung (121) [Abb.]: Spionagepsychose Deutsches Plakat aus dem Jahre 1914 Sammlung A. Wolff, Leipzig (122) [Abb.]: "Du warst vor dem Kriege Spion?" "Keine Spur, ich war Fräulein bei einem Generalstäbler in Verdun." Zeichnung von R. Joly in "Baionnette", 1916 (123) [Abb.]: Russische Strafjustiz an einer Spionin Zeichnung (125) [Abb.]: Sexus dominator Zeichnung (126) [Abb.]: Spionage und Liebe Zeichnung (127) [Abb.]: Französische Haß- und Hetzkarikatur anläßlich der Hinrichtung der Miss Cavell ( - ) [Abb.]: Die Töchter des französischen Generals: "O Papa, das neue Fräulein ist ein Wunder; sie hat ihre Augen überall!" (Die in Frankreich beschäftigten deutschen Erzieherinnen wurden nach Kriegsausbruch samt und sonders für Spioninnen erklärt) Zeichnung von Gerda Wegener in "La Baionnette", 1916 (129) [Abb.]: Die Bekanntmachung des Todesurteils der Miss Cavell Sammlung A. Wolff, Leipzig (130) [Abb.]: Englische Soldaten verhaften in Frankreich einen Spion beim Signalgeben Zeichnung eines englischen Offiziers in "Illustrated London News", 1915 (131) [Abb.]: Der russische Militärattaché in Bern Oberst von Romejko-Gurko (x) im Dienst Aus Ronge, Kriegs- und Industriespionage, Amalthea-Verlag (133) [Abb.]: Die Spionin im Kurierabteil Zeichnung (135) [Abb.]: Brief des russischen Generalstabes an Oberst Redl Aus Ronge, Kriegs- und Industriespionage, Amalthea-Verlag (136) [Abb.]: Oberst Redl Photo aus M. Hirschfeld, Geschlechtskunde (137) [2 Abb.]: Russische Konfidentin (Ruthenin) (1)in der Stadt (2)an der Front Aus Ronge, Kriegs- und Industriespionage, Amalthea-Verlag (139) [Abb.]: Schnelljustiz gegen Spione in Galizien Photographische Aufnahme (140) [Abb.]: Ein Exempel wird statuiert Zeichnung (141) [Abb.]: Auch die Kenntnis des Aufenthaltes eines Spions kostet das Leben Plakat aus Russisch-Polen Sammlung A. Wolff, Leipzig (143) [Abb.]: Damenduell in Paris 1916 Zeichnung aus "La Baionnette" ( - ) [Abb.]: Hinrichtung eines Südslaven Photographische Aufnahme (145) [2 Abb.]: (1)Irma Straub, die gefürchtetste deutsch Spionin des Weltkrieges Photographische Aufnahme (2)Augustine - Joséphine A., eine in Nantes hingerichtete Spionin (146) [Abb.]: Deutsche Bekanntmachung im besetzten Nordfrankreich Sammlung A. Wolff, Leipzig (147) [2 Abb.]: (1)Eugéne T . in Gesellschaft eines ihrer Liebhaber (wahrscheinlich deutscher Spion) (2)Der deutsche Geheimkrieg gegen Frankreichs Armee Das deutsche Fräulein: "Merk dirs, Kleine, Kinder zur Welt zu bringen ist eine Dummheit - du wirst das später verstehen!" Zeichnung von P. Portelette in "La Baionnette", 1916 (148) Siebzehntes Kapitel Der Drill Sadismus und Masochismus im Drill - Erotik in Verbrechen und Strafe - Hinrichtung zur Kriegszeit - Psychologie der Fahnenflucht - Vorgesetzte und Untergebene (149) [Abb.]: Kriegsgreuel einst wie jetzt Aus "Los desastres de la Guerra" von Francisco Coya (1746 - 1828) (149) [Abb.]: Manneszucht Zeichnung (150) [Abb.]: Offiziers- und Mannschaftsdienst Zeichnung (151) [3 Abb.]: (1)(2)Gestörtes Rendezvous oder die stramme Ehrenbezeigung Zeichnung von Puttkammer in "Lustige Blätter", 1917 (3)Äh, bei Etappenbelichtung, Krieg jöttliche Einrichtung Hurra, bei Lieb und Suff immer feste druff!! Aus "Hallo! Die große deutsche Revue", Bilderbuch zur Reichstagswahl 1924 (152) [Abb.]: Der deutsche Militarismus Russische Karikatur von J. Griselli in "Solnze Rossij" 1915 (153) [Abb.]: "Wie soll ich ihn nur aufmerksam machen, daß die Frau nicht standesgemäß ist?" Zeichnung von Rajki in "Le Rire rouge",1916 (154) [Abb.]: Willies letztes Aufgebot Aus dem Bilderbuch "The sad experience of big and little Willie", London (155) [Abb.]: Erziehung zum Blutdurst im englischen Heer - "Hau hin! Bring ihn um! Du kitzelst ihn ja nur!" Zeichnung von F. Reynolds in "Punch", 1918 (156) [Abb.]: "Wenn die Soldaten nicht solche Dummköpfe wären, würden sie mir schon längst davongelaufen sein" (Fridericus Rex) Zeichnung von George Grosz in "Abrechnung folgt" (157) [Abb.]: Erziehung zur Wehrhaftigkeit Zeichnung (158) [Abb.]: Die Offiziere trinken - die Mannschaft draußen zitterte vor Kälte Zeichnung (159) [Abb.]: Das Kriegsgericht Kupferstich von Jacques Callot (1594 - 1635) (160) [Abb.]: Blutrausch und Geschlecht Zeichnung von P. Nanteuil, Pairs 1916 ( - ) [Abb.]: Der Sturmangriff Zeichnung von Ch. Fouqueray in "L'Illustration", 1915 (161) [Abb.]: Moderne Sklaverei Zeichnung von R. Herrmann in "Bilder aus dem Alltagsleben" (162) [Abb.]: Die Frau des Majors und ihre Zofe Zeichnung (163) [Abb.]: Aus "Sourire de France", 1917 (164) [Abb.]: Französische "Nettoyeurs" an der Arbeit Zeichnung (165) [Abb.]: Aus großer Zeit . und die, denen die Verbindungen zur Kirche, Militarismus und Kapital fehlten, die nahm der Herr zu sich Zeichnung von J. Danilowatz in "Faun", 1919 (166) [Abb.]: Angebunden! Zeichnung (167) [Abb.]: Der Feldherr in der Kaserne und zu Hause Zeichnung (168) [Abb.]: Lustmord im Bilde Aus der Kriegsmappe des französischen Zeichners J. S. Domergue "Die deutschen Greuel" (169) [Abb.]: Aus großer Zeit - Verdiensttauglich! Zeichnung (170) [Abb.]: Wie die Kriegspropaganda arbeitet Dem auf dem Bilde ersichtlichen russischen Unteroffizier sollen die Deutschen die Ohren abgeschnitten haben. (!) Wenigstens wurde das Bild mit diesem Kommentar in einer Anzahl Ententezeitschriften veröffentlicht. Aus "The Graphic", 1915 (171) [Abb.]: Das Spielzeug für brave Kriegskinder (172) [Abb.]: Notzucht Zeichnung von H. Paul, Paris 1916 (173) [Abb.]: Ein französischer Soldat zeigt den Deutschen drüben sein auf Bajonett aufgespießtes Brot Zeichnung eines englischen Soldaten 1916 (174) [2 Abb.]: Kriegslüge und Photographie (1)Die Originalaufnahme, in einer englischen Zeitung veröffentlicht, zeigt den russischen Einfall in Ungarn. (2)Die retouchierte Wiedergabe in der "Wiener Illustrierten Zeitung" soll bereits den Zusammenbruch der Russen in Galizien darstellen. Aus "L'Illustration", 1915 (175) [Abb.]: "Um Gotteswillen, was treibt ihr hier?" - "Wir machen einen Gasüberfall" Aus "Punch", 1916 (176) [Abb.]: Die Streichholzkrise Zeichnung von G. Léonnec, Paris 1917 ( - ) [Abb.]: Knüppelpost, durch die französische Truppen die Deutschen zur Übergabe aufforderten Photographische Aufnahme (177) [Abb.]: Die Rednerkunst im Kriege Holzschnitt (178) [Abb.]: Ist der Krieg schon zu Ende? - Hausfassade mit Kriegsgreueln in Leipzig Photographische Aufnahme, Sammlung A. Wolff, Leipzig (179) [Abb.]: Der Zensor Zeichnung von R. Herrmann in "Glühlichter", Wien 1915 (180) [Abb.]: Vor der Schändung Aus der sadistischen Mappe von J. S. Domergue, "Les Atrocités Allemandes", 1915 (181) [Abb.]: Der Herr hat's gegeben, das Volk hat's genommen Zeichnung von Roland in "Faun", 1919 (182) Achtzehntes Kapitel Die Propaganda Die zwei Kategorien der Haß- und Lügenpropaganda - Haß und Sadismus in Literatur, Kunst und Pornographie - Wie Frauen und Kinder hassen - Die unbeabsichtigte Lüge im Weltkrieg - Massenpsychose in den Franktireurkämpfen - Einige sado-erotische Kriegslügen - Sexuelle Anwürfe gegen den Feind: die "deutsche" Päderastie und die "französischen" Perversitäten (183) [Abb.]: Der Sadismus in Kriegszeichnungen Das Blatt, der Mappe "Les Atrocités Allemandes" von J. S. Domergue entnommen, zeigt die Hinrichtung eines belgischen Soldaten, dem drei Deutsche den Halswirbel brechen. Der Bericht und seine Darstellung sind gleichermaßen bezeichnend für die sadistische Phantasie der Zeit (183) [Abb.]: Die Presse im Kriege Holzschnitt (184) [4 Abb.]: Vier Blätter aus der italienischen Mappe "Danza macabra". Die vor Italiens Kriegseintritt veröffentlichten, gegen alle Kriegsteilnehmer gerichteten Zeichnungen sind ausgesprochen sadistischer Art (185) [Abb.]: Deutsche Gedenkmünze - der Haßgesang in Metall Sammlung A. Wolff, Leipzig (186) [Abb.]: Der Triumph des Hasses Zeichnung von Gordon M. Forsyth in "Labour Leader", 1915 (187) [Abb.]: Eine typische deutschfeindliche Hetzkarikatur Zeichnung von Emilio Kupfer in "Critica", Buenos Aires, 1915 (188) [2 Gedichte]: (1)Richard Dehmel wird nicht leugnen können, daß er einmal ein Gedicht geschrieben hat "An mein Volk": (2)Heute ist er Freiwilliger geworden und seine Begeisterung entzündet sich an dem Bersten des Schrapnells, an dem Zerschmettern des Fendes: (188) [Abb.]: "Wie sie Krieg führen!" Hetzgemälde (189) [Gedicht]: So kommt Arno Holz zu seinem "deutschen Schnadahüpfel": (189) [Gedicht]: Erwähnt sei noch H. Vierordts Aufruf "Deutschland, hasse"! (190) [Abb.]: Beitrag zur Franktireurpsychose: In Nordfrankreich werden Geiseln ausgehoben Plakat aus der Sammlung A. Wolff, Leipzig (190) [Lied]: So, Sudermann, der über Nacht zum Bänkelsänger geworden war, mit einem Lied, das, von Humperdinck vertont, im Berliner Theater des Westens unter lebhafter Beteiligung des Publikums vorgetragen wurde: (190) [Abb.]: Neun Deutsche und eine Französin Aus der sadistischen Kriegsmappe "Les Atrocités Allemandes" (191) [Lied]: Das Lied, als dessen Herausgeber die "Vereinigung der Kunstfreunde" zeichnet, lautet: (191) [Gedicht]: Alfons Petzold schreibt: (191) [3 Gedichte]: (1)So feuerte ein dichtfroher französischer General, der wahrscheinlich niemals in der Kampflinie war, dafür aber allem Anschein nach als Sadist anzusprechen ist, seine Soldaten mit folgenden Versen zum Kampfe an: (2)Und in einem anderen "Chanson de route" überschriebenen Gedicht: (3)Der Choral der Gepeitschten. (192) [Abb.]: Flieger über Paris Zeichnung von A. Vallée in "La Vie Parisienne", 1918 ( - ) [Abb.]: Wie sie sich begeilen Zeichnung aus der sadistischen Hetzmappe von J. S. Domergue "Die deutschen Greuel", Paris 1915 (193) [Abb.]: Die Schreckensnacht in Löwen Französische Propagandapostkarte (194) [Abb.]: Die französische Propaganda gegen deutsche Waren. "Der Boche, der gemordet und geplündert hat und der Geschäftsvertreter, der seine Ware anbietet, sind ein und dieselbe Person" Nach dem Original im "Musée Leblanc", Paris (195) [Abb.]: Unterhaltung in Mußestunden Hetzkarikatur aus dem italienischen Kriegsalbum "Gli Unni e gli altri", Mailand 1915 (196) [Gedicht]: Wir zitieren als Beispiel ein Gedicht von Pierre Chapelle aus dem Jahre 1917 "L'horrible conception": (197) [Abb.]: Ein Beitrag zum Stahlbadhumor: Eine als Postkarte verbreitete Todesanzeige (198) [Abb.]: Das französische Mobilisierungsplakat in der Pariser Straße. Darunter gleich ein Plakat der Hetzpropaganda Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (199) [Abb.]: Die Stunde des Morgenhasses bei einer deutschen Familie Aus "Punch", 1915 (200) [Abb.]: Serbischer Knabe als Soldat Photo aus "La France héroique", Éd. Larousse, Paris (201) [Abb.]: Wie Kinder hassen! Zeichnung eines achtjährigen griechischen Mädchens. Der niedergestochene Feind ist ein Bulgare Aus "Fantasio", 1916 (202) [Abb.]: Helden fern vom Schuß "Haltet stand, ihr tapferen Soldaten - wir verspritzen begeistert unsere beste Tinte - tut ihr dasselbe mit eurem Blut!" Zeichnung von R. Herrmann, 1915 (203) [Lied]: Fast alle von uns hatten Frauen oder Geliebte, die zu Hause auf uns warteten, und es war ergreifend, eine Schar von Männern, deren Leben neun Pence von einem Pfund wert war, die Ballade singen zu hören: (203) [Lied]: Im übrigen stehe hier das unbestritten beliebteste und meistgesungene Lied der amerikanischen und englischen Soldaten des Weltkrieges, eine prächtige Blüte der Friedenssehnsucht: (203) [Abb.]: Englische Unschuld "O Mutter, ich möchte so gerne ein Engel sein!" - "Warum?" - "Weil ich dann fliegen und Bomben auf die Germans werfen könnte!" Aus "Punch", 1915 (204) [Abb.]: Von Pferden zerrissen Die Zeichnung, aus der sadistischen Hetzmappe von J. S. Domergue, "Die deutschen Greuel", zeigt die Hinrichtung eines französischen Offiziers, die zwar gemeldet wurde, aber natürlich niemals stattfand (205) [Abb.]: Russische Kinder spielen Soldaten Photo aus "Solnze Rossij", Petrograd 1915 (206) [Abb.]: Pariser Straßenplakat für einen deutschfeindlichen Roman aus den ersten Kriegswochen, von Abel Truchet Nach dem Original im Musée Leblance, Paris (207) [Abb.]: Die Französin zum französischen Offizier: Bring mir einen neuen Gummibusen aus Paris - der alte ist kaputt." - Der Offizier: "Ich schicke ihn ins Kriegsmuseum - es heißt ohnedies, die Deutschen schneiden unseren Frauen die Brüste ab!" Zeichnung (208) [Abb.]: Der erotische Kitsch in der Kriegspostkarten-Industrie der Entente ( - ) [Abb.]: Wo die Kriegsgreuel erfunden wurden Zeichnung (209) [Abb.]: Mit den Augen des italienischen Kriegskarikaturisten Zeichnung von Cesare Piris, 1916 (210) [4 Abb.]: Indische Kriegskarikaturen (1)Deutschland wird erdrosselt (2)Der britische Löwe und der Hunne (3)Indien betet für Englands Sieg (4)Indien und England einig Aus dem Witzblatt "The Hindi Punch", Bombay 1916 (211) [Abb.]: Feuilletonisten an die Front! "Behalten werden sie uns gewiß nicht. Wie könnten wir denn die Psychologie des Schützengrabens täglich beschreiben, wenn wir sie einmal selbst erleben müßten?" Zeichnung von Carl Josef in "Muskete", 1915 (212) [Abb.]: Anzeige einer Ausstellung über die "deutschen Verbrechen" in Paris (1917) Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (213) [Abb.]: D'Annunzios Manuskript zu seinem beim Flug über Wien abgeworfenen Flugzettel (214) [Abb.]: Der englische Schauspieler Salisbury als Wilhelm II. in einer englischen Kriegsposse, 1915 in London aufgeführt Phot. Foulshalm & Bonfield (215) [Abb.]: Die niedliche Marneschlacht Zeichnung von Hansi, 1915 (216) [Abb.]: Die Vergewaltigung Serbiens Nach einem Gemälde (217) [3 Abb.]: Das Hinterland soll Tabak, Zucker und Leder sparen! Plakatentwürfe französischer Schulkinder (218) [Gedicht]: Auch ein französisches, in einem Schulbuch abgedrucktes Gedicht von Flament berichtet in schlichten Worten: (218) [Abb.]: Der Haßgesang! Zeichnung von David Winar, London 1915 (219) [Abb.]: Plakat einer Ausstellung des begabten Kriegszeichners und Deutschenhassers Louis Raemaekers in Paris (1916) Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (221) [Abb.]: Französisches Plakat gegen den Ankauf deutscher Waren Nach dem Original im Musée Leblance, Paris (223) [Gedicht]: Ponsonby zitiert ein patriotisches Gedicht aus einem erst kürzlich erschienenen Band, worin die Leistungen des englischen Heeres im Kriege also gefeiert werden: (224) [Abb.]: Eine Kundgebung englischer Kinder zugunsten des freiwilligen Eintritts in die Armee - (Auf der Tafel "Mein Papa ist an der Front!") Aus "Illustrated London News", 1915 (224) [Abb.]: Erotische Karikatur auf die Entente Der Lord-Ober des Nachtcafés zum Viererverband: "Meine Herren, verhalten Sie sich nicht gar so neutral. Die Damen verlangen kein Geld, sondern bezahlen sogar ihre Liebhaber." Zeichnung von G. Stieborsky in "Muskete", September 1915 ( - ) Neunzehntes Kapitel Die Verrohung Regression als Kriegsfolge - Das Verhältnis der kriegsführenden Menscheit zum Tode - Schmutz und Laus im Schützengraben - Alkohol und Nikotin im Kriege - Verbrecher und Psychopathen in den Heeren - Religiöse Wiedergeburt oder Hochkonjunktur im Aberglauben? - Die erotische Verrohung (225) [Abb.]: Verrohung im Bilde Französische Karikatur auf die Fleischnot in Deutschland. Aus "La Baionnette", 1916 (225) [Abb.]: Englisches Familienidyll zur Kriegszeit - Die Damen wetteifern in der Herstellung von Dumdumgeschossen Aus dem "Simplicissimus", 1914 (226) [Abb.]: Kosaken verfolgen deutsche Soldaten, die in einem polnischen Dorf - Gänse requiriert haben Zeichnung von J. Waldimirow in "The Graphic", 1916 (227) [Abb.]: Der Papst und das Diplomatenkorps aller Länder beten in Rom für den Frieden Photographische Aufnahme (1915) (228) [Abb.]: Die beiden Geschlechter im Kriege Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", Wien 1915 (229) [Abb.]: Battisti und seine Henker Eine berühmte Aufnahme, die in Italien zu Ehren Battistis, in Österreich zur Abschreckung vor Landesverrat massenhaft als Postkarte verbreitet wurde (230) [Abb.]: "Herr Huber, n'Großvater haben's g'halten!" Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", Wien, 1915 (231) [Abb.]: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist - und Gott, was Gottes ist Zeichnung (232) [2 Abb.]: (1)Der Segen Zeichnung (2)Nenette und Rintintin, die wundertätigen Fetische der französichen Soldaten Aus "La Baionnette", 1918 (233) [Abb.]: Ein italienischer Priester segnet die Kanone Photographische Aufnahme, in "The Graphic", 1916, mit folgendem Zitat aus einer Rede Salandras veröffentlicht: "Ein atavistischer Rückfall in primitive Barbarei ist viel schwerer für uns, die wir zwanzig Jahrhunderte Kultur mehr hinter uns haben, als unsere Gegner" (234) [Abb.]: Eisernes Kreuz als Verzierung überall Eine kleine Kollektion von Kriegsgeschmacklosigkeiten (235) [Abb.]: Weihnachtsverbrüderung zwischen französischen und deutschen Soldaten Zeichnung eines französischen Frontsoldaten (1915) (236) [Abb.]: Russische Popen besprengen die Truppen vor dem Abgang an die Front mit Weihwasser Zeichnung von A. Garratt in "The Graphic", 1915 (237) [Abb.]: Der Feldkurat Zeichnung (238) [Abb.]: Die Kirche im Krieg Holzschnitt (239) [Abb.]: Kriegsannonce einer Wiener Likörfabrik (240) [Abb.]: Kriegskinder spielen Bilderbogen von Raphael Kirchner, Paris 1916 ( - ) [Abb.]: "Der Weg des Ruhmes" Französische Greuelkarikatur auf die Trunksucht im deutschen Heer. Aus "Le Rire Rouge", 1915 (241) [Abb.]: Läuse fraßen im Schützengraben den Soldaten auf - im Hinterland boten sie Anlaß zu solchen Spässen (242) [Abb.]: Gesellschaftsspiel bei der Kriegsmarine Zeichnung eines Kriegsteilnehmers in der Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (243) [Abb.]: Granatformen zum Hausgebrauch Photo aus "Geschichte des Völkerkrieges", Verlag Müller Nachf., Soest (244) [Abb.]: Mensch, Gott und Gaskrieg Szene aus dem russischen Film "Der Mann, der sein Gedächtnis verlor" (245) [Abb.]: Fronleichnamsgebet in einer deutschen Bomben beschädigten Kirche Zeichnung von J. Simont in "L'Illustration", 1918 (246) [Abb.]: Das Spiel mit Leichenteilen im Schützengraben Kriegsphantasie von L. Gedö 1916 (247) [Abb.]: Kriegsreklame einer ungarischen Bierbrauerei Plakat in der Sammlung der Nationalbibliothek, Wien (248) [Abb.]: Der Tschiksammler - ein Typus aus der Zeit der Tabaknot im Hinterland Zeichnung von R. Herrmann, 1917 (249) [Abb.]: Kinder hinter der französischen Front werden mit Gasmasken ausgerüstet (250) [Abb.]: Seite aus einem von Bédier in Faksimile veröffentlichten deutschen Soldatentagebuch, deren Inhalt sich auf Vergewaltigung bezieht Aus Bédier, Les crimes allemandes, Paris 1915 (251) [Abb.]: Einzug in eine polnische Stadt Zeichnung (252) [Abb.]: "Wie stolz sie einmal in der Heimat auf ihren Sieg sein werden!" Zeichnung aus "La Baionnette", 1916 (253) [Abb.]: Das Begräbnis zweier von Zeppelins getöteter Kinder Photographische Aufnahme (254) [Abb.]: Eine Strecke des Weges der deportierten Armenier, in der Nähe von Angora Sammlung des Mechitaristenstiftes, Wien (255) [Werbung]: Setzen wir also die Original-Anzeige hierher: (255) [Abb.]: Frauenraub Zeichnung (256) [Abb.]: Wilhelm II. in der russischen Karikatur. (Man beachte das Überwiegen des tierisch-satanistischen Elementes!) Fünf Blätter aus der Mappe "Wojna russkich s njemzami", Petrograd 1915 ( - ) [Abb.]: Worüber der Klerus sich ausschweigt: die Armeniergreuel Zeichnung (257) [Abb.]: "'s war so a zwölf vom 36 er Regiment" Zeichnung (258) [Abb.]: Szene aus dem Balkankrieg Zeichnung aus der Bildermappe "Balkangreuel" (259) [Abb.]: Der "Koltschaksche Handschuh" Koltschaksche Truppen zogen Gefangenen die Haut von den Händen und ließen ihre Oper verbluten. Originalphotographie (260) [Abb.]: "Bordell und Notzuchtslegende" Zeichnung (261) [Abb.]: "Die will ich haben!" Aus "Los desastres de la guerra" (262) Zwanzigstes Kapitel Grausamkeit und Sadismus im Weltkrieg Moderne und historische kriegsgreuel - Mordlust, Lustmord und Verstümmelung - Die primitiven Völker - Südslawische Kriegsbräuche - Die Armeniergreuel - Die Notzucht im Weltkrieg und die Frauen - Das Kapitel der Kriegskinder (263) [Abb.]: Der Zeppelin kommt! Pariser Straßenszene aus dem Kriege. Zeichnung von H. Lanos in "The Graphic", 1915 (263) [Abb.]: "Siehst du, Jumbi, zu uns kommen diese weißen Leite und predigen Nächstenliebe und sie selber töten hundertmal mehr, als sie auffressen können" Zeichnung von R. Herrmann in "Glühlichter", Wien 1915 (264) [Abb.]: In London lehrt man die Kinder, wie sie sich bei Zeppelinüberfällen zu verhalten haben Photographische Aufnahme (265) [Abb.]: Krieg! Zeichnung aus dem Balkankriege. Sammlung Prof. Fr. S. Krauss, Wien (266) [Abb.]: Serbien 1915 Nach einem Gemälde (267) [Abb.]: Der Neger mit der Zahnbürste Federzeichnung eines französischen Soldaten (268) [Abb.]: Vergast Zeichnung von Steven Spurrier in "The Graphic", 1915 (269) [Abb.]: Opfer des Ruhmes: Mangels Kohlen wirft Frankreich seine 17 jährigen ins Feuer Aus "Lustige Blätter", 1917 (270) [Abb.]: Die Zeppelins im Anzug! Zeichnung von David Wilson in "The Graphic", 1915 (271) [Abb.]: Gasvergiftete Soldaten, halb wahnsinnig, winden sich auf dem Boden vor dem Feldlazarett Photographische Aufnahme, Sammlung A. Wolff, Leipzig (272) [Abb.]: Zimmer in einem belgischen Schloß Photographische Aufnahme, Sammlung A. Wolff, Leipzig (273) [Abb.]: "Kolossal! Auch Frauen und Kinder gibt's darunter!" Französische Propagandapostkarte, Sammlung A. Wolff, Leipzig (274) [Abb.]: Der Zukunftskrieg Zeichnung (275) [Gedicht]: dann leistete er aber auch noch ein übriges: (275) [Abb.]: Eine Frau in Verdun Aus "The Graphic", 1916 (276) [Lied]: fing laut zur allgemeinen Erheiterung seiner Kampf- und Leidgenossen folgendes Lied zu singen an. Es ist eigentlich eine Verhöhnung des Krieges. (277) Sonstiges (277) [Abb.]: Der Sohn des Grauens Zeichnung von Michael Gábor, 1915 (278) [Abb.]: Mord aus der Luft Zeichnung (279) [Abb.]: Kreuzland, Kreuzland über alles: Die Waisen Zeichnung (280) [Abb.]: Wenn Deutschland Bulgarien als Verbündeten weiterhaben will, so muß es sich in die Rolle Salomos versetzen und entscheiden, ob das Kind (Dobrutschka) entzweigeschnitten werden soll, wie die Türkei es will, oder lebendig seiner wahren Mutter übergeben werden soll Aus einem bulgarischen Kriegsbilderbogen, Sammlung A. Wolff, Leipzig (281) [2 Abb.]: (1)Französisches Plakat Zur Ankündigung bombenfester Keller (2)Der Krieg mordet die Symbole des Friedens Kundmachung der deutschen Kommandantur in Kowno Sammlung A. Wolff, Leipzig (282) [Abb.]: Der frisch-fröhliche Gaskrieg Zeichnung (283) [Abb.]: Stilleben in Schabatz nach Abzug des österreichischen Heeres Aus "L'Illustration", 1915 (284) [Lied]: ein altes Lied, das über die meuchlerische Ermordung des Cengic Smailaga durch die Schwarzenbegler berichtet. Da heißt es: (284) [Abb.]: Ein Kriegskind von Soldaten in den Trümmern eines abgebrannten Hauses aufgefunden Belgische Postkarte, Sammlung A. Wolff, Leipzig (285) [Abb.]:"Sie gehen schon wieder von Wien fort?" - "O ja, und wie gern! Sie müssen nämlich wissen, daß die wienerische Gemütlichkeit jetzt in Galizien ist." Zeichnung von Willy Stiborsky in "Muskete", 1915 (286) [Abb.]: Wie die "wienerische Gemütlichkeit" in Galizien aussah Wegen angeblicher Spionage gehenkte Frauen Photographische Aufnahme (287) [Abb.]: Der deutsche Olymp: Mars in neuer Rüstung Karikatur auf den Gaskrieg von J. Kuhn-Régnier in "Fantasio", 1916 (288) [5 Abb.]: Plakate der ungarischen Revolution und Gegenrevolution Obere Reihe: (1)1. Gegen den k. u. k. Stadtkommandanten von Budapest, Lukacsics, der knapp vor dem Umsturz eine große Anzahl Deserteure hinrichten ließ. (2)2. "Zu den Waffen!" Aufruf zum Eintritt in die Rote Armee der Räteregierung. - Untere Reihe: (3)1. Wahlplakat der Sozialdemokraten unter der Károlyi-Regierung. (4)2. "Schufte! Habt ihr das gewollt?" Plakat zur Proklamation der Räteregierung. (5)3. "Sie waschen sich." Plakat der Reaktion nach dem Sturz der Räteregierung. ( - ) [Abb.]: Armenische Bäuerinnen auf dem Weg zur arabischen Wüste Sammlung des Mechitaristenstiftes, Wien (289) [Abb.]: Deportierte armenische Kinder in der Wüste, dem Hungertod entgegenharrend Sammlung des Mechitaristenstiftes, Wien (290) [Abb.]: Auf dem Wege zur Deportation verhungerte Armenier Sammlung des Mechitaristenstiftes, Wien (291) [Abb.]: Die Armeniergreuel Englische Karikatur aus "Punch", 1916 (293) [Abb.]: Eine armenische Mutter, die mit ihren zwei Kindern verhungert am Wege liegen lieb Aufnahme deutscher Soldaten in der Türkei, 1915 Sammlung des Mechitaristenstiftes, Wien (295) [Abb.]: Die Kinder hungern Zeichnung (297) [Abb.]: "Wer ist der Vater?" Zeichnung (299) [2 Gedichte]: (1)Ein französisches Gedicht sagt: (2)So jung die Wissenschaft der Sexualpsychologie, so alt ist diese Erkenntnis, die schon vor zweitausend Jahren den Liebeslehrer Ovid seine Jünger den Rat erteilen läßt: (300) [Abb.]: Die "deutsche Notzucht" Zeichnung in "Le Mot",1915 (301) [Abb.]: "Mir scheint, du bist nur ein Kaffehaus-Schwarzer - Herzklopfen könnte man bei dir auch nicht bekommen" Zeichnung (302) [Abb.]: Liebesszene Zeichnung (303) [Abb.]: Tröste dich Kleine, wir werden sagen, ein Deutscher hätte dich vergewaltigt!" Zeichnung ( - ) [Abb.]: U-Boot-Ungeheuer Zeichnung von H. Lanos in "The Graphic", 1915 (305) [Abb.]: Die Opfer eines deutschen Fliegerüberfalles im Dezember 1914: ein Hirt und zwei Lämmer Photographische Aufnahme (306) [Abb.]: Die Nacht des Urlaubers - Zeppelinalarm in Paris Zeichnung von C. Hérouard in "La Vie Parisienne", 1918 (307) Einundzwanzigstes Kapitel Die Erotik der Umsturzzeit Die Frauen in der Revolution - Russische Liebesleben im Krieg und Bürgerkrieg - Der Sadismus in der Gegenrevolution - Prostitution und Liebesleben im besetzten Rheinland - Schwarze Schmach und Reparationskinder (309) [Abb.]:Ordnung und Ruhe Zeichnung (309) [2 Abb.]: (1)Die Revolution ist der Friede Zeichnung von R. Minor, New York (2)Verbrüderung zwischen deutschen und russischen Soldaten an der Dünaburgfront, während Miljukow den Krieg bis zum Siege fortsetzen will ("A. I. Z.") (310) [Abb.]: Der letzte Strich des Zensors Zeichnung von Trier in "Lustige Blätter", 1919 (311) [Abb.]: Feindliche Flugblätter ermutigen zur Revolution Sammlung A. Wolff, Leipzig (312) [Abb.]: Feindliche Flugblätter ermutigen zur Revolution Sammlung A. Wolff, Leipzig (313) [Abb.]: Illegale deutsche Zeitungen während des Krieges (314) [2 Abb.]: (1)Ein Fetzen Papier Aus "Lustige Blätter", 1919 (2)Postkarte aus dem ersten Nachkriegswochen Sammlung A. Wolff, Leipzig (315) [2 Abb.]: (1)Aus den Januartagen Berlins Photographische Aufnahme (2)Berlin, Januar 1919 Photographische Aufnahme (316) [Abb.]: Berliner Straßenbild aus den Tagen der Bürgerkrieges Photographische Aufnahme (317) [Abb.]: Der Bürgerkrieg Aus "Die Pleite", Zürich 1923 (318) [2 Abb.]: (1)Szene aus dem Bürgerkrieg in Mitteldeutschland Photographische Aufnahme (2)Im Zweifel "Mein Gott, wenn ich nur wüßte, ob das eine Filmaufnahme oder ein Putschversuch ist." Aus "Lustige Blätter", 1919 (319) [Abb.]: Arbeitslos durch die Revolution Zeichnung von S. Heilemann in "Lustige Blätter", 1918 (320) [Abb.]: Die Dame und der Rotarmist Zeichnung ( - ) [2 Abb.]: (1)Ansichtskarte aus München 1918 Sammlung A. Wolff, Leipzig (2)Auf dem Strich der Verfassung Politische Karikatur aus dem Jahre 1919 (321) [2 Abb.]: (1)Krieg und Frieden Karikatur (2)Auf dem österreichischen Aussterbeetat Zeichnung von F. Goebel in "Faun", 1919 (322) [2 Abb.]: (1)Die Ententemission in Wien arbeitet Zeichnung von K. Benedek in "Faun", 1919 (2)Plakat gegen das Frauenwahlrecht Zeichnung (323) [Abb.]: "Nach uns der Kommunismus!" Zeichnung von George Grosz in "Die Pleite", 1924 (324) [2 Abb.]: (1)"Jetzt soll s' kommen, die Volksehr, ich bin gewappnet." Zeichnung von F. Goebel in "Faun", 1919 (2)Deutsches Wahlplakat Sammlung A. Wolff, Leipzig (325) [2 Abb.]: (1)Clémenceau:"Wie, Sie gehen mit der neuen Gesellschaft schwanger? Die werde ich Ihnen schon abtreiben!" Aus "L'Assiette au Beurre", 1919 (2)Der Friede, eine Idylle Zeichnung (326) [Abb.]: Der Friedensathlet Russische Karikatur (327) [2 Abb.]: (1)Ein Kommunist "Laßt sie doch sozialisieren, Kinder, laßt sie doch sozialisieren! Ich besitze nichts weiter im Überfluß wie Gallensteine, und die teil' ich gerne!" Zeichnung von F. Jüttner in "Lustige Blätter", 1919 (2)Das französische Siegesplakat "Clémenceau und Foch haben sich um das Vaterland verdient gemacht." Archives photographiques d'art et d'histoire, Paris (328) [Abb.]: Dublin nach sieben Tagen Revolution Aus "Illustrated London News", 1916 (329) [Abb.]: Der Zeichner als Prophet Die Stimme Ludwig XVI.: "Sie froh, Romanow! Kerenski ist kein Robespierre!" Zeichnung von Trier in "Lustige Blätter", 1917 (330) Nach Rasputins Tod Die Petersburger Fürstinnen 1 bis 6: "Ja, ja, mein Kind, nun hast du keinen Vater mehr!" Zeichnung von G. Müller-Schulte in "Lustige Blätter",1917 (331) [Abb.]: Zar Nikolaus II. im russischen Hauptquartier Aus "L'Illustration", 1917 (332) [Abb.]: Wenn der russische Bär Angst kriegt Aus "Glühlichter", 1915 (333) [Abb.]: In Petersburg Der Adjutant: "Majestät, wozu hier diese Fortifikationen? Nach Petersburg wird doch die deutsche Armee nicht kommen." Der Zar: "Die deutsche nicht, aber die russische." Zeichnung aus "Labour Leader", 1915 (334) [2 Abb.]: (1)General Wrangel wäscht sich die Hand Zeichnung von George Grosz in "13 Jahre Mord" (2)Von Koltschak ermordete russische Bauern Aus "An Alle", 10 Jahre Sowjetunion (335) [Abb.]: Der Auftakt zur russischen Revolution: Das Volk Petersburgs plündert Lebensmittelgeschäfte ("A. I. Z.") (336) [2 Abb.]: Bilder aus den Tagen der gegenrevolutionären Ausschreitungen in Ungarn Zeichnungen ( - ) [2 Abb.]: (1)Ein Typus aus dem Todesbataillon Kerenskis Aus dem russischen Film "10 Tage, die die Welt erschütterten" (2)Auf der Strecke des russischen weißen Terrors Russische Zeichnung (337) [2 Abb.]: (1)Eine Tapfere aus Kerenskis Frauenbataillon Aus dem russ. Film "10 Tage, die die Welt erschütterten" (2)Der russische Bourgeois: "Die Arbeiter essen Kaviar, denen geht's gut!" Aus der russischen Zeitschrift "Krassnaja Niwa" (Rote Wiese) (338) [Abb.]: Starkes und schwaches Geschlecht in der russischen Revolution Zeichnung (339) [2 Abb.]: (1)Die Budapester Ententemissionen melden: "In Ungarn gibt es keinen weißen Terror." Zeichnung von Vértes, 1919 (2)Transdanubische Landschaft 1919 Zeichnung von Vértes in "Bilder aus der ungarischen Hölle" (340) [4 Abb.]: Köpfe aus der russischen Revolution (1)Lenin (2)Lunatscharski (3)Tschitscherin Zeichnungen von Paul Robert in ""L'Illustration", 1918 (4)Plakat mohammedanischer Frauen in Taschkent für die Gleichberechtigung Aus "Das neue Rußland", 1927 (341) [2 Abb.]: (1)Titelblatt einer Broschüre über den Fall der Frau Hamburger, die nach dem Sturz der Budapester Räteregierung Opfer des gegenrevolutionären Sadismus wurde (2)Antisemitisches Plakat der ungarischen Gegenrevolution nach dem Sturz der Räteregierung. Die Figur auf dem Bilde soll Szamuely darstellen. Die Aufschrift lautet: "Haben wir dafür gekämpft?" Sammlung A. Wolff, Leipzig (342) [Abb.]: Liebesszene aus den Tagen der ungarischen Gegenrevolution Zeichnung (343) [Abb.]: Propagandapostkarte von Matejko Sammlung A. Wolff, Leipzig (344) [Abb.]: Rheinland 1919 Zeichnung (345) [Abb.]: Titelseite eines im besetzten Rheinland von Deutschen herausgegebenen französischen Witzblattes Sammlung A. Wolff, Leipzig (346) [4 Abb.]: (1)(2)Die Ruhrbesetzung Französisches Plakat und deutsche Antwort Sammlung A. Wolff, Leipzig (3)(4)Erotischer Notgeldschein, sogenannte Ruhrtaler Sammlung A. Wolff, Leipzig (347) [Abb.]: Gebet des Besatzungskommandanten: "Lieber Gott, gib, daß die Deutschen möglichst lange nicht zahlen!" Aus "Le Rire du Poilus", 1923 Sammlung A. Wolff, Leipzig (348) [Abb.]: Offiziere und Gemeine im französischen Besatzungsheer am Rhein Zeichnung von Jacquement in "Le Rire du Roilus", 1923 (349) [Abb.]: Lorelei: "Jetzt weiß ich, was soll es bedeuten, daß ich so traurig bin!" Aus "Lustige Blätter", 1919 (350) [2 Abb.]: (1)"Und die deutschen Frauen am deutschen Rhein, Sie haben den Schwarzen zu Willen zu sein." Aus einem Flugblatt zu den preußischen Landtagswahlen 1921 (2)Nach dem Abzug der Engländer aus dem Rheinland "Unser Vaterland kann mit uns zufrieden sein. Wir haben dafür gesorgt, daß die Reparationszahler in Deutschland nicht alle werden." Zeichnung von Faludy in "Der Götz von Berlichingen", Wien 1930 (351) [Abb.]: Titelseite des deutschen Flugblattes "Notruf" gegen die schwarze Schmach Sammlung A. Wolff, Leipzig (352) [Abb.]: Der schwarze Sturm Zeichnung ( - ) [Abb.]: Postkarte gegen die schwarze Schmach Sammlung A. Wolff, Leipzig (353) [Abb.]: Jumbo, der Frauenfresser Zeichnung (355) [Abb.]: Postkarte gegen die schwarze Schmach Sammlung A. Wolff, Leipzig (356) [Abb.]: Plakat gegen die schwarze Schmach Sammlung A. Wolff, Leipzig (357) Zweiundzwanzigstes Kapitel Die Inflations- und Nachkriegsjahre Der Sinnestaumel: Heiratswut, Tanzepidemie, Rauschgiftseuche, Prostitution und Mädchenhandel nach dem Kriege - Erotische Straßenliteratur - Die Sexualreform und ihre Verwirklichung in Rußland - Die neuen Frauentypen: Flapper, Garçonne und die Frau von morgen (359) [Abb.]: Die Heimkehr der Vertriebenen Radierung (359) [Abb.]: Zweierlei Arbeitslose: Drinnen und draußen Zeichnung von J. Danilowatz in "Der Götz von Berlichingen", Wien 1919 (360) [Abb.]: Das Valuta-Mädel "Mein Schwede ist abgereist - nun kann ich mir zehn Deutsche suchen" Aus "Lustige Blätter", 1920 (361) [Abb.]: Nachkriegsidyll Zeichnung (362) [Abb.]: Das Morphium Zeichnung (363) [Abb.]: "Kindertransport" nach Rumänien (zum Thema: Mädchenhandel in der Nachkriegszeit) Zeichnung von F. Bayros, 1919 (364) [Abb.]: Der ertüchtigte Frauenkörper "Ihre Schwächen zeigt sie natürlich nicht öffentlich" Zeichnung von V. Weixler, 1920 (365) [Abb.]: Der Tanz auf dem Vulkan "Der Tanz ist wunderbar, bloß der Boden ist etwas heiß" Zeichnung von Lutz Ehrenberger in "Lustige Blätter", 1919 (366) [8 Abb.]: Der neue Anzug - eine Inflationstragödie (1)Bei noch so wenig Körperfülle bracht man dafür doch eine Hülle. (2)Der Anzug paßt von vornherein nicht gut in das Budget hinein. (3)Zu Ankaufszwecken meistens wir ein Pump und Vorschuß kombiniert. (4)Doch auch beim sorgsamsten Kalkül trifft heut kein Vorschuß in das Ziel. (5)Die Audienz beim "Kleiderkönig" ergab: das Geld ist viel zu wenig. (6)Man spart und wird beim Sparen reifer, doch auch der Kurs wird täglich steifer. (7)Die Kronen türmen sich zuhauf, doch nie langt's für den Kleiderkauf (8)Der neue Anzug blieb ihm fremd 's langt nicht mal mehr aufs Sterbehemd. Zeichnungen von L. Kmoch, Text von F. J. Gribitz, in "Faun", 1920 (367) [Abb.]: Soziale Umschichtung Der ehemalige Kriegslieferant auf der Heimfahrt von der Auktion: "Ja. den Galawagen hab ich gut gekauft, Rosalinde - ich fürchte bloß, sie wern uns mal für Wilhelm und Auguste halten!" Aus "Lustige Blätter", 1919 (368) [Abb.]: Rassenmischer Krieg Zeichnung ( - ) [Abb.]: Auch die Revolution hat ihr Gutes Der Kriegsgewinner in der Hofloge: "Laura, das Publikum guckt her, verneige dich huldvoll!" Zeichnung von Lutz Ehrenberger in "Lustige Blätter", Dezember 1918 (369) [Abb.]: Rassenmischung Von der Verbrüderung der Rassen halt' ich nichts. Höchstens die Babys hätten als Zebras eine schöne Varietézukunft Zeichnung (370) [2 Abb.]: (1)Das Geheimnis Aus einer Mappe der Nachkriegserotik (2)Der Tanz der Gonokokken "Womit jemand sündigt - damit wird er geplagt" Zeichnung von Rob im "Faun" 1919 (371) [Abb.]: Freut euch des Lebens! Zeichnung von George Grosz in "Abrechnung folgt" (372) [Abb.]: Umsturzphilosophie "Heute müssen wir uns einen Rausch antrinken, daß wir die vielen Heimkehrer ein bißchen vergessen" Zeichnung (373) [Abb.]: Im Wartezimmer des Spezialisten Zeichnung (374) [Abb.]: Der Krieg geht in den Familien fort Zeichnung (375) [Abb.]: Der Triumphzug der Jazz Zeichnung (376) [2 Abb.]: (1)Kinderfürsorge in den Sowjetstaaten Die Moskauer Sammelstelle für Muttermilch, wo die säugenden Mütter ihren Überfluß an Milch abgeben (2)Frauensport in Sowjetrußland Russische Athletinnen trainieren zur Spartakiade ("A. I. Z.") (377) [2 Abb.]: (1)Die russische Propaganda gegen die kirchliche Trauung Zeichnung (2)Die russische Bäuerin verheizt die Ikone Zeichnung von Deni in "Bezboschnik" 1926 (378) [Abb.]: Frau Schesterkina vom Stamme der Mordwinen als Delegierte auf einem Sowjetkongreß (379) [2 Abb.]: (1)Die Orientalin verhöhnt den alten Muselmann Karikatur von Deni in "Bezboschnik" 1924 (2)Mutterschaftsfürsorge in der Sowjetunion Aus "Mahnruf" 1930 (380) [2 Abb.]: (1)Die russische Schriftstellerin Sejfullina Aus "Das neue Rußland", 1927 (2)Eine berühmte russische Militärfliegerin: Nadeshda Sumarokowa Aus "Mahnruf" 1930 (381) [2 Abb.]: (1)Russische Arbeiterin lernt mit dem Gewehr umgehen Photographische Aufnahme (2)Die Sowjetdiplomatin und Schriftstellerin Kollontaj Karikatur von Paul Robert (Moskau, 1918) (382) [3 Abb.]: (1)Kinderfürsorge in Sowjetrußland Plakat gegen "schmutzige Kleidung, schlechte Ammen, dunkle Räume, schlechte Luft" (2)Russisches Fürsorgeplakat. "Warum trinkst du meine Milch ? Nährt dich denn deine Mutter nicht ?" (3)Säuglingsrevolution auf einem Sowjetplakat. "Wir verlangen: Schutz vor Fliegen, trockene saubere Windeln, Muttermilch, frische Luft und Sonnenlicht, gesunde Eltern!" Aus Rußland, Neuer Deutscher Verlag (383) [2 Abb.]: (1)Die muselmannische Frau auf dem Wege aus dem Harem Zeichnung von Deni aus "Bezboschnik" 1924 (2)Die antireligiöse Propaganda in Rußland Der Zeichner macht sich über das jüdische Osterzeremoniell lustig Zeichnung von Deni in "Bezboschnik" 1925 (384) [Abb.]: Tanzwut Zeichnung ( - ) [Abb.]: Die Frauenemanzipation in Rußland Samojedische Delegierte aus dem äußersten Norden der Sowjetunion auf einem Moskauer Parteikongreß Aus "Das neue Rußland" (385) [3 Abb.]: (1)Die Befreiung der Orientalin Russische Zeitung (2)Den Schleier nieder! Die Befreiung der Orientalin Zeichnung von Deni in "Bezboschnik" 1926 (3)Die russische Kirche und die Frauen Russische Karikatur (386) [2 Abb.]: (1)Russische Mutter zapft sich Milch für darbende Säuglinge ab. Die so gewonnene Muttermilch wird von der Moskauer Sammelstelle in Flaschen abgeliefert (2)Bäuerin in Turkestan mit ihrer primitiven Kornhandmühle Aus "Das neue Rußland" 1928 (387) [3 Abb.]: (1)Die Sowjetpropaganda gegen Taufe und Beschneidung Zeichnung von Deni in "Bezboschnik" 1924 (2)Die Russin politisiert Zeichnung von Ikoneikow in "Bezboschnik", 1924 (3)Der Pope und die abtrünnige Bäuerin Karikatur von Deni in "Bezboschnik", 1926 (388) [2 Abb.]: (1)Zur Vermännlichung der Frau in der Nachkriegszeit: Amerikanische Universitätshörerinnen in Männerkleidung Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (2)Frau Valerie Smith, genannt Captain Barker eine Frau, die, als Mann verkleidet, jahrelang als Führer des englischen Faschismus tätig war Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (389) [Abb.]: Genießertum in der Nachkriegszeit Zeichnung (390) [Abb.]: Der Feinschmecker Aus einer Mappe der Nachkriegserotik (391) [2 Abb.]: (1)Früh um 5 Uhr. Zeichnung von Gorge Groß in "Das Gesicht der herrschenden Klasse" (2)Plakat gegen die Tanzwut Sammlung A. Wolff, Leipzig (392) [2 Abb.]: (1)Frühlingserwachen Zeichnung (2)Nachkriegsprostitution: "Kommen Sie mit, Onkel, ich bin minderjährig" Zeichnung (393) [Abb.]: Moderner Akt Zeichnung von Egon Schiele, 1918 (394) [Abb.]: Nachkriegsmoral "Ich würde meiner Tochter nie erlauben, abends alleine auszugehen, wenn sie mir nicht versichert hätte, daß sie unter polizeilicher Aufsicht stehe" Zeichnung von Vértes, 1919 (395) [Abb.]: Französische Soldaten haben in Palaipolis im zweiten Kriegsjahr eine antike Statue entdeckt. Die Statue stellte den Liebesgott des Griechen Eros dar. Gleich wie der Liebe im Kriege die echte Zuneigung und Vergeistigung fehlte, war auch dieser Eros ein Torso ohne Arme und Kopf aus "L'Illustration", 1915 (397) [Gedicht]: Diese Zukunft spricht zu uns aus den schönen Versen des Dichters Hermann Claudius, in denen unsere Sittengeschichte des Weltkrieges ausklingen möge: (398) Anhang (399) I. Verbotene erotische Literatur im Kriege (399) [Abb.]: Kriegertraum Zeichnung von E. Hérouard in "La Vie Parisienne", 1917 (399) [Abb.]: Auf dem Friedhof von Ypern "Wofür haben wir uns gegenseitig ermordet?" Zeichnung von Rudolf Herrmann in "Bilder aus dem Alltagsleben" (400) [3 Abb.]: Kriegsnächte (1)Die blaue Nacht (2)Die weiße Nacht (3)Die rote Nacht Zeichnungen von C. Hérouard, Paris 1918 ( - ) [Abb.]: Zu den Waffen! Zeichnung von Alfred Roll, Paris (401) [Abb.]: Anstehen nach Kohlen, 1917 Zeichnung von H. Zille in "Kriegsmarmelade" (Die Veröffentlichung des Blattes war während des Krieges verboten) Mit freundl. Genehmigung des Neuen Deutschen Verlages (402) [Abb.]: Frankreich läßt die afrikanischen Untertanen Kriegsanleihen zeichnen Aus"L'Illustration", 1916 (403) [Abb.]: Wein, Weib und Gesang im Kriege Zeichnung (404) [Abb.]: Kriegsgreuel Zeichnung (405) [2 Abb.]: (1)Der Sieger Holzschnitt (2)Etappenmädel Zeichnung (406) [2 Abb.]: (1)Schlachtvieh für das Kanonenfutter Französische Aufnahme (2)Abgesandte der Skupschtina setzen über den See von Skutari Aus "L'Illustration", 1916 (407) [3 Abb.]: (1)Schwarzweiße Liebe Aus "La Baionnette", 1916 (2)Exotische Gäste in Paris Aus "La Baionnette", 1916 (3)Japaner und Pariserin Zeichnung von A. Valès in "La Vie Parisienne", 1997 (408) [2 Abb.]: (1)Die Ernte der Geschosse Szene aus dem russischen Antikriegsfilm "Der Mann, der sein Gedächtnis verlor" (2)Saal eines Schlosses in Guè-a-Tresme mit dem für deutsche Offiziere bereiteten Mahl, das von einem feindlichen Überfall unterbrochen wurde Aus "L'Illustration", 1914 (409) [Tabelle]: Es entfielen (in Prozenten ausgedrückt) von den dauernder Prüfung unterworfenen Druckschriften auf (409) [2 Abb.]: (1)Die Kellnerin der Offizierskasinos Französische Karikatur (2)Chaplin im Kriege "Warum geht der Mann nicht an die Front? Dort würde er stark und gesund werden." Zeichnung von Reynolds in "Punch", 1917 (410) [Tabelle]: Wegen des gleichen Delikts wurden 1924/25 bestraft in: (410) [Abb.]: Aber die Liebe Die Kriegshunde erwiesen sich im Nachrichtendienst als sehr nützlich. Oft aber werden sie, durch Liebe verblendet, zu Vaterlandsverrätern Zeichnung von E. O Petersen in "Simplicissimus", 1915 (411) [Abb.]: Titelseite einer französischen Schützengrabenzeitung, von der nur die erste, konfiszierte Nummer erschien Sammlung A. Wolff, Leipzig (412) [Abb.]: Aus großer Zeit Zeichnung von U. Zille Mit freundl. Genehmigung des Neuen Deutschen Verlags, aus "Für alle!" (413) II. Die Kriegserotik in der Literatur. (414) [Gedicht]: Aus Herbert Lewandowski, "Der lachende Soldat". Geschrieben 1915. Bezüglich der Zahl der Kriegsopfer habe ich mich allerdings damals erheblich (zugunsten der Diplomatie) geirrt. (414) [Abb.]: Der Tod und das Mädchen (frei nach dem Lied von Schubert) Politische Zeichnung von Jordaan in "De Notenkraker", 1915 (414) [Abb.]: Reicht es? Reichte es nicht? Zeichnung (415) [2 Abb.]: (1)Frohes Wiedersehen (2)Estaminet hinter der Westfront Französische Frontzeichnung, 1915 (416) [2 Abb.]: (1)Traurige Trennung Zeichnung von E. Herouard in "Fantasio", 1916 (2)Windgeblähte Phantasien Zeichnung von A. Guyon in "Le Courire de France", 1918 (417) [Abb.]: Feldbräute rechts und links Zeichnung (418) [Abb.]: Geschlechtsnot Zeichnung (419) [Abb.]: Die Menschheit im Kriege Zeichnung (420) [Abb.]: Die Flucht des serbischen Stabschefs Putnik Albanien Aus "L'Illustration", 1916 (421) [Abb.]: Im Olymp "Fix Laudon, jetzt wird's mir schon selber zu dumm. Jeden Tag an einer neuen Front - da soll ein anderer Kriegsgott sein!" Zeichnung von D. R. André in "Glühlichter", 1915 (422) [2 Abb.]: (1)Brandstifterkollegium Gedenkmünze von K. Goetz, die Außenminister der Entente darstellend Sammlung A. Wolff, Leipzig (2) Paris feiert den 14. Juli im letzten Kriegsjahr Titelzeichnung von J. Simont in "L'Illustration", 1918 (423) [Abb.]: Kriegsliebe "Nur mang mit de Ruhe, Kinna - Krawutschka, der Nächste!" Zeichnung (424) [Abb.]: Englisch-französisches Bündnis Zeichnung (425) [Abb.]: Die Schauspielerin Mlle. Chenal singt in der Pariser Opéra-Comique die Marseillaise Zeichnung (426) [Abb.]: Deutsche Soldaten bewundern den Manneken piss in Brüssel Photo aus der Sammlung des Instituts für Sexualwissenschaft, Berlin (427) [2 Abb.]: (1)Rußland stellt sich schützend vor Serbien Italienische Karikatur auf den Kriegsausbruch (2)Die erotische Revolution nach dem Kriege Titelseite eines Berliner Kolportageblattes (428) [Abb.]: Zeichnung von H. Zille Mit freundl. Genehmigung des Neuen Deutschen Verlags, aus "Für Alle" (429) [2 Abb.]: (1)Vorbereitungen zum Sturmangriff Karikatur von J. Priselli in "Solnze Rossij", 1915 (2)Scherz, Ironie und Bedeutung auf einer Postkarte. Umgekehrt gehalten ergeben die Ziffern im Spiegel eine drastisch-knappe Kritik der Reparationsforderungen) Sammlung A. Wolff, Leipzig (430) [Gedicht]: Über die Kriegsprostitution möge hier ein Gedicht vom Schreiber dieser Zeilen Aufnahme finden: (430) [Abb.]: Russische Kriegslandkarte Sammlung A. Woff, Leipzig (431) [Abb.]: Der Elefant und das Nest der kleinen Nationen Eine englische Kaiserkarikatur von B. Partridge in "Punch", 1917 (432) [Abb.]: die gallische Henne hätte die Eier der Friedenstaube ausbrüten können - aber es sind doch nur deutsche Pickelhauben! Zeichnung von F. Bayros, 1919 ( - ) [Abb.]: "Für ein paar Bissen, Herr Oberoffizier!" Zeichnung (433) [Abb.]: "Ja, mein Kind! So ist unser ganzes Leben!" Zeichnung von H. Zille in "Kriegsmarmelade". Mit freundl. Genehmigung des Neuen Deutschen Verlags (435) [Gedicht]: Die Knaben im Krieg. (435) Schlusswort (437) Literaturangaben (439) Dreizehntes Kapitel (439) Vierzehntes Kapitel (439) Fünfzehntes Kapitel (440) Sechzehntes Kapitel (440) Siebzehntes Kapitel (441) Achtzehntes Kapitel (441) Neunzehntes Kapitel (442) Zwanzigstes Kapitel (443) Einundzwanzigstes Kapitel (444) Zweiundzwanzigstes Kapitel (445) Inhalt des zweiten Bandes ( - ) Illustratoren-Verzeichnis zu den zwei Bänden "Sittengeschichte des Weltkrieges" ( - ) Verzeichnis der Farbentafeln ( - ) Einband ( - ) Einband ( - )
The German populist radical right party "Alternative for Germany" (AfD) was founded amid various economic and political crises. This article argues that the electoral success of this political challenger, however, is rooted in more than the upsurge of populist resentments born out of these crises. Integrating theories about the activation of attitudes with arguments about the effects of exposure to local political contexts, I contend that the electoral success of the AfD reflects the mobilization of deep-seated nativist sentiments. To test these propositions, I draw on a large panel dataset of the AfD's electoral returns at the municipal level (N = 10,694) which I link to pre-crises data on the marginal success of extreme-right parties. Exploiting variation between municipalities located within the same county (N = 294), I estimate a series of spatial simultaneous autoregressive error models by maximum likelihood estimation. The results show that the success of the AfD is rooted in the local prevalence of nativist sentiments that date prior to the crises that fomented the formation of the challenger party - an effect that becomes stronger in the course of the radicalization of the AfD. I further demonstrate that the populist right AfD is best able to broaden its electoral appeal among local communities with an extreme-right sub-culture, particularly in Eastern Germany. This suggests that even small extreme-right networks can act as a breeding ground for the populist right and help spread xenophobic and nativist sentiments among citizens.
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Das BMBF-Papier hängt die Latte für eine schnelle Einigung beim geplanten neuen Milliardenprogramm hoch – zu hoch?
Foto: Luisella Planeta / Pixabay.
NORMALERWEISE betont das BMBF bei Nachfragen zu den Digitalpakt-Verhandlungen stets, dass diese vertraulich seien. Nachdem jedoch das Ministerium von Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Freitagnachmittag seinen neuen Vorschlag an die Länder versandt hatte, dauerte es nur wenige Stunden, bis in der Welt am Sonntag ein Bericht zu dem Konzept erschien, der als Entwurf einer "Gesamtvereinbarung zwischen Bund und Ländern über den Digitalpakt 2.0 (2025-2030)" tituliert ist. Dieser, prophezeite die Welt am Sonntag, dürfte "für harte Diskussionen sorgen" – was noch untertrieben sein könnte.
Denn bei der Lektüre der acht Seiten wird klar: Hier ist ein – durchaus mutiges – Papier entstanden, das allerdings an vielen Stellen den Bildungsföderalismus so sehr herausfordert und die Latte dabei so hochlegt, dass nur eine Interpretation möglich ist: Im BMBF ist man, um seine Ziele zu erreichen, sogar bereit, das komplette Scheitern der Verhandlungen zu riskieren. Weil Stark-Watzinger von der Richtigkeit der eigenen Mission derart überzeugt ist? Weil sie weiß, wie unbeliebt der Bildungsföderalismus und die Kultusministerkonferenz in der Öffentlichkeit sind – und dass die Kultusminister das auch wissen? Weil sie deshalb darauf setzt, dass die Kultusminister am Ende einlenken werden, weil für sie der Imageschaden noch größer wäre als für den Bund?
Dass da etwas auf sie zukommt, hatten die Kultusminister spätestens seit Februar (also nach Abschluss der Startchancen-Vereinbarung) verschiedenen Interviews Stark-Watzingers entnehmen können und, allerdings immer nur in Teilen, auch in Staatssekretärsrunden erfahren: spürbar andere Akzente als in den zuvor bereits gelaufenen Bund-Länder-Verhandlungsrunden zur Fortsetzung des 2019 gestarteten Milliardenprogramms. Im März kam es fast zu einem Eklat, dann zu einem Krisengespräch in der KMK – und vorübergehend zu einer gewissen Beruhigung. Doch zuletzt warfen die Kultusminister der Ministerin erneut vor, auf Zeit zu spielen. Womöglich, so die Vermutung, weil sie gar nicht das Geld für einen Digitalpakt 2.0 von Finanzminister Christian Lindner (ebenfalls FDP) bekomme. Stark-Watzinger selbst betonte stets, sich für die Fortsetzung einzusetzen und sich in den Verhandlungen an alle, auch die terminlichen, Abmachungen zu halten. Doch, schrieb sie beispielsweise vor einer Woche an die KMK, müsse der "Sorgfaltsmaßstab" berücksichtigt werden, der an die Erstellung eines solchen Dokuments, des angekündigten "ausformulierten Gesamtkonzepts", anzulegen sei. In dem die Länder jetzt erstmals in der Gesamtschau präsentiert bekommen, was Stark-Watzinger als Gegenleistung für einen Digitalpakt 2.0 will.
Den Bildungsföderalismus in seinen Beschränkungen vorführen
Dass das BMBF von den Ländern eine 50-50-Finanzierung des neuen Programms erwartet, während die Länder beim Vorgänger nur zehn Prozent drauflegen mussten, entspricht dem seit langem Kommunizierten. Ebenso dass der Bund zum 1. Januar 2025 starten will und nicht, worauf die Kultusminister anfangs, aber vergeblich gedrängt hatten, schon zum Ende des Digitalpakts 1.0. im Mai/Juni.
Auf die Palme bringen wird die Kultusminister allerdings, dass die Länder laut Vereinbarungsentwurf des Bundes nichts von dem, was sie bislang für digitale Bildung ausgeben, anrechnen dürfen sollen auf ihre 50 Prozent. Auch dass die Kommunen, die eigentlichen Schulträger, für die Finanzierung des Länderanteils nicht mit in die Pflicht genommen werden dürfen, klingt erstmal gut – widerspricht aber völlig den bisherigen Gepflogenheiten und wäre wohl vor allem für ärmere Länder kaum finanzierbar. Als krassen Eingriff in ihre inneren Angelegenheiten werden die Länder schließlich die Forderung werten, dass sie mit den Kommunen das Kompetenzverhältnis bei den inneren und äußeren Schulangelegenheiten neu bestimmen sollen. So sinnvoll das tatsächlich sein könnte.
Vorschläge wie diese sind geeignet, den Bildungsföderalismus in seinen Beschränkungen vorzuführen. Aber erhöhen sie tatsächlich die Erfolgsaussichten der Digitalpakt-Verhandlungen?
Ähnlich verhält es sich, wenn das BMBF in seinem Konzept ankündigt, dass die Pakt-Mittel nur zum jährlichen Abruf bereitstehen sollen, eine Überjährigkeit, die bei der Realisierung großer Investitionsvorhaben im Grunde eine Voraussetzung darstellt, soll also nicht vorgesehen sein. Was aber passt zu der ebenfalls im Papier enthaltenen Ansage, die Länder seien für eine Beschleunigung und Entbürokratisierung des Antrags- und Bewilligungsverfahrens verantwortlich – als habe es beim Digitalpakt 1.0 nicht auch deshalb mit der Mittelvergabe so lange gedauert, weil die Vorgaben des Bundes so detailliert waren. "Die Länder bekennen sich zu dieser Zielsetzung, indem sie eine Verbesserung der Beratungs- und Bewilligungsstrukturen, einschließlich deren Digitalisierung, sowie Fristen zur Antragsbearbeitung vorsehen", so formuliert es jedenfalls der BMBF-Entwurf.
Druck macht der Bund auch, was eine Fortbildungsverpflichtung für Lehrkräfte angeht: 30 Stunden pro Jahr und Person "insbesondere im Bereich digitales Lehren und Lernen", dazu höhere Fortbildungs- und Qualitätsbudgets an den Schulen. Außerdem sollen die Länder die digitale Bildung in die Curricula aller Schulformen aufnehmen, und an allen Hochschulen sollen Inhalte zur digitalen Bildung zum verpflichtenden Bestandteil des Lehramtsstudiums werden, inklusive einer Verständigung auf "ambitionierte, verpflichtende gemeinsame Standards bei den Digital- und Medienkompetenzen zwischen allen Ländern". So nachvollziehbar all das ist (und übrigens bei den Curricula zum Teil schon umgesetzt), den Ländern wird es kaum gefallen, dass der Bund mit solchen Forderungen impliziert, ohne sein Mittun seien sie zu solchen Schritten nicht in der Lage gewesen.
Und wenn Stark-Watzingers Ministerium für die Verteilung der Digitalpakt-Gelder wie schon im März berichtet einen programmspezifischen Verteilschlüssel fordert, "der die aktuellen Schüler und Schülerinnen-Zahlen bezogen auf die grundsätzlich antragsberechtigten Schulen widerspiegelt", wird es dafür ebenfalls den Applaus vieler Bildungsexperten erhalten und fordert die Länder doch bewusst heraus. Weil ein solcher Mechanismus im Gegensatz um Königsteiner Schlüssel nicht einfach mal kurz festzulegen ist, sondern zu einem Feilschen zwischen kinderstarken und kinderärmeren Bundesländern führen wird.
"Bis zu X Mrd. zu gleichen Teilen"
Auf jeden Fall dürfte auch das dauern und die Erwartung der Länder, spätestens bis zum KMK-Ministertreffen im Juni durch zu sein, weiter in Frage stellen. Was aber wiederum, nachdem Stark-Watzinger aus Sicht der Kultusminister bereits ihren Konzeptvorschlag verspätet eingereicht hatte (was diese bestreitet), die nächste Etappe in dem von den Ländern vermuteten Zeitspiel des BMBF wäre. Weil sie, so die Kultusminister, sich ja erst noch das Geld sichern muss und offen sei, ob ihr das überhaupt gelinge.
Der Bundesparteitag am Wochenende bescherte neue Nahrung für die diesbezüglichen Zweifel der Länder. Er lehnte, wie TableBildung berichtete, einen Antrag der Jungen Liberalen für den Digitalpakt 2.0 ab. Bemerkenswert war, dass sich mit Florian Toncar, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Finanzministerium, ausgerechnet ein Vertrauter für die Ablehnung eingesetzt hatte: "Wir können nicht lauter Sachen beschließen, die es uns nachher immer schwerer machen, die Schuldenbremse einzuhalten."
Auch im Entwurfstext, den Stark-Watzinger am Freitag vorgelegt hat, fehlte immer noch jede Angabe, wieviele Milliarden der Digitalpakt 2.0 umfassen soll. Bund und Länder investierten "über die Laufzeit dieser Vereinbarung insgesamt bis zu X Mrd. zu gleichen Teilen", heißt es da. Geradezu dreist sei das von der Bundesbildungsministerin, ereifern sich einige Kultusminister: ein Papier mit Maximalforderungen abzuliefern und gleichzeitig die entscheidende Frage, wieviel Geld der Bund überhaupt auf den Tisch legen will, immer noch schuldig zu bleiben. Bis Freitag sollen alle Bundesministerien ihre Budgetvorstellungen für 2025 bei Finanzminister Lindner anmelden, damit naht auch der Moment der Wahrheit für das finanzielle Commitment des Bundes.
Nur an einer Stelle ist der BMBF-Text schon jetzt haushalterisch gesehen erstaunlich konkret: wenn das BMBF eine neue, von Bund und Ländern ebenfalls hälftig finanzierte "Forschungs- und Transferinitiative digitales Lehren und Lernen" anregt, als Nachfolge der "Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung". Die bezahlt der Bund bislang allein, aber ausschließlich mit EU-Geldern, die sehr kurzfristig schon 2025/2026 auslaufen. Insgesamt 500 Millionen Euro sollen Bund und Länder hier für die Jahre 2025 bis 2030 investieren, womit Stark-Watzinger den Digitalpakt als Vehikel einsetzen würde, um ihr kurzfristiges Geldproblem mit den Kompetenzzentren zu lösen. Allerdings müsste sie dafür auch die für die Kompetenzzentren zuständigen Wissenschaftsminister an den Verhandlungstisch holen, wie realistisch ist das bis Juni?
Und was die Länder wohl davon halten, wenn das BMBF den Digitalpakt 2.0 zur definitiv "letztmaligen Unterstützung des Bundes" deklarieren will – mit der klaren Ansage, dass Ende 2029 Schluss ist? "Es ist daher alleinige Pflicht der Länder, für die nachhaltige Finanzierung des digitalen Wandels in den Schulen Sorge zu tragen", steht im Entwurf – in Form einer in jedem Land bis Ende 2029 mit den Schulträgern abgestimmten verbindlichen Planung "zur dauerhaften Finanzierung der genuinen Länderaufgabe digitaler Bildung". Und wenn gute digitale Bildung wirklich allein Ländersache wäre, warum hätte sich der Bund dann all die Jahre engagieren sollen? Und wieso sollten sich jetzige Regierungen in Bund und Ländern binden in Bezug auf mögliche Vereinbarungen, die ihre Amtsnachfolger in etlichen Jahren zu schließen oder nicht zu schließen bereit sind?
Erste Reaktionen aus den Ländern
Die ersten offiziellen Reaktionen der Kultusminister fallen parteiübergreifend einheitlich aus – und deutlich. KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot (SPD) sagte auf Anfrage, das BMBF-Papier spiegele den bisherigen Verhandlungsstand zum Digitalpakt 2.0 nicht wider". Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die die Bildungspolitik der CDU-regierten Länder koordiniert, kommentierte, das das vorgelegte Konzept enthalte "manchen neuen Vorschlag, über den man reden kann. Viele andere Stellen jedoch widersprechen so grundsätzlich dem bisherigen Verhandlungsstand zum Digitalpakt 2.0 und auch den etablierten Bund-Länder-Kommunal-Beziehungen, dass sie nicht verhandelbar sind."
War's das also? Nein, denn die Länder wissen, siehe oben, dass der Bund mit etlichen Vorschlägen die öffentliche Meinung auf seiner Seite hat und dass sie auf das Geld des Bundes angewiesen sind. Aber worauf genau ist eigentlich der Bund angewiesen? Und was von den Vorschlägen im Papier ginge verfassungs- und finanzrechtlich überhaupt?
Prien sagt: "Dennoch verhandeln wir weiter, denn Bund und Länder stehen in einer gemeinsamen Verantwortung, den Schulen Perspektiven und Planungssicherheit bei der digitalen Bildung zu geben. Auch wenn angesichts des Papiers Zweifel angebracht sind, hoffen wir, dass der Bund ebenfalls die ernsthafte Absicht hat, mit den Ländern zu einer zeitnahen Verständigung zu kommen."
Streichert-Clivot, im Hauptberuf Bildungsministerin im Saarland, fordert "jetzt verlässliche Leitplanken. Dazu gehören die finanziellen Mittel und ein klarer Zeitplan." Strukturen zugunsten der digitalen Bildung einer ganzen Generation nachhaltig zu unterstützen, "das ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unter Pakt verstehe ich ein gemeinsames Bündnis. Da müssen wir jetzt hinkommen."
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig, die die SPD-Bildungsministerien koordiniert, sagte, es sei gut, dass der Bund nun endlich ein Vorschlag zu seiner Vorstellung eines Digitalpaktes 2.0 vorgelegt habe. Das am Freitagnachmittag übermittelte Papier des Bundes werde eingehend und zügig durch die Länder geprüft. "Wir halten an dem Verhandlungstermin am kommenden Dienstag fest und wollen dort auch zu Kompromissen finden, damit wir jetzt in dieser wichtigen Frage weiterkommen". Allerdings sagt auch Hubig, das Papier enthalte Punkte, "die unter den Ländern in dieser Form keine Zustimmung finden werden können".
Was die Forderung des Bundes nach weniger Bürokratie und Berichtswesen angehe, fügt Hubig hinzu, "sind wir sicherlich auf einer Linie". Zur Absicht im BMBF, nach dem Digitalpakt 2.0 auszusteigen, sagt die SPD-Politikerin hingegen: "Das Grundgesetz wurde in der vergangenen Legislatur geändert, um die Zusammenarbeit in der Bildung zu erleichtern. Bildung ist von wesentlicher und gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, für alle: Bund, Länder und Kommunen."
Anmerkung: Ich habe diesen Beitrag am 29. April um 8.30 Uhr um eine Stellungnahme von KMK-Präsidentin Streichert-Clivot ergänzt sowie um einen Hinweis auf einen Parteitagsbeschluss der FDP am Wochenende.
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Die drei "Handlungsstränge" im BMBF-Konzept
"Die Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern eng mit den Bereichen Schul- und Unterrichtsentwicklung verknüpft", führt das BMBF-Konzept aus. Digitale Bildung könne daher nur in Verbindung von Ausstattung, Qualifizierung und Konzept gelingen. Der Digitalpakt 2.0 beinhaltet laut Entwurf deshalb "drei prioritäre Handlungsstränge". Erstens: "Digitale Ausstattung und Infrastruktur", wobei der Begriff Infrastruktur im digitalen Zusammenhang weiter gefasst werden soll, "da Hardware und IT-Infrastruktur nur mittels Werkzeugen, Software und Bildungsmedien nutzbar gemacht werden können." Alle Schulen sollen gleichermaßen zum Zuge kommen, digitale Vorreiter wie Nachzügler. Auch die länderübergreifenden Vorhaben des bisherigen Digitalpakts, gepriesen als "Erfolgsmodell", sollen weitergehen, denn "die Entwicklung gemeinschaftlicher Lösung hat den größten Hebeleffekt für systematische Veränderung und muss nur einmal (für alle) finanziert werden".
Zweiter Handlungsstrang: "Qualifizierung". Unter diesem Punkt führt das BMBF das von ihm geforderte Nachfolgeprogramm zu den digitalen
Kompetenzzentren aus, außerdem seine Anforderungen an eine Fortbildungsverpflichtung und digitale Inhalte in den Curricula.
Im dritten Handlungsstrang ("Strategie, Unterstützung und Nachhaltigkeit") pocht der Bund vor allem darauf, dass die Länder sich auf die Zeit nach dem Digitalpakt 2.0 auf ihre alleinige (finanzielle) Verantwortung für digitale Bildung vorbereiten sollen, ebenso auf eine effektive Steuerung und Evaluation und einen "Monitoring"-Prozess, der für jeden Handlungsstrang jährliche Berichte über Mitteleinsatz und umgesetzte Maßnahmen umfassen soll, veröffentlicht in einem öffentlich zugänglichen digitalen "Dashboard".
Das BMBF betont: "Die Verzahnung und das effiziente Zusammenwirken aller Maßnahmen, die diese drei Handlungsstränge unterlegen, ist die zentrale Gelingensbedingung für den digitalen Wandel in den Schulen." Die Vereinbarung solle sicherstellen, dass die im Digitalpakt 2.0 getätigten Investitionen ineinandergriffen "und eine sichtbare und nachhaltige Wirkung für das Bildungssystem haben".
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Die Studie konstruiert neue Reihen der Nominallöhne in Industrie und Handwerk sowie einen neuen Konsumgüterpreisindexes für den Zeitraum 1850-1889; der Koeffizient der beiden Reihen ergibt den Reallohn. Während ab den späten 1880er Jahren derartige Informationen durch staatliche Stellen gesammelt und publiziert wurden, gehören bereits die Jahrzehnte davor zum vorstatistischen Zeitalter. Immerhin liegen Angaben von städtischen Behörden, von Zweigen der territorialstaatlichen Behörden und von einzelnen Unternehmen vor. Für die Konstruktion einer neuen Nominallohnreihe geht die gegenwärtige Studie zum Material von Kuczynski (1961/62) zurück, ergänzt dieses um Informationen aus Einzelstudien der letzten 50 Jahre und konstruiert auf dieser Basis mittels unbalancierter Panelregression mit fixen Effekten Lohnindizes für die Branchen Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Bergbau, Druckereigewerbe und das städtische Baugewerbe. Von den diesen Branchenindizes zugrundeliegenden total 38 einzelnen Lohnreihen stammen 27 von Kuczynski, der Rest aus neueren Studien. Löhne in der Textilbranche werden durch diejenigen in der Baumwollindustrie abgebildet. Die Studie nutzt hierfür die von Kirchhain (1977) publizierte Lohnreihe. Gewichtet nach Beschäftigtenzahlen werden alle diese branchenspezifischen Reihen (ohne die Löhne der Bergarbeiter) zu einem Fisher-Index des Nominallohns in Industrie und Handwerk aggregiert. Sowohl dieser Index als auch die Indizes auf Branchenebene werden in den Jahren 1888/89 mit den Reihen von Hoffmann (1965) verkettet; die resultierenden Werte bezeichnen Jahresverdienste in Mark. Die Branchen-Indizes weichen trotz der Erweiterung der Datenbasis und der anderen Methodik der Indexkonstruktion wenig von denjenigen von Kuczynski und Hoffmann ab, aber der aggregierte Index weist eine stärkere Wachstumsrate auf als derjenige von Kuczynski; der letztere Index ist offensichtlich fehlerhaft (Pfister 2018, 576). Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Die Unterindizes für Nahrungsmittel und Miete sind neu, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965). Gewichte werden für 1848/49 und 1889 auf der Basis der Forschungsliteratur festgelegt, Werte dazwischen werden linear interpoliert. Sowohl der Unterindex der Nahrungsmittelpreise als auch der Gesamtindex werden als Fisher-Indizes konstruiert. Sowohl der Mietindex als auch die Nahrungsmittelpreise steigen langfristig stärker an als die beiden entsprechenden Indizes von Hoffmann (Pfister 2018, 578 und 582). Hoffmann konstruiert den Mietpreisindex nur indirekt mittels der Multiplikation des geschätzten Gebäudekapitals mit einem angenommenen Zinssatz. Der Mietindex der gegenwärtigen Studie basiert auf Angaben aus drei Großstädten. Nur wenn angenommen wird, dass Großstädte für den gesamten Immobilienmarkt völlig unrepräsentativ sind, sollte Hoffmanns Reihe noch beachtet werden. Im Fall der Nahrungsmittelpreise resultiert die vergleichsweise stärkere langfristige Zunahme aus dem im Vergleich zur bisherigen Forschung höheren Gewicht von Preisen aus den südlichen, meeresfernen Teilen des Landes im neuen Teilindex. Hier entfaltete der preisdämpfende Effekt der wachsenden Importe amerikanischen Getreides eine schwächere Wirkung als in den küstennahen Gebieten im Norden. Ein Hauptergebnis der Studie ist somit, dass die Einschätzung der Entwicklung des Lebensstandards der städtischen Arbeiterschaft von den 1850er bis 1880er Jahren stark davon abhängt, wie man den Effekt der ersten Welle der modernen Globalisierung auf das deutsche Preisgefüge bestimmt. Die stärkere Berücksichtigung von Nahrungsmittelpreisen in meeresfernen Gebieten in dieser Studie hat eine im Vergleich zu einem Teil der bisherigen Forschung pessimistischere Sicht auf die Entwicklung des Reallohns in dieser Zeit zur Folge.
Zu den Daten:
1. Einzelne Lohnreihen (Tabellensatz A.01) Dieser Satz von Tabellen enthält Lohnreihen aus sechs Branchen auf der Ebene von Regionen, Städten, einzelnen Unternehmen und in einem Fall (Baumwollindustrie) einer ganzen Branche. Es wurden nur Reihen berücksichtigt, die für mindestens 15 Jahre Angaben enthalten. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Reihen:
Schwere Eisenwaren Bochum 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter des Bochumer Vereins (Stahlwerk) in Mark; Däbritz (1934, Anhang Tabelle 4). Essen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Kruppwerke in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. I, 377, Bd. II, 227, Bd. III, 426). Ruhr 1855-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen im Ruhrrevier in Mark; Banken (2000, Tabelle A59). Saar 1869-1889: Tagelohn der Arbeiter an den Hochöfen der Burbacher Hütte in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. III, 426). Schlesien 1869-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter an den Hochöfen in Schlesien in Mark; Banken (2000, Tabelle A59).
Maschinenbau Augsburg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Augsburg in Mark; Bd. II, 227; Kuczynski (1961-62, Bd. III, 426). Chemnitz 1860-1887: Wochenlohn von Maschinenschlossern in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Esslingen 1848-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Maschinenfabrik Esslingen in Mark; Schomerus (1977, 296 f.). Hannover 1875-1889: Wochenlohn der Hannoverschen Maschinenbau AG in Mark; Kuczynksi (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). München 1867-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Lokomotivfabrik München in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426). Nürnberg 1851-1889: Durchschnittliche Jahreseinkommen der Arbeiter der Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett in Mark (später MAN); Gömmel (1978, 204 f.). Stettin 1870-1887: Tagelohn der Arbeiter des Vulkanwerkes (Schiffswerft, Maschinenbau). Die Angaben für das Jahreseinkommen von 1882 bis 1887 wurde durch 300 dividiert um den Tageslohn zu ermitteln; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 227; Bd. III, 426).
Bergbau Aachen 1818-1884 (Steinkohle): Löhne der Bergbauarbeiter pro Schicht im Bergbaurevier Aachen in Mark. Der Wert von 1889 ist ein Ausreißer und wurde nicht in die Analyse einbezogen; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Dortmund 1818-1889 (Steinkohle): Durchschnittliches Jahresnettoeinkommen der Bergleute im Bergbaugebiet Dortmund in Mark; bis 1833 Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373-4), ab 1850 Holtfrerich (1973, 54-56). Mansfeld 1818-1884 (Kupfer): Lohn der Bergleute pro Schicht in der Umgebung von Mansfeld (Harz) in Mark. Werte von 1874-1884 beziehen sich auf die Durchschnitte der Löhne im Oberrevier und Niederrevier; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Niederrhein (links des Rheins; Eisen) 1818-1884: Bergarbeiterlöhne pro Schicht im linksrheinischen Eisenbergbau in Mark; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 373–4; Bd. II, 223; Bd. III, 419). Saar 1824-1889 (Steinkohle): Jahreslohn der Untertagearbeiter in preußischen Staatsbergwerken in Mark nach Müller (1904); übernommen aus Banken (2000, Bd. I, 139; Bd. II, 103–5, Anhang Tabelle A15). Sachsen 1869-1885 (Steinkohle): Durchschnittlicher Jahresverdienst der Arbeiter, die im Bergbau und in der Kohleförderung in den Staatsbergwerken von Zauckerode tätig sind, in Mark; Böhmert (1885, 202).
Druckereigewerbe Alle Reihen stammen aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 376; Bd. II, 225; Bd. III, 42). Bis 1872 beziehen sie sich auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 auf Wochenlöhne in Mark. Angaben liegen zu folgenden Städten und Zeiträumen vor: Berlin 1830-1889, Halle 1830-1872, Hamburg 1872-1886, Hannover 1872-1889, Kassel 1848-1872, Leipzig 1830-1889, München 1848-1889 und Stuttgart 1830-1889.
Textilgewerbe (Baumwollindustrie) Jahresverdienst in der Baumwollindustrie in Mark; Kirchhain (1977, 158-160). Daten für 1815-59 beziehen sich auf die Verdienste der Spinner in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Werte für 1860-89 sind der gewichtete Mittelwert der durchschnittlichen Jahresverdienste von Spinnern und Webern in zentralen Werkstätten und Fabriken. Die Zahlen für die zweite Teilperiode werden durch die relativen Beschäftigungsanteile von Spinnern und Webern gewichtet; die Beschäftigungsanteile zwischen den Volkszählungsjahren werden durch lineare Interpolation bestimmt. Die resultierende Reihe wird mit den Löhnen in der gesamten Textilbranche 1888/89 kalibriert (Hoffmann 1965, Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabelle 02).
Städtisches Bauhandwerk Soweit die Quelle nicht ausdrücklich vermerkt wird, stammen die Angaben aus Kuczynski (1961-62, Bd. I, 375; Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Berlin 1868-1889: 1868–9: Tagelohn der Zimmerleute in Mark mal 6; 1870-89: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Bochum 1871-1885: Lohn der Zimmerleute in Mark pro Woche. Braunschweig 1840-1877: Lohn der gelernten Bauarbeiter in Gramm Silber pro Woche; Schildt (1986, 383). Chemnitz 1841-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Die Werte in den Jahren 1841-1850 beziehen sich auf die Tagelöhne der Gesellen und werden mit 6 multipliziert; bis 1850 Strauß (1962-64, Teil 1962(4), 159-161), 1860-1885 Kuczynski (1961-62, Bd. II, 224; Bd. III, 420-422). Gelsenkirchen 1871-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Glauchau 1865-1885: Lohn der Maurer in Mark pro Woche. Hamburg 1840-1889: Tagelohn der Zimmerleute in Mark. Leipzig 1840-1860: Tagelohn der Zimmerleute während des Sommers in Gramm Silber. Die lineare Beziehung zwischen den Löhnen der Zimmerleute und den Löhnen der Maurer von 1795-1860 dient der Extrapolation der Werte in den Jahren 1853 und 1859; Pfister (2017, Online-Anhänge S1 und S4). Nürnberg 1840-1889: Jahresverdienst der Bauarbeiter in Mark; Gömmel (1978: 204 f.). Rheinland 1856-1870: Lohn der Maurer am Niederrhein in Dollar [sic] pro zwei Wochen. Rostock 1840-1885: Lohn der Zimmerleute und Maurer in Mark pro Woche (Werte für Zimmerleute und Maurer sind identisch).
2. Indizes der Nominallöhne für einzelne Branchen bzw. in Industrie und Handwerk (Tabellensatz A.03) Auf der Basis der beschriebenen Lohnreihen wurden Nominallohnindizes für die jeweiligen Branchen konstruiert. Da sich die einzelnen Reihen über verschiedene Zeiträume erstrecken und fehlende Werte aufweisen, wird als Verfahren eine unbalancierte Panelregression mit fixen Effekten für Jahre und Orte gewählt (Pfister 2018, 572 f.). Die fixen Effekte für Orte berücksichtigen dabei auch, dass sich Löhne selbst innerhalb derselben Branche bisweilen auf unterschiedliche Währungseinheiten (Mark, Gramm Silber) und Perioden beziehen (Tagelohn, Wochenlohn, Jahreslohn). Mit Ausnahme der Regression für den Maschinenbau leiden die Fehlervarianzen der OLS-Schätzung unter Heteroskedastizität. Feasible GLS mit der Gruppierung der Fehlervarianzen alternativ nach Orten und Jahren diente der Abklärung der Sensitivität der mit OLS erzielten Ergebnisse im Hinblick auf Heteroskedastizität der Fehlervarianzen (Pfister 2018, 573-575). Die Unterschiede zwischen den mit feasible GLS und OLS geschätzten Lohnindizes auf Branchenebene sind gering und beschränken sich vor allem auf die 1870er Jahre. Heteroskedastizität kommt vor allem dadurch zustande, dass sich die Krise der 1870er Jahre in den einzelnen Regionen unterschiedlich stark auf die Löhne auswirkte. Die Studie stützt sich im Weiteren auf die OLS-Schätzungen, aber Tabelle A.03.01 enthält zusätzlich die mit feasible GLS geschätzten Reihen, bei der die Fehlervarianzen nach Städten gruppiert werden (ohne Maschinenbau). Alle Branchenindizes werden 1888/89 mit den entsprechenden Reihen in Hoffmann (1965, Tabelle II/104, 461; Tabelle II/108, 468-471; vgl. GESIS ZA8257, Tabellen 01 und 02) verkettet, so dass die Wertangaben in Mark pro Jahr erfolgen. Im Einzelnen wurden folgende neuen Branchenindizes konstruiert: - Schwere Eisenwaren/eisenschaffende Industrie 1848-1889. Weil die Angaben vor 1868 im Wesentlichen auf die Löhne der Kruppwerke in Essen beschränkt sind, bezieht sich die GLS-Schätzung nur auf die Periode 1868-1889. Für frühere Jahre werden die auf Basis der OLS geschätzten Werte 1868 mit dieser Reihe verkettet. - Maschinenbau 1848-1889. - Bergbau 1818-1889. - Druckereigewerbe 1830-1889. Wie erwähnt beziehen sich die Löhne bis 1872 auf Mark pro 1000 gesetzte Buchstaben, ab 1872 dann auf Mark pro Woche. Deshalb wurden für die zwei Subperioden getrennte Indizes geschätzt und die beiden Reihen dann 1872 miteinander verkettet. - Baumhandwerk 1840-1889. Für den Zeitraum 1848-1889 wurden die Branchenindizes für Schwere Eisenwaren, Maschinenbau, Druckereigewerbe, Bauhandwerk und Textilgewerbe zu einem Nominallohnindex für Industrie und Handwerk zusammengefasst (Tabelle A.03.02). Er wird als verketteter Fisher-Index konstruiert, bei dem die Gewichte jedes Jahr neu angepasst werden. Die Gewichte ergeben sich aus den Beschäftigtenzahlen der berücksichtigten Branchen (Hoffmann 1965, Tabelle II/15, 196-199). Die vor 1875 häufig fehlenden Werte werden durch lineare Interpolation ersetzt. Die resultierende Reihe wird 1888/89 mit dem Nominallohn in Industrie und Handwerk von Hoffmann (1965, Tabelle II/108, 468-471) verkettet, so dass die Werte in Mark pro Jahr vorliegen.
3. Konsumgüterpreise (Tabellensatz A.02) Die Studie entwickelt neue Indizes für Mietausgaben und für Nahrungsmittelpreise und konstruiert einen Index der Konsumgüterpreise für den Zeitraum 1850-1889.
Index der Mietausgaben (1871=100) Basis sind Angaben zu Stichjahren für folgende Städte: - Berlin 1846, 1855, 1864, 1871, 1881, 1887-1889; Kuczynski (1961-62, Bd. I, 381; Bd. II, 231; Bd. III, 437). - Hamburg 1840, 1850, 1860, 1870, 1875; Kuczynski (1961-62, Bd. II, 232). - Nürnberg: 1849, 1857, 1874, 1883, 1889; Gömmel (1974, 216-220). Für Nürnberg hat Gömmel bereits eine jährliche Reihe entwickelt; für Berlin und Hamburg werden die Werte zwischen Stichjahren mit dem exponentiellen Trend interpoliert. Ein Gesamtindex der Mietausgaben wird durch geometrische Mittel der drei Reihen gebildet (Pfister 2018, 577 f.).
Index der Nahrungsmittelpreise (1871=100) Der Index basiert auf drei Unterindizes für das Königreich Preußen und die beiden Städte München und Nürnberg (1848-1889; Tabelle A.02.03). - Preußen: Preise für sechs Grundnahrungsmittel auf 81 (bis 1866) beziehungsweise 101 Märkten; Daten aus Zeitschrift (1907, 84-86), bezogen aus GESIS ZA8302. - München und Nürnberg: Angaben der städtischen Behörden zu den Preisen von elf Grundnahrungsmitteln; Daten aus Mittheilungen (1894, 380); Gömmel (1978, 216-220). Die Bestimmung der Gewichte der Preise der einzelnen Produkte basiert auf vermuteten Ausgabestrukturen in den Jahren 1849 und 1889 (Pfister 2018, 580). Ausgehend von diesen Eckwerten werden die Ausgabenanteile für die dazwischen liegenden Jahre linear interpoliert. Auf dieser Grundlage werden die drei Indizes für Preußen, München und Nürnberg als Fisher-Indizes mit jährlich angepassten Gewichten konstruiert (Pfister 2018, 582). Der nationale Preisindex für Nahrungsmittel ergibt sich als gewichtetes geometrisches Mittel der drei Unterindizes, wobei derjenige für Preußen mit 0,6 und diejenigen für die beiden Städte mit je 0,2 gewichtet werden. Diese Gewichte orientieren sich am Anteil Preußens an der deutschen Bevölkerung (nach 1866).
Index der Konsumgüterpreise (1871=100) Der Konsumgüterpreisindex basiert auf fünf Unterindizes für (1) Nahrungsmittel, (2) Getränke und Genussmittel, (3) Miete, (4) Möbel, Hausrat und Heizung sowie (5) Bekleidung. Diejenigen für Nahrungsmittel und Miete sind die oben beschriebenen neuen Reihen, die übrigen drei stammen aus Hoffmann (1965, Tabelle II/148, 598-601; Daten entnommen aus: GESIS histat Datenfile ZA8254, Tabelle 11). Die Gewichte orientieren sich zunächst an den Ausgabenanteilen, die für Nürnberger Haushalte in den Stichjahren 1849, 1857, 1883 und 1899 berichtet werden (Gömmel 1978, 211). Sie werden aber nach der von Saalfeld (1984, 238) für ca. 1847 vermuteten und der von Fischer (2011, 328 f.) für die Zeit um 1900 auf der Basis von Budgetstudien für die Arbeiterschaft festgestellten Ausgabenstruktur verändert (Pfister 2018, 579 f.). Werte zwischen den Stichjahren werden durch lineare Interpolation gewonnen; das Ergebnis findet sich in Tabelle A.02.01. Auf der Grundlage dieser Gewichte und der Unterindizes in Tabelle A.02.02 wird ein Fisher-Index der Konsumgüterpreise gebildet (Tabelle A.03.02).
Folgende Datenreihen sind in der vorliegenden Studie enthalten:
A.01 Einzelne Lohnreihen A.01.01: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Schwere Eisenwaren, 1848-1889 A.01.02: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Maschinenbau, 1848-1889 A.01.03: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Bergbau, 1818-1889 A.01.04a: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: pro 1000 Buchstaben, 1830-1872 A.01.04b: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Druckereigewerbe: Wochenlohn, 1872-1889 A.01.05: Einzelne Lohnreihen (in Mark) - Textilgewerbe (Baumwollverarbeitung), 1815-1889 A.01.06: Einzelne Lohnreihen - Bauhandwerk, 1840-1889
A.03 Aggregierte Indizes, Reallohn A.03.01 Aggregierte Indizes: Nominallöhne nach Branchen (OLS-Schätzung, Schätzung auf ´feasible GLS´-Basis), 1818-1889 A.03.02 Aggregierte Indizes: Nominallöhne und Reallöhne in Industrie und Handwerk, Konsumgüterpreisindex, 1848-1889
Hinweis: Studien, die mit dieser Studie in engem Zusammenhang stehen, sind:
ZA8636: Pfister, U., Nominallöhne und Konsumgüterpreise in 18 deutschen Städten, 1500-1850. ZA8709: Pfister, U., Lohnungleichheit in Deutschland vom späten 15. Jh. bis 1889.