Am 18. September 2014 stimmten die Schotten mehrheitlich gegen die Unabhängigkeit ihres Landes vom Vereinigten Königreich. Alles deutet darauf hin, dass damit zwar diese punktuelle Frage (vorläufig) beantwortet ist, die Diskussion über die politische Neuordnung des Landes aber gerade erst begonnen hat. (KAS-Auslandsinformationen / SWP)
Der Beitrag stellt eine Würdigung der Philosophen und Altphilologen Rudolf Schottlaender dar. Seine Lebensgeschichte, so der Autor, ist auch geeignet, ein ganz neues Licht auf die Geschichte der beiden deutschen Nachkriegsstaaten zu werfen. So verschieden die Voraussetzungen für ein öffentliches Engagement der Bürger im Westen und im Osten Deutschland nach 1945 waren, für Rudolf Schottlaender hatten sie eine Gemeinsamkeit: Sein Versuch, den Deutschen seine 'Lehren' aus der Zeit des Nationalsozialismus mitzuteilen, wurde in beide Gesellschaften auf unterschiedliche Weise zurückgewiesen. Nach einer Darstellung der einzelnen Stationen seiner Biographie analysiert der Autor die Situation von Rudolf Schottlaender als 'Grenzgänger' im der Zeit des Kalten Krieges. Seine intellektuelle Position wird als ein nationaler Pazifismus gekennzeichnet, der durch das existenzielle Verständnis der antiken Philosophie begründet gewesen ist. (ICG)
Die Dezentralisierung ("Devolution") Großbritanniens war ein Kernpunkt des Regierungsprogramms von New Labour, das über ein Bündel von Verfassungsreformen ein "New Britain" schaffen wollte. Der Verfasser wirft zunächst einen Blick auf die historischen Hintergründe der Dezentralisierungspolitik vor 1997 und zeigt, dass diese bereits auf eine Geschichte von mehr als einhundert Jahren zurückblickte. Vor allem unter den Thatcher-Regierungen nahm die Devolution-Bewegung in Schottland unter Beteiligung der Labour Party einen Aufschwung, dem die Blair-Regierung nach 1997 mit ihrer Dezentralisierungspolitik Rechnung trug. Während Schottland seit 1999 ein eigenes Parlament mit primärer und sekundärer Rechtsetzungsbefugnis hat, gibt es in Wales nur eine Nationalversammlung mit sekundärer Rechtsetzungsbefugnis. Die primäre Gesetzgebung für Wales findet weiterhin im Londoner Unterhaus statt. Der Verfasser zieht eine Zwischenbilanz nach sechs Jahren Devolution, die zeigt, in wie weit sich diese auf Politikformulierung und -implementation in Schottland und Wales ausgewirkt hat und welche konkreten Ergebnisse in beiden Landesteilen realisiert wurden. Er wertet die Devolution insgesamt als Ende des traditionellen britischen Staatsaufbaus und der uneingeschränkten Parlamentssouveränität, das gleichwohl eher eine Neugründung des Vereinigten Königreichs bewirkt hat. (ICE2)
Zunächst wird der Verwaltungsaufbau des schottischen Bildungswesens vorgestellt. Schulmanagement und Curriculum waren die Schwerpunkte der Reformen im Bildungswesen in den letzten zehn Jahren. Eingebunden in die Darstellung der Struktur des schottischen Schulwesens werden Fragen der Umsetzung von Reformen im Schulbereich, der Unterrichtsinhalte, Prüfungen und Bildungsstufenübergänge behandelt. Abschließend wird auf die schottische Lehrerausbildung eingegangen, die für Grundschul- und für Sekundarschullehrer auf zwei unterschiedlichen Wegen an fünf Colleges of Education erfolgt. (DIPF/St.).
"Die britische Unterhauswahl 2015 stellte für Schottland eine "Jahrhundertwahl" dar, bei der es der SNP gelang, die spätestens seit den 1980er Jahren bestehende und scheinbar unantastbare politische Vorherrschaft der Labour Party zu brechen. Der Beitrag argumentiert, dass der zentrale Erklärungsfaktor für den elektoralen Kollaps der Scottish Labour Party im Unabhängigkeitsreferendum von 2014 zu verorten ist. Genauer gesagt führte die Referendumskampagne zu einer schwerwiegenden Entfremdung zwischen Labour und der Wählerschaft der Partei, die nicht nur in entscheidendem Maße das separatistische Lager bei der Abstimmung stärkte, sondern auch eine Durchbrechung der tradierten Bestimmungsfaktoren des Wahlverhaltens begünstigte. Basierend auf den Resultaten der Unterhauswahlen von 2010 und 2015 sowie des Referendums wird gezeigt, dass einerseits die regionale Zustimmung zur Unabhängigkeit den Umfang von Labours Verlusten vorwegnahm. Anderseits kann eine Abhängigkeit des Siegeszugs der Nationalisten von der elektoralen Implosion Scottish Labours nachgewiesen werden." (Autorenreferat)
Die Arbeit beleuchtet die Frage, was es theoretisch und methodisch bedeuten kann, das Postulat "History Matters!" in der Analyse der Administrativen Devolution in Schottland umzusetzen. Dazu wurde ein dynamischer, historisch-institutionalistischer Erklärungsansatz gewählt, der das Konzept der Pfadabhängigkeit mit der Theorie graduellen Wandels verbindet. Geschichte wurde dabei als Historizität und Prozessualität verstanden.Bei der Administrativen Devolution handelt es sich um die politische Ordnung, mit der Schottland von 1885 bis 1999 in den britischen Gesamtstaat integriert war. Mit der Schaffung eines schottischen Parlamentes fand dieses institutionelle Arrangement sein Ende. Die Arbeit untersucht, wie diese politische Ordnung entstand und sich in diesen stark hundert Jahren entwickelte. Sie wirft dabei auch ein Licht auf politische Prozesse seit dem Unionsvertrag 1707 sowie auf die weiteren Entwicklungen, die zum Unabhängigkeitsreferendum im September 2014 führten
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Die Arbeit beleuchtet die Frage, was es theoretisch und methodisch bedeuten kann, das Postulat "History Matters!" in der Analyse der Administrativen Devolution in Schottland umzusetzen. Dazu wurde ein dynamischer, historisch-institutionalistischer Erklärungsansatz gewählt, der das Konzept der Pfadabhängigkeit mit der Theorie graduellen Wandels verbindet. Geschichte wurde dabei als Historizität und Prozessualität verstanden.Bei der Administrativen Devolution handelt es sich um die politische Ordnung, mit der Schottland von 1885 bis 1999 in den britischen Gesamtstaat integriert war. Mit der Schaffung eines schottischen Parlamentes fand dieses institutionelle Arrangement sein Ende. Die Arbeit untersucht, wie diese politische Ordnung entstand und sich in diesen stark hundert Jahren entwickelte. Sie wirft dabei auch ein Licht auf politische Prozesse seit dem Unionsvertrag 1707 sowie auf die weiteren Entwicklungen, die zum Unabhängigkeitsreferendum im September 2014 führten
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In: Zeitschrift für Staats- und Europawissenschaften: ZSE ; der öffentliche Sektor im internationalen Vergleich = Journal for comparative government and european policy, Band 9, Heft 3, S. 433-458