Gemeinwohl und Seelenheil: die Legitimität der Trennung von Religion und Politik in der Demokratie
In: Edition Politik 22
In: De Gruyter eBook-Paket Sozialwissenschaften
133 Ergebnisse
Sortierung:
In: Edition Politik 22
In: De Gruyter eBook-Paket Sozialwissenschaften
Als wesentlicher Mechanismus der Entstehung einer Weltgesellschaft ist in der historisch orientierten soziologischen Theorie die Herausbildung globaler Kategorien (Rudolf Stichweh) beschrieben worden. Während in der westlichen Soziologie die Tendenz besteht, diesen Prozess als relativ einseitigen Prozess der Diffusion westlicher Konzepte in nicht-westliche Gesellschaften zu interpretieren, erwächst aus der postkolonialen Kritik eine andere Gefahr: Angetreten, die Universalität und Hegemonie westlicher Konzepte zu hinterfragen und deren Vorkommen kritisch auf ihre Genealogie hin zu untersuchen, schlägt dies um in die Tendenz, pauschal von der Imposition westlicher Konzepte auf nicht-westliche Gesellschaften auszugehen. Dabei wird die Verbreitung von Kategorien unmittelbar mit dem Prozess kolonialer Expansion und der gewaltsamen Durchsetzung von Nationalstaaten verknüpft. Die Herausbildung globaler Kategorien wird damit gleichbedeutend mit kolonialer Gewalt. Dies hat Folgen für die Analyse des Gegenstands wie für die Konzeption der beteiligten Akteure. Ein Beispiel für diese Problematik ist die sozialwissenschaftliche Debatte um die Unterscheidung zwischen Religiösem und Säkularem bzw. um den "secularism". Der Vorstoß des Anthropologen Talal Asad zählt zu den wohl folgenreichsten kritischen Ansätzen im Rahmen der Forschung zu Religion, der die seit langem bestehende Kritik an westlichen Säkularisierungs- und Modernisierungstheorien in eine grundsätzliche genealogische Kritik des religious-secular-divide überführt hat. Dieser Ansatz ist vor allem, aber nicht nur in den US-amerikanischen Sozialwissenschaften breit aufgegriffen worden und verbindet sich dort mit der Kritik an der Politik der eigenen Gesellschaft. Der Beitrag diskutiert anhand eines Überblicks über die neuere Forschung die (in der Regel wohl nicht intendierten) Folgen dieser Rezeption postkolonialer Ansätze im Gefolge Asads. Die These ist, dass das, was als Anstoß zur Historisierung und Kontextualisierung der Verbreitung westlicher Konzepte begonnen hat, umgeschlagen ist in neue Essentialisierungen. Diese betreffen (1) ein unterstelltes, relativ einheitliches Konzept eines westlichen "Säkularismus"; (2) die Konzeption dieses Säkularismus als historischer Akteur (Diskurs, Apparatus); (3) die Präsentation nichtwestlicher Gesellschaften als bloße Opfer dieser westlichen Imposition; (4) die implizite Präsentation dieser Gesellschaften und ihrer Religionen als – im Gegenzug zu den als westlich attribuierten "divides" und "violences" – tendenziell holistisch, friedlich und tolerant. Diese Ausrichtung der Forschung zeigt sich besonders deutlich dort, wo es um Gesellschaften geht, die islamisch oder hinduistisch geprägt sind. Der Beitrag argumentiert, dass die Forschung im Zuge dieser Politisierung in die Nähe zu identitären Politiken gerät. Fragen der Werturteilsfreiheit werden angesichts dieser Lage neu virulent. Diskutiert wird schließlich die Frage, wie sich eine historisch informierte Soziologie positionieren kann, die die historisierenden und kontextualisierenden Anliegen der postkolonialen Kritik aufgreift, ohne in die beschriebenen Fallstricke zu geraten. Das heißt auch, die Frage nach der Universalisierbarkeit von Konzepten – etwa von Differenzierung – zu stellen, ohne die Genealogie von deren konkreter Ausformung aus dem Auge zu verlieren. Der Beitrag behandelt diese Fragen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Forschungsansätze im Rahmen der Kollegforschungsgruppe "Multiple Secularities: Beyond the West, Beyond Modernities" an der Universität Leipzig.
BASE
India's experiment in mass democratization has been explained and legitimized with the help of a persuasive model: the ideal-type concept of the "dominant one-party system". Continuously elaborated and adjusted, it has served to analyze India's political evolution and idealize its peculiar variant of secularism, federalism and (Congress-dominated) party politics. In addition, it has upheld the Congress Party's ideology and programme. Like every model, it accentuates certain features, while marginalizing others – the mechanisms of political patronage, institutional decay, persistent poverty and caste politics. Partha Chatterjee's concept of a "political (caste) society", in contrast to a full-fledged civil society, opens the perspective to an analysis of the mechanisms and routines by which fully mobilized and assertive caste elites dominate and exploit parties, patronage and the state, especially at the regional and local level. The paper attempts, first, to demonstrate the ideological limitations of the prevailing "dominant party" model. Then it describes the arenas and procedures of the politicized caste society: the distribution of party "tickets", dynastic (caste) politics and competition for (caste) vote banks and a minimal winning coalition of castes. Finally, it outlines an accelerating clash of interests. Whereas the mobilized and politicized caste society occupies and exploits the institutions of the state and the "commanding heights" of the planned economy, the imperatives of market liberalization and globalization demand a retrenchment of caste patronage and a reform of strategic institutions on the basis of merit and open access – to ensure those growth rates on which India's political caste-society and mass-politics now depend.
BASE
In: Edition Moderne Postmoderne
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/10511
Muslime wie Nichtmuslime reagieren auf den übergeordneten Referenzrahmen Moderne. Sie denken über neue Medien nach, über Staatsformen, über Diversität und darüber welche Bedeutung Religion für sie in der modernen Gegenwart hat. Ausgehend von der Frage nach dem Umgang mit "dem Anderen" beleuchtet diese Studie die Auseinandersetzung muslimischer Reformdenker mit der Thematik. Im Mittelpunkt der Studie steht der renommierte indische Sozialaktivist und Reformdenker Asghar Ali Engineer (1939-2013), der für sein Engagement für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften in Indien 2004 mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Am Beispiel seiner Texte möchte ich aufzeigen, was diese Religionsintellektuellen (Friedrich Wilhelm Graf) auszeichnet und wie sie sich mit modernen Gütern, wie zum Beispiel Säkularismus oder Pluralismus auseinandersetzen. Ich gehe der Frage nach, welche Rolle das Moment der Anerkennung für die Auseinandersetzung mit muslimischen Stereotypen und in diesem Zusammenhang für die Entwicklung einer eigenen Lesart des Korantextes spielt. Der Koran spielt dabei für die Reformdenker eine wesentliche Rolle. Engineer beispielweise versteht ihn als ethisch-moralischen Leitfaden. Was bedeutet das für ihr Wirken und warum wird die eigene Herangehensweise popularisiert? Wird der Koran gelesen, damit er als Heiliger Text verstanden wird oder sollen mit dem Koran innerweltliche Sinnzusammenhänge verstanden werden? Welche Bedeutung hat die Herangehensweise von Reformdenkern in Bezug auf die Vorwürfe, die diesen Denkern gemacht wird: Selektivität (also selektive Auswahl der Koranverse) und Subjektivität (also subjektive Lesart und Interpretation des Heiligen Texts). Was ist dran an diesen Vorwürfen? Wie können sie neu beleuchtet und reflektiert werden? Wer hat die Deutungshoheit und gibt es Grenzen der Reform? Autoritäts- und Identitätsdiskurse verschränken sich hier. ; Muslims as well as non-Muslims respond to modernity as the superior frame of reference. They think about new media, forms of government, diversity and the importance of religion in the contemporary world. Using the example of renowned Indian social activist and scholar Asghar Ali Engineer (1939-2013) this study seeks to show what characterises these Religionsintellektuelle (Friedrich Wilhelm Graf) and how they deal with modern "goods," such as secularism or pluralism. The Koran plays an important role for their thinking. Engineer, for example, sees the Koran as a moral and ethical guideline. This definition raises many questions such as the following: What does this mean for their work, and why do they promote their individual approaches? What is the purpose of the lecture of the Koran? Is it to understand the Koran as a Holy Text or is it to grasp the meaning of inner-worldly contexts? How important is the approach of reformist thinkers in relation to the criticism they face, such as selectivity (i.e., selective selection of verses from the Koran) and subjectivity (i.e., subjective reading and interpretation of the Holy Text). How can this criticism be re-examined and reflected? Who has the authority to interpret and define, and are there limits of reform? Authority and identity discourses are interwoven here.
BASE
In: https://freidok.uni-freiburg.de/data/10165
Muslime wie Nichtmuslime reagieren auf den übergeordneten Referenzrahmen Moderne. Sie denken über neue Medien nach, über Staatsformen, über Diversität und darüber welche Bedeutung Religion für sie in der modernen Gegenwart hat. Ausgehend von der Frage nach dem Umgang mit "dem Anderen" beleuchtet diese Studie die Auseinandersetzung muslimischer Reformdenker mit der Thematik. Im Mittelpunkt der Studie steht der renommierte indische Sozialaktivist und Reformdenker Asghar Ali Engineer (1939-2013), der für sein Engagement für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionsgemeinschaften in Indien 2004 mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Am Beispiel seiner Texte möchte ich aufzeigen, was diese Religionsintellektuellen (Friedrich Wilhelm Graf) auszeichnet und wie sie sich mit modernen Gütern, wie zum Beispiel Säkularismus oder Pluralismus auseinandersetzen. Ich gehe der Frage nach, welche Rolle das Moment der Anerkennung für die Auseinandersetzung mit muslimischen Stereotypen und in diesem Zusammenhang für die Entwicklung einer eigenen Lesart des Korantextes spielt. Der Koran spielt dabei für die Reformdenker eine wesentliche Rolle. Engineer beispielweise versteht ihn als ethisch-moralischen Leitfaden. Was bedeutet das für ihr Wirken und warum wird die eigene Herangehensweise popularisiert? Wird der Koran gelesen, damit er als Heiliger Text verstanden wird oder sollen mit dem Koran innerweltliche Sinnzusammenhänge verstanden werden? Welche Bedeutung hat die Herangehensweise von Reformdenkern in Bezug auf die Vorwürfe, die diesen Denkern gemacht wird: Selektivität (also selektive Auswahl der Koranverse) und Subjektivität (also subjektive Lesart und Interpretation des Heiligen Texts). Was ist dran an diesen Vorwürfen? Wie können sie neu beleuchtet und reflektiert werden? Wer hat die Deutungshoheit und gibt es Grenzen der Reform? Autoritäts- und Identitätsdiskurse verschränken sich hier. ; Muslims as well as non-Muslims respond to modernity as the superior frame of reference. They think about new media, forms of government, diversity and the importance of religion in the contemporary world. Using the example of renowned Indian social activist and scholar Asghar Ali Engineer (1939-2013) this study seeks to show what characterises these Religionsintellektuelle (Friedrich Wilhelm Graf) and how they deal with modern "goods," such as secularism or pluralism. The Koran plays an important role for their thinking. Engineer, for example, sees the Koran as a moral and ethical guideline. This definition raises many questions such as the following: What does this mean for their work, and why do they promote their individual approaches? What is the purpose of the lecture of the Koran? Is it to understand the Koran as a Holy Text or is it to grasp the meaning of inner-worldly contexts? How important is the approach of reformist thinkers in relation to the criticism they face, such as selectivity (i.e., selective selection of verses from the Koran) and subjectivity (i.e., subjective reading and interpretation of the Holy Text). How can this criticism be re-examined and reflected? Who has the authority to interpret and define, and are there limits of reform? Authority and identity discourses are interwoven here.
BASE
Im gegenwärtigen ethischen Diskurs um Menschenrechte nimmt der Fähigkeitenansatz von Martha Nussbaum eine prominente Stellung ein. Er verspricht, eine überzeugendere Antwort mit Blick auf die Herausforderungen universaler Normen zu geben als andere. Doch gelingt ihm dies? Was zeichnet ihn aus? Und was kann er zu aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen beitragen? Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diskussion um Frauenrechte und Religionsfreiheit, die sich z.B. in der Burka-Debatte konkretisiert, zeichnet Cornelia Mügge Nussbaums Argumentation detailliert nach und diskutiert, wie sie den Herausforderungen von Geschlecht und Religion begegnet. Es lohnt sich, so ihr Plädoyer, Nussbaums Ansatz in der Menschenrechtsdebatte stark zu machen, wenngleich das Universalitätskonzept weiterentwickelt werden sollte.
Članak je nastojanje da se razmisli o budućnosti komparativne političke i socijalne filozofije na temelju interakcije s empirijskim i teorijskim istraživanjima u društvenim znanostima i humanistici. Sastoji se od četiri dijela: 1. Kratke prezentacije izvora »komparativnog zaokreta« i četvrtog vala kritike eurocentrizma; 2. Razmišljanja o problemu »višestrukih moderna« (»nove moderne«) kao posljedice »komparativnog zaokreta« i izazova za ideju društva i politike temeljene na konceptu sekularnog javnog uma; 3. Reference na izazov klasičnoj postavci javne sfere (ukorijenjene u idealu javnog uma) razvijene od strane Nilüfer Göle koja je istraživala novu »islamsku javnu vidljivost kao kritiku sekularne verzije javne sfere« u Zapadnoj Europi. ; The paper is an effort to reflect on the prospects of comparative political and social philosophy based on interaction with empirical and theoretical research in the social sciences and humanities. It consists of the following components: 1. Short presentation of the sources of the "comparative turn" and the fourth wave of the critique of Eurocentrism. 2. Reflection on the problem of "multiple modernities" ("new modernities") as the consequence of the "comparative turn", and a challenge for the idea of society and politics based on the concept of secular public reason. 3. Reference to a challenge to the classical notion of the public sphere (rooted in the ideal of public reason) which was developed by Nilüfer Göle while studying new "Islamic public visibility as a critique of a secular version of the public sphere" in Western Europe. ; Cet article, constituant une tentative pour penser les perspectives d'avenir de la politique comparée et de la philosophie sociale, se base sur l'interaction entre les recherches empiriques et théoriques dans les sciences sociales et humaines. Il est composé des trois parties suivantes : 1. d'une brève présentation de la source du « tournant comparé » et de la quatrième vague de la critique de l'eurocentrisme ; 2. d'une réflexion sur le problème des « multiples modernités » (« nouvelles modernités ») comme conséquence du « tournant comparé » et sur le défi se rapportant à l'idée d'une société basée sur la raison publique séculaire ; 3. d'une référence concernant la récusation de la notion classique de sphère publique (incarnée dans l'idéal de la raison publique) développée par Nilüfer Göle dans sa recherche sur la nouvelle « visibilité publique islamique en tant que critique d'une version séculaire de la sphère publique » dans l'Europe de l'ouest. ; Der Artikel ist bestrebt, über die Perspektiven der komparativen politischen Philosophie und Sozialphilosophie zu reflektieren, basiert auf der Interaktion mit der empirischen und theoretischen Forschung in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Er besteht aus folgenden Komponenten: 1. Kurze Darstellung der Quelle der "komparativen Wende" und die vierte Welle der Kritik des Eurozentrismus; 2. Nachdenken über das Problem der "multiplen modernitäten" ("neue modernitäten") als Folge der "komparativen Wende" und der Herausforderung an die sich auf das Konzept der säkularen öffentlichen Vernunft stützende Idee der Gesellschaft und Politik; 3. Bezugnahme auf die Herausforderung für die klassische Vorstellung von der öffentlichen Sphäre (verwurzelt im Ideal der öffentlichen Vernunft), entwickelt von Nilüfer Göle, die die neue "islamische öffentliche Sichtbarkeit als Kritik der säkularen Version der öffentlichen Sphäre" in Westeuropa erforscht hat.
BASE
In der Diplomarbeit ?Vergleichende Familienrechtsentwicklung zwischen dem Iran und Österreich? arbeitet der Autor der Diplomarbeit die Familienrechtsentwicklung im Iran vor und nach der islamischen Revolution heraus. Die Familienrechtsentwicklung in Österreich ? beginnend im 19. Jahrhundert ? stellt er anschließend der iranischen gegenüber. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass sich die Entwicklungen teilweise sehr ähneln:So wie die österreichischen Gesetzgeber versuchten die Religion vom Staat zu trennen, möchte auch die Pahlawie Dynastie eine Säkularisierung erzielen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Pahlawie Dynastie nur deshalb an ihrem Vorhaben scheiterte, weil die Umsetzung zeitlich gesehen zu schnell passierte. In Österreich dauerte genau diese Umstellung, die immer wieder Rückschritte und Erfolge verzeichnete, von 1855 bis 1945. Im Iran wurde nach der islamischen Revolution von 1979 die Vormachtstellung der Religion wieder hergestellt.Die in der Diplomarbeit bearbeiteten Themen, angefangen bei der Verlobung bis hin zur Scheidung, sind folgende:Vergleichende Familienrechtsentwicklung im Überblick, Verlöbnis, Abschluss der Ehe, Form der Eheschließung, Scheidung;Zu jedem Thema werden die österreichische und iranische Familienrechtslage historisch beleuchtet und danach miteinander verglichen. Der Autor der Diplomarbeit musste hierfür viele juristische Texte in persischer und arabischer Sprache ins Deutsche übersetzen.Der Rückblick in die österreichische Geschichte, spiegelte die Gegenwart der iranischen Familienrechtslage wieder. Somit konnte Österreich bereits viele geschlechtsspezifische Diskriminierungen ausgleichen, woran die Oppositionellen im Iran jetzt gerade arbeiten. Die Arbeit wurde unter der Betreuung von Herr. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Steppan am Institut für Österreichische Rechtsgeschichte und Europäische Rechtsentwicklung geleitet. ; The thesis ?Comparison of family law?s development in Iran and Austria? describes the family-law-development in Austria and Iran from the early 19th century. The comparison between both family laws results in the realisation that the development turned out to be very similar.As the Austrian legislators tried to separate religion from government, so the Pahlawie Dynastie too aimed at secularism. There is the presumption, that the Pahlawie Dynastie failed because of the very speed they used in converting the government in a way they wanted it to be, while the Austrian government took their time to separate religion from government. Though they worked it out in 100 years, they had to suffer defeats, but also recorded successes. After the Islamic revolution in 1979, religion conquered its way back into political affairs.The themes edited in the thesis, are as followed:Comparative family-law-development in an overall view, engagement, marriage, marriage formula, divorce;To each topic you will find the historical development in both states as well as the comparison at the end of each topic. The thesis? author had to translate the legally Persian and Arabic texts into German.The review into the Austrian history reflected the presence of the Iranian family law, as it is now. The Austrian government was able to compensate many gender related discriminations while the Iranian government is still working to getting to this point.Mr. Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Steppan at the Institute of Legal History and European Law Development guided this thesis. ; vorgelegt von Nassabeh Mohammed Shamsedin ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 ; (VLID)216852
BASE
In: Staatsverständnisse Band 174
Die vornehmste Tugend des säkularen Verfassungsstaates ist die Zurückhaltung, sein Prinzip ist die Freiheit im und zum Glauben. Die zunehmende Bedeutung des islamischen Rechts fordert eine Neuvermessung dieser Freiheit und ihrer um der Säkularität des Staates willen gezogenen Grenzen heraus. Die in diesem Band versammelten Beiträge suchen ausgewählte Orte dieser Neuvermessung auf: Gehört das Kopftuch zum öffentlichen Dienst? Ist der Handschlag Bürgerpflicht? Welches Fremdrecht gilt im eigenen Land? Wirkt das Verbrechen aus "verlorener Ehre" strafmildernd oder strafschärfend? Kann es Kooperation ohne Korporation geben? In den Antworten auf diese Fragen zeigt sich die Vielgestaltigkeit des Selbstverständnisses des säkularen Verfassungsstaates im Angesicht islamischen Rechts. Mit Beiträgen von Osman Gülyesil | Julia Heilen | Alessa Karlinski | Anne Kühler | Bruno Menhofer | Oliver Mohr | Michael Müller | Tobias Müller | Bettina Rentsch | Nahed Samour | Aqilah Sandhu | Rike Sinder | Silvia Tellenbach | Maren Lena Vogel | Stephan Wagner
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den kultisch-religiösen Phänomenen im Geschichtswerk des Thukydides und deren Auswirkungen auf die darin beschriebenen Ereignisse. Im Zentrum der Untersuchung standen folgende Fragen: Inwiefern greifen Religion und Politik ineinander? Wie tritt die Religion im politischen Bereich in Erscheinung bzw. welche Kultpraktiken haben politische Auswirkungen? Wird die Religion auch bewusst als politisches Instrument verwendet? Lassen sich Tendenzen oder Verhaltensmuster im politischen Umgang mit der Religion feststellen? Zur Beantwortung wurde folgende Vorgehensweise gewählt: In der Einleitung wird über den Forschungsstand sowie die Methode des Thukydides referiert. Ferner werden die grundlegenden Begriffe "Religion", "Kult" und "Politik" erläutert und definiert. Wesentlich ist hierbei, dass sich moderne und antike Auffassungen von Politik und Religion grundlegend voneinander unterscheiden, und dass eine Trennung beider Bereiche nur nach modernen Gesichtspunkten erfolgen kann. Im ersten Hauptteil werden Fallbeispiele untersucht und interpretiert, wobei sich zeigt, dass religiöse Phänomene im politischen Kontext omnipräsent sind und eine komplexe Wechselwirkung festzustellen ist. Im zweiten Hauptteil werden die aus der Analyse der Textstellen gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt und dargelegt sowie religiöse Praktiken und Einrichtungen, welche immer wieder politisch in Erscheinung treten wie Opfer, Eide oder Orakel , in Kategorien unterteilt. Die wichtigsten Ergebnisse sind, dass Religion und Kult in der Politik teils bewusst als "Stilmittel" verwandt werden, teils aber auch dann politisch folgenreich sind, wenn man traditionell-religiösen Verhaltensregeln Folge leistet. In den meisten Fällen ist zu beobachten, dass bei Entscheidungen sowohl politische als auch religiöse Überlegungen und Motive mitschwingen. Ferner ließen sich Unterschiede im Umgang mit der Religion bei den hauptsächlichen Parteien des Peloponnesischen Krieges feststellen. Als Résumé lässt sich festhalten, dass Religion und Kult als wichtige Faktoren auf jeder politischen Ebene zu finden sind, von innerstaatlichen Auseinandersetzungen geringer Tragweite bis hin zu zwischenstaatlichen Konflikten von größter Bedeutung. ; This thesis deals with religious and cultic phenomena in Thucydides "The Peloponnesian War" and their impact on the events told therein. The following questions formed the basis of this research: To what extent are religion and politics interlocked? How does religion appear within a political context and which cult practices influence political events and decisions? Is religion also used deliberately as a political instrument? Are there certain tendencies in the political usage of religion? To answer these key-questions, the following format was chosen: The introduction deals with the current state of research on the topic, as well as the method of Thucydides. In addition, the fundamental terms "religion", "cult" and "politics" are explained and defined, especially focusing on the difference between ancient and modern perceptions. It is important to note that there was no secularism in ancient Greece. Religion and politics were inextricably linked, so that a separation like the one undertaken in this thesis can only be done by using modern notions of both spheres. In the first main part, different case studies are analyzed and interpreted, wherein it can be observed that religion is practically omnipresent within the field of politics, and that there is a complex reciprocity between the two. In the second main part, the results of the text analysis are merged and specified. In addition, religious practices and institutions which frequently prove to be politically relevant such as sacrifices, oaths or oracles are classified into different categories. The main findings are the following: In some cases religion and cult are being intentionally used as political tools. In other cases they are only politically important because a party acts according to religious custom. Most of the time however, political and religious concerns and motives are present simultaneously. Furthermore, there are discernable differences in the religious behavior of the main parties of the Peloponnesian War. To sum up, religion and cult are influential factors on every political layer, be it small-scale domestic disputes or foreign affairs and conflicts of great magnitude. ; vorgelegt von Armin Unfricht ; Zusammenfassungen in Deutsch und Englisch ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018 ; (VLID)2705322
BASE
Die vorliegende Studie beschreibt und bestimmt die prägenden Merkmale des Sports der griechisch-römischen Antike. Primär stützt sich die Untersuchung auf altsprachliches und archäologisches Quellenmaterial. Als zeitlicher Rahmen wurden Beginn und Verbot der antiken Olympischen Spiele (776 v. Chr. bis 393 n. Chr.) gewählt. Die Arbeit unterliegt formal einer Zweiteilung: Der erste Teil dient der Untersuchung verschiedener Sportarten und -disziplinen. Der zweite Teil ist die Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der prägenden Merkmale des antiken Sports. Den Anfang des ersten Teiles macht die Athletik (Ringen, Boxen und Pankration; Sprung, Speer- und Diskuswurf; Lauf und Pentathlon). Es folgen Untersuchungen zu verschiedenen Formen des Ballsports, des Wassersports, des Gewichthebens und des Bogenschießens. Der römisch geprägte Sport findet seine Beachtung in den munera (Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen). Beim Pferdesport nehmen wir eine Trennung zwischen den hippischen Agonen der Griechen und den circensischen Spielen der Römer vor. Der zweite Abschnitt bestimmt und beschreibt die sieben prägenden Wesenszüge (Öffentlichkeit, Professionalismus, Chancen, Leistung, Zahlen, Titel, Rekorde) des Sports der griechisch-römischen Antike in Bezug auf A. GUTTMANNs (Vom Ritual zum Rekord,1979) angeführten sieben Charakteristika (Weltlichkeit, Gleichheit, Spezialisierung, Rationalisierung, Bürokratisierung, Quantifizierung, Suche nach Rekorden) Sportveranstaltungen waren ein elementarer Bestandteil des öffentlichen Lebens. Enorme Zuschauermengen (z. B. Olympia, Colosseum) kamen zur allgemeinen Unterhaltung und Kommunikation, sowie zu kommerziellen Zwecken und politischen Interessen zusammen. Der Wettkampfsport war einer beruflichen Tätigkeit gleichgestellt. Nur ein hoher Aufwand an Zeit und Personal sowie ausgeklügelte Trainings- und Ernährungspläne gaben Aussicht auf den Sieg. Die Berufssportler waren oft auf Wettkampftournee und genossenschaftlich organisiert. Von besonders hohem Stellenwert beim sportlichen Wettkampf war die Chancengleichheit, die durch kontrolliertes Training vor den Wettkämpfen, Einteilung in Altersklassen, Auslosung von Gegnern bzw. Startpositionen, genaues Regelwerk und gut geschulte Kampfrichter erreicht wurde. Die griechisch-römische Antike war eine Leistungsgesellschaft, die durch das Messen, Bewerten und Vergleichen besonders stark beim Wettkampfsport hervortrat. Zahlen hatten für die Welt der griechisch-römischen Antike - vor allem für den Sport - eine immense Bedeutung. Die Darstellung von Leistungen durch Zahlenmaterial galt mangels technischer Möglichkeiten (z.B. das Fehlen von Stoppuhren) als besonders anschaulich. Die Wettkampfsportler strebten nicht nur nach Siegen, sondern vor allem nach Titeln, die man bei bedeutenden Veranstaltungen erlangen konnte, begleitet von materiellen oder finanziellen Gewinnen bzw. Privilegien. Von großem Interesse war es für die antiken Wettkampfsportler, sich als Rekordmann/-frau darzustellen, z. B. mit dem Hinweis auf die Erst- und/oder Einmaligkeit der Leistungen, aber auch in konstruierten Vergleichen mit anderen Spitzensportlern. Wir konnten somit feststellen, dass der Wettkampfsport der griechisch-römischen Antike von o. g. sieben Charakteristika geprägt wurde ; This dissertation emphasizes and determines the poignant characteristics of Greco-Roman sports. Our work is primarily based on the sources of classical philology and archaeology. The period we examine is ranging from the beginning to the abolition of the Olympic Games (776 B.C. to A.D. 393). Formally we split the work in two parts: Part one deals with the generally accepted canon of sports of the Greek-Roman world, and we use our knowledge of part one for the determination of the characteristics in part two. We open part one with the athletics (wrestling, boxing, pancration, jump, javelin and discus, running events and pentathlon), followed by ball games, aquatics, weight-lifting and archery. We also pay attention to the munera (gladiatorial combats and wild beast shows). Finally we concern with chariot-racing, divided in the hippic Agones of the Greeks and the Roman ludi circenses. In the second part we determine and describe the seven characteristics (public, professionalism, chances, achievement, numbers, titles, records) of sports in the ancient Greco-Roman world and makes a comparison to the seven characteristics (secularism, equality of opportunity, specialization, rationalization, bureaucratic organization, quantification, the quest for records ) given by A. GUTTMANN (From Ritual to Record ,1978 ) Sports meetings were an important part of public life. Masses of people came together (e. g. Olympia, Colosseum), for entertainment, talk, commercial means and political intents. From the beginning sporting competition was seen as a profession. A high expenditure of time and personal was necessary for success. The professionals were often on tour, and most of them were organized in associations. Equality of chances was of uncommon importance in ancient sports. The participants were divided into age-categories, opponents were drawn. Fixed rules and qualified referees took care for a high level of equal chances for all. The Greco-Roman world was an achievement-oriented society. Especially in sports people measured, rated and compared. Figures were of great importance in all fields of antique life. In sports they were the dominant medium to present achievements and victories. The athletes struggled not only for victories, but especially for titles. Victories in eminent meetings were combined with material or financial profits and the acquisition of privileges. All ancient athletes were keen on records, they even looked for combinations of victories or established curious combinations of attainments to be "the one and only". We have concluded, that sports in the Greek-Roman antiquity were formed by the seven above-named characteristics
BASE
Das Prinzip der Trennung von Religion und Politik, das längst als Standardantwort auf die Frage nach der Legitimität der religionspolitischen Ordnung im demokratischen Verfassungsstaat gilt, wird in dieser Studie einer kritischen Überprüfung unterzogen. Ahmet Cavuldak rekonstruiert die Entstehungsgeschichte der religionspolitischen Ordnungen Frankreichs, der USA und Deutschlands entlang der wichtigsten Schwellenepochen und Aushandlungsprozesse. Anhand der Werke von Jean-Jacques Rousseau, Alexis de Tocqueville und Jürgen Habermas stellt er drei »exemplarische« Antworten auf die Frage nach dem rechten Verhältnis von Religion und Politik in der Demokratie vor. Diese ideengeschichtliche Auseinandersetzung mündet in eine systematische Diskussion der zur Rechtfertigung der Trennung von Religion und Politik genannten Gründe. Schließlich wird die Frage aufgeworfen, ob - und wenn ja, inwiefern - die religionspolitischen Lernprozesse des europäischen, lateinchristlich geprägten Erfahrungsraumes auf andere Regionen und Religionen der Welt übertragen werden können.