Auf den ersten Blick haben Wasser und Wissen, Erbgut und Atmosphäre nichts gemeinsam. Was sie aber eint, ist, dass sie zum Nötigsten für ein menschliches Leben gehören. Doch sie gehen der Gesellschaft immer mehr verloren, weil sie privatisiert und der allgemeinen Verfügung entzogen, missbraucht oder unbezahlbar werden. Die Welt gehört nicht mehr allen, sie wird eingezäunt und kommerzialisiert – zu unserem Schaden. Davon zeugen die weltweiten Konflikte über die Trinkwasserversorgung, den Zugang zu neuen Technologien oder den Umgang mit Regenwäldern. Wir stehen an einem Scheidepunkt, an dem ein neuer Blick auf unsere gemeinsamen Besitztümer erforderlich ist. Dieses Buch will diesen neuen Blick ermöglichen. Es zeigt die Vielfalt unserer Gemeingüter – und welch' ungeheures Potenzial in ihnen steckt. Es macht uns vertraut mit Dingen wie Creative Commons, Slow Food und der Wissensallmende. Und es skizziert durch praktische Beispiele den Weg, wie Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie durch Gemeingüter auf Dauer erhalten oder erreicht werden können. Mit Beiträgen von David Bollier, Elinor Ostrom, Richard Stallman, Sunita Narain, Ulrich Steinvorth, Peter Barnes, Oliver Moldenhauer, Pat Mooney und vielen anderen.
Inhaltsangabe: "Die Bereiche "Zeit" und "Ernährung" werden durch Änderungen im Umfeld des Menschen geformt. Der technische und zivilisatorische Fortschritt des letzten Jahrhunderts beeinflusste die Lebensgewohnheiten der Menschen und mit ihnen deren Ernährung stärker als dies je zuvor der Fall war. Obwohl die Menschen als Folge des Fortschritts noch nie soviel Zeit zur freien Verfügung hatten wie heute, klagen viele über Zeitarmut. Die Umwelt stellt etliche Anforderungen an den Menschen. Daneben führt ein Überangebot an Verwendungsmöglichkeiten der freien Zeit dazu, dass bei der Zeiteinteilung Prioritäten gesetzt werden müssen. Dabei entsteht bei vielen Menschen ein Gefühl von Zeitnot, das sich auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt. Das Sparen von Zeit ist zum Bedürfnis der modernen Lebensführung geworden. Dieser Trend ist auch im Ernährungsbereich durch die steigende Bedeutung von Fast Food erkennbar, welches Zeit und Arbeitskraft bei der Ernährung einzusparen verspricht. Durch den zunehmenden Außer-Haus-Verzehr und die Verwendung von Convenience Food wird längeres Kochen zur Ausnahme und dem Wochenende vorbehalten. Das Essen selbst wird oft nur noch als Nebentätigkeit abgehandelt. Kritiker führen an, dass gemeinsame Mahlzeiten immer seltener werden. Dennoch sind auch gegenläufige Entwicklungen zu beobachten, welche sich in Ernährungstrends, wie dem Genießer-Trend, dem Gesundheitstrend oder der Slow Food -Bewegung ausdrücken, in denen sich die Anhänger bewusst ernähren wollen und sich dafür mehr Zeit nehmen. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich das Forschungsinteresse der vorliegenden Studie. Im Zentrum der Fragestellung steht, welchen Stellenwert das Essen in der heutigen Gesellschaft hat. Weiterhin soll hinterfragt werden, welchen Einfluss Zeit auf das Ernährungsverhalten ausübt. Der Interessenschwerpunkt für die empirische Untersuchung liegt darin herauszufinden, wie diese Zusammenhänge speziell von der Gruppe Studentinnen erfahren und gelebt werden. Dabei ist die Gruppe von Studentinnen für eine Untersuchung vor allem deswegen geeignet, da sich deren Alltag durch unterschiedliche Phasen der Zeitverwendung und -empfindung kennzeichnet."
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Zentraler Kern vieler Stadtvergleiche ist ein qualitativer fallstudienartiger Vergleich spezifischer Problematiken in verschiedenen Städten, der von einer Forschungsfrage geleitet ist. Wie aber gelangt man von der Forschungsfrage zur Auswahl konkreter Städte? Mitunter müssen dazu alle zur Beantwortung der jeweiligen Fragestellung infrage kommenden Städte systematisch gesichtet werden, nicht nur um überhaupt zu einer sinnvollen Fallauswahl zu gelangen, sondern auch um dem Vorwurf einer mangelnden Vergleichbarkeit etwas entgegenzusetzen. Das Anliegen des Artikels ist es, den Prozess der Fallauswahl für einen qualitativen Stadtvergleich anhand eines empirischen Beispiels näher zu beleuchten. Im Zentrum steht eine Heuristik für den Auswahlprozess, die dabei hilft, von der Forschungsfrage zur Fallauswahl zu gelangen. Dies geschieht beispielhaft entlang der Auswahl von Fallstudienstädten, die Mitglied im internationalen Städtenetzwerk Cittaslow sind, dessen Grundidee es ist, die Philosophie von Slow Food auf das alltägliche (Verwaltungs-)Handeln und Leben in Klein- und Mittelstädten zu übertragen. Dabei wird Cittaslow als soziale Innovation in der Stadtentwicklung betrachtet, um sich der im Kontext sozialwissenschaftlicher Innovationsforschung zentralen Frage zu nähern, wie der räumliche und zeitliche Innovationstransfer im Feld der Stadtentwicklung funktioniert. Zur Bearbeitung dieser Frage in Form eines Stadtvergleichs wurden je zwei Cittaslow-Städte in Italien (Francavilla, Tolfa) und in Deutschland (Überlingen, Berching) ausgewählt. Um zur Auswahl dieser vier Städte zu gelangen, wurde die Grundgesamtheit in mehreren Schritten systematisch reduziert.
Since the collapse of the socialist systems in Central & Eastern Europe, Cuba is one of the few countries of the world to hold fast to the model of socialism, even though it has lost its primary trade partners & backers. Strongly dependent on energy & food imports, the country plummeted into a deep economic & social crisis, which reached its peak with a mass exodus to the US in 1994. The introduction of limited free markets, legalization of possession of the dollar, & the excessive building of mass tourism certainly led to slow economic growth in the second half of the 1990s -- though at the cost of the economic & social differentiation of the society, whose politics still lean toward socialist ideal conceptions. Drifting apart, this society is held together primarily by the personality of Fidel Castro, who still elicits much sympathy. C. Houle
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem eklatanten Mangel an Nahrungsmitteln in Graz während des Ersten Weltkrieges und stellt dabei dessen Auswirkungen auf die weibliche Bevölkerung ins Zentrum der Betrachtung. Durch die Abhängigkeit der gesamten Steiermark von Lebensmittelimporten, vor allem aus Ungarn, waren Mängel bereits im ersten Kriegsjahr deutlich zu spüren. Mit Kriegseintritt versiegten die bislang reichlich geflossenen Lebensmittelströme des Hauptlieferanten Ungarn. Mangelnde Transportmöglichkeiten, schlechte Ernteerträge und eine behäbige Bürokratie taten ihr Übriges. Trotz Bemühungen der Statthalterei und der Grazer Behörden für eine möglichst gerechte Verteilung durch ein Bezugskartensystem sowie der Einführung von Höchstpreisen nahmen die Zustände lebensbedrohliche Ausmaße an. Während die wohlhabende Gesellschaftsschicht zusätzliche Mengen am Schwarzmarkt, mit seinen exorbitanten Preisen, erstehen konnte, blieb für das Proletariat sowie die Mittelschicht nur der Tauschhandel am Land als einzige Überlebensmöglichkeit. Besonders die Frauen mussten im Krieg mit einem harten Los kämpfen, das sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit führte. Neben den erschwerten Bedingungen der Haushaltsführung, die vor allem durch das zeit- und kräfteraubende Anstellen vor den Lebensmittelausgabestellen geprägt war, kam vielfach die Notwendigkeit, die Funktion der Familienernährerin sowie Haushaltsvorsteherin zu übernehmen, da die Männer an der Front kämpften. Mit zunehmender Kriegsdauer und steigenden Versorgungsengpässen ließ auch die anfängliche, durch Propaganda verstärkte, Kriegsbegeisterung zunehmend nach. Ab 1916 kam es immer wieder zu Protesten und Hungerdemonstrationen in der Stadt. Gefordert wurden Brot und endlich Frieden. ; This diploma thesis deals with the blatant lack of food in Graz during the First World War and focuses on the effects on the women of Graz. Due to the dependence the whole of Styria on food imports, especially from Hungary, shortcomings were clearly felt in the first year of the war. With the beginning of the war, the food flows of the main supplier, Hungary, which had flowed well up until that point, had now dried up. Lack of transport options, poor crop yields and slow bureaucracy took care of the rest. Despite efforts by the Governor and the Graz authorities to distribute as fairly as possible using a reference card system, and the introduction of maximum prices, the every day quantities that were available took on life-threatening proportions. While the wealthy social class was able to acquire additional quantities on the black market with exorbitant prices, for the proletariat and the middle class only barter, remained as the only way of survival. Women in particular had to struggle with a tough lot in the war that pushed them to the limits of their resilience. In addition to the difficult conditions of housekeeping, which was characterized above all else by the time-consuming and exhausting job in front of the food distribution points, there was often the need to take over the function of the family breadwinner and housekeeper since the men were off fighting at the front. With the increasing duration of the war and challenged by increasing supply shortages, the initial enthusiasm for war, which was heightened by propaganda, also diminished. From 1916 on, there were repeated protests and hunger demonstrations in the city. Bread, and finally peace, were demanded. ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2020 ; (VLID)5267273
Das Wirtschaftswachstum belebt sich in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) langsam, bleibt jedoch schwächer als vor der Wirtschaftskrise. Einige der kleinen, offenen Volkswirtschaften der Region wahrten durch Abwertung oder auch Produktivitätssteigerung ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit. Der überwiegend starke Exportaufschwung trug zur Erholung der Industrieproduktion bei. Aufgrund der dynamischen Ausfuhrentwicklung und der Schwäche der Inlandsnachfrage verringerten sich die Leistungsbilanzdefizite 2010 weiter; in den kommenden Jahren ist allerdings wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen. Mit der Verbesserung der Kapazitätsauslastung werden die Anlageninvestitionen 2011 in allen MOEL ausgeweitet. Auch die Nachfrage der privaten Haushalte wächst, allerdings eher verhalten. Die weltweite Verteuerung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen bewirkt auch in den MOEL eine Inflationsbeschleunigung. Der Kreditmarkt leidet in den MOEL nach wie vor unter einer Kreditklemme und einem relativ großen Anteil uneinbringlicher Kredite. In den meisten MOEL schwenkte die Budgetpolitik 2010 auf einen ausgabenseitigen Konsolidierungspfad. Aufgrund des mäßigen Wirtschaftswachstums wird die Beschäftigung erst ab 2012 so stark zunehmen, dass die Arbeitslosigkeit merklich sinkt. ; Reprint from WIFO-Monatsberichte, Vol. 84, No. 5, May 2011 ; The outlook for the world economy improved in the course of 2010 and the recovery has now gained strength in the EU as well. The Central, East and Southeast European (CESEE) countries have also recovered from the crisis; most of them recorded positive GDP growth rates. On average, their exports have been growing at an even stronger pace than before the crisis. On the other hand, industrial output has so far not surpassed pre-crisis levels. The persistent unfavourable development in construction and fixed investments – both rates echoing the still hesitant credit markets – represents one of the key internal risks that could negatively affect the rather optimistic regional economic forecast. The general outlook for the CESEE region in the baseline scenario expects a gradual strengthening of economic growth over the period of 2011-2013, usually not exceeding 4 per cent p.a. GDP growth will become more broadly based. The formerly predominant role of external demand will weaken somewhat, while both household consumption and gross fixed investments will ultimately contribute positively to GDP growth. With exports, industrial output levels and eventually also GDP growth already recovered or on the road to recovery, the economy is seen as having largely returned 'back to normal' – yet with at least two important differences (i) post-crisis growth will be slower; that slower growth, however, also implies that (ii) the labour market situation will be 'very far from normal' as unemployment will remain high, with young and low-skilled workers being especially adversely affected, and any improvement only gradual and delayed. Inflation rose throughout 2010 as food and commodity prices soared; in general, however, it will pose no (or little immediate) threat. The moderate economic upturn and a revival of capital inflows have resulted in renewed pressure to appreciate the currency. The forecasts point to a gradual deterioration of current account positions in all CESEE countries. The financing constraint with respect to both domestic and external loans will constitute one of the key brakes on future economic growth. Given the sorry state of public finances and the ensuing budget consolidation efforts, we cannot expect any further growth-stimulating measures from the public sector – on the contrary, owing to the limited fiscal manoeuvring space government deficits and public debts will have to be scaled back.
Im Jahr 2013 wurden in Österreich rund 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet. Besonders hervorzuheben ist das Bundesland Salzburg, in dem rund 45% der landwirtschaftlichen Betriebe und ca. 50% der landwirtschaftlich genutzten Fläche biologisch bewirtschaftet wurden. In Salzburg verlief dabei die Entwicklung der Biolandwirtschaft bis Ende 1980er Jahre schleppend, erst Anfang der 1990er Jahre (1992, 1993, 1995) stieg die Zahl der Biobetriebe rapide an. Die vorliegende Studie hat das Ziel, die Faktoren für diese dynamische Entwicklung der Biolandwirtschaft in Salzburg zu erforschen. Ein weiteres Ziel ist, die Erwartungen für die zukünftige Entwicklung der Biolandwirtschaft in Salzburg zu untersuchen. Die Datenerhebung erfolgte anhand qualitativer, leitfadengestützter ExpertInneninterviews mit 10 BiopionierInnen und 13 regionalen EntscheidungsträgerInnen. Die Ergebnisse zeigen, dass ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zur dynamischen Entwicklung der Biolandwirtschaft in Salzburg führte. Wichtige Faktoren für die Etablierung der Biolandwirtschaft in Salzburg waren die vorhandene, relativ kleinstrukturierte Landwirtschaft und die Ausrichtung der österreichischen und salzburgerischen Agrarpolitik. Den herausragenden Faktor in Zusammenhang mit der Entwicklung der Biolandwirtschaft in Salzburg stellten jedoch die im Entwicklungsprozess beteiligten Personen dar. Sie ermöglichten durch ihr Wirken den Einstieg eines Unternehmens des Lebensmitteleinzelhandels in die Biovermarktung, den damit verbundenen Preiszuschlag für Biomilch und den darauffolgenden Anstieg der Anzahl der Biobetriebe. Aus derzeitiger Sicht der Befragten ist die Zukunft der Biolandwirtschaft in Salzburg ungewiss und hängt wiederum vom Zusammenspiel mehrerer Faktoren ab. Für eine weiterhin positive Entwicklung der Biolandwirtschaft müssen politische, institutionelle, produktionstechnische, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen und beibehalten werden. ; In 2013, around 20% of the utilized agricultural area in Austria was managed in compliance with organic farming regulation. Particularly noteworthy is the province of Salzburg, where approximately 45% of the farms and 50% of the agricultural area were certified organic. In Salzburg, the development of organic farming was slow until the late 1980s, but the number of organic farms increased rapidly in the years 1992, 1993 and 1995. This thesis explores the factors that contributed to this dynamic development as well as the expectations for the future development of organic farming in Salzburg. Data was collected during qualitative, semi-structured interviews with 10 organic pioneers and 13 regional decision-makers. The results indicate that a combination of factors lead to the dynamic development of organic farming in Salzburg in the early 1990s. These factors included the relatively small-scale agricultural structures, the agricultural policy in Austria and in Salzburg. However, the essential factors in connection with the development of organic farming in Salzburg were the people involved in the development process. Because of their initiative, the milk could be marketed through a food retail chain, thus ensuring the price premium of organic milk. The new gained market enabled the increase of the number of organic farms. Regarding the outlook to the coming years, the future of organic farming in Salzburg is uncertain and depends again on the interplay of several factors. It will depend on favorable political, institutional, production-related, economic and social conditions, which must be adapted and maintained to ensure a positive development of the organic farming sector in Salzburg. ; eingereicht von Sylvia Maria Schindecker ; Mit engl. Zsfassung ; Wien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2015 ; (VLID)1035942
Die Folgen des Klimawandels haben in vielen Ländern Afrikas zu irreversiblen Schäden für Men¬schen, Tiere und Natur geführt. Dadurch sind besonders negative Folgen für die Ernäh-rungssicherheit der Länder entstanden. Alle zentralafrikanischen Länder haben die Klima-rahmenkonvention und das Kyoto-Protokoll unterzeichnet und ratifiziert. Bei den registrierten CDM-Projekten sind diese Staaten jedoch mit knapp null Projektanteil im weltweiten Maßstab unterrepräsentiert. Da Kamerun erst 2010 nach vierjährigen Bemühungen ein CDM-Projekt registrieren konnte, müssen dringend einfachere sowie leistungsfähigere Verwaltungs-strukturen aufgebaut werden. Diese Arbeit analysierte anhand einer Felderhebung vor Ort durch teilnehmende Beobachtungen, Experteninterviews, Evaluierung von Entwicklungsbe-richten sowie Haushaltsplänen die Wahrnehmungen, Einschätzungen und Einstellungen der klimapolitischen Akteure, um auf die nationalen, regionalen und internationalen Ursachen und Folgen des Klimawandels optimal reagieren zu können. Klimapolitische Maßnahmen können zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Kamerun nach überwiegender Auffassung der Befragten beitragen. Doch offenbaren sich auch Zielkonflikte zwischen den einzelnen Vorzügen von klimapolitischen Maßnahmen, insbesondere im Spannungsfeld der Aspekte Klimaschutz und Anpassung sowie zwischen ökonomischem und sozialem Nutzen. Diese Arbeit konnte feststellen, dass zur Operationalisierung von klimapolitischen Maßnahmen in Kamerun theoretische Voraussetzungen weitgehend geschaffen worden sind. Die insti-tutionellen, finanziellen und organisatorischen Komponenten sind dagegen in unterschiedli-chen Stadien eines langsamen Umsetzungsprozesses. Die Klimapolitik in Kamerun hat sich noch nicht als eine der wichtigsten Säulen der nationalen Umweltpolitik und Entwicklungs-strategie entwickelt. Eine aktive Teilnahme am internationalen Prozess zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels könnte als treibende Hauptkraft für die Ent-wicklung der Klimapolitik geseh en werden. Klimapolitische Ziele sollen festgelegt und ver-schiedene Ansätze für die Operationalisierung der Maßnahmen entwickelt werden. ; The consequences of the climate change led in many countries of Africa to irreversible dam-ages to the citizens, animals and nature, and as such; creating particularly negative conse-quences for the food security in these countries. All Central African countries signed and rati-fied the UN- Convention on Climate Change and the Kyoto Protocol. However these states are within the registered CDM projects underrepresented with scarcely zero projects. Since Cameroon could register a CDM project only in 2010 after four years of efforts, simple, as well as more efficient administrative structures must be developed. This work analyzed the perceptions, estimates and attitudes of the climate policy actors in Cameroon on the basis of field work by participating observations, interviews from experts, evaluation of development reports as well as budgets, in order to be able to react optimally to the national, regional and international causes and consequences of the climate change. According to the respondent, climate policy measures can contribute to the social and economic development in Cameroon. But also, different conflicting goals between the individual advantages of climate policy measures, particularly in the area of conflict between mitigation and adaptation, as well as between economic and social benefits are possible. This work could indicate that, theoretical conditions were created to a large extent for climate policy measures to be operational in Ca-meroon. The institutional, financial and organizational components are in contrast in different stages of a slow implementation process. The climate policy in Cameroon did not develop as one of the most important aspects of the national environmental policy and development strat-egy. An active participation in the international process to climate protection and for the adap-tation to the consequences of the climate change could be seen as the main driving force for the development of climate policy. Climate policy goals are to be specified, and different Strategies for operational measures should be developed.
In general, the competitiveness of an individual enterprise is a matter of its ability to maintain or increase its market share over the longer term. Expressed in different terms, competitiveness is an enterprise's capacity to remain profitable under given market conditions. The same holds true for agriculture. The factors governing the survival of an agricultural enterprise are not only the supply of fixed inputs, the productivity of the inputs applied and the input prices, but also government subsidies and taxes. The prime decisive factor, however, is the demand for the agro-food products. Apart from the manner and extent of market regulation, a major determinant whether a farm can hold its own in the face of foreign competition on foreign and domestic markets is the exchange rate which, in turn, is governed by a series of non-agricultural factors. Compared to the European Union, agricultural production in the CEFTA countries features low average costs and low output prices. This has not been achieved by virtue of high standards of technology or management, but is attributable to exchange rates. With exchange rates working in their favour, agricultural enterprises in the CEFTA countries have been able to live with a relatively low level of subsidies. Discussions on competitiveness thus tend to focus on cost-related competitiveness. Where the CEFTA countries are concerned, this concentration on costs is particularly marked. However, this might well be a lopsided approach. The decisive issue is market power competitiveness in markets. In economic terms, the first half of the 1990s was the most difficult phase for the CEFTA countries. Yet even in more recent years they have not been immune to setbacks as evidenced primarily by Romania. Measured in terms of real GDP growth, the economies of Poland and Hungary experienced a pronounced upswing. Economic growth in Slovenia was somewhat slower, yet constant and very balanced. With the government taking steps to set the country's economy on a firmer footing, Slovakia had to accept a slowdown in growth. Over the past few months, however, all CEFTA countries have registered an improvement in their economies. The boom in Western Europe has spread to the CEFTA countries, most of whose economic structures have improved to such an extent that the openings they offer can also be used to good effect. There are several reasons for the financial difficulties that farmers are yet facing. Over the past ten years, domestic and foreign markets, or shares therein, have been lost; furthermore, agricultural subsidies have been slashed, particularly in the early years of transformation, and given the dramatic rise in input prices, cost pressures have increased, outstripping the rise in output prices. In some CEFTA countries, farms are deeply in debt. In Slovakia and the Czech Republic numerous enterprises have accumulated claims outstanding and thus find themselves unable to service their own debts in an orderly manner. At present, competitiveness in CEFTA agriculture is low. Most enterprises have not been modernized and the whole sector is fraught with structural shortcomings. In addition, for the farmers in the EU-15 and thus the farmers in Austria as well, applying the CAP regulations from the very first day of EU membership will reduce the threat of ruinous competition from the new member countries in the years to come.
Die Praxis des Tötens von ca. 50 Millionen männlichen Eintagsküken aus Legelinen jedes Jahr in Deutschland steht seit einiger Zeit im Fokus gesellschaftlicher, ethischer und politischer Debatten. In der Landwirtschaft und Forschung sind die Bemühungen groß dem Wunsch nach nachhaltiger Landwirtschaft nachzukommen, dabei setzen die Lösungsansätze an sehr verschiedenen Stellen an. Zum einen wird verstärkt an der marktreifen Etablierung von Methoden zur In-Ovo-Geschlechtsbestimmung geforscht, zum anderen scheint auch die Mast der männlichen Eintagsküken aus den Legelinien vielversprechend. Hier kommen nicht nur die Eintagsküken aus legebetonten Herkünften in Frage, auch Zweinutzungshybride oder traditionelle Rassen sind in einer vielversprechenden Position, denn sie könnten Alternativen im Bereich des Tierwohls, der Fleischqualität und der regionalen Identität aufzeigen. Die vorliegende Studie untersucht das Potential von drei verschiedenen Genetiken – Lohmann Dual als Zweinutzungshybrid, Lohmann Brown als Legehybrid und Rheinländer als traditionelle Rasse – in Bezug auf leistungsbezogene, sowie Verhaltens- und Tierwohl-assoziierte Parameter. Es wurden 844 Tiere der Herkunft Lohmann Dual, 714 Lohmann Brown und 458 Rheinländer unter Bedingungen der konventionellen Freilandhaltung aufgestallt. Bis zur 10. Lebenswoche wurden die Tiere in ungesexten Gruppen gehalten und im Alter von 10 bzw. 20 Lebenswochen geschlachtet. Leistungsbezogene Parameter wie Gewichtszunahme, Futterverbrauch und Mortalität, sowie Kenngrößen zu Verhalten und Tierwohl wurden wöchentlich erfasst. Die Erfassung der Tierwohl- und Verhaltensbezogenen Daten erfolgte über das Welfare Quality® Assessment Protocol for Poultry, sowie über Parameter, die sich dem Verhaltenskomplex des Dominanzverhaltens, der Aggression und des Federpickens zuordnen lassen. Es wurden keine Tierwohlbezogenen morphologischen Veränderungen bei den Tieren festgestellt, mit Ausnahme der Rheinländer, die ab der 15. Lebenswoche leicht auffällige Fußballen zeigten. Eine Analyse der Mastleistung zeigte, dass der tägliche Gewichtszuwachs der Lohmann Dual zwischen 28 g (43. Tag) und 36 g (71. Tag; p ≤ 0.001) lag, bei den Lohmann Brown zwischen 16 g (43. Tag) und 21 g (71. und 134. Tag; p ≤ 0.001) und bei den Rheinländern zwischen 13 g (43. Tag) und 18 g (71. und 134. Tag; p ≤ 0.001) lag. Letztgenannten scheint eine verlängerte Mastperiode bis zur 20. Lebenswoche aufgrund ihrer langsamen Wachstumsrate entgegen zu kommen, während die Lohmann Dual den Höhepunkt ihres täglichen Zuwachses bereits um den 71. Tag erreichten. Der European Production Index (EPI) war am höchsten bei den Lohmann Dual am 71. Lebenstag (165 Punkte) und am niedrigsten bei den Rheinländern (28 Punkte am 134. Lebenstag). Insgesamt zeigten die Rheinländer ein ängstlicheres Verhalten, als die anderen beiden Linien. Sie vermieden menschlichen Kontakt aktiv (p ≤ 0.001) während des ADT und zeigten höhere Angstlevel in Bezug auf unbekannte Objekte (p ≤ 0.001) als Lohmann Brown oder Lohmann Dual. Des Weiteren unterschieden sich die Rassen nicht in Bezug auf ihr Sozialverhalten. Die Verhaltensdaten zeigen, dass eine Mast von männlichen Tieren aus legebetonten Herkünften problemlos machbar ist. Eine Adaptation an die Haltungsumwelt wurde möglicherweise bereits während der intensiven Zucht der Hybridtiere favorisiert, ist im Allgemeinen auf traditionelle Rassen jedoch nicht anwendbar. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass die Mast von männlichen Tieren aus legebetonten Herkünften, ebenso wie von traditionellen Rassen überraschend gute Schlachtkörper liefert, jedoch sind die Mastergebnisse dieser Herkünfte noch weit von der Produktivität herkömmlicher Broilerlinien entfernt. Zum Vergleich: langsam wachsende Broiler erreichen bis zu 305 Punkte (EPI), die Zweinutzungshybriden Lohmann Dual erreichten gerade einmal 50 % dieser Punktzahl in der doppelten Zeit. Trotzdem könnten diese Rassen den modernen ethischen Anforderungen entsprechen. Auf Basis ihrer Mastleistung müssen diese nicht-Broiler-Rassen jedoch erstmal ihre Anhänger finden, um eine eigene Produktionsnische zu besetzen zu können. ; The actual practice of killing 50 m. day-old male chicks of layer lines in Germany each year generated an ethical debate over the last decade, which forces agriculture and government to find appropriate alternatives to this practice. The approaches to solve this problem apply to very different purposes, which range from in-ovo sex determination to dual-purpose breeds. The reawakening of the fattening of the male chicks of laying hen lines in terms of meat production seems to be a promising approach. For this purpose, also dual-purpose hybrid lines and heritage breeds are in a promising position because they could offer alternatives in terms of animal welfare, food quality and regional identity. The current study investigates on the potential of three different genetics – Lohmann Dual as dual-purpose hybrid line, Lohmann brown as layer hybrid line and Rhinelander as traditional breed - in terms of animal welfare, behavioral suitability and meat production. We raised 844 Lohmann Dual, 714 Lohmann Brown and 458 Rhinelander under conventional conditions and recorded several parameters like feed consumption, weight gain, mortality and evaluated their scores according to the Welfare Quality® assessment protocol for poultry. Sexes were separated with 10 weeks of life, concurrent with the first date of slaughtering. Remaining cocks were fattened until 20 weeks of life. All parameters have been recorded weekly for each breed and those concerning animal health and welfare were conducted according to the Welfare Quality® Assessment Protocol for Poultry. Also, parameters related to the behavioral complex of dominance behavior, pecking at conspecifics and feather pecking have been recorded. We found no evidence for any welfare-related morphological changes, beside the Rhinelander whose feet were conspicuous beginning with 15 weeks of life. Fattening performances revealed that Lohmann Dual show a daily weight gain between 28g (day 43) and 36g (day 71; p ≤ 0.001), Lohmann Brown show values between 16g (day 43) and 21g (day 71 and 134; p ≤ 0.001), and Rhinelander show 13g (day 43) and 18g (day 71 and 134; p ≤ 0.001). For the latter, a prolonged fattening period up to 20 weeks would accommodate their slower growing rates whereas the peak performance of Lohmann Dual is reached around day 71. European Production Index was highest for Lohmann Dual at day 71 (165 points) and lowest for Rhinelander (28 points at day 134). Within all measurements, Rhinelander showed more fearful behavior than the other two breeds. Rhinelander avoided human contact actively (p ≤ 0.001) during ADT and showed also higher fear levels towards novel objects (p ≤ 0.001) than Lohmann Brown and Lohmann Dual. Also, breeds did not differ significantly in their social interaction complex. The results indicate that in terms of animal welfare the fattening of laying lines is possible. Adaptive behaviours might have been favoured during intensive breeding which is not applicable to heritage breeds in general. We conclude that the fattening of male layers as well as of heritage breeds is possible with surprisingly good carcasses, but far away from any productive efficiency. Comparable slow growing broiler lines strike with 305 points e.g., so dual purpose reach approximately 50% of performance points in twice the time. These breeds might meet modern requirements of ethics as well as the idea of animal production in the public. Based on their performances, these non-broiler breeds will have to find real fans in order to find their production niche.