Angesichts der zunehmenden sozialräumlichen Polarisierung in vielen Städten stellt sich die Frage, inwieweit von Armut geprägte Gebiete eine zusätzlich benachteiligende Wirkung auf die soziale Lage ihrer Bewohner_innen haben. Basierend auf einem Zusammenspiel quantitativer und qualitativer Methoden wird im Rahmen des vorliegenden Forschungsvorhabens in zwei unterschiedlichen Quartieren in der Stadt Dortmund analysiert, inwieweit Haushalte in sozial benachteiligten Quartieren Zugang zu Unterstützungsleistungen durch soziale Kontakte erhalten und welchen Einfluss die soziale Zusammensetzung der unmittelbaren Wohnumgebung auf den Zugang zu Ressourcen hat. Die Ergebnisse zeigen, dass auch einkommensarme Bewohner_innen benachteiligter Quartiere auf ein recht gut ausgeprägtes Unterstützungsnetzwerk für die Alltagsorganisation zurückgreifen können. Es wird jedoch deutlich, dass Netzwerkkontakte zu ressourcenstärkeren Haushalten nicht automatisch die soziale Aufwärtsmobilität ressourcenschwacher Bewohner_innen befördern. Das Quartier bzw. die unmittelbare Wohnumgebung stellt sich als wichtiger räumlicher Kontext für Kontakte und Ressourcentransfer heraus. Hier werden durch lose Kontakte auch über alltagspraktische Unterstützungen hinaus wichtige Ressourcen vermittelt.
Der Begriff des "Problembezirks" ist sowohl ein bekannter als auch verbreiteter Begriff, um in Deutschland Stadtteile zu beschreiben, die in weiten Teilen der Bevölkerung ein negatives Images haben. Diese Be- bzw. Zuschreibung lässt jedoch die vielfältigen Faktoren, die einen Stadtteil zu dem machen, was er ist, außer Acht. Diese Bachelorarbeit betrachtet unter anderem die Entstehung von segregierten und benachteiligten Stadtteilen und erklärt wie Partizipation in diesen Quartieren zu einer Verbesserung der Situation des Stadtteils und der Bewohner*innen führen kann.
Anhand von Berlin-Neukölln zeigt dieser Beitrag, dass "soziale Brückenbauer_innen" mitwirken können, urbane Quartiere mit verstärkten sozialen Problemlagen vom Zwangs- zum Möglichkeitsraum zu wandeln. Um "Brückenbauer_innen" besser zu charakterisieren, wird eine Forschungsperspektive entwickelt.
Einkommensarme Haushalte können durch soziale Kontakte im Alltag auf vielfältige Hilfen zurückgreifen. Unterstützung, die soziale Aufwärtsmobilität ermöglicht, ist dagegen seltener. Einen Beitrag zum sozialen Aufstieg leistet vor allem die Arbeit niedrigschwellig handelnder Institutionen. Kontakte zu ressourcenstärkeren Haushalten fördern nicht automatisch die sozialen Aufstiegschancen ressourcenschwächerer Bewohner_innen. Diese werden stärker von Personen der gleichen sozialen Lage und/oder ethnisch-kulturellen Herkunft beeinflusst, weil deren Unterstützung in bestimmten Situationen passgenauer ist. Die unmittelbare Wohnumgebung hat eine große Bedeutung. Hilfestellungen werden hier auch außerhalb fester Netzwerke vermittelt.
»Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben.« Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung, 1986. Immer mehr Menschen leben in Städten – für diesen Trend ist noch lange keine Umkehr in Sicht. Städtische Wohnquartiere werden daher für die Gesundheit von Menschen immer bedeutsamer. »Gesunde Quartiere« untersucht beispielhaft die gesundheitliche Lage in ausgewählten Stadtquartieren Hamburgs aus einer interdisziplinären Perspektive. Insbesondere sozial benachteiligte Stadträume werden mit in den Blick genommen und hinsichtlich ihrer Potenziale und Limitationen reflektiert. Zudem stellt es konkrete Ansätze zur Gesundheitsförderung in sozial benachteiligten Quartieren vor, die mit der Beteiligung der Anwohner*innen entwickelt und umgesetzt wurden, und reflektiert deren Möglichkeiten und Schwierigkeiten insbesondere unter den Bedingungen der Corona-Pandemie.
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'Ausgelöst durch einen momentan festzustellenden forcierten ökonomischen wie sozialen Wandel sind in vielen Großstädten Prozesse der sozialen Spaltung im Gange. Dieser Spaltungsprozess wird in der Literatur mit dem Begriff der sozial-räumlichen Polarisierung erfasst. In diesem Beitrag wird auf unterschiedliche Beschreibungen dieser Prozesse innerhalb der Stadtsoziologie eingegangen, um dann anhand von zwei Fallbeispielen zu zeigen, dass die Effekte von im Polarisierungsprozess entstehenden sozial benachteiligten Quartieren auf ihre BewohnerInnen nicht eindeutig sind. Dies erschwert stadtplanerische Eingriffe und unterstützt die These, dass das Quartiersmanagement - verstanden als Instrument zur Förderung von zivilgesellschaftlichen Beteiligungs- und Kooperationsformen in sozial benachteiligten Quartieren - ein geeignetes stadtplanerisches Mittel ist, um solche Quartiere aufzuwerten.' (Autorenreferat)
Mehmet Kart liefert mit seiner Studie einen empirischen Beitrag zur Analyse von Kontexteffekten auf Konflikt- und Integrationspotentiale von Jugendlichen in Bremer benachteiligten Quartieren. Die Untersuchung ist von der Fragestellung geleitet, wie sich die benachteiligenden Bedingungen eines Quartiers in der Alltagswelt von Jugendlichen abbilden. Der Autor beschäftigt sich einerseits mit den soziostrukturellen Bedingungen in den ausgewählten Quartieren, andererseits mit den individuellen Merkmalen der Jugendlichen und deren Lebenslagen, um die Konflikt- und Integrationspotentiale auf mehreren Ebenen herauszuarbeiten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem sozialen Hilfesystem und der informellen sozialen Kontrolle in der Nachbarschaft, die stabilisierend wirken und somit der Entwicklung einer kollektiven Unruhe entgegensteuern. Der Inhalt Jugendkulturen und Jugendunruhen Entstehungsbedingungen kollektiver Unruhen Entstehung benachteiligter Quartiere und soziale Benachteiligung der Wohnbevölkerung Soziale Kontrolle in der Nachbarschaft und Quartierseffekte Lebenslagen von Jugendlichen in benachteiligten Quartieren Die Zielgruppen Dozenten und Studenten der Soziologie sowie der Pädagogik Sozialarbeiter und Sozialpädagogen Der Autor Mehmet Kart ist promovierter Soziologe und arbeitet derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Bremen
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Forschungsbericht des trinationalen und von der EU über INTERREG-V geförderten Projektes MARGE, das die Frage nach der Innovationspotential grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Fachkräften aus öffentlicher Verwaltung freien Trägern der Sozialen Arbeit und anderen lokalen Akteuren im Oberrheingebiet über die Jahre 2017-2019 im Bereich sozialer Stadt- und Quartierentwicklung untersuchte.
Viele Expertinnen und Experten sehen in der Nachbarschaft im Diskurs um den gefährdeten gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie in Bezug auf die demographischen Herausforderungen ein nicht ausgeschöpftes Potential. Die vorliegende Bachelorarbeit nimmt sich dieser These an und untersucht aus der Perspektive der Soziokulturellen Animation anhand von Literatur, ob dieses Potential auch in einem benachteiligten Sozialraum Gültigkeit hat. Dabei wird eingangs Nachbarschaft definiert, anhand von vier Dimensionen aufgezeigt, welche Faktoren Einfluss auf die Qualität von Nachbarschaft nehmen und ausgeführt, welche Funktionen Nachbarschaft in Bezug auf die Grundwerte der Soziokulturellen Animation, konkret Kohäsion, gesellschaftliche Zugehörigkeit und Teilhabe sowie demokratisches und gerechtes Zusammenleben, einnehmen kann. Vor diesem Hintergrund werden die Rahmenbedingungen von benachteiligten Quartieren eingeführt und deren Auswirkungen auf die dortige Nachbarschaft beschrieben. Dabei werden die sozialen Herausforderungen aufgezeigt und in Bezug zu den Grundwerten der Handlungsbedarf aus Sicht der Soziokulturellen Animation abgeleitet. Die Zusammenstellung macht deutlich, dass an solchen Orten zentrale soziale Grundrechte für viele Bewohnende nicht erfüllt sind. Davon ausgehend und im Wissen um die Funktionen von Nachbarschaft wird anschliessend dargelegt, welche Handlungsansätze der Soziokulturellen Animation besonders effektiv scheinen. Die Resultate lassen darauf schliessen, dass benachteiligte Nachbarschaften ein prioritäres Handlungsfeld der Soziokulturellen Animation darstellen und sich deren Instrumente eignen, um solche Orte lebenswerter zu gestalten. ; + Code Diss LU: hslusa bask be 2019 + Fussnote: Bachelorarbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Soziokultur, 2019 + NL-Code: NLLUHSA201909