Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen führen zu einem Wiederaufflammen der "sozialen Frage". Zugleich fordern Migration und Flucht oder die Rufe nach Inklusion gesellschaftliche Reaktionen heraus. Im vorliegenden Band werden damit verbundene neue Herausforderungen und Perspektiven für das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit untersucht. (DIPF/Verlag)
Der Sozialstaat hat in den Jahrzehnten der Ökologie die Ökologie erfolgreich vermieden. Die Grenzen des Wachstums waren für die Verteidiger des Sozialen sozial uninteressant, Arbeitsplätze waren wichtiger als Nistplätze. Die Klimakrise hat dieses Desinteresse unterminiert. Zunehmend tauchen die Sozialwissenschaften im Feld der Nachhaltigkeitsforschung auf und Sozialpolitikerinnen wollen das Klima schützen. Der Essay »Soziales Klima« durchmisst das Feld der Sozialen Nachhaltigkeit mit den Mitteln einer ganzheitlichen, an Hegel und Parsons informierten Soziologie. Der Vorschlag ist der menschenrechtsbasierte Garantismus, eine vierte Formation neben Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus.
Der Sozialstaat hat in den Jahrzehnten der Ökologie die Ökologie erfolgreich vermieden. Die Grenzen des Wachstums waren für die Verteidiger des Sozialen sozial uninteressant, Arbeitsplätze waren wichtiger als Nistplätze. Die Klimakrise hat dieses Desinteresse unterminiert. Zunehmend tauchen die Sozialwissenschaften im Feld der Nachhaltigkeitsforschung auf und Sozialpolitikerinnen wollen das Klima schützen. Der Essay »Soziales Klima« durchmisst das Feld der Sozialen Nachhaltigkeit mit den Mitteln einer ganzheitlichen, an Hegel und Parsons informierten Soziologie. Der Vorschlag ist der menschenrechtsbasierte Garantismus, eine vierte Formation neben Liberalismus, Sozialismus und Konservatismus.
"Serbien war mehr als ein Jahrzehnt von wirtschaftlichem, politischem und sozialem Niedergang gekennzeichnet. Beispiele für eine derartige soziale Katastrophe in Europa sind selbst im 20. Jahrhundert - sieht man von Kriegs- und kurzen Zwischenkriegszeiten ab - schwer zu finden. Nach 1989 hatten die anderen Reformstaaten, die Nachbarländer Serbiens eingeschlossen, durch schnellere oder langsamere Reformschritte die Basis für die künftige wirtschaftliche und soziale Entwicklung gelegt. Dadurch wurde die Kluft zwischen Serbien und den anderen Transitionsstaaten größer, oder mit anderen Worten: Serbien rangiert unter den Schlusslichtern Europas." (Autorenreferat)
"Die aktuelle Diskussion um die Weiterentwicklung der sozialen Dienste in Deutschland konzentriert sich neben ihren demographierelevanten Dimensionen insbesondere auf die Frage, wie bei knappen öffentlichen Mitteln ihr aus unterschiedlichen Gründen notwendige weitere Ausbau in fachlich angemessener Weise realisiert und zugleich ein hohes Maß an Qualität sichergestellt werden kann. Dies gilt für die sog. 'demographiesensiblen' Dienste in ganz besonderer Weise. Gleichzeitig stehen die Diensteanbieter vor der Aufgabe, auf gewandelte Nutzererwartungen und -bedingungen (Kundenorientierung) zu reagieren, die Leistungs- und Einrichtungsvielfalt besser aufeinander abzustimmen und Fragen der Qualitätssicherung und des Verbraucherschutzes einen hohen Stellenwert einzuräumen. Ein weiterer Ausgangspunkt der nachstehenden Überlegungen ist, dass sich soziale Dienste in ihren Wesensmerkmalen ganz deutlich von anderen auf privaten Konsumgütermärkten erbrachten Dienstleistungen unterscheiden und dass sich daraus spezifische Anforderungen an die Praxis der sozialen Dienstleistungserbringung ergeben, an die aufmerksam zu machen bzw. zu erinnern angesichts der zunehmenden 'Ökonomisierung des Sozialen' sinnvoll und hilfreich ist; schon um der neuerdings weit verbreiteten, aber fachlich wenig überzeugenden Auffassung entgegenzuwirken, soziale Dienste ließen sich wie andere privatwirtschaftlich organisierte Dienste auch nach den für private Konsumgütermärkte geltenden Gesetzmäßigkeiten 'vermarkten'. Hierzu stellt z. B. die Bundestags-Enquete-Kommission Demographischer Wandel in ihrem 2002 vorgelegten Abschlussbericht fest, dass 'vor allem auf Pflegemärkten - wie insgesamt auf Gesundheitsmärkten - Besonderheiten zu beachten sind, die es erforderlich machen, den Markt als Zuteilungsmodell kritisch zu bewerten und Korrektive einzubauen' (S. 613). Dieser Bericht bildet auch eine wesentliche Grundlage für die nachfolgenden Ausführungen." (Autorenreferat)
Die bisherigen Wohlfahrtsstaaten unterliegen- seit dem zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts- einem grundlegenden Veränderungsprozess.- Bisher sollte Integration im nationalstaatlichen- Raum für möglichst alle Staatsbürgerinnen- und Staatsbürger geleistet werden, inzwischen- werden zunehmend kleinräumige Territorien- als neue Inklusionsräume für die Bewohner- bestimmt. Die Beiträge internationaler Autorinnen- und Autoren stellen diesen Prozess der- Territorialisierung des Sozialen vor und diskutieren- die damit verbundenen politischen (Regierungs)- Strategien aus politikökonomischen,- stadtsoziologischen, kriminologischen- und sozialpädagogischen Perspektiven.
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"For a long time, the use of the term «Social Question» was referred to as being a phenomenon of the 19th century, related to the social changes taking place during that period. Today, however, the so-called Social Question is increasingly linked to current societal challenges, such as global migration, radical demographic change, or increased social divisions in both public and professional debates. In the light of the above, the present volume approaches the complexity of social issues and social work, whereby contributions with a historical, theoretical, phenomenological or political focus stand side by side, in both complementary or contradictory ways. The main purpose is to create references to actuality and to identify potentials for development which should help to deal with the historical meaning of the Social Question as well as to recontextualize the latter in our time."
"Soziales Kapital hat in Deutschland Hochkonjunktur. Es wird vor allem gegen jenen ungezügelten Individualismus ins Spiel gebracht, der als größte Gefahr für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft gilt. Der Beitrag nimmt diesen Diskurs auf, zeichnet seinen theoretischen Hintergrund nach und diskutiert seine politischen Implikationen. Als Kontrastfolie dient ein grundsätzlich anderer Diskurs über soziales Kapital, der die öffentliche Debatte in Frankreich seit langem prägt. Dieser Diskurs sieht den sozialen Zusammenhalt moderner Gesellschaften vor allem durch den Rückzug des Staates aus seiner Verantwortung für das Gemeinwohl und die daraus resultierenden wachsenden sozialen Ungleichheiten gefährdet." (Autorenreferat)
Das Konzept des "Wohlfahrtsmix" geht von der Annahme aus, daß der Dritte Sektor nur aus einem Zusammenspiel von Märkten, staatlichen Institutionen und den Wandlungen der "gesellschaftlichen Solidargemeinschaft" erklärt werden kann. Mikroökonomische Ansätze des präferenzorientierten "homo oeconomicus" zur Erklärung des Dritten Sektors bleiben unzureichend, da sie "gemeinschaftliche" und solidarische Orientierungen wie auch politische Motive ausblenden und kollektive Bewegungsakteure vernachlässigen. Der Autor versteht diese "Orte der Selbstorganisation" als einen wichtigen Teil des öffentlichen Kernbereichs der "civil society". Sein intermediärer Charakter kommt in spannungsreichen "Mixformen" zum Ausdruck. Soziale Bewegungen verkörpern dabei als wichtige Impulsgeber im Dritten Sektor in besonderem Maße das Element eines (auch) konflikthaften gesellschaftlichen Wandels. (ICE)
Unter Einbezug von Erkenntnissen der sozialpädagogischen Nutzerforschung und ausgehend von kritischen Theorieperspektiven auf Soziale Arbeit rekonstruiert die Autorin Ermöglichungs- und Verhinderungsbedingungen von Solidarisierungsprozessen zwischen Fachkräften und Nutzer*innen im aktivierenden Staat, insbesondere in sog. "Maßnahmen zur Aktivierung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt". Die Erkenntnisse werden im Forschungsprozess zu einer "Grounded Theory der Stimmigen Verbundenheit" verdichtet, in der Gestaltungsmodi einer solidarischen Sozialen Arbeit erkennbar werden
Gegenstand der kritischen Betrachtungen der Autoren sind unter anderem der soziale Ausschluss und die "underclass", die wohlfahrtsstaatliche Regulation von gesellschaftlicher Ordnung, die postfordistischen Diskurse zum sozialen Ausschluss und die Strukturen einer "post-sozialen" Governance sowie das Verhältnis von Räumlichkeit und Demokratie. Die Kritik an den neo-sozialen Integrationsrationalitäten der Sozialpolitik und Sozialen Arbeit kann ihrer Meinung nach nicht darüber hinweg täuschen, dass der soziale Ausschluss auch für die Soziale Arbeit ein Thema von hoher Relevanz ist. Denn mit der Bearbeitung der Ursachen und Folgen von sozialer Ausschließung ist eine grundsätzliche Frage sozialer Gerechtigkeit angesprochen: die Deklassierung von Daseins- und Handlungsmöglichkeiten, die aus einer Verweigerung des Einlösens des demokratischen Versprechens von "gleicher Freiheit" entspringt und sich in Form einer gesellschaftlich erzeugten systematischen Ungleichheit in der Macht und Fähigkeit der Akteure manifestiert, eigene Absichten oder bevorzugte Formen der Lebensführung zu verwirklichen. Die Alternative besteht den Autoren zufolge in einer "sozialraumsensiblen" Gestaltung Sozialer Arbeit als personenbezogener sozialer Dienstleistung. Sie fordern und erläutern in ihrem Beitrag die Notwendigkeit einer reflexiven Raumorientierung in der Sozialen Arbeit. (ICI2)