In der lokalen und regionalen Planungspraxis ist eine Rückbesinnung auf die Notwendigkeit eines planvollen, integrativen Vorgehens beobachtbar. Die unübersehbaren Nachteile projektorientierter Planung führen zu einer Debatte über eine Renaissance strategischer Planung. Der aktuelle Turn to Strategy ist als eine Antwort auf die Defizite inkrementeller Planung durch Projekte zu verstehen.
Eine nachlassende Parteienbindung, eine wachsende Augenblicksorientierung der Wähler und ein hochkomplexes Mediensystem kennzeichnen das Umfeld, in das eine politische Strategie in der heutigen Zeit hineinwirken muss. Gegenstand des vorliegenden Beitrags bilden die Aufgabenstellungen strategischer Planung in der Politik, wozu die Programmarbeit am Beispiel der CDU nach 1998, der Erfurter Bundesparteitag der CDU im April 1999, die Kommission "Sozialstaat 21" und die Umfeldprojektion am Beispiel der Bundestagswahl 2002 nachgezeichnet und kritisch kommentiert werden. Es werden ferner die Voraussetzungen von strategischer Planung in der Politik erörtert, indem die Rolle von Führungsakzeptanz, die Notwendigkeit einer Übereinstimmung von Führung und politischer Richtung, die innere Geschlossenheit und Verfolgung einer Siegerstrategie sowie die Bedeutung von Kommunikation im Umgang mit den Medien hervorgehoben werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf das Zukunftsprogramm der CDU vom Frühjahr 1998 und auf die rot-grüne Reformvermittlung eingegangen. (ICI)