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Die Autorin beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit einem kleinen Ausschnitt des Problemfeldes "britische Deutschlandbilder", komplexe und ambivalente Gebilde, deren Analyse im Kontext der Einigung Europas politisch von Bedeutung ist. Im Wintersemester 1988/89 wurden britische Studenten an nordrhein-westfälischen Universitäten nach ihren Deutschlandbildern mündlich und schriftlich befragt. Der Untersuchung lag eine Perspektive zugrunde, die über Vorurteile oder Stereotype hinausgeht. Den Bildern wurde auf drei Ebenen nachgegangen: (1) auf der assoziativen Ebene ("Germany in Ten Seconds"); (2) auf der Ebene vergleichender Reflexion (neben Schul- und Universitätserfahrungen in England und in Deutschland wurden die untersuchten Personen zu Aussagen über Aspekte wie: "the standard of living; behaviour in public; family life; attitudes to life" angeregt); (3) auf der Ebene stereotyper Charakterisierungen. Hier wurde ein von der Mehrheit der Studenten nicht abgelehntes Eigenschaftslistenverfahren eingesetzt, in dem bestimmte Attribute für Westdeutsche und Briten als eher typisch oder untypisch zu gewichten waren. Die freie Ergänzung war möglich. Fazit: Die studentischen Vorstellungsbilder zeugen trotz der teils deutlichen inhaltlichen Präsenz von Klischees nicht von stereotypisierten Urteils-Strukturen, eine Stereotypenbereitschaft wurde hingegen sichtbar. (prn)