Chinese economic activities in Africa have gained increased visibility in parallel to the recent acceleration of Sino-African relations. This paper, which is framed from a geographical perspective that is often absent or neglected in studies covering China-Africa, focuses on the spatial forms and dynamics. It depicts the way in which two contrasting Chinese economic entities - a state-owned company in Chad and privately owned commercial malls in Johannesburg, South Africa - engage with their respective host environments. While drawing on concepts of "liminality" as well as "heterotopias", I argue that the modalities of the Chinese footprint are characterised both by closure and interaction, creating a dynamic tension that produces its own set of unique practices. This ambivalence between enclave and active linkages with host societies is not only perceivable from a spatial point of view, but also emerges with regard to economic strategies. In the midst of a transitional period, along with a launching and a consolidating phase, the Chinese economic entities in both case studies show signs of change in terms of behaviour and territorial foothold. (JCCA/GIGA)
Juden in Afrika haben eine lange Geschichte. Afrikaner sind jüdischen Mythen und Traditionen in unterschiedlichen Formen und Situationen begegnet, was zur Entwicklung einer neuen jüdischen Identität geführt hat, die mit der der Diaspora verknüpft ist. Verschiedene Gruppen schwarzer Juden aus West-, Zentral-, Ost- und Südafrika nutzten und imaginierten ihre mündlichen Überlieferungen und traditionellen Praktiken, um eine eindeutige jüdische Identität aufzubauen. Ab dem frühen 20. Jahrhundert verschmolzen zwei getrennte Diasporas in einer völlig neuen Arena. Afrikaner und Afroamerikaner übernahmen das Judentum als eine Form der persönlichen Emanzipation von der kolonialen Unterdrückung und den Auswirkungen des Neokolonialismus. Die Übernahme des Judentums durch Schwarzafrikaner war eine Form der Befreiung von der anglo-christlichen Autorität. Schwarze und Juden sind in der westlichen Kultur die beiden marginalisierten und stigmatisierten Minderheiten. Seit der Antike pflegen sie ein komplexes Verhältnis zwischen Identifikation, Kooperation und Rivalität. Die Igbo von Nigeria beispielsweise standen an der Spitze einer normativen jüdischen Bewegung, die auch mehrere andere ethnische Gruppen umfasste. Die Holocaust-Rhetorik, Zionismus und die äußeren Merkmale des Judentums wurden von biafranischen Neo-Sezessionisten instrumentalisiert. Außerdem gab es, von der ersten Erwähnung von Afrikanern in der hebräischen Bibel bis zu den zeitgenössischen Forderungen der Black Lives Matter-Bewegung, Unterstützung für den "palästinensischen Widerstand", aber fast nichts, was eine Konfrontation zwischen Schwarzen und Juden hätte provozieren können. Die meisten afrikanischen Juden leben in Südafrika. Allerdings sind die meisten von ihnen weiß. Die jüdische Gemeinde Südafrikas zählte Mitte der 1970er Jahre mehr als 120.000 Mitglieder. Nach mehreren großen Auswanderungswellen am Ende des Apartheidregimes sank sie auf knapp über 50.000. Der Anspruch jüdischer Personen auf südafrikanische Zugehörigkeit ist jedoch umstritten. Die südafrikanischen Aufnahmegesellschaft unterscheidet zwischen der jüdischen Diaspora und südafrikanische Zugehörigkeit. In Nigeria hat sich seit Anfang der 1990er Jahre die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Subsahara Afrika entwickelt, die zuvor auf keiner Landkarte der jüdischen Welt auftauchte. Neun von zehn nigerianischen Juden sind Igbo. Schätzungen zählen 3.000 bis 30.000 Juden. Israel weigert sich allerdings, sie als jüdische Bevölkerung anzuerkennen. In der DR Kongo nimmt eine kleine jüdische Gemeinde seit der Kolonialzeit eine besondere Stellung ein. Viele Juden gehörten zu den engen Beratern Leopolds II. und den Agenten seines Freistaats Kongo (1885-1908). Juden spielten im 20. Jahrhundert auch eine wichtige Rolle in der Katanga-Provinz, seitdem dort die ersten Minen eröffnet und eine Eisenbahnlinie nach Südafrika gebaut wurde. Allerdings zwangen Mobutus Zairisierung (1973) und die Plünderungen im Jahr 1991 die meisten jüdischen Unternehmer, das Land zu verlassen. Äthiopien könnte als Wiege des Judentums betrachtet werden, einschließlich des alten Königreichs Saba, das in der hebräischen Bibel und im Koran erwähnt wird, ebenso wie Beta Israel. Heute jedoch offenbart die harte Realität, mit der äthiopisch-jüdische Einwanderer in Israel konfrontiert sind, den Rassismus, der tief in der israelischen Gesellschaft verwurzelt ist.
Im Rahmen einer nachhaltig orientierten Außenhandelspolitik können Exporte und Importe eine wichtige Rolle spielen, um Prozesse wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung zu unterstützen. Auf internationaler Ebene wurden immer wieder Ziele formuliert und Instrumente vorgeschlagen, um dieses Potential zugunsten von Entwicklungsländern auszuschöpfen. Dennoch exportieren die Länder Subsahara-Afrikas überwiegend unverarbeitete Rohstoffe, was kaum zu Wertschöpfung und Entwicklung beiträgt. Nur wenige Länder konnten die jahrzehntelangen Handelspräferenzen der EU und teilweise der USA erfolgreich nutzen, die Verhandlungen in der Welthandelsorganisation (WTO) kommen nur im Schneckentempo voran und die versprochene Entwicklungsdividende ist bisher ausgeblieben. Sobald die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) verwirklicht ist, dürfte der Wettbewerbsdruck weiter steigen. Die mit der EU geschlossenen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) bergen zwar Chancen, aber auch Risiken. Welche Ansatzpunkte bieten sich für Länder südlich der Sahara, durch Außenhandel nachhaltige Entwicklungsprozesse zu fördern? Wie könnten EU und USA dies unterstützen? (Autorenreferat)
Der Artikel untersucht, wie die Vertreibung durch Infrastrukturprojekte im Entwicklungsdiskurs legitimiert wird. Drei typische Legitimationsmuster sind die Unausweichlichkeit des Fortschritts, das Allgemeinwohl und die Eigentumsrechte. Sie sind eng verknüpft mit Elementen des Entwicklungsdiskurses: der Transformation geokultureller Unterschiede in historische Stadien, dem othering vermeintlich rückständiger Gruppen, dem Konzept der Treuhandschaft und der Annahme positiver Effekte von Investitionen.
Die Covid‑19-Pandemie hat die Beziehungen zu Subsahara-Afrika weit oben auf die maghrebinische Agenda gesetzt und damit bestehende Tendenzen verstärkt. Marokko hat unter den Maghreb-Staaten die profilierteste Subsahara-Politik vorzuweisen. Eine Rolle spielen dabei attraktive Wachstumsmärkte in Afrika, Frustration über den beschränkten Marktzugang in Europa, die Perspektivlosigkeit der Integration im Maghreb und der Wunsch, die Westsahara möge als marokkanisch anerkannt werden. Marokkos Subsahara-Politik hat Spannungen mit Algerien verschärft und in Tunesien eigene Ambitionen geweckt. Algier als wichtiger Financier und sicherheitspolitischer Akteur in der Afrikanischen Union (AU) sowie "Schutzmacht" der Unabhängigkeitsbewegung der Westsahara versucht, Rabat auszubremsen. Tunis dagegen setzt auf Nachahmung und erhofft sich von engeren Beziehungen zu Afrika mehr Wirtschaftswachstum. Die Europäische Union (EU) sollte diese Tendenzen als Chance für afrikanische Integration und trianguläre EU-Maghreb-Subsahara-Kooperationen verstehen. Dies könnte Marokkos hegemoniale Ansprüche relativieren, Algeriens Gefühl des Bedeutungsverlusts entgegenwirken und Tunesiens Wirtschaft stärken - und damit negative Dynamiken des Wettstreits entschärfen. (Autorenreferat)
In dieser Studie wird mithilfe qualitativer Fokusgruppendiskussionen mit Migranten bzw. mit Menschen mit Migrationsabsicht aus Subsahara-Afrika (i) nach Motiven für Migration, (ii) nach der Nutzung von Informationen und dem Wissen über Migration sowie (iii) nach der Rolle von Projekten der internationalen Zusammenarbeit im Kontext von Migration gefragt. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Annahme, dass Push-/ Pull-Modelle Migrationsprozesse nur unzureichend beschreiben; diese aber in der Politik häufig eingesetzt werden, um Fluchtursachen zu erklären und mögliche Wege ihrer Bekämpfung aufzuzeigen. Insgesamt wurden 17 Fokusgruppendiskussionen mit Befragten aus neun Ländern in Subsahara-Afrika im Zeitraum März bis Mai 2017 durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur "klassische" Push-Faktoren bei Migrationsentscheidungen eine Rolle spielen, sondern auch sozialer Druck durch die Familie, die an die Migration eines Familienmitgliedes bestimmte Erwartungen knüpfen. Dies führt dazu, dass Rückkehrer, die diesen Erwartungen nicht gerecht werden, häufig unter sozialer Ausgrenzung leiden. Darüber hinaus zeigen die Befragungen, dass Migranten besser über Risiken der Migration informiert sind als in der Öffentlichkeit gemeinhin angenommen wird. Dazu gehört zum Beispiel das Wissen über Gefahren auf der Flucht sowie das Risiko, im Ausland scheitern zu können. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Reichweite von Projekten der internationalen Zusammenarbeit mit Schwerpunkt Migration weiter ausbaufähig ist und auch das Image von zentralen Akteuren dieses Bereichs verbesserungswürdig.