Der Autor setzt sich mit Annahmen über den Terrorismus auseinander, die er als irreführend bezeichnet. Diese beziehen sich auf den Zusammenhang zwischen Terrorismus und Armut, auf das Verständnis vom Terrorismus als Ersatzkrieg gegen den Westen, auf die Betrachtung der Terroristen als psychisch gestörte Menschen, auf den Zusammenhang zwischen dem politischen Entwicklungsstand eines Landes und der Entstehung vom Terrorismus sowie auf die Kausalfaktoren der Entstehung terroristischer Verbände. Anschließend werden konzeptionelle und methodische Fragen bezüglich der Definition vom Terrorismus, der Schwerpunkte wissenschaftlicher Untersuchungen zu diesem Thema und der Einordnung des Terrorismus unter die Gewaltphänomene erörtert. Zum Schluss wird zur Diskussion gestellt, welche Maßnahmen gegen den Terrorismus möglich sind. (ICG)
Mittels einer quantitativen Studie, in der die Autorin 142.000 terroristische Anschläge auswertet, untersucht Julia Klein die Existenz des Forschungsparadigmas "Neuer Terrorismus". Die Autorin arbeitet den medialen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs auf und fokussiert Verhaltensänderungen terroristischer Organisationen. Die Auswertung der umfangreichen Datenmenge terroristischer Anschläge verifiziert, ob seit Anfang der 90er-Jahre tatsächlich ein "Neuer Terrorismus" existiert. Dabei kristallisiert sich der Einfluss einzelner Akteure auf den Diskurs heraus und es zeigt sich, dass vor allem die Bedeutung der Religion als ideologischer Treiber überschätzt wird.
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In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 28, Heft 10, S. 343-350
Sowie der Ruf nach der "Sozialisierung des Landes" als Signum des Programmes der russischen Sozialrevolutionäre (PSR) galt, so wurde der sogenannte "individuelle Terror" zum Kennzeichen ihrer Strategie. Der Autor beschränkte sich in seinem vorliegenden Beitrag auf einige Bemerkungen zur theoretischen Begründung und zur Form des "individuellen Terrors", zu seiner politischen Effektivität sowie zu seiner Organisation. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen dabei die Besonderheiten und die über den russischen Kontext hinaus interessanten Aspekte dieser politischen Taktik. Die radikale Intelligenz propagierte gegen Ende der 1870er Jahre den politischen Terror gegen einzelne Träger des Systems als Ersatz für die ausbleibende revolutionäre Aktion der Massen. Die Bekämpfung des autokratischen Systems wurde gleichgesetzt mit dem Kampf gegen die einzelnen Repräsentanten dieses Systems. Bis zum Ausbruch der Revolution von 1905 erwies sich der Einsatz terroristischer Mittel als erfolgreich. In den folgenden Jahren schadeten die terroristischen Akte der PSR mehr, als daß sie ihr nützten. In der Regel sind Terroristen vor allem dann erfolgreich, wenn sie in einer Gesellschaft, deren Stabilität bereits erschüttert ist, über ein geringes Maß an tatsächlicher, aber über ein hohes Maß an potentieller Unterstützung verfügen. Diese allgemeine Rahmenbedingungen war in Rußland vor Ausbruch der Revolution erfüllt, in den Jahren nach 1905 galt sie jedoch nicht mehr. Die organisatorische Trennung von Partei und Kampforganisation führte einerseits zur Entfremdung der Terroristen von den anderen Mitgliedern der PSR, andererseits verlor die Parteiführung jegliche Kontrolle über die Gewaltaktionen. Aus den sozialrevolutionären terroristischen Aktionen leitete der Autor die folgenden drei allgemeinen Schlußfolgerungen ab: 1. Terroristische Handlungen bedürfen in starkem Maße der politischen und ethischen Legitimation. 2. Terroristische Kleingruppen entstehen in der (vorläufigen) Endphase einer umfassenden Sozialbewegung, deren Scheitern die abzuwenden versuchen. 3. Die Mitglieder terroristischer Organisationen geraten in eine Isolation, die bei ihnen einen zunehmenden Verlust an politischer Urteilskraft bewirkt. (STB)