"Von atomarer Weiterverbreitung bis Zerstörung der Umwelt: Lösen lassen sich viele Probleme nur noch auf globaler Ebene. Doch sind die G-8 oder die G-20 dafür die richtigen Foren? Und was für eine neue Weltordnung zeichnet sich ab? Fünf verbreitete Annahmen auf dem Prüfstand." (Autorenreferat)
"Der Begriff Governance übt seit einigen Jahren eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Obwohl niemand so genau zu wissen scheint, was sich dahinter verbirgt, machen vielleicht gerade die begriffliche Unschärfe und die dadurch Nahrung erhaltene Vermutung, dass es sich um ein zukunftsträchtiges Leitbild handeln könnte, seine wachsende Popularität aus. Ja, vielleicht stehen wir am Anfang einer 'neuen Erzählung' vom Regieren in vernetzten Regelsystemen, wenngleich bei nüchterner Betrachtung der Begriff trotz aller Diffusität, die ihm anhaftet, auf nichts Ungewöhnliches hinweist und mit den 'neuen Modi des Regierens' vermutlich auch nicht bloß eine vergängliche Mode beschreibt. Denn es geht um nichts anderes als den Ordnungsbedarf in einer unübersichtlich gewordenen Welt, die, wie vielerorts spürbar wird, durch eine Erosion bestehender Ordnungsmuster gekennzeichnet ist. Mit der Bezugnahme auf Regelungsstrukturen eröffnet sich eine Blickrichtung, welche die Ordnungsprobleme nicht löst, sich aber in besonderer Weise als Forschungsperspektive anbietet. Das gilt auch und insbesondere für die Rechtswissenschaft. Vorliegend wird davon ausgegangen, dass Governance 'in und durch' Regelungsstrukturen stattfindet. Wir haben es mit einem Prozess des institution making zu tun, wobei der Kontext rechtsgeprägt ist und auf Rechtsprägung in Regelungsstrukturen ausgelegt wird. Damit ist die Perspektive angegeben, wie sie auf die von 'unsichtbarer Hand' geschaffenen Governance-Strukturen gelegt werden soll. Nicht der Staat, sondern das von ihm teilweise abgekoppelte Recht füllt die Lücke, die sich mit der Ablösung des Regierens von einer zentralen Instanz und dem darauf zugeschnittenen Verantwortungsregime auftut. Dabei ist zunächst zu rekapitulieren, worauf Governance reagiert und deshalb zu thematisieren sucht. Anschließend soll auf das Konzept der Regelungsstruktur eingegangen werden, dessen Kern darin gesehen werden kann, das vielfach zu enge Steuerungsparadigma zu überwinden. Das wirft die Frage auf, woher die Regelungstrukturen kommen und wohin sie mit welchen Fragestellungen für die Rechtswissenschaft führen. Abschließend sollen drei Thesen formuliert werden." (Textauszug)
In: Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik: zfhr ; das Fachmagazin für Universitäten, Fachhochschulen, Privatuniversitäten und postsekundäre Bildungseinrichtungen, Band 17, Heft 2, S. 61-70
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik, Forschungsgruppe Wissen, Produktionssysteme und Arbeit, Band 2008-302
"Die Corporate-Governance-Forschung hat sich lange Zeit vor allem auf die Veränderungen in den kontinentaleuropäischen 'Insidersystemen' konzentriert. Nach den dramatischen Unternehmensskandalen in den USA und im Zuge der steigenden Anforderungen an ein 'nachhaltiges Wirtschaften' werden in den letzten Jahren jedoch auch die Veränderungen in den angelsächsischen 'Outsidersystemen' stärker thematisiert. Damit wird die Prinzipal-Agenten-Theorie als die bislang dominierende Theorie der Corporate Governance einer grundlegenden Kritik unterzogen. Es verstärkt sich der Ruf nach neuen theoretischen Modellen, die der komplexen Realität dynamischer Corporate-Governance-Systeme besser entsprechen, als das klassische Paradigma. Die kritische Reflexion der Principal-Agent-Annahmen hat in den angelsächsischen Ländern in den letzten Jahren zu einem Aufschwung von Ansätzen und Studien geführt, die gegenüber der traditionellen Forschung breitere Sichtweisen auf die Corporate Governance einnehmen und neue Fragen im Hinblick auf die Gestaltung der Systeme aufwerfen. Die Ergebnisse dieser Forschung werden in Deutschland noch wenig diskutiert. Sie können aber wichtige Impulse für die Diskussion zur Reform der Unternehmensmitbestimmung und Weiterentwicklung der Aufsichtsratsarbeit bieten. Ziel des Literaturberichts ist es, die neueren Ansätze und Studien in Abgrenzung zur Principal-Agent-Theorie darzustellen und damit Ansatzpunkte für eine ressourcen- und prozessbezogene Veränderungsperspektive des deutschen Corporate-Governance-Systems zu entwickeln." (Autorenreferat)