Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise sind einschneidende Veränderungen im ökonomischen Governance-System der EU ausgelöst worden. Die im Zuge der Krise ergriffenen Maßnahmen werden hier kritisch untersucht. Dabei stellt der Autor fest, dass die Veränderungen den Empfehlungen des 'Old View' folgen, und beschreibt, welche Alternativen möglich sind.
"Governance Schools" lassen sich als multidisziplinäre, praxisorientierte Ausbildungseinrichtungen verstehen, die Studierende unmittelbar für den Berufsalltag in einem weit verstandenen Feld von "Politik" in Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft qualifizieren wollen. Bildungspolitisch stellen sie keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu den stärker wissenschaftlich-disziplinären Angeboten der öffentlichen Universitäten dar und können dabei allenfalls den Anspruch erheben, ein wenig "Hefe" im derzeit – aus guten Gründen – stark gärenden "Teig" der deutschen Bildungslandschaft zu sein. Gleichwohl könnten Governance Schools als Hochschulen mit großer Autonomie als Impulsgeber in der gegenwärtigen Reformdiskussion fungieren. Hinsichtlich der möglichen Effekte auf die Elitenrekrutierung sollten Governance Schools angesichts des derzeitigen Standes der Zugangsstrukturen insbesondere zu öffentlichen Leitungspositionen in Deutschland nicht dramatisiert werden. Statt der befürchteten, selbstreferentiellen Abschottung politischer Eliten mit homogenen Ausbildungshintergrund können sie u.U. sogar dem Leistungsprinzip Vorschub leisten, dass sowohl unter Effektivitäts- als auch unter Legitimitätsgesichtspunkten zu einer Verbesserung gegenüber dem Status quo führt. Angesichts der noch immer in den meisten Bereichen existierenden Juristendominanz und der zentralen Rolle der Parteien in der Elitenrekrutierung wollen "Governance Schools" in Deutschland zunächst andere Vereinseitigungen der politischen Elitenrekrutierung aufbrechen. Der Blick auf die negativen Auswüchse von "Schulen der Macht" in anderen Ländern Europas macht gleichwohl deutlich, dass erstens eine Umkehrung der Verhältnisse im Sinne eines fast vollständigen Monopols der Elitenausbildung durch entsprechende Einrichtungen nicht wünschenswert sein kann und dass zweitens den Aufnahmeverfahren besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist, um den Offenheitsanspruch des Leistungsprinzips in der Elitenrekrutierung aufrecht zu erhalten.
Politische Steuerung und Governance sind zentrale Themen in der Arbeit von Renate Mayntz. Die hier versammelten, teilweise unveröffentlichten Aufsätze beleuchten die Entwicklung, die wesentlichen Merkmale und die Unterschiede zwischen diesen beiden Paradigmen. Es geht dabei sowohl um Probleme der Handlungsfähigkeit von Nationalstaaten als auch um Fragen von Governance in politischen Mehrebenensystemen. Renate Mayntz wendet die Governance-Theorie auf sehr unterschiedliche Politikfelder an, wie die pharmazeutische Industrie, die Elektrizitätsversorgung oder die Terrorismusbekämpfung. Damit gelingt ihr die schrittweise Unterscheidung eines analytischen Ansatzes, der an der Unbestimmtheit seiner zentralen Kategorie "Governance" leidet. ; Political steering and governance have been recurring themes in Renate Mayntz's research. This volume sheds light on each of these paradigms, showing how they developed, the features they share and where they differ. Some of the articles, five of which are in English and four in German, have never been published before. In them Mayntz examines challenges to nation-states' capacity to govern and multilevel political systems' ability to govern themselves. Applying governance theory to such markedly diverse policy arenas as the pharmaceutical industry, the electrical power industry and anti-terrorism, she clarifies an analytical approach that has been encumbered by the fuzziness of its key concept, "governance."
"Venezuela: 4th & 5th republics" (Neira Fernández, Enrique) ; Presentation ; I. Conceptual frame ; Challenges and modernization ; Reforms of the state ; Governance ; Genuineness ; Decentralization ; Democracy ; Leadership ; Militarism ; Democratic caesarism ; Populism ; Violence ; Revolution ; Socialism ; II. The fourth republic (Before Chávez) ; A look back ; The economic thing ; The social thing ; The political thing ; The ethical thing ; III. The fith republic (In the times of Chávez) ; Introduction ; The strong man ; The process. Political ideology ; The process. Characteristics ; The beautiful revolution ; Gusty future ; Conclusion. The quadrature of the circle ; neira@intercable.net.ve ; Nivel analítico
Der folgende Beitrag diskutiert den Stellenwert von Bildungsstandards im Kontext der neuen Steuerungsmodelle, die unter «Educational Governance» firmieren. Educational Governance unterscheidet sich von linearen Steuerungsmodellen durch eine bessere Abbildung der tatsächlichen, akteurorientierten Gestaltungsweisen des Bildungswesens auf mehreren Handlungsebenen. Bildungsstandards repräsentieren dabei das Bemühen, den Akteuren klar zu machen, was die zu erreichenden Ergebnisse ihrer Arbeit sein müssen. In der Gestalt von Lernzielen war dies immer schon Teil der schulischen Angebotsplanung. Welche Unterschiede dazu heute in der Diskussion sind, wird herausgearbeitet. Dabei zeigt sich, dass Bildungsstandards im Verbund mit einer entfalteten Testpraxis zu einem Paradigmenwechsel von der «Systemsteuerung» hin zu einer neuen «Governance» führen können. Deren Implikationen wollen gut überlegt sein.
Autoritäre Herrschaft, schlecht funktionierende Rechtssysteme und eine verfallene Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur dominieren das Bild in den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens und des Südkaukasus. Allerdings hat sich die Region seit der Unabhängigkeit uneinheitlich entwickelt. Im Südkaukasus konnten zwei leidlich funktionierende Demokratien entstehen, während in Zentralasien teils repressivere, teils liberalere autoritäre Regime vorherrschen. Autoritäre Herrschaft wird dabei von traditionellen gesellschaftlichen Beziehungsmustern, korrupten Herrschaftspraktiken und zum Teil sehr repressiven Machtapparaten gestützt, gegen die sich Elemente demokratischer Machtkontrolle schwer tun. Das Engagement externer Akteure in der Region richtet sich auf die Themen Sicherheit, Energie und Demokratieförderung. Zwischen den Interessen der Mächte Russland, USA und China in der Region könnte Europa in Zukunft eine wichtige Rolle als moderierende Kraft mit einer Agenda einnehmen, die Kooperation, Integration und Multilateralismus in den Vordergrund stellt und auf Demokratisierung als langfristiges Projekt setzt.
Afrika südlich der Sahara umfasst 48 Staaten in unterschiedlichen Phasen der sozialen, ökonomischen und politischen Entwicklung. Trotz der Heterogenität dieser Länder kann man in den letzten 15 Jahren zumindest folgende allgemeine Entwicklungen im Bereich von Staatlichkeit und Governance erkennen: Pan-Afrikanische Initiativen wie die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD) und die Afrikanische Union (AU) haben das politische Tabu der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten aufgehoben; es ist keine akzeptierte Begründung für Untätigkeit mehr. Seit Beginn der 1990er Jahre haben in vielen Ländern Subsahara-Afrikas politische Transformationen eingesetzt; oftmals fand ein Regimewechsel statt. Afrika ist insgesamt – trotz Rückschritten wie etwa in Simbabwe oder Äthiopien – in seiner Gesamtheit politisch offener geworden; die Teilnahme der Bevölkerung an politischen Prozessen durch Wahlen hat zugenommen. Trotz der politischen Transformation sind die Wirkungen auf die Rechenschaftspflicht der Regime eher begrenzt; politische Systeme sind vielfach weiterhin durch Neopatrimonialismus geprägt. Die Gestaltungsleistungen afrikanischer Staaten sind unzureichend. Dies gilt für soziale und ökonomische Grunddienstleistungen ebenso wie für Governance - Leistungen im Bereich Sicherheit. Das Gewaltmonopol des Staates ist vielfach nicht gesichert. Große Governance -Defizite bestehen trotz positiver Veränderungen weiterhin in fast allen Teilen des Kontinents und bedürfen zusätzlicher afrikanischer Eigenanstrengungen. Die erwarteten ökonomischen Ergebnisse einer verbesserten Governance lassen für viele Bürger auf sich warten; dies bedeutet langfristig ein Risiko für die Stabilität des Kontinents. Das Ausmaß externer Unterstützung durch Entwicklungshilfe beeinflusst wesentlich die politischen Strukturen und Inhalte der geförderten Länder. Vielfach werden Governance -Strukturen durch externe Akteure zusätzlich geschwächt.
Der Emissionshandel als klimapolitisches Instrument erscheint deshalb besonders attraktiv, da er gleichzeitig zwei wesentliche Anforderungen an die Klimapolitik zu erfüllen verspricht - ökonomische Effizienz und ökologische Treffsicherheit. Die aktuellen politischen Verhandlungen zum Emissionshandel bewegen sich im Spannungsfeld regionaler, nationaler, europäischer und globaler Politik. Die vorgelegte Arbeit richtet den Analysefokus auf den politischen Prozess zum Emissionshandel in Deutschland seit Ende der 1990er Jahre. Die politische Debatte in Deutschland zur Umsetzung der flexiblen Mechanismen gemäß Kyoto-Protokoll von 1997 bzw. der europäischen Emissionshandelsrichtlinie von 2003 ist von erheblichen Widerständen gegen das Instrument gekennzeichnet. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Kann die deutsche Klimapolitik den neuartigen Anforderungen des Handelns in der Global Governance-Architektur gerecht werden? Wenn nein: wo liegen die Ursachen hierfür und welche Vorschläge zur Verbesserung der Global Governance-Tauglichkeit lassen sich entwickeln?
I. EinleitungII. Die historische Entwicklung der Corporate Governance in Japan 1. Corporate Governance vor dem Zweiten Weltkrieg2. Die Corporate Governance nach dem Zweiten WeltkriegIII. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Corporate Governance: die Reformen des Handelsgesetzes 2001/20021. Verlauf der Reformen2. Die Reformen im EinzelnenIV. Zukünftige ReformenV. Abschliessende Bemerkungen ; Since the 1980s, the English technical term "corporate governance" has been used as a catch phrase in the Japanese debate about reforms of company law that would provide a legal framework for installing effective management and monitoring systems within companies, particularly stock corporations. The subject of this debate is by no means a new one. A vivid, ongoing discussion about the appropriate model for company structures has continuously taken place since the 19 th century; only the label "corporate governance" is new. This paper outlines the development of the discussion as well as its impact on the Japanese legislature, and illustrates the recent law reforms concerning corporate governance in Japan.Before World War II, Japanese commercial law and hence the provisions concerning the establishment of companies were greatly influenced by German law. At the end of the 19th century, the Japanese government employed the German law professor Carl Friedrich Hermann Roesler to deliver a draft for a Japanese Commercial Code that eventually provided the basis for the later-enacted Shôhô. The rules for the corporate governance of Japanese corporations were based on the German concept at that time. The establishment of the infamous zaibatsu in the prewar era was also influenced by the then current German concept of effective structuring of large corporate groups. One major issue of concern in the corporate governance of Japanese companies before World War II was the apparent ineffective monitoring by the controlling body, especially in stock corporations.This lack of control over the management of Japanese companies by the controlling body continued to exist as a problem even after extensive postwar reforms of company law. These reforms were initiated by American occupation authorities and were in line with American law. Although the technical structure of Japanese companies became more similar to American companies as a result, in reality the corporate governance of Japanese firms differed greatly. A series of startling corporate and financial scandals in the 1990s revealed the weak points of the Japanese system of corporate governance and prompted the Japanese government to launch drastic reforms of corporate and financial law. The latest reforms particularly affected the requirements for and proceedings of a derivative suit (2001) and the corporate governance system (2001/2002). The most significant change in corporate governance was the further installation of structures of American corporate governance. For that purpose, several new requirements for the establishment and reorganization of Japanese companies were introduced into the Commercial Code. Japanese companies now have to decide whether they will keep their corporate governance structure and adjust it according to the new law, or adopt a totally new system. The most significant feature of the new type of system, which is limited to larger stock corporations, is the installation of a board system in line with American company law. The board is to function as the controlling body of the company, with the management in the hands of so-called "executive managers" (shikkô-yaku). It is mandatory for companies that introduce the new board system to install at least three committees: a nomination committee, an audit committee, and a remuneration committee. Many Japanese companies are currently examining whether they should restructure corporate governance by introducing this new board system. Some companies have already completed their reorganization in this manner, including the Hitachi corporate group with all of its eighteen affiliated companies.Further reforms of corporate law are on the Japanese government's agenda, including the introduction of digital shares instead of share certificates, and the linguistic reform of codes in commercial and corporate law.In his conclusion, the author endorses the recent reforms of company law concerning corporate governance in Japan. Especially for foreign investors, finding a corporate governance system they are already familiar with might be an incentive to invest money in Japanese companies.(The Editors)
The digital domain, technological innovations, and Big Data analytics increasingly shape the lives of millions of individuals, groups, organisation, and societies. This cyber age calls for effective governance to protect the basic interests and needs of individuals and groups. Simultaneously, the very nature of governance is changing. Increasingly policy-making moves away from top-down governance by the state towards more horizontal modes of governance. This paper argues that network in the term network governance needs to be taken seriously in order to reconceptualize power and responsibily in networked societies. Therefore, we combine the literature on governance with social network theory to conceptualise governance in the Cyber Age. It will be argued that dominant modes of governance are inadequate to govern the Cyber domain. Therefore, a novel networked mode of governance is proposed based on the regulation of new power relationships between Cyber actors and civil society.
Angesichts weltweiter Krisen und Konflikte ist eine stärkere Einbindung der Transnationalen Zivilgesellschaft notwendiger denn je. Ihr Engagement für mehr Demokratie, Transparenz und Gerechtigkeit brachte ihr den Status eines Hoffnungsträgers in der Global Governance ein – vor allem in den 1990er Jahren, als der Fokus zunehmend auf nichtstaatliche Akteure gerichtet wurde. Mit den globalen Herausforderungen der Jahrtausendwende rückten jedoch Nationalstaaten wieder in den Mittelpunkt, und es stellt sich die Frage, inwiefern die Akteure der Transnationalen Zivilgesellschaft angesichts dieser veränderten Konstellationen noch als Hoffnungsträger bei der Bewältigung weltweiter Krisen gelten können. Dieser Beitrag argumentiert, dass trotz wesentlicher Schwachstellen wie des Legitimitätsdefizits, der vielschichtigen Abhängigkeiten und der Ungleichheit im Nord-Süd-Gefälle die Transnationale Zivilgesellschaft eine essentielle Rolle in der Global Governance wahrnimmt. Sie führt zu mehr Effizienz in Governance-Strukturen, fördert demokratische Prozesse, schafft mehr Transparenz in internationalen Verhandlungen und leistet somit einen Beitrag zu einer gerechteren Welt – ein Hoffnungsträger also im globalen Mächtekonzert. ; In the light of worldwide crises and conflicts, stronger involvement of transnational civil society is more necessary than ever before. Its engagement for more democracy, transparency and equity has awarded the transnational civil society to the status of a bearer of hope within global governance – especially in the 1990s when non-governmental actors got into the focus of research. Facing the global challenges at the turn of the millennium, the nation state came back to center stage and the question has to be raised whether the actors of transnational civil society still are a bearer of hope to cope with the global crises. This article argues that in spite of significant deficiencies like the lack of legitimacy, complex dependencies and the disparity within the north-south divide, transnational civil society still is playing an essential role within global governance. It leads to more efficiency in governance structures, promotes democratic processes, creates more transparency in international negotiations and contributes to a fairer world – transnational civil society thus still is a bearer of hope in the global concert of power.
El objetivo de este trabajo fue hacer una genealogía sobre el concepto de gobernanza, presentar diferentes conceptualizaciones sobre el tema y discutirlos a la luz de algunos elementos de la gobernanza ambiental. La metodología está basada en revisión bibliográfica y documental. Desarrollos del concepto de gobernanza son abordados e implementados por organismos multilaterales, también por pensadores de las ciencias sociales, de los movimientos sociales y de organizaciones no gubernamentales. Sobre gobernanza se pueden diferenciar tres enfoques: uno que la entiende como sinónimo de gobierno; otro que la asume como un marco normativo o conjunto de criterios que deben satisfacer los sistemas políticos para el logro de los objetivos propuestos, y finalmente, la gobernanza puede ser entendida también como la coordinación que tiene lugar en espacios no jerárquicos (redes), que promueven la participación de la sociedad civil en la deliberación de los asuntos públicos y ambientales, mediante sistemas de gobierno gestados por las propias comunidades, que muestran una nueva visión de democracia que han ido edificando, con logros en la creación de nuevas normas para la gestión de los bienes comunes y de su territorio. CC BY-NC-SA Gestión y Ambiente (2016). ; The objective of this work was making a genealogy on the concept of governance, presenting several definitions and discussing them in the light of some elements of environmental governance. The methodology is based on a bibliographic and documentary revision. Developments of this concept are addressed and implemented by multilateral agencies, and also by thinkers of social sciences, social movements and non-governmental organizations. Three approaches of governance can be distinguished: one that understands it as a synonym of government; other that defines it as a framework policy or set of criteria that must be complied by the political systems for the achievement of the proposed objectives; and the third approach states that governance can be understood as the coordination that takes place in non-hierarchical spaces (networks), which promote the participation of civil society in the discussion of public and environmental affairs, through government systems used by communities themselves. This third approach of governance reveals the new vision of democracy that these communities have been building up, with achievements related to the creation of new standards for the management of common goods and their territory. CC BY-NC-SA Gestión y Ambiente (2016).
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist, über die sozioemotionale Bindung an einen Raum (place) und damit verbundene Prozesse des Place-making neue Formen regionaler Selbststeuerung (Regional Governance) auszulösen, die das Management natürlicher Ressourcen unterstützen. Vor allem die amerikanische Literatur zu Naturschutz und Forstmanagement bestärkt Vermutungen über solche Zusammenhänge. Jedoch könnten dabei sozio-kulturelle Besonderheiten eine Rolle spielen (starke zivilgesellschaftliche Kultur), die auf deutsche Verhältnisse schwierig zu übertragen sind. Untersucht wurden Biosphärenreservate (BR), weil vermutet werden kann, dass hier die Bedingungen für die Entstehung solcher Beziehungen durch den integrierten Ansatz der Biosphärenreservate besonders günstig sind. Sollten diese Beziehungen hier nicht zu finden sein, wird es schwer sein, sie in Deutschland generell als relevant zu betrachten. Zu den untersuchten Biosphärenreservaten gehören die Rhön (bayerischer und hessischer Teil), Süd-Ost-Rügen sowie der Schaalsee. Ergänzt wurde die Untersuchung durch zwei Beispiele aus Großbritannien (Braunton Burrows (England) und Dyfi (Wales)) – der Vergleich sollte vor allem Hinweise für den Einfluss unterschiedlicher politisch-administrativer Rahmenbedingungen geben. Leitende Untersuchungsfragen waren, welche externen Einflussfaktoren die Entstehung von Governance-Arrangements begünstigen, wie die Governance-Arrangements funktionieren und welche Rolle dabei place und Place-making spielen. Methodisch basiert die Untersuchung neben der Auswertung der Literatur auf Dokumentenanalysen, Expertenbefragungen (110 Interviews), einem Workshop zur Kontrolle unserer schlussfolgernden Wertungen (mit 25 Experten), sowie einer Tagung (zusammen mit dem Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturforschung (IRS), Erkner). Die empirische Untersuchung fand in Deutschland in der Zeit vom Oktober 2004 bis Mai 2005, in Großbritannien in der Zeit vom April 2005 bis Oktober 2005 statt. Hinsichtlich der Frage nach Empfehlungen zur Gestaltung von Regional Governance lässt sich keine einfache "Gebrauchsanweisung" geben. Es lassen sich aber Erfolgspotenziale identifizieren, bei deren optimaler Ausgestaltung ein hoher Erfolg wahrscheinlich ist. Zudem ist zu beachten, dass bei der Gestaltung von Governance-Arrangements zum einen strategische Entscheidungen relevant sind, die als aktive Weichenstellungen gelten können ('decision points'). Zum anderen sind bestimmte Kipp- und Wendepunkte in den Prozessen (beispielsweise zum Vertrauensaufbau oder der Akzeptanz des Biosphärenreservates) zu beachten ('tipping points'), die mit darüber entscheiden, ob sich solche Prozesse in positiver (oder negativer) Weise stabilisieren. ; This report is about local/ regional governance and placemaking in bioshere reserves in Germany and Great Britain. Main research questions are related to external factors for the genesis of governance-arrangemens, the functionality of governance arrangements and how this is connected to place.
Doctoral Thesis Rotterdam School of Management ; This dissertation deals with the interface between governance and strategic management in nonprofit organizations (NPOs). The discussion and analysis focus on the influence of the governance process on strategic decision-making, in particular the interaction between the board members and the top management team (so-called interface governance). The aim of this research project has been to analyze the effects of this interface governance on organizations' governance structure and the impact on organizational performance. The theoretical framework used in this dissertation is rooted in both the NPO governance and the strategic management literature. On the one hand, using NPO management and economic theories, a state of the art overview of governance in NPOs is presented. The typical characteristics of NPO organizations are discussed, as well as the consequences of such organizational peculiarities for both theory and practice. On the other hand, on the basis of strategic management literature – mostly coming from New Institutional Economics, stakeholder theory and resource-based view – a particular perspective on interface governance is presented. At the centre of attention are the factors, which in the context of interface governance can have an impact on the governance process and structure. On the basis of this theoretical framework, hypotheses have been formulated and tested, in a quantitative study using a sample of Austrian hospitals and old people's homes. An overall discussion of the research results and recommendations for a more efficient and effective interface governance in non-profit organizations can be found at the end of the dissertation.
Gute Führung führt zu besseren Bildungsergebnissen, die wiederum spürbare Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum und den Wohlstand einer Gesellschaft haben. Diese Zusammenhänge sind empirisch nachgewiesen, und dennoch sind Führungskräfte in deutschen Bildungseinrichtungen häufig nicht oder nicht ausreichend für diese wichtige Aufgabe qualifiziert. Zudem sind die Entscheidungsbefugnisse in vielen Bereichen, wie z. B. in der Personalauswahl und -honorierung, noch zu gering, um effektiv führen zu können. Der Aktionsrat Bildung widmet sich der Frage, wie die Führung in deutschen Bildungseinrichtungen verbessert werden kann. Anhand der Wirkungskette – von der Leitung einer Bildungseinrichtung über das Lehrpersonal bis zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bildungsangebote – geht er der Frage nach, welche Führungsstile den Zielen und Strukturen der einzelnen Bildungsphasen am besten entsprechen und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um Führung effektiv zu gestalten. Als zentrales Element benennt der Aktionsrat Bildung allgemeine sowie bildungsphasenspezifische Handlungsempfehlungen und richtet diese an die politischen Entscheidungsträger. (DIPF/Orig.)