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In: Jahrbuch der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie: Bd. 2 (2000), Gesellschaftliche Perspektiven: Arbeit, Geschlecht, Natur, Neue Medien, S. 94-111
Der Begriff "Transgender" verbindet sich mit dem politischen Ziel, die Eindeutigkeit geschlechtlicher Identifikation aufzuheben und anstelle eines zweigeschlechtlichen Systems mit klar zuzuordnenden Geschlechtskörpern und Geschlechtsrollen die gesamte Bandbreite von Möglichkeiten, Geschlecht und Körper zu leben, anzuerkennen. Die Bewegung der "Transgenderisten", die sich seit Anfang der 90er Jahre vor allem in den USA formierte, verfolgt zwar auch eine Identitätspolitik, jedoch beruhen die jeweiligen Identitäten nicht auf einer feststehenden Tatsache, sondern liegen im Überschreiten vorhandener Grenzen. Im vorliegenden Beitrag werden erste Ergebnisse dieser Bewegung am Beispiel der Transsexualität aufgezeigt, in dem die Regulierung des Geschlechtswechsels durch verschiedene medizinische Standards zum Ausdruck kommt. Bei der Transsexualität wird die Veränderung des Bezugs auf die zweigeschlechtliche Ordnung besonders deutlich, und in den USA (und Großbritannien) hat die veränderte Selbstwahrnehmung Transsexueller inzwischen auch Einzug in den medizinischen Diskurs gefunden - zumindest in der Überarbeitung der "Standards of Care" für Transsexuelle. Bei den etwa zeitgleich entstandenen deutschen Standards kann hingegen von einer abnehmenden Regulierung im Umgang mit Transsexualität und von einer Öffnung gegenüber Infragestellungen der binären Geschlechterordnung keine Rede sein. (ICI2)
ISSN: 2942-6324
In: Die Ordnung der Räume: geographische Forschung im Anschluss an Michel Foucault, S. 206-224
Die Verfasserin folgt dem Vorschlag Foucaults, "anderen Räumen" besonderes Augenmerk zu widmen und sie in ihrer kompensatorischen bzw. illusionären Funktion für die hegemoniale Normen- und Ordnungsstruktur der Gesellschaft zu analysieren. Am Beispiel von Partys der Drag Kings und Transgender-Szene zeichnet sie die vielfältigen Formen nach, in denen für einen kurzen Moment solche Räume geschaffen werden in denen die Dekonstruktion hegemonialer Zweigeschlechtlichkeit und die Neuaushandlung von Rollenerwartungen und geschlechtlicher Identität möglich werden. (ICE2)